Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:21 Ukraine: Über eine Million Menschen von Wasserknappheit bedroht +++
Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms könnten mehr als eine Million Menschen in Nikopolskyi und Kryvorizkyi von Wasserknappheit betroffen sein. Dies sagte der Vorsitzende des Regionalrats von Dnipropetrowsk, Mykola Lukaschuk, wie der "Kyiv Independent" berichtet. Demnach seien derzeit 300.000 Menschen im Gebiet Dnipropetrowsk ohne zentrale Wasserversorgung. Lukaschuk zufolge ist die Lage im Bezirk Nikopolskyi noch komplizierter, da dieser fast vollständig durch den inzwischen zerstörten Stausee Kashowka versorgt wurde. Berichten zufolge wurden in Nikopol, Marhanets und Pokrow 20 bis 30 Trinkwasserausgabestellen eingerichtet.
+++ 19:51 Luftalarm in allen Regionen der Ukraine +++
In der gesamten Ukraine herrscht Luftalarm. Dies berichten ukrainische Medien. "In der Ukraine wurde ein Luftangriffsalarm ausgerufen. Bleiben Sie in Sicherheit", teilt der staatliche Notdienst des Landes mit. Der Grund könnte der Start einer MiG-31 sein, die möglicherweise eine Hyperschallrakete des Typs Kinschal trägt, wie ukrainische Militärblogger auf Twitter schreiben.
+++ 19:25 NATO plant neue Einheit zum Schutz von Unterwasserleitungen +++
Die NATO will eine neue Einheit für den besseren Schutz von Pipelines und anderer kritischer Infrastruktur in den Meeren aufbauen. Es gehe darum, das Lagebild und die maritime Präsenz zur Abschreckung und Verteidigung zu stärken, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg. Das neue "Maritime Zentrum für die Sicherheit kritischer Unterwasser-Infrastruktur" solle beim Marinehauptquartier Marcom in Northwood bei London angesiedelt werden. Er erwarte eine entsprechende Entscheidung beim Treffen der Verteidigungsminister an diesem Donnerstag und Freitag.
+++ 18:55 Bericht: Russland verdoppelt Zahl der ausgebildeten Delfine vor Sewastopol +++
Russland scheint die Zahl der trainierten Delfine, die den Marinestützpunkt Sewastopol auf der Krim verteidigen, verdoppelt zu haben. Dies berichtet die Marineplattform "Naval News". Die Analyse zeigt, dass die Zahl der trainierten Delphine von drei bis vier auf sechs bis sieben gestiegen ist. Dies bedeutet dem Bericht zufolge, dass die Delphinpatrouillen möglicherweise häufiger geworden sind und ein größeres Gebiet abdecken. Die Tiere verteidigen sich gegen ukrainische Spezialtaucher, so genannte Kampfschwimmer, die andernfalls in den Stützpunkt eindringen könnten. Die Maßnahme sei Teil einer schrittweisen Verschärfung der Verteidigungsmaßnahmen als Reaktion auf die wachsende Fähigkeit der Ukraine, die strategisch wichtige Stadt zu erreichen, heißt es in der Analyse weiter.
+++ 18:26 Bürgermeister: Explosion beschädigt russische Logistikroute bei Melitopol +++
Bei einer Explosion ist offenbar eine russische Logistikroute in der Nähe des besetzten Melitopol in der Oblast Saporischschja getroffen worden. Dies teilte der im Exil lebende Bürgermeister Iwan Fjodorow auf Telegram mit. Demnach verloren die russischen Streitkräfte durch die Explosion fünf Güterwaggons und 50 Meter Gleisstrecke. Die Explosion sei im "günstigsten Moment" erfolgt, teilte Fjodorow mit. So habe sich gerade ein Zug mit gestohlenem Erz auf dem Gleis befunden. Laut dem Bürgermeister wurde die Beute aus den Grenzsiedlungen in Richtung Krim oder Nowoasowsk durch Melitopol transportiert.
+++ 18:02 Skandinavische Unternehmen boykottieren Süßwarenkonzern Mondelez +++
Der US-Konzern Mondelez, bekannt für Snacks wie Oreo-Kekse und Toblerone, sieht sich wegen seiner anhaltenden Präsenz in Russland mit einer Protestbewegung in Skandinavien konfrontiert. Die norwegische Regierung hielt ein Treffen mit mehreren Akteuren und Einzelhandelsketten ab, die ihrerseits um Leitlinien baten. Dazu hieß es aus dem norwegischen Handels- und Industrieministerium allerdings, es bleibe den Firmen sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern überlassen, wie sie mit Mondelez-Produkten umgingen. In den vergangenen Tagen hatten unter anderem die Airlines SAS und Norwegian, der Fußballverband sowie das schwedische Militär ihren Boykott von Artikeln des Süßwarenriesen und des norwegischen Tochterunternehmens Freia erklärt.
+++ 17:38 Russland meldet Stromengpässe in Rostow nach Brand in Kraftwerk +++
Der Brand in einem Wärmekraftwerk in der russischen Oblast Rostow führt zu Stromengpässen in der Region. Dies berichtet der Gouverneur der Region, Wassili Golubew. Demnach sei das Feuer mittlerweile gelöscht, die Anlage musste jedoch abgeschaltet werden. Örtliche russische Medien berichteten am Mittwoch bereits über weitflächige Stromabschaltungen in der Region. Nachrichtenkanäle verbreiteten Fotos von stillstehenden Elektrobussen in Rostow. 150 Mitarbeiter des Kraftwerks wurden evakuiert. Der Betrieb wurde vorübergehend eingestellt. Das betroffene Kraftwerk ist nur etwa eine Autostunde von der ukrainischen Grenze entfernt. Der russische Zivilschutz sprach auf Telegram von einem Gasleck als Ursache des Brandes und schloss "Außeneinwirkung" aus.
+++ 17:15 Schwedens Ermittlungen zu Nordstream-Sabotage fast beendet +++
Die schwedischen Ermittlungen zu den Hintergründen der Sabotage an den Nordstream-Pipelines stehen kurz vor dem Ende, wie CNN berichtet. "Ich denke, dass wir in diesem Fall möglicherweise in eine letzte Phase eintreten", sagte der leitende Staatsanwalt Mats Ljungqvist demnach im schwedischen Rundfunk. "Ich hoffe, dass wir zumindest in diesem Herbst zu einer Entscheidung über die so genannte Anklagefrage Stellung nehmen können." Er könne sagen, dass der Sprengstoff eine besondere Zusammensetzung habe, aus der man gewisse Rückschlüsse auf den Täter ziehen kann, sagte Ljungqvist und fügte hinzu, dass er sich mit dem deutschen Staatsanwalt getroffen hat, der die Sabotage untersucht.
+++ 16:50 Kadyrow: Cousin lebt und ist unverletzt +++
Entgegen früherer Aussagen ist der Cousin von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow offenbar doch nicht in der Ukraine verschollen. Adam Delimchanow sei "nicht mal verletzt", schreibt der Chef der russischen Teilrepublik auf Telegram. Kadyrow fügt hinzu, er habe die Gerüchte über Delimchanows Verschwinden in erster Linie befeuert, um ukrainische Medien hereinzulegen. "Ich wusste das von Anfang an, beschloss aber, allen, vor allem den Ukrainern, zu zeigen, wie tief ihre Medien gesunken sind", heißt es in seiner Nachricht.
+++ 16:26 Stoltenberg: Ausgang der Gegenoffensive noch völlig offen +++
Der Ausgang der aktuellen ukrainischen Offensive gegen die russischen Invasionstruppen ist nach Einschätzung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg noch völlig offen. "Es ist noch früh und wir wissen nicht, ob das ein Wendepunkt im Krieg sein wird", sagte der Norweger. Man sehe aber, dass die Ukrainer Fortschritte machten und mehr Land befreiten. Je mehr Gewinne die Ukraine mache, desto wahrscheinlicher werde es auch, dass Russlands Präsident Wladimir Putin begreife, dass er auf dem Schlachtfeld nicht gewinnen könne, sondern einen gerechten Frieden aushandeln müsse. Die Fortschritte der Ukrainer zeigten zudem, dass die Unterstützung der NATO-Staaten derzeit auf dem Schlachtfeld einen echten Unterschied mache.
+++ 16:03 NATO-Länder werden über atomare Abschreckung beraten +++
Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten werden am Freitag über die laufende Anpassung der atomaren Abschreckung beraten. Bei einem Treffen der Nuklearen Planungsgruppe werde man sich mit den nuklearen Aspekten des aktuellen Sicherheitsumfelds befassen, kündigt Generalsekretär Jens Stoltenberg an. Man erlebe weiter eine rücksichtlose nukleare Rhetorik aus Russland. Zudem habe Moskau zuletzt den atomaren Rüstungskontrollvertrag "New Start" ausgesetzt und Pläne zur Stationierung von Atomwaffen in Belarus angekündigt.
+++ 15:43 Merz kritisiert Nationale Sicherheitsstrategie: "Inhaltlich blutleer" +++
Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat die von der Bundesregierung präsentierte Nationale Sicherheitsstrategie als große Enttäuschung kritisiert. "Was wir jetzt hier vorliegen haben als nationale Sicherheitsstrategie ist inhaltlich blutleer, strategisch irrelevant, operativ folgenlos und außenpolitisch unabgestimmt", sagte Merz, der auch CDU-Vorsitzender ist. Eine Abstimmung mit den Bundesländern, den europäischen Partnern und im transatlantischen Bündnis mit den USA habe es nicht gegeben. Merz, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und der stellvertretende Fraktionschef und Verteidigungsexperte Johann Wadephul kritisierten unter anderem, dass die Ampel-Regierung trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine keine Veranlassung gesehen habe, einen Nationalen Sicherheitsrat im Kanzleramt einzurichten.
+++ 15:25 Noch vor NATO-Treffen: Erdogan bleibt bei Veto gegen Schwedens Beitritt +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Hoffnungen auf einen NATO-Beitritt Schwedens noch vor dem Treffen der Allianz im Juli eine Abfuhr erteilt. "Schweden hat Erwartungen. Es heißt aber nicht, dass wir sie auch erfüllen", sagte Erdogan. Vor einer Zustimmung der Türkei bei dem NATO-Treffen in Litauen müsse Schweden "seinen Teil leisten". Eine von Ankaras Bedingungen ist die Ausweisung dutzender kurdischer Aktivisten aus Schweden, welche die Türkei als "Terroristen" bezeichnet. "Wenn ihr euch darum nicht kümmert, können wir in Vilnius nicht 'Ja' sagen", erklärte Erdogan.
+++ 15:03 Kraftwerk in russischem Rostow steht in Flammen +++
Ein thermoelektrisches Kraftwerk in Nowotscherkassk in der südrussischen Oblast Rostow ist in Brand geraten. Dies meldet unter anderem die russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Das Kraftwerk ist die größte Stromquelle der Region. Den Berichten zufolge stehen insgesamt 200 Quadratmeter des Daches des Kraftwerks in Flammen, drei Mitarbeiter seien verletzt worden. Videos in den sozialen Medien zeigen eine hohe Rauchwolke über dem Kraftwerk. In den Berichten heißt es weiter, dass eine Explosion zu hören war, bevor das Feuer ausbrach.
+++ 14:45 Moskau meldet Abwehr von ukrainischen Vorstößen +++
Russland gibt an, dass innerhalb der vergangenen 24 Stunden Vorstöße der ukrainischen Streitkräfte an drei Frontabschnitten abgewehrt worden sind. Dabei handele es sich um die Gebiete Saporischschja sowie im Süden von Donezk und Donezk selbst, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Ukraine habe heftige Verluste bei Personal und Gerät hinnehmen müssen. Die russischen Streitkräfte hätten zudem gezielt ukrainische Waffendepots sowie Reserveeinheiten und ausländische Söldner angegriffen.
+++ 14:22 Verteidigungsausschuss gibt grünes Licht für Ausbau der Flugabwehr in Deutschland +++
Der Verteidigungsausschuss des Bundestages hat grünes Licht für zwei zentrale Militärprojekte zum Ausbau der Luftverteidigung in Deutschland gegeben. Fachpolitiker der Ampel-Parteien sowie der Union votierten für den Kauf des weitreichenden israelischen Systems Arrow 3 sowie des im Nahbereich wirkenden deutschen Flugabwehrsystems Iris-T, wie Teilnehmer der Sitzung erklären. Beide Waffensysteme sollen aus dem Sondervermögen finanziert werden. Das israelische System Arrow 3 soll auf Initiative Deutschlands hin Teil eines europäischen Luftverteidigungssystems werden. Es soll Teil eines Neuaufbaus der nach dem Ende des Kalten Krieges zurückgefahrenen Luftverteidigung werden. Zum Wiederaufbau einer leistungsfähigen Flugabwehr gehört auch der geplante Kauf von Iris-T, das bereits erfolgreich in der Ukraine gegen russische Angriffe eingesetzt wird.
+++ 14:03 Zerstörter Staudamm: Rotes Kreuz fürchtet verheerende Folgen des Wassermangels +++
Das Rote Kreuz sieht nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms verheerende Folgen nicht nur in den überfluteten Gebieten. Hunderte Kilometer weiter nordöstlich werde durch das Absinken des Pegels im Stausee die Wasserknappheit wahrscheinlich Hunderttausende Menschen betreffen, sagt der Delegationsleiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Jürg Eglin, in Cherson. "Stromaufwärts wird es in den kommenden Tagen und Wochen massiven Hilfsbedarf geben." Das betreffe Trinkwasser ebenso wie Agrarregionen, wo fraglich sei, wie die Felder künftig bewässert werden sollten und Industriebetriebe, die auf Wasser angewiesen seien.
+++ 13:42 Prigoschin reagiert trotzig auf Putin-Ansage: Wagner-Kämpfer werden Verträge nicht unterschreiben +++
Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin bekräftigt die Weigerung seiner Wagner-Kämpfer, Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu unterzeichnen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Tags zuvor hatte Präsident Wladimir Putin erklärt, dass solche Vereinbarungen notwendig seien. Wie Reuters schreibt, sagt Prigoschin in einer seltenen direkten Trotzreaktion gegenüber dem russischen Staatschef: "Keiner von Wagners Kämpfern ist bereit, den Weg der Schande noch einmal zu beschreiten. Deshalb werden sie die Verträge nicht unterschreiben". Putin sagte am Dienstag, die Verträge seien notwendig, damit alle Teilnehmer an Russlands Feldzug in der Ukraine die ihnen zustehenden Sozialleistungen erhalten können, heißt es in dem Bericht. Dazu gehörten Entschädigungen für Kämpfer, wenn sie verwundet werden, und für ihre Familien, wenn sie im Kampf getötet werden. Prigoschin hofft nun laut Aussage von heute auf eine Kompromisslösung.
+++ 13:33 Rotes Kreuz hat bereits 1500 Gefangenenbesuche gemacht +++
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor gut 15 Monaten rund 1500 Besuche bei Kriegsgefangenen durchgeführt. Das berichtet Ariane Bauer, IKRK-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien, in Genf. Zudem seien 2500 persönliche Mitteilungen zwischen Gefangenen und ihren Familien ausgetauscht worden. So sei es gerade in Russland gelungen, einem Neunjährigen zufällig an seinem Geburtstag seinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: eine Nachricht von seinem Vater, von dem er seit neun Monaten nichts gehört hatte.
+++ 13:16 Kämpfer aus Bachmut: "Putin geht als blutiger Schlächter in Geschichte ein" +++
Vor der russischen Invasion lebten rund 12.000 Menschen in dem ukrainischen Ort Tschassiw Jar bei Bachmut. Etwa 1000 von ihnen sind geblieben. Wer konnte, ist längst geflohen. Brennende Häuser und Raketeneinschläge gehören hier zum Alltag. Für die letzten Verbliebenen ist bittere Ironie wichtige Bewältigungsstrategie.
+++ 13:01 Scholz: Reden mit Partnern über Sicherheitsgarantien für Ukraine +++
Deutschland ist mit Partnern im Gespräch über Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach dem Krieg, sagt Kanzler Olaf Scholz anlässlich der Vorstellung der Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesregierung. "Darüber findet eine sehr intensive Diskussion statt." Dabei wird es um Waffenlieferungen gehen. "Aber da geht es um viel mehr", fügt Scholz hinzu ohne Details zu nennen.
+++ 12:48 Forscher: Erholung der ukrainischen Landwirtschaft könnte 20 Jahre dauern +++
Eine Erholung des ukrainischen Agrarsektors von den Zerstörungen durch die russische Invasion könnte einem heimischen Forschungszentrum zufolge bis zu 20 Jahre dauern. Der Anbau von Sonnenblumen, Gerste und Weizen dürfte sich voraussichtlich bis 2040 erholen, heißt es in einem Bericht der Kiewer School of Economics. Bei Mais, Roggen, Hafer und Raps werde es wohl erst 2050 so weit sein. "Das bedeutet, dass es bis zu 20 Jahre dauern kann, bis die Ukraine nach den Zerstörungen durch den russischen Angriff ihre Stärke in der Landwirtschaft wiedererlangt hat", erklären die Forscher. Die Ukraine ist ein weltweit bedeutender Erzeuger und Exporteur von Weizen, Mais, Sonnenblumen und Sonnenblumenöl, aber die Produktion ist seit Beginn des Krieges im Februar 2022 drastisch zurückgegangen. "Den Modellierungsergebnissen zufolge werden einige Sektoren auch nach sieben Jahren Frieden noch nicht das Vorkriegsniveau erreichen", heißt es in dem Bericht.
+++ 12:24 Vize-Verteidigungsministerin meldet Geländegewinne der Ukrainer +++
Die ukrainische Gegenoffensive geht nach Angaben von Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar zum Teil voran. Auf Telegram gibt die Politikerin an, dass die ukrainischen Kräfte zuletzt in verschiedenen Gebieten mehrere Hundert Meter vorgerückt seien: Unter anderem in Richtung Bachmut seien die Truppen in verschiedenen Gebieten 200 bis 500 Meter vorgedrungen, im Sektor Saporischschja 300 bis 350 Meter. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Truppen bewegten sich angesichts der extrem harten Kämpfe, "der Luft- und Artillerieüberlegenheit des Feindes", so Maljar. Die russischen Truppen erlitten demnach Verluste an Kräften, Ausrüstung und Waffen.
+++ 11:56 Video zeigt, wie Raketen mutmaßlich russische Artillerie-Systeme in Donezk zerstören +++
In einem aktuell in den sozialen Medien verbreiteten Video ist zu sehen, wie zwei mutmaßlich russische Artillerie-Systeme in der Oblast Donezk zerstört werden. Der Vorfall soll sich in der Nähe des Ortes Novopetrikivka ereignet haben. Der Sicherheitsexperte Michael A. Horowitz gibt auf Twitter an, dass für den Schlag gegen die russischen Truppen ein HIMARS-Raketenwerfer beziehungsweise GMLRS-Raketen (präzisionsgelenkte Boden-Boden-Raketen) eingesetzt wurden. Das Verifizierungsteam von RTL und ntv bestätigt die Echtheit der Aufnahmen. Unklar ist, wann die Videosequenz entstanden ist.
+++ 11:32 Nationale Sicherheitsstrategie setzt auf "Erhalt einer glaubwürdigen nuklearen Abschreckung" +++
Die Bundesregierung setzt in ihrer Nationalen Sicherheitsstrategie auf eine wesentliche Stärkung der Bundeswehr. "Oberste Aufgabe deutscher Sicherheitspolitik ist es sicherzustellen, dass wir in unserem Land im Herzen Europas auch künftig in Frieden, Freiheit und Sicherheit leben können. Deutschlands Sicherheit ist untrennbar mit der unserer Alliierten und europäischen Partner verbunden", heißt es in dem heute beschlossenen Grundsatzpapier. Dabei seien Bündnis- und Landesverteidigung eins. "Die Bundesregierung wird sich entschlossen gegen jede militärische Aggression oder Einschüchterungsversuche gegen uns oder unsere Verbündeten zur Wehr setzen. Die Bundeswehr bleibt der Garant für die Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit Deutschlands." Das transatlantische Bündnis müsse zudem in der Lage und entschlossen sein, allen militärischen Bedrohungen entgegentreten zu können - nuklear, konventionell, aber auch in der Cyberverteidigung und hinsichtlich der Bedrohungen, die sich gegen Weltraumsysteme richten. Und: "Solange es Nuklearwaffen gibt, ist der Erhalt einer glaubwürdigen nuklearen Abschreckung für die NATO und für die Sicherheit Europas unerlässlich."
+++ 11:09 Berichte: Vize von Tschetschenenführer Kadyrow verwundet +++
Der tschetschenische Politiker und Duma-Abgeordnete, Adam Delimchanow, soll in der Ukraine verwundet worden sein. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf offizielle Angaben aus Russland. Delimchanow ist ranghoher Kommandeur der russischen Streitkräfte in Tschetschenien und soll als zweiter Befehlshaber in der Region hinter Ramsan Kadyrow eingesetzt sein, berichtet Sky News.
+++ 11:03 Bundesregierung beschließt Nationale Sicherheitsstrategie +++
Die Bundesregierung hat nach monatelangen Verhandlungen erstmals eine Nationale Sicherheitsstrategie für Deutschland beschlossen. Das Kabinett verabschiedete das gut 40 Seiten starke Papier in seiner Sitzung in Berlin. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und einer immer aggressiver auftretenden chinesischen Regierung ist die Grundidee der Strategie, erstmals alle inneren und äußeren Bedrohungen für die Sicherheit Deutschlands zu berücksichtigen.
+++ 10:41 Entsteht neue Frontlinie? Satellitenbild zeigt leeren Kachowka-Stausee +++
Der Dammbruch im Süden der Ukraine gefährdet nicht nur die Kühlwasserversorgung des Atomkraftwerks Saporischschja am Südufer des einst riesigen Stausees, sondern könnte im Verlauf des Krieges auch eine neue Frontlinie in der Flanke der russischen Invasionsarmee eröffnen. Neue Aufnahmen aus dem All belegen, dass der Zulauf des Kühlwasserbeckens des Kraftwerks unterbrochen ist. Zudem sind offenbar große Teile des Stausees bereits ausgetrocknet, das abfließende Wasser des Dnipro hat sich ein neues, deutlich schmaleres Flussbett zurückgezogen. Zwischen den früheren Uferlinien liegt ein zwischen fünf und zehn Kilometer breiter Streifen, der bei sommerlichen Temperaturen zunehmend festen Untergrund bilden dürfte. Die Aufnahmen der europäischen Erdbeobachtungssatelliten Sentinel 2 stammen vom 13. Juni: Die AKW-Anlagen bei Enerhodar sind teils von Wolken verdeckt.
+++ 10:20 Reporter zu Raketenangriffen in Odessa: "Sorge ist groß, dass es zu Seuchen wie Cholera kommt" +++
Erstmals seit Wochen treffen russische Marschflugkörper die ukrainische Hafenstadt Odessa. Die Druckwelle der Raketen ist so groß, dass in mehreren Häusern die Fenster bersten, berichtet ntv-Reporter Stephan Richter vor Ort. Hinzu kommt die Sorge vor einer Seuche infolge des Staudammbruchs im Osten.
+++ 09:57 Medwedew nimmt westliche Untersee-Kabel ins Visier +++
Für den russischen Spitzenpolitiker Dmitri Medwedew sind angesichts von Medienberichten über die Ukraine als mutmaßlichen Drahtzieher der Nord-Stream-Sabotage auch Untersee-Kabel des Westens ein potenzielles Ziel. Für Russland gebe es keine "moralischen Grenzen" mehr, die das Land davon abhalten könnten, die Untersee-Kommunikationskabel seiner Feinde zu zerstören, da der Westen an den Explosionen der Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen sei, schreibt der Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats und Ex-Präsident auf Telegram. US-Medien hatten zuletzt angedeutet, dass die USA von einem ukrainischen Plan zur Sprengung der Gaspipelines gewusst hätten. Die Ukraine hat bestritten, die Pipelines zerstört zu haben. Medwedew hat dem Westen im Zuge des Ukraine-Kriegs immer wieder in radikalem Ton mit drastischen Schritten gedroht.
+++ 09:48 Drei Tote bei russischen Raketenangriffen im Gebiet Donezk +++
Russische Raketen sind am Morgen in Kramatorsk und Kostjantyniwka im Gebiet Donezk eingeschlagen. Medienberichten zufolge wurden dabei drei Menschen getötet und drei weitere verletzt, wie Gouverneur Pawlo Kyrylenko angab.
+++ 09:35 IAEA-Chef Grossi inspiziert AKW Saporischschja später als geplant +++
Ein geplanter Besuch des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, im von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine ist nach russischen Angaben um einen Tag verschoben worden. Demnach soll Grossi nun am Donnerstag Europas größtes AKW besuchen, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA meldet. Reuters meldet hingegen unter Berufung auf eine diplomatische Quelle, dass die Visite lediglich um "einige Stunden" verschoben wurde. Ein Grund für die Verzögerung sei nicht genannt worden. Die UN-Atomaufsicht IAEA hatte am Sonntag erklärt, sie benötige Zugang zu einem Gelände in der Nähe des Kraftwerks, um den Wasserstand eines Reservoirs zur Kühlung der Reaktoren zu überprüfen, der nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms deutlich gesunken ist.
+++ 09:23 Zahl der Toten in Selenskyjs Heimatstadt gestiegen +++
Die Zahl der Todesopfer nach dem russischen Raketenangriff in Krywyj Rih ist auf zwölf gestiegen. Der Bürgermeister der Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenksyj gibt Medienberichten zufolge bekannt, dass ein 67-jähriger Mann im Krankenhaus infolge seiner schweren Verbrennungen gestorben ist. Bei dem Angriff in der Nacht zu Dienstag war unter anderem ein fünfstöckiger Wohnblock getroffen worden.
+++ 09:03 London: Russland reagiert mit taktischen Lufteinsätzen auf ukrainische Offensive +++
Nach Angaben der britischen Geheimdienste haben die taktischen Lufteinsätze des russischen Militärs in den vergangenen zwei Wochen zugenommen, insbesondere über der Südukraine. Das sei mit ziemlicher Sicherheit eine Reaktion auf Berichte über verstärkte ukrainische Offensivoperationen, schreibt das Verteidigungsministerium auf Twitter. Die russischen Luft- und Weltraumkräfte (VKS) versuchten auf diese Weise, die Bodentruppen mit Luftangriffen zu unterstützen. Trotz des Anstiegs bleibe die tägliche Einsatzrate der VKS weit hinter den Spitzenwerten von bis zu 300 täglichen Einsätzen zurück, die zu Beginn des Krieges geflogen wurden. "Seit Beginn der Invasion war der Süden der Ukraine für russische Luftoperationen oft besser geeignet als andere Frontabschnitte", heißt es in der Lageeinschätzung. Im Verlauf des vergangenen Jahres, hätten die VKS verstärkt auf Luft-Boden-Waffen gesetzt, etwa Gleitbomben, die es den Kampfjets ermöglicht, in großem Abstand zu ihrem Ziel zu operieren.
+++ 08:41 NATO stockt Budget auf - Deutschland muss bis zu 20 Prozent mehr zahlen +++
Der deutsche Beitrag zur Finanzierung des NATO-Militärbündnisses wird in diesem Jahr kräftig steigen. Veranschlagt seien deutsche Zahlungen von bis zu 537 Millionen Euro - nach 446 Millionen im vergangenen Jahr, was einem Plus von mehr als 20 Prozent entspricht: Dies geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor. Grund dafür ist der massive Anstieg des NATO-Gesamtbudgets auf 3,32 Milliarden Euro im aktuellen Jahr gegenüber 2,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Je höher der NATO-Haushalt ausfällt, desto höher sind auch die deutschen Einzahlungen für die NATO-Gemeinschaftsfinanzierung. Bei den Budgetwerten für das laufende Jahr handelt es sich um Obergrenzen: Noch ist unklar, ob die Mittel in dieser Höhe tatsächlich abgeschöpft werden.
+++ 08:09 Munz über seltenes Treffen: "Putin laut Blogger 'offensichtlich falsch informiert'" +++
Neben den vom Kreml gesteuerten russischen Medien spielen in der Kriegsberichterstattung Militärblogger eine zentrale Rolle. Mit einigen trifft sich nun Putin erstmals seit Langem wieder persönlich. ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet, was der Kreml-Chef ihnen zu erzählen hat.
+++ 07:40 ISW: Putin umgarnt russische Kriegsblogger mit Kalkül +++
Russlands Präsident Wladimir Putin verfolgt mit seinem gestrigen Treffen mit 18 prominenten russischen Militärbloggern und Kriegskorrespondenten vermutlich eine langfristige Strategie. Wie das Institute for the Study of War (ISW) in seinem täglichen Lagebericht schreibt, wird Putin wahrscheinlich auch in Zukunft öffentlich mit ausgewählten kremlfreundlichen Bloggern in Kontakt treten und ihnen eine Plattform bieten, um die Unterstützung für seine Politik in deren Community und unter den russischen Ultranationalisten auszubauen. Der Staatschef hielt demnach bereits am 17. Juni 2022 ein Treffen mit Militärbloggern hinter verschlossenen Türen ab, um die wachsende Unzufriedenheit über die russischen Rückschläge in der Ukraine zu entschärfen. Seitdem habe er gelegentlich mit der kremlfreundlichen Blogger-Gemeinschaft interagiert. Zudem habe der Kreml die Blogger vor Kritik und Aufrufen zur Zensur beschützt sowie ausgewählte Schreiber mit offiziellen Positionen belohnt. Putin stelle wahrscheinlich Informationsbedingungen auf, um mögliche Angriffslinien gegen den Kreml im Falle eines russischen Scheiterns zu verhindern, so die Experten des US-Thinktanks. Er sei sich wohl auch zunehmend bewusst, dass engagierte Kriegsbefürworter seine wichtigste Wählerschaft seien, wenn er die russische Öffentlichkeit auffordere, sich auf einen langwierigen Krieg in der Ukraine vorzubereiten.
+++ 07:15 Moskau fordert "transparente" Untersuchung der Nord-Stream-Explosionen +++
Russland dringt weiter auf eine internationale Untersuchung der Explosionen an den Nord-Stream-Gasröhren. "Es wäre sinnvoll, über die Gründe für die hartnäckige Weigerung des kollektiven Westens nachzudenken, eine transparente und objektive internationale Untersuchung der Terroranschläge in der Ostsee unter der Schirmherrschaft des UN-Sicherheitsrats einzuleiten", schreibt Andrey Ledenew von der russischen Botschaft in den USA auf dem offiziellen Telegram-Kanal der Auslandsvertretung. Auch die Rolle der Vereinigten Staaten bei den Explosionen müsse "geklärt" werden, sagt er zu Berichten, wonach die USA die Ukraine davor gewarnt haben sollen, die Pipelines unter der Ostsee anzugreifen.
+++ 06:46 Russischer Botschafter sieht USA immer tiefer im "Abgrund der ukrainischen Krise" +++
Das neue US-Militärhilfepaket für die Ukraine in Höhe von 325 Millionen Dollar drängt die Regierung in Washington nach den Worten des russischen Botschafters in den USA immer tiefer in den "Abgrund" des Krieges. "Die Vereinigten Staaten geraten immer tiefer in den Abgrund der ukrainischen Krise", zitiert der offizielle Telegram-Kanal der Auslandsvertretung den Botschafter Anatoli Antonow. "Offenbar verstehen die Strategen der Vereinigten Staaten nicht, dass keine noch so große Menge an Waffen und keine noch so große Beteiligung von Söldnern in der Lage sein wird, das Blatt im Verlauf der (russischen) militärischen Sonderoperation zu wenden."
+++ 06:20 Mindestens drei Tote in Odessa nach russischem Raketenangriff +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa sind drei Menschen getötet und mindestens 13 Personen verletzt worden. Das berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf das Südkommando der Armee. Demnach sind möglicherweise noch Personen unter den Trümmern eingeschlossen. Zuvor hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, in der Nähe eines Geschäftszentrums sei ein Feuer ausgebrochen. Auch das Lagerhaus einer Einzelhandelskette sei getroffen worden. Die Luftabwehr habe zwei Raketen über der Stadt abgefangen. Es ist bislang nicht klar, wie viele Raketen die Stadt trafen.
+++ 05:52 Kriegsverbrechen-Verdacht gegen Ukrainer nicht erhärtet +++
Die Bundeswehr hat dem Generalbundesanwalt einen am Rande der Militärausbildung von Ukrainern in Deutschland aufgekommenen Verdacht auf mögliche Kriegsverbrechen gemeldet. Eine Untersuchung mit der Befragung von Sprachmittlern führte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aber nicht zu belastbaren Beweisen. Als Teil der EU-Trainingsmission (EUMAM) bildet die Bundeswehr ukrainische Soldaten aus und koordiniert Lehrgänge mit einem Kommando ("Special Training Command") in Strausberg bei Berlin. Inzwischen wurden so etwa 4500 ukrainische Soldaten in Deutschland ausgebildet. Ende Februar waren in Fragebögen, die Rückmeldung über den Ablauf der Trainings ("Feedback") geben sollen, Hinweise auf von Ukrainern vorgezeigte, verdächtige Videosequenzen aufgetaucht. Diese waren auf weitere Nachfrage aber nur vom Hörensagen bekannt oder kursierten auch in sozialen Medien.
+++ 04:49 Blinken rechnet mit "starkem Paket an politischer und praktischer Unterstützung" +++
US-Außenminister Antony Blinken stellt der Ukraine mit Blick auf den im Juli geplanten NATO-Gipfel in Vilnius weitere Unterstützung in Aussicht. "Ich gehe davon aus, dass man im Zuge des Gipfels ein starkes Paket an politischer und praktischer Unterstützung für die Ukraine sehen wird", sagt Blinken bei einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Der Gipfel des Verteidigungsbündnisses ist für den 11. und 12. Juli in der Hauptstadt Litauens geplant.
+++ 03:20 Weniger ukrainische Kriegsflüchtlinge kommen nach Deutschland +++
Die Zahl der Einreisen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine nach Deutschland geht weiter zurück. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Mathias Middelberg hervorgeht, wurden laut Ausländerzentralregister im April rund 19.300 Einreisen erfasst. Im Mai waren es 15.600. In den ersten drei Monate dieses Jahres wurden rund 81.600 Einreisen aus der Ukraine verzeichnet. Wie viele Menschen aus der Ukraine Deutschland seit Jahresbeginn wieder verlassen haben, um trotz des Krieges in ihre Heimat oder in ein anderes EU-Land zu reisen, geht aus den abgefragten Zahlen nicht hervor.
+++ 02:25 EU stellt Ukraine weitere Darlehen bereit +++
Die Ukraine soll aus der EU weitere Darlehen zur Beseitigung von Kriegsschäden bekommen. Eine nun unterzeichnete Vereinbarung mit der Europäische Kommission ermöglicht es der Europäischen Investitionsbank (EIB), neue Darlehen in Höhe von 100 Millionen Euro bereitzustellen. Das Geld soll zum Beispiel für die Wiederherstellung kommunaler Infrastruktur oder die Instandsetzung von Übertragungsleitungen für die Stromversorgung verwendet werden. Nach Angaben der Kommission hat die EU seit Beginn des russischen Angriffskriegs bereits rund 70 Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine und ihrer Bevölkerung bereitgestellt. Darunter sind mit der jüngsten Vereinbarung 2,4 Milliarden Euro an EIB-Finanzierungen.
+++ 01:36 Putin will russische Städte gegen Drohnenangriffe wappnen +++
Nach den Drohnenattacken in Moskau und anderen Großstädten stellt der russische Präsident Wladimir Putin einen besseren Schutz durch die Flugabwehr in Aussicht. Es handle sich um eine nicht einfache, aber lösbare Aufgabe, sagt Putin bei einem Treffen mit Militärkorrespondenten in Moskau. Die Flugabwehr sei bisher eher auf Raketen und Flugzeuge ausgerichtet, weniger auf die leichten kleinen Flugobjekte, so Putin. Die Drohnen unklarer Herkunft hatten teils schwere Schäden an Gebäuden hinterlassen. Russland selbst greift die benachbarte Ukraine fast täglich mit Drohnen an. Aus Kiew heißt es hinter vorgehaltener Hand, dass sich in Moskau niemand wundern müsse, wenn einige Drohnen wieder nach Hause wollten. Offiziell bestreitet die Ukraine, etwas mit den Angriffen zu tun zu haben.
+++ 00:45 Frankreich will russische Desinformationskampagne aufgedeckt haben +++
Frankreich wirft Russland vor, sich an einer digitalen Desinformationskampagne gegen das Land beteiligt zu haben. "Diese Kampagne hat zum Hauptziel, die westliche Unterstützung für die Ukraine zu diskreditieren, indem das Narrativ in Umlauf gebracht wird, dass die westlichen Bevölkerungen Russland unterstützen würden", schreibt die französische Schutzstelle vor ausländischer digitaler Einmischung Viginum in einem Bericht. Demnach richtet sich die seit Frühjahr 2022 laufende Kampagne gegen mehrere europäische Länder. Laut französischem Außenministerium wurden falsche Webseiten geschaffen, die sich als Regierungsseiten oder Seiten von Medien ausgeben, sowie Fake-Profile in den sozialen Netzwerken.
+++ 23:54 Selenskyj: Raketenangriff auf Krywyj Rih erfordert "angemessene Reaktion der Welt" +++
Nach dem tödlichen russischen Raketenangriff auf seine Heimatstadt Krywyj Rih fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine stärkere Flugabwehr für die Ukraine und härtere Sanktionen gegen Russland. "Wir müssen zusammen mit unseren Partnern solche Bedingungen schaffen, dass russischer Terror unmöglich wird", sagt in seiner täglichen Videoansprache. Dazu sei erstens die Anschaffung von noch mehr Flugabwehrsystemen und Kampfjets notwendig, zweitens müssten die Sanktionen gegen Russland konsequenter durchgesetzt werden. "Nehmen wir zum Beispiel eine der Raketen, die heute Krywyj Rih trafen, dann wurden etwa 50 Komponenten darin - hauptsächlich Mikroelektronik - in anderen Ländern hergestellt", so Selenskyj. "Wenn jemand als Vermittler fungiert oder mit Russland zusammenarbeitet, damit Terroristen weiterhin Häuser in die Luft sprengen und Menschen töten können, dann verdienen solche Akteure - Unternehmen oder Staat - eine angemessene Reaktion der Welt", fordert Selenskyj.
+++ 23:09 Lukaschenko droht mit russischen Atomwaffen +++
Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko, droht dem Westen mit dem Einsatz von Atomwaffen. Im Kriegsfall könne er dazu jederzeit Russlands Präsident Wladimir Putin anrufen, sagt Lukaschenko im russischen Fernsehen. "Was soll das für ein Problem sein, so einen Schlag abzustimmen? Das ist überhaupt keine Frage." Putin hatte im März die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus angekündigt. Diese blieben aber unter Kontrolle Russlands, versichert der Kremlchef.
+++ 22:25 Dänemark wird F-16-Ausbildung für ukrainische Piloten ab August anbieten +++
Dänemark wird nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ritzau vorschlagen, ukrainische Piloten ab August auf dem Kampfjet F-16 zu trainieren. Der amtierende Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen werde bei einem Treffen der US-geführten Ukraine-Kontaktgruppe am Donnerstag anbieten, die ukrainischen Piloten zunächst in Flugsimulatoren in Dänemark auszubilden, heißt es unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Bislang ist noch keine offizielle Entscheidung gefallen, die Ukraine mit F-16 auszurüsten.
+++ 22:05 UN: Russland verweigert Zugang zu besetztem Flutgebiet +++
Eine Woche nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine hat Russland den UN-Rettungsteams laut den Vereinten Nationen noch keinen Zugang zum russisch kontrollierten Südufer des Dnipros ermöglicht. Die UN sei mitsamt Booten, Personal und Hilfsgütern einsatzbereit, teilte die UN-Systemkoordinatorin in der Ukraine, Denise Brown, mit. "Die Russische Föderation hat jedoch noch nicht die notwendigen Sicherheitsgarantien für die Überfahrt zum linken Dnipro-Ufer bereitgestellt - inklusive des Ortes Oleschky", kritisierte sie. Die Besatzungsverwaltung meldete im Gebiet Cherson insgesamt 17 Todesopfer auf ihrer Flussseite. Da die besetzten Orte besonders schlimm vom Hochwasser betroffen sind, wird befürchtet, dass die Opferzahl in Wirklichkeit deutlich höher liegt.
+++ 21:36 Putin wirft USA immer tiefere Verwicklung in Krieg vor +++
Kremlchef Wladimir Putin hat eine immer tiefere Verwicklung der USA im Krieg in der Ukraine beklagt. Die US-Aufklärung habe mit einem "strategischen Apparat" dieser Tage den Kurs von vier Drohnen korrigiert, die ein russisches Kriegsschiff angegriffen hätten. Die russische Flugabwehr habe die Drohnen abgeschossen. Demnach blieb das Kriegsschiff, dass die russisch-türkische Gaspipeline TurkStream bewachte, unversehrt. "Die Vereinigten Staaten sind immer mehr nahezu direkt involviert in diesen Konflikt und provozieren eine ernsthafte Krise in der internationalen Sicherheit, weil die Korrektur von Drohnen, die unser Kriegsschiff angreifen, eine ernste Angelegenheit ist", sagte Putin. "Sie (die USA) sollten wissen, dass wir darüber Bescheid wissen und darüber nachdenken, was wir in Zukunft damit tun werden."
Quelle: ntv.de, fzö/ino/dpa/rts/AFP