Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:55 Exportabgabe: Russland besteuert Dünger +++

Russland führt ab Freitag eine Exportabgabe von sieben Prozent auf eine Reihe von Düngemitteln ein. Sie gelte bis Ende 2024, meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf ein Regierungsdekret. Zudem würden die Abgaben auf Exporte von Sonnenblumenöl und Extraktionsschrot bis zum 31. August 2024 verlängert.

+++ 20:30 Selenskyj verlangt 100 weitere Kampfjets +++
Die Ukraine benötigt laut Präsident Selenskyj rund 100 weitere Kampfflugzeuge. "Insgesamt brauchen wir für eine schlagkräftige Luftwaffe etwa 160 Kampfflugzeuge", sagt Selenskyj in einem Interview mit dem portugiesischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Damit solle Russland die Möglichkeit genommen werden, den ukrainischen Luftraum zu beherrschen. Bisher habe Kiew Zusagen für "50 oder 60" F-16-Kampfjets erhalten, sagt der ukrainische Staatschef. Am Vortag sprach Luftwaffensprecher Jurij Ihnat beim ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen von einem Bedarf von "ungefähr 128 F-16-Jagdflugzeugen".

+++ 19:55 Borrell: EU-Staaten wollen 40.000 Ukrainer ausbilden +++
Die Außenminister der EU-Staaten unterstützen nach Angaben von EU-Chefdiplomat Josep Borrell die Pläne für eine Ausweitung der europäischen Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte. Die Minister befürworteten seinen Vorschlag, sich als neues Ziel zu setzen, 40.000 Soldaten auszubilden, wie Borrell nach EU-Beratungen im spanischen Toledo sagt. Das derzeit gültige Ziel von 30.000 ausgebildeten ukrainischen Soldaten bis Ende des Jahres wird demnach bereits Ende Oktober erreicht.

+++ 19:15 Schulbeginn im Luftschutzbunker: Ukraine erwartet 340.000 Erstklässler +++
Die Ukraine hat zum Schulbeginn im zweiten Kriegsjahr wieder mehr Einschulungen registriert. "In diesem Jahr erwarten wir etwa 340.000 Erstklässler", sagt Vize-Bildungsminister Andrij Witrenko im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Im Vorjahr waren es etwa 15.000 weniger. 2021 gab es jedoch noch über 400 000 Kinder, die eingeschult wurden. Die Hauptstadt Kiew hat mit rund 25 000 Erstklässlern dabei fast das Vorkriegsniveau erreicht. Schulbeginn ist für die über vier Millionen ukrainischen Schüler traditionell der 1. September. Mit Ausnahme der frontnahen Gebiete findet im Großteil des Landes der Unterricht in den Schulen statt. Voraussetzung ist aufgrund möglicher russischer Luftangriffe jedoch das Vorhandensein von Luftschutzkellern.

+++ 18:40 Berliner Staatsoper lässt Netrebko wieder auftreten +++
Die Staatsoper Unter den Linden in Berlin will die Arbeit mit der russischen Sängerin Anna Netrebko wieder aufnehmen. Die Leitung der Oper habe sich eingängig mit der 51-Jährigen auseinandergesetzt: "Es ist wichtig, hier differenziert vorzugehen und zwischen vor und nach dem Kriegsausbruch zu unterscheiden. Anna Netrebko hat seitdem keine Engagements in Russland angenommen und es wurde uns seitens ihres Managements bestätigt, dass es auch weiterhin keinerlei Vorhaben für Auftritte in Russland gibt", teilt die Staatsoper Unter den Linden mit. Sie habe sowohl durch ihr Statement als auch durch ihr Handeln seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine eine klare Position eingenommen und sich distanziert - "das gilt es anzuerkennen". Ihren ersten Auftritt an der Staatsoper hat Netrebko am 15. September in "Macbeth".

Kritiker werfen Netrebko dagegen vor, lange Jahre Putin unterstützt zu haben. Die Osteuropa-Historikerin Franziska Davies kritisiert unter anderem, dass sie die Auszeichnung als "Volkskünstlerin Russlands" von Putin bis heute nicht zurückgegeben habe. Außerdem habe sie sich 2014 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine in den Farben "Neurusslands" gezeigt- einem ideologischen Konstrukt, mit dem Russland seinen Angriff rechtfertigte. Netrebko wird zudem vorgehalten, Patin eines Kinderdorfs zu sein, in das ukrainische Kinder verschleppt wurden. Eine Petition von Change.org mit inzwischen mehr als 28.000 Unterzeichnern fordert, die Rolle Netrebkos mit einer anderen Künstlerin zu besetzen.

+++ 18:12 Russische Regierung verbietet Barbie-Film +++
Das russische Kultusministerium lehnt einen Vorschlag aus der Duma ab, die Hollywood-Filme Barbie und Oppenheimer trotz des westlichen Boykotts in russischen Kinos zu zeigen. Zur Begründung heißt es, die Filme dienten nicht dem Ziel, die "traditionellen russischen spirituellen und moralischen Werte aufrechtzuerhalten und zu stärken". Die russischen Kinos seien derzeit "voll mit hochwertigen inländischen Premieren", etwa "Witness", einem Propagandafilm über die Invasion in der Ukraine, zitiert das Exil-Medium Meduza aus der Erklärung.

+++ 17:39 Starbucks und Pizza: Wie ein Putin-Günstling westliche Ketten ausschlachtet +++
Nach Moskaus Überfall auf die Ukraine ziehen sich westliche Ketten aus Russland zurück. Angeblich können die Russen darauf verzichten, teilte der Kreml damals mit. Wie dieser Verzicht aussieht, zeigt ein früherer Rapper, der sich als Putins Günstling Starbucks einverleibt hat. Auch ein Pizza-Dienst wechselt jetzt mit gefälschtem Logo den Besitzer.

+++ 17:10 Militärhubschrauber abgestürzt: Sechs ukrainische Soldaten sterben +++
Beim Absturz von zwei Hubschraubern im Osten der Ukraine kommen nach Angaben von Ermittlern sechs ukrainische Soldaten ums Leben. "Zwei Mi-8-Militärhubschrauber stürzten während eines Kampfeinsatzes ab. Sechs Soldaten der Streitkräfte der Ukraine starben", erklärt die staatliche ukrainische Ermittlungsbehörde SBI am Nachmittag. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Dienstag im Bezirk Kramatorsk in der Region Donezk. Die Behörde macht keine weiteren Angaben zum Hergang des Absturzes.

+++ 16:35 FSB will ukrainische Saboteure hochgenommen haben +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat eigenen Angaben zufolge eine Gruppe ukrainischer Saboteure und Aufklärungskämpfer in der Grenzregion Brjansk ausgeschaltet. Wie der Geheimdienst mitteilt, wurden am Mittwochabend zwei Kämpfer getötet und fünf festgenommen, drei davon verletzt. Der Zugriff sei im Distrikt Nawlinsky südlich der Regionalhauptstadt erfolgt. Den Angaben zufolge war die Gruppe mit Maschinengewehren aus US-Herstellung, Sprengstoff sowie Granaten und Patronen nach NATO-Standard bewaffnet. Zu der Gruppe hätten auch Mitglieder des ukrainischen Geheimdienstes und Spezialkräfte des Militärs gehört.

+++ 16:05 "Ich bin kompetenter als Putin": Girkin fordert Kremlchef heraus +++
Der inhaftierte frühere Separatistenführer Igor Girkin kündigt seine Kandidatur für die russische Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr an. "Ich halte mich in Militärfragen für kompetenter als der amtierende Präsident, und sicherlich für kompetenter als der Verteidigungsminister", erklärt der Ultranationalist in seinem Telegram-Kanal. Präsident Putin sei "zu freundlich". Der Staatschef sei "nicht nur von seinen Partnern im Westen und in Kiew an der Nase herumgeführt worden, sondern auch von den Chefs unserer Sicherheitsbehörden, Geheimdienste und der Militärindustrie", erklärt Girkin. Anders als Putin habe er keine Millionärsfreunde, sagt der 52-Jährige, ein Seitenhieb auf zahlreiche Korruptionsvorwürfe. Militärblogger Girkin firmiert auch unter dem Pseudonym Igor Strelkow, auf Telegram folgen ihm mehr als 730.000 Menschen. Im Juli wurde er wegen "öffentlicher Aufrufe zum Extremismus" festgenommen, ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.

+++ 15:45 Russland beginnt mit "Wahlen" in Donezk und Saporischschja +++
In den von Russland besetzten ukrainischen Regionen Donezk und Saporischschja haben am Donnerstag vorab Kommunal- und Regionalwahlen begonnen. Die russische Nachrichtenagentur Tass vermeldet den Beginn der Stimmabgabe für die eigentlich für den 10. September angesetzten Wahlen, bei denen Abgeordnete für Regionalparlamente und Gemeindevertreter bestimmt werden sollen. Ab dem 2. September sollen auch in den russisch besetzten Regionen Cherson und Luhansk "vorgezogene Wahlen" stattfinden.

+++ 15:19 Kiew meldet Front-Erfolge im Süden und im Osten +++
Die ukrainischen Streitkräfte erzielen nach Angaben der Regierung in Kiew im Zuge ihrer Gegenoffensive "neue Erfolge" an den Fronten im Süden und Osten des Landes. An der Südfront seien langsame Fortschritte beim Durchbrechen russischer Minenfelder und Schützengräben zu vermelden, teilt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram mit. Dies gelte für das Gebiet bei den Ortschaften Nowodanyliwka und Nowoprokopiwka im Südosten der Region Saporischschja. Ziel sei weiterhin das Asowsche Meer, um einen Keil in die russische Besatzungszone an der Küste zu treiben. Der Ort liegt südlich des Dorfes Robotyne, das die ukrainischen Streitkräfte am Montag zurückeroberten. Generaloberst Olexandr Syrskyj, Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, vermeldet zudem eine "positive Dynamik" in der Region Bachmut im Osten, ohne Details zu nennen.

+++ 14:50 Angriffe auf Moskau: "Der Krieg kann nicht auf die Ukraine begrenzt werden" +++

+++ 14:19 Prigoschin-Vize Utkin unter Polizeischutz beerdigt +++
Zwei Tage nach der Beerdigung von Wagner-Chef Prigoschin wird auch dessen Stellvertreter beigesetzt. Dmitri Utkin ist bei demselben Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Bewacht von einem großen Polizeiaufgebot nehmen am Morgen rund 20 Angehörige auf dem weitläufigen Militärfriedhof in Mytischtschi im Norden Moskaus Abschied. Die Zeremonie findet zunächst in kleinem Kreis in der Kirche St. Sergius statt. Im Anschluss wird der Sarg unter Polizeischutz in einer Autokolonne zum Friedhof gefahren. Nicht alle Personen vor Ort dürfen den Friedhof betreten, ein Zutritt ist nur nach Einladung der Familie möglich. Einige Trauergäste tragen Kleidung mit dem Logo der Wagner-Gruppe.

+++ 13:54 Ukraine schließt Vertrag mit großem Rüstungskonzern +++
Die Ukraine hat mit dem größten britischen Rüstungsunternehmen BAE Systems einen Vertrag zur gemeinsamen Waffenproduktion unterzeichnet. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte bei einem Treffen mit der BAE-Fühung in Kiew, dass Waffen des Unternehmens bereits in der Ukraine im Einsatz seien. Er nannte Artilleriegeschütze der Typen L119 und M777 sowie den Schützenpanzer CV90.

Nach Angaben des Ministeriums für strategische Industriebranchen hat BAE Systems im Land bereits ein Büro eröffnet und soll mit einheimischen Unternehmen die Waffenproduktion aufbauen. Mit einem Umsatz von rund 25 Milliarden US-Dollar (knapp 23 Milliarden Euro) im vergangenen Jahr gilt BAE Systems als siebtgrößter Rüstungskonzern der Welt.

+++ 13:23 Ukrainischer Außenminister schießt gegen Kritiker: Sollen "Mund halten" +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba äußerte sich ungehalten über Kritik an der angeblich schleppenden Gegenoffensive: Wer meine, die Offensive verlaufe zu langsam, spucke damit ukrainischen Soldaten ins Gesicht, die ihr Leben für einen Kilometer Bodengewinn opferten. "Ich empfehle allen Kritikern, den Mund zu halten, in die Ukraine zu kommen und zu versuchen, selbst einen Quadratzentimeter zu befreien", sagte Kuleba.

+++ 13:12 Kiew kritisiert Berlin für zögerliche Haltung bei Taurus-Lieferung +++
Die Ukraine hat die zögerliche deutsche Haltung bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern kritisiert. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte nach Beratungen mit seinen EU-Kollegen im spanischen Toledo, es gebe "kein einziges objektives Argument" gegen die Militärhilfe. Kuleba sagte, die Taurus-Marschflugkörper seien wichtig für die Gegenoffensive gegen Russland. "Sie helfen, den Krieg schneller zu beenden", betonte er. Die Bundesregierung hatte dagegen zuletzt erklärt, sie sehe sich in der Frage nicht unter Druck.

+++ 12:58 Lukaschenko findet Forderung nach Rückzug von Wagner-Söldnern "dumm" +++
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bezeichnete Forderungen nach einem Rückzug der russischen Wagner-Söldnergruppe aus Belarus als "grundlos und dumm", berichtete die staatliche belarussische Nachrichtenagentur Belta. So lange ausländische Truppen in den NATO-Staaten Polen, Estland, Lettland und Litauen stationiert seien, sei dieser Anspruch nicht gerechtfertigt. Nachdem abgebrochenen Aufstand im Juni hatten sich viele Söldner der Gruppe nach Belarus zurückgezogen.

+++ 12:44 Kreml will Beziehung zu Nordkorea ausbauen +++
Russland will sein Verhältnis zu Nordkoreaweiter verbessern. Beide Länder hätten gute und vongegenseitigem Respekt geprägte Beziehungen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. "Wir beabsichtigen, sie weiterauszubauen. Kontakte werden auf verschiedenen Ebenen geknüpft." Nordkorea sei "ein sehr wichtiger Nachbar". Russland ist neben China und Südkorea der einzige Staat mit einer Landesgrenze zum abgeschotteten Nordkorea. Nicht bestätigen will Peskow jüngste Angaben aus den USA, wonach sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Yong Un in einem Briefwechsel eine engere Zusammenarbeit zugesagt hätten. Die USA hatten zudem erklärt, sie seien besorgt darüber, dass zwischen Russland und Nordkorea Verhandlungen über die Lieferung von Waffen aktiv voranschritten, die in der Ukraine eingesetzt werden könnten.

+++ 12:15 Erdogan gibt Treffen mit Putin bekannt +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird Russlands Staatschef Wladimir Putin nach Angaben aus Regierungskreisen in Ankara am 4. September in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi treffen. Dabei werde es vor allem um die Frage gehen, wie Getreideexporte aus der Ukraine künftig geregelt würden, erfuhr Reuters von zwei mit den Plänen vertrauten Personen. Das von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen zur Ausfuhr von Getreide aus derUkraine über das Schwarze Meer wurde von Russland im Juli nicht mehr verlängert. Die Regierung in Ankara versucht nun, Putin zur Rückkehr zu der Vereinbarung zu bewegen.

+++ 11:50 Ukraine bittet bei EU-Außenministertreffen um zusätzliche Waffenhilfe +++
Die Ukraine bittet Deutschland und die anderen EU-Staaten um weitere Waffen- und Munitionslieferungen für den Kampf gegen Russland. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nannte bei Gesprächen mit den Außenministern der europäischen Partner Artilleriemunition, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer als benötigte Rüstungsgüter. Militärisch neutrale EU-Staaten wie Österreich und Irland bat er, gepanzerte Rettungsfahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Um Russland die Produktion von Raketen und Drohnen zu erschweren, forderte Kuleba die EU-Staaten zudem zu einem verstärkten Kampf gegen die Umgehung von Sanktionen auf. "Wir sehen, dass die Produktion gesteigert und dass westliche Teile dabei verwendet werden", sagte er bei dem EU-Treffen im spanischen Toledo. Dies müsse beispielsweise mit Exportkontrollen verhindert werden.

+++ 11:15 Neues Video von Prigoschin aufgetaucht +++
Ein neu veröffentlichtes Video des Wagner-Söldnerführers Jewgeni Prigoschin zeigt ihn angeblich nur wenige Tage vor seinem Tod in Afrika. In dem Video soll Prigoschin laut Reuters sagen: "Für diejenigen, die darüber diskutieren, ob ich noch lebe oder nicht, wie es mir geht - jetzt ist gerade Wochenende, zweite Augusthälfte 2023, ich bin in Afrika", sagt Prigoschin in dem kurzen Video, das von dem Wagner-nahen Telegramkanal Grey Zone veröffentlicht wurde, der mit seiner Wagner-Gruppe verbunden ist. "Für Leute, die über meine Auslöschung, mein Privatleben, mein Einkommen oder was auch immer diskutieren wollen, ist also alles in Ordnung", fügt er mit einer Handbewegung hinzu.

Der Ort oder das Datum des Videos, das in einem fahrenden Fahrzeug aufgenommen wurde, ist noch unklar. Prigoschins Tarnkleidung und -mütze sowie die Uhr an seiner rechten Hand stimmen aber mit seinem Aussehen in einem am 21. August veröffentlichten Video überein, das nach seinen Angaben ebenfalls in Afrika gedreht wurde. Seine Anspielung auf das "Wochenende" deutet darauf hin, dass der jüngste Clip am 19. oder 20. August gedreht worden sein muss, nur drei oder vier Tage bevor er und andere hochrangige Persönlichkeiten und Leibwächter von Wagner am 23. August bei einem Flugzeugabsturz nördlich von Moskau ums Leben kamen.

+++ 10:51 Jäger: Neue Waffenlieferungen an Ukraine haben einen Haken +++
Deutschland liefert der Ukraine zehn weitere Leopard-Kampfpanzer. Aus Sicht der Ukraine sind das gute Nachrichten, sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger. Dennoch gibt es einen Wermutstropfen, wie der Experte erklärt. Mit Blick auf Spekulationen auf eine Verhandlungslösung mit Russland zeigt sich Jäger pessimistisch.

+++ 10:21 Stoltenberg: Ukraine hat "Erwartungen wieder und wieder übertroffen" +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte gegenüber CNN, dass es "noch wichtiger" sei, die Ukraine zu unterstützen, da ihre Streitkräfte derzeit durch von den Russen stark verteidigtes besetztes Gebiet vorstoßen. "Es ist ein harter Kampf, und es gibt keinen einfachen Weg zum Sieg", sagte er. Dennoch gewinnen die ukrainischen Truppen "allmählich an Boden" und sind in der Lage, die russischen Truppen zurückzudrängen. "Was wir gesehen haben, ist, dass die Ukrainer die Erwartungen wieder und wieder übertroffen haben", fügte Stoltenberg hinzu und verwies auf die Befreiung der von Russland besetzten Gebiete um Kiew, Charkiw und Cherson im vergangenen Jahr. Während die NATO-Verbündeten militärische Hilfe, Ausbildung und Beratung anbieten können, sagte Stoltenberg, er glaube, dass die ukrainischen Kommandeure vor Ort die einzigen seien, die die "schwierigen und harten Entscheidungen" treffen könnten, die für den Erfolg der Gegenoffensive erforderlich seien. "Wir müssen ihnen vertrauen", sagte er.

+++ 09:44 Britischer Verteidigungsminister Ben Wallace tritt zurück +++
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace ist zurückgetreten. Das teilte das Büro von Premierminister Rishi Sunak mit. Sunak dankte Wallace in einem Brief für dessen "Einsatz und Können", die dieser in seiner Amtszeit gezeigt habe, in der er eine führende Rolle bei der Unterstützung des Westens für die Ukraine im Krieg gegen Russland eingenommen hatte. Wallace spielte eine Schlüsselrolle bei der Reaktion Großbritanniens auf die russische Invasion in der Ukraine und war ein enger Verbündeter von Boris Johnson.

Nachtrag: Die britische Regierung hat den ehemaligen Energieminister Grant Shapps zum neuen Verteidigungsminister ernannt.

+++ 09:05 Ukrainischer Verteidigungsminister Reznikov soll wohl Posten abgeben +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikov wird demnächst wohl seines Amtes enthoben und möglicherweise durch Rustem Umerov, den derzeitigen Leiter des staatlichen Vermögensfonds der Ukraine, ersetzt. Das sagte der ukrainische Abgeordnete Jaroslaw Zhelezniak. Reznikov wird wahrscheinlich den Posten des ukrainischen Botschafters in Großbritannien übernehmen.

+++ 07:30 Sharma zu Waffenlieferungen: "Trägheit bei Entscheidungen muss überwunden werden" +++
Deutschland liefert der Ukraine weitere zehn Kampfpanzer Typ Leopard 1 A5. Die westlichen Waffen werden in der laufenden Gegenoffensive dringend benötigt, sagt ntv-Reporterin Kavita Sharma. Doch der Weg von der Entscheidungsfindung bis zur Lieferung dauere oft viel zu lang.

+++ 07:54 Russische Kriegsblogger kritisieren Militärführung "für ihre Unfähigkeit" +++
Russische Militärblogger und Propagandisten kritisieren wiederholt die russischen Streitkräfte "für ihre Unfähigkeit, russisches Territorium und militärische Einrichtungen zu verteidigen, während sie gleichzeitig die jüngsten Zensurmaßnahmen des russischen Verteidigungsministeriums kritisieren", so das Institute for the Study of War (ISW) in seinem Bericht.

Ein militärischer Blogger kritisierte das russische Fernsehen dafür, dass es nicht über die jüngsten Angriffe in der Nähe des Gebiets Pskow berichtete, was ein Zeichen für die anhaltenden Bemühungen des russischen Verteidigungsministeriums ist, die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine einzuschränken und so den Nachrichtenkonsum im russischen Informationsraum zu kontrollieren.

Ein anderer populärer Militärblogger äußerte sich besorgt über die wachsenden militärischen Fähigkeiten der Ukraine und fügte hinzu, dass es "keine sicheren Orte im Westen Russlands" geben werde, und schlug vor, dass die russischen Streitkräfte dies bei der Sicherung strategischer Einrichtungen berücksichtigen sollten.

+++ 07:24 Russland blockiert im UN-Sicherheitsrat Verlängerung von Sanktionen gegen Mali +++
Russland hat mit seinem Veto eine Resolution im UN-Sicherheitsrat zur Verlängerung von Sanktionen gegen Mali blockiert. 13 Mitglieder stimmten am Mittwoch für die Resolution, Russland stimmte dagegen, China enthielt sich. Bei der Abstimmung ging es um die Verlängerung von Sanktionen gegen acht Menschen sowie das Fortbestehen eines UN-Expertengremiums zur Überwachung der Sanktionen vor Ort. Der Westen sieht in dem Veto Russlands einen Vergeltungsakt, nachdem sich das UN-Expertengremium zuvor kritisch über das Vorgehen malischer Streitkräfte und ihrer "ausländischen Sicherheitspartner" - womit die in Mali aktive russische Söldnertruppe Wagner gemeint ist - geäußert hatte. Der Westen warf den Streitkräften unter anderem Gewalt gegen Frauen vor.

+++ 07:06 Russische Luftabwehr verhindert wohl Drohnenangriff auf Moskau +++
Die russische Flugabwehr hat offiziellen Angaben zufolge erneut eine Drohne auf dem Weg in die Hauptstadt Moskau abgefangen. Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte mit, das unbemannte Flugobjekt sei zerstört worden. Es gebe nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten oder Schäden. Moskauer Medien berichteten am Morgen über neue Verzögerungen im Flugverkehr der Hauptstadt-Airports. In den vergangenen Nächten waren wegen der Drohnengefahr Starts und Landungen immer wieder unterbrochen worden.

+++ 06:36 ISW: Russisches Verteidigungsministerium verbietet Wagner-Söldnern Kampf in der Ukraine +++
Berichten zufolge verbietet das russische Verteidigungsministerium Söldnern der Wagner-Gruppe den Kampf in der Ukraine. Das schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem täglichen Update. Russische Oppositionsmedien erhielten demnach eine Audiobotschaft, in der ein Wagner-Vertreter die Söldner dazu ermutigt, sich nach einer anderen Arbeit umzusehen, weil das russische Verteidigungsministerium es Wagner-Truppen nicht erlaubt, in der Ukraine zu kämpfen, und sich dabei auf aktuelle Ereignisse berief. Der Vertreter stellte zudem fest, dass die Wagner-Kämpfer aufgrund der "harten Konkurrenz" mit dem russischen Verteidigungsministerium und der Nationalgarde, die versuchen, in diesen Regionen zu operieren, auch Schwierigkeiten haben, im Nahen Osten oder in Afrika zu arbeiten.

+++ 05:36 Russland nimmt erneut ukrainische Grenzregion Sumy unter Beschuss +++
Russische Streitkräfte haben auch Mittwoch die Region Sumy im Nordosten der Ukraine wiederholt beschossen. Die Militärverwaltung der Oblast Sumy zählte 25 Angriffe und mehr als 200 Detonationen. Mindestens drei private Wohnhäuser, zwei Traktoren, zwei Verwaltungsgebäude und einige landwirtschaftliche Geräte seien durch den Beschuss beschädigt worden. Nach Angaben des ukrainischen Militärs setzten die russischen Streitkräfte Mörser, Artillerie, Granatwerfer, ungelenkte Raketen aus der Luft und Kamikaze-Drohnen mit angebrachtem Sprengstoff ein. Die russischen Streitkräfte haben sich im April letzten Jahres aus der Oblast Sumy zurückgezogen, doch der Beschuss hält fast täglich an.

+++ 04:12 Kretschmer bekräftigt Forderung nach "diplomatischen Initiativen" für Waffenruhe +++
Um das Blutvergießen in der Ukraine zu stoppen, fordert Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer verstärkte diplomatische Bemühungen. "Jeder Tag, an dem die Waffen schweigen und man es mit Diplomatie versucht, ist ein guter Tag, weil keine Menschen sterben", sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Augsburger Allgemeine". Er sei fest davon überzeugt, dass "man viel mehr auf diplomatische Initiativen setzen muss". Der CDU-Politiker lehnt Waffenlieferungen an die Ukraine ab und steht damit in scharfem Kontrast zu seiner Parteispitze.

+++ 01:51 BBC zählt 190 Drohnen-Angriffe auf Russland und Krim in 2023 +++
Nach den massiven Drohnen-Angriffen der Ukraine auf Russland in der Nacht zu Dienstag hat ein Recherche-Team der britischen BBC die Attacken auf russisches Territorium noch einmal genauer angeschaut: Die Journalistinnen und Journalisten zählen 190 mutmaßliche Drohnen-Angriffe allein im laufenden Jahr. Schwerpunkte waren demnach die Grenzregionen zur Ukraine, Moskau und die von Russland besetzte Halbinsel Krim. Westliche Partner der Ukraine lehnen einen Einsatz der von ihnen bereitgestellten Waffen auf russischem Territorium ab, allerdings baut die Ukraine eigene Drohnen oder erwirbt diese kommerziell.

+++ 00:51 Russland: Ukrainischer Marschflugkörper über Krim abgefangen +++
Die Flugabwehr auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim hat nach örtlichen Angaben am späten Mittwochabend einen ukrainischen Marschflugkörper abgeschossen. Das teilte der russische Verwaltungschef der Krim, Sergej Aksjonow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Ähnlich äußerte sich das Verteidigungsministerium in Moskau. Betroffen war demnach der Osten der Halbinsel bei der Stadt Feodossija. Teile der Lenkrakete hätten eine Stromleitung getroffen, sagte ein Mitarbeiter Aksjonows. Die offiziellen Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Im Internet verbreiteten sich Fotos, die angeblich Brände in der Region zeigten.

+++ 23:40 Vom Kriegsdienst freigekauft: Selenskyj lässt alle Ausmusterungen überprüfen +++
Die ukrainischen Behörden sollen nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj hart gegen Korruption bei der Musterung von Männern für den Wehrdienst vorgehen. Es würden alle Fälle von Ausmusterungen wegen angeblicher Dienstuntauglichkeit seit Kriegsbeginn überprüft, bei denen es einen Verdacht auf Schmiergeldzahlungen gebe. Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Am Tag hatte der Sicherheitsrat über das Vorgehen beraten. Für die Befreiung vom Wehrdienst seien bis zu 13.700 Euro Schmiergeld gezahlt worden, berichtete Selenskyj. Angesichts des russischen Angriffskrieges sind in der Ukraine alle Männer zum Wehrdienst verpflichtet. Viele kaufen sich aber vom Militärdienst frei oder zahlen Schmiergeld an Grenzbeamte, um das Land verlassen zu können. Selenskyj hat wegen der Korruption bereits alle Leiter der Musterungsbehörden ersetzt.

+++ 22:20 Zwei ukrainische Militärhubschrauber verunglücken bei Kramatorsk +++
Beim Absturz zweier ukrainischer Militärhubschrauber sterben nach Armeeangaben alle sechs Männer an Bord. Die Helikopter vom Typ Mi-8 seien aus ungeklärter Ursache nahe Kramatorsk in der Ostukraine verunglückt, sagt ein Sprecher der ukrainischen Heeresflieger im Fernsehen. Die Leichen seien in den Wracks der völlig zerstörten Maschinen gefunden worden. Wegen der Absturzursache werde ermittelt. Nach Angaben aus militärnahen Kreisen waren die Hubschrauber auf einem Einsatzflug gewesen. Es war aber nicht von einem Abschuss die Rede.

+++ 21:54 Erste ukrainische Piloten können Ausbildung in Dänemark an F-16-Jets anfangen +++
Mehrere ukrainische Militärpiloten können nach Angaben des Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj in Dänemark mit der Ausbildung auf dem Kampfjet F-16 beginnen. Das teilt Saluschnyj nach einem Telefonat mit dem Befehlshaber der dänischen Streitkräfte mit. Nach dänischen Angaben hätten die Piloten die Vorbereitung erfolgreich absolviert und könnten mit der eigentlichen Flugausbildung anfangen. Zugleich wollten Kopenhagen und Kiew die Logistik vorbereiten, um die F-16 künftig in der Ukraine warten und reparieren zu können, schreibt Saluschnyj auf Telegram.

+++ 21:32 Ukrainischer Widerstand orientiert sich an Résistance +++
Die ukrainischen Partisanen orientieren sich bei ihren Operationen gegen die russischen Besatzer an der französischen Résistance, der Guerillakampagne gegen die Nazi-Besatzung. Dies sagt Ostap, ein Sprecher des Nationalen Widerstandszentrums der Ukraine, in einem Interview mit der "Kyiv Post". Neben spektakulären Aktionen, die für Schlagzeilen sorgten, stecke auch viel Arbeit in unauffälligeren Aktionen, die vielleicht nur eine kleine Wirkung hätten, aber in den besetzten Gebieten vervielfacht genauso effektiv sein könnten wie ein taktischer Schlag gegen 200 russische Soldaten. Wie viele Ukrainer sich an Sabotage-Aktionen beteiligen, will der Sprecher des Widerstandszentrums nicht sagen. "Aber ich kann sagen, dass es deutlich mehr von ihnen gibt, als dem Feind lieb ist", sagt Ostap. "Was unsere Krim betrifft, so erhöhen der FSB und andere russische Dienste heute die Zahl ihrer Agenten dort, weil unsere Widerstandsgruppen effektiv sind."

Mehr zu den Ereignissen vom Vortag lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, vmi/dpa/rts/AFP

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