Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:20 Selenskyj spottet über russische "Raketen-Anbeter" +++

Die jüngsten russischen Raketenangriffe gegen das ukrainische Energienetz haben nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der Verteidigungsbereitschaft der Ukrainer nichts geändert. "Was auch immer sich die Raketen-Anbeter in Moskau erhoffen, an den Kräfteverhältnissen in diesem Krieg wird es nichts ändern", sagt Selenskyj am Abend in seiner täglichen Videoansprache. Zwar habe Russland immer noch genug Raketen für weitere massiven Angriffe. "Wir aber haben genug Entschlossenheit und Selbstvertrauen, um nach diesen Schlägen unsere eigenen auszuteilen." Nach dem Krieg werde die Bedeutung des Wortes "Terror" vermutlich von den meisten Menschen der Welt "mit den verrückten Aktionen Russlands" in Verbindung gebracht.

+++ 20:50 Klitschko: Ein Drittel der Fernwärme in Kiew wieder repariert +++
Nach dem jüngsten russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt haben Techniker in Kiew einen Teil der Fernwärme und Wasserversorgung wiederhergestellt. Bürgermeister Vitali Klitschko sagt im ukrainischen Fernsehen, dass etwa ein Drittel der Stadtbewohner mit Fernwärme und Wasser versorgt würden. Bis zum Samstagmorgen sollen auch im übrigen Teil der Stadt Heizung und Wasser wieder funktionieren. Strom hätten zugleich etwa 40 Prozent der Einwohner. "Wir verstehen, dass für uns die Hauptsache gerade die Wiederaufnahme der Arbeit der U-Bahn ist", betont der 51-Jährige am Abend. An der "Hauptader für den Passagiertransport" werde gearbeitet.

+++ 20:15 Neuntes EU-Sanktionspaket in Kraft getreten +++
Die EU weitet ihre Russland-Sanktionen erneut aus. Das neunte Sanktionspaket wurde am Abend im Journal der EU veröffentlicht und ist somit in Kraft. Fast 200 weitere Institutionen und Verantwortliche werden nach Angaben der EU-Kommission mit Vermögens- und Einreisesperren in Europa belegt. Außerdem werden die Handelsbeschränkungen ausgeweitet und weitere russische Banken sanktioniert. Die neuen Strafmaßnahmen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine waren am Donnerstag von den EU-Botschaftern vereinbart worden.

+++ 19:49 Hamburg verzichtet auf eigenes LNG-Terminal +++
Hamburgs Pläne für ein kleines Terminal im Hafen zur Anlandung von verflüssigtem Erdgas (LNG) sind vom Tisch. Prüfungen hätten zwar ergeben, dass die vorübergehende Stationierung eines schwimmenden Terminals möglich wäre, sagt Umweltsenator Jens Kerstan. Doch inzwischen seien die Einspeisekapazitäten für Gas an der Nordsee mit bestehenden beziehungsweise geplanten Terminals ausgelastet. "Ein LNG-Terminal in Hamburg ist somit nicht mehr notwendig", sagt der Grünen-Politiker.

+++ 19:20 Iris-T-Lieferung: Kiew dankt Deutschland +++
Nach abgewehrten neuen russischen Raketenschlägen dankt der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow seiner deutschen Amtskollegin Christine Lambrecht. "Ganz gleich, wie viele abscheuliche Raketen die russischen Terroristen auch abfeuern, wir werden uns weder einschüchtern noch ängstigen lassen", schreibt der 56-Jährige bei Twitter. Dank Lambrecht habe die ukrainische Armee neue Fähigkeiten bei der Raketenabwehr erhalten und wisse nun, wie sie den Himmel schützen könne. Tags zuvor gab die Bundesregierung die Lieferung weiterer Raketen für das von Deutschland in die Ukraine gelieferte Flugabwehrsystem Iris-T bekannt. Resnikows Beitrag mit dem Bild einer Iris nährt Spekulationen, dass Berlin bereits mehr als ein System bereitgestellt haben könnte.

+++ 18:55 Ukraine bittet um 17.000 Industrie-Generatoren +++
Die Ukraine benötigt nach den Worten von Ministerpräsident Denys Schmyhal rund 17.000 große, industrielle Generatoren, um durch den Winter zu kommen. Er hoffe auf die Hilfe der Partner der Ukraine. Zwar hätten kleine und mittlere Unternehmen eine halbe Million Generatoren importiert, aber das reiche nicht. Der massive Beschuss der ukrainischen Infrastruktur führt aber offenbar nicht dazu, dass sich die Soldaten an der Front in Bachmut jede Annehmlichkeit verkneifen müssen. Britische Reporter dokumentieren, wie ukrainische Truppen in einer provisorischen Sauna in einem Bunker schwitzen.

+++ 18:33 Kroatien verweigert Ausbildung ukrainischer Soldaten +++
Das kroatische Parlament weist einen Antrag zur Ausbildung von Hundert ukrainischen Soldaten in dem Balkanland zurück. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für den Antrag wird nicht erreicht. Für die Ausbildung stimmen 97 Abgeordnete in dem 151 Sitze zählenden Parlament. Damit wird das Quorum verfehlt, obwohl nur zehn Parlamentarier die von der Europäischen Union organisierte Ausbildung der Ukrainer ablehnen. Zu den Gegnern einer Beteiligung an dem EU-Ausbildungsprogramm zählt Präsident Zoran Milanovi, der im Gegensatz zur kroatischen Regierung den Antrag als nicht verfassungskonform wertet, da die Ukraine kein Verbündeter Kroatiens sei.

+++ 18:12 Scholz: Auch nächsten Winter kein Gasmangel +++
Bundeskanzler Olaf Scholz rechnet damit, dass die Gasversorgung Deutschlands auch im Winter 2023/24 gesichert ist. "Davon können wir, so wie in diesem Jahr, ausgehen, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert", sagt der SPD-Politiker der "Süddeutschen Zeitung". Für den Winter 2022/23 hatte Scholz mehrfach versichert, dass es wohl keine Knappheit geben werde. Der Kanzler kündigte an, den Bau neuer LNG-Terminals auch im kommenden Jahr vorantreiben zu wollen. Und er hofft auf weitere Lieferverträge. Das Gas werde zu großen Teilen aus Norwegen, den USA und aus der Golfregion kommen, ein kleiner Teil aus den Niederlanden.

+++ 17:42 Bericht: Putin befahl Kadyrow Mord an Selenskyj +++
Zu Beginn des Krieges in der Ukraine soll der russische Präsident Wladimir Putin dem tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow befohlen haben, das Regierungsviertel von Kiew zu besetzen und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu ermorden. Das berichtet das "Wall Street Journal" mit Verweis auf ukrainische Geheimdienst- und Sicherheitsbeamte. Auf Anfrage der Zeitung dementierte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow und nannte die Behauptung "absolut absurd, unbegründet und falsch". Kadyrow antwortete nicht auf die Anfrage. Laut dem Bericht sind Kadyrows Männer derzeit damit beschäftigt, entmutigte russische Truppen an der Front zu disziplinieren. Manchmal griffen sie auf Folter zurück, zitiert das Blatt ukrainische Beamte und Menschenrechtsorganisationen.

+++ 17:17 Litauen rüstet auf +++
Litauen rüstet vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter auf: Das baltische EU- und NATO-Land erwirbt acht US-Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS mit Munition und Ausrüstung. Darüber sei ein Kaufvertrag im Wert von rund 495 Millionen US-Dollar (etwa 465 Millionen Euro) unterzeichnet worden, teilt das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Die Auslieferung der ersten Raketensysteme ist 2025 vorgesehen. Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Der Krieg in der Ukraine wird in dem Baltenstaat als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Der Ostseestaat im Nordosten Europas hat daher seine Militärausgaben massiv erhöht und rüstet seine Streitkräfte auf.

+++ 16:40 So droht Russland mit seinen Atomwaffen +++

+++ 16:20 Ukraine und Selenskyj bekommen Karlspreis +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk bekommen den Karlspreis 2023 für Verdienste um Europa. Das geben das Karlspreisdirektorium und die Stadt Aachen bekannt. Zur Begründung heißt es, dass das ukrainische Volk unter Selenskyjs Führung nicht nur die Souveränität seines Landes und das Leben seiner Bürger verteidige, "sondern auch Europa und die europäischen Werte". Mit der Verleihung unterstreiche man, dass die Ukraine Teil Europas sei. Bevölkerung und Regierungsvertreter verdienten "die Ermutigung", "rasch Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union zu führen".
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+++ 16:01 Ukraine-Trupp sucht Minen in Sonnenblumenfeld +++

+++ 15:40 Bulgarien schickt erstmals Waffen in die Ukraine +++
Bulgarien bringt erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein militärisches Hilfspaket für Kiew auf den Weg. Für die Ratifizierung eines entsprechenden Abkommens mit der Ukraine stimmte im Parlament in letzter Lesung eine Mehrheit von 166 Abgeordneten aus pro-westlich orientierten Parteien. 48 Volksvertreter der russlandfreundlichen Sozialisten und der prorussischen Nationalisten von Wasraschdane (Wiedergeburt) stimmten dagegen. Damit schließt sich das EU- und NATO-Mitglied Bulgarien nach langem politischem Streit fast zehn Monate nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine der militärischen Unterstützung seiner NATO- und EU-Partnerländer an. Die Liste der Rüstungsgüter, die das einstige Ostblockland nun an die Ukraine liefern will, soll allerdings nicht veröffentlicht werden.

+++ 15:10 Ukraine Präzedenzfall: Japan rüstet für 320 Milliarden Dollar auf +++
Japan rüstet im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung massiv auf. Die Regierung will 320 Milliarden Dollar für das Militär in den kommenden Jahren ausgeben, geht aus einem Strategiepapier zur Nationalen Sicherheit hervor. Nach den Plänen von Ministerpräsident Fumio Kishida sollen die Militärausgaben in den nächsten fünf Jahren auf etwa zwei Prozent der Wirtschaftsleistung verdoppelt werden. Kishida selbst spricht von einem "Wendepunkt" für sein Land. Insbesondere von China ginge zunehmend Gefahr aus, heißt es zur Begründung. Der Einmarsch Russlands in der Ukraine könne einen Präzedenzfall schaffen und China veranlassen, bei Taiwan ähnlich zu verfahren.
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+++ 14:42 Prigoschin will Frankreich als Terrorsponsor einstufen lassen +++
Der Leiter eines russischen Kulturzentrums in der Zentralafrikanischen Republik ist nach russischen Angaben bei einem Anschlag mit einer Paketbombe verletzt worden. "Heute Morgen wurde ein Anschlag auf das Leben des Generaldirektors des Russischen Hauses, Dmitri Sergejewitsch Siti, verübt, er liegt im Krankenhaus", zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass den Sprecher der Botschaft in Bangui. Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, wirft Frankreich vor, hinter dem Anschlag zu stecken. Er forderte die russische Regierung auf, Frankreich als Unterstützer des Terrorismus einzustufen.
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+++ 14:22 Brücken und Kraftwerke: Medwedew droht mit Angriffen auf NATO-Gebiet +++
Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew droht mit Angriffen auf NATO-Länder. Streitkräfte und Objekte in Ländern, die offiziell im Krieg mit Russland stünden oder Verbündete des Gegners seien, stellten legitime Ziele für einen Angriff dar, schreibt Medwedew, der Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist, in seinem Telegram-Kanal. Dazu zählt der 57-Jährige auch die NATO: "Die Führer der NATO-Staaten behaupten einstimmig, dass ihre Länder und die ganze Allianz nicht gegen Russland kämpfen. Aber alle verstehen gut, dass es ganz anders ist." Nach Angaben Medwedews sind neben der politischen Führung und den Streitkräften des Gegners sowie deren Technik auch Objekte militärischer und ziviler Infrastruktur wie Brücken und die Energieversorgung ein legitimes Ziel von Angriffen.
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+++ 14:00 Medizinische Notfallteams wieder in befreiten Gebieten unterwegs +++
Mehrere medizinische Notfallteams haben in kürzlich von Kiew zurückeroberten Gebieten in der Ukraine die Arbeit aufgenommen. Unter anderem in Charkiw, Cherson und Mykolajiw seien nun von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützte Teams im Einsatz, um Notfallpatienten zu behandeln und eine grundlegende Gesundheitsversorgung sicherzustellen, teilt das WHO-Regionalbüro Europa mit. Die bislang sieben Teams bestünden jeweils aus einem Arzt, zwei Krankenpflegern, einem Traumatologen und einem Fahrer. Sie seien mit Medikamenten und Verbrauchsgütern ausgestattet und in gepanzerten Fahrzeugen unterwegs. Insgesamt sollen bis zu 25 Notfallteams auf einen Einsatz vorbereitet werden.

+++ 13:42 Ukraine schießt nach eigenen Angaben 60 von 76 russischen Raketen ab +++
Die ukrainische Flugabwehr schießt nach Angaben des Oberbefehlshabers der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, 60 der 76 Raketen ab, die Russland am Morgen auf die Ukraine abgefeuert hat. In einer Erklärung auf Telegram, sagt Saluschnyj: „Nach vorläufigen Angaben hat der Feind heute Morgen aus den Regionen des Kaspischen und des Schwarzen Meeres 76 Raketen, darunter 72 Marschflugkörper und 4 Lenkflugkörper, auf kritische ukrainische Infrastruktur abgefeuert. In einer separaten Erklärung gibt ein Sprecher der Kiewer Militärverwaltung an, die Ukraine habe 37 von 40 ankommenden russischen Raketen in der Region abgeschossen. Der Gouverneur von Dnipropetrowsk, Walentyn Reznichenko, erklärt ebenfalls, die Flugabwehr habe 10 Raketen über der Region abgeschossen.

+++ 13:27 Indischer Premier Modi fordert in Telefonat von Putin Dialog und Diplomatie +++
Der russische Präsident Wladimir Putin gibt in einem Telefonat mit dem indischen Premierminister Narendra Modi seine Einschätzung zum Krieg in der Ukraine ab. Der Kreml erklärt, beide Seiten hätten ihre Zufriedenheit über die wachsende bilaterale Zusammenarbeit zum Ausdruck gebracht. Das Büro von Modi erklärt jedoch, der indische Premierminister habe zu Dialog und Diplomatie aufgerufen, um den Konflikt zu beenden. Ähnlich äußert sich Modi bei einem Gipfeltreffen im September, als er Wladimir Putin sagt, dass "die heutige Zeit keine Ära des Krieges" sei. Dennoch erörtern die Staats- und Regierungschefs im aktuellen Gespräch die Aussichten für eine Zusammenarbeit ihrer beiden Länder in den Bereichen Investitionen, Energie, Landwirtschaft, Verkehr und Logistik.

+++ 13:06 "Gepard" in Aktion: Video soll abgeschossene Drohne zeigen +++
Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministers, veröffentlicht auf Twitter ein kurzes Video, das angeblich eine abgeschossene iranische Drohne über Kiew zeigt. Der ukrainische Beamte erklärt, das Gerät sei von einem deutschen "Gepard"-Flugabwehrsystem getroffen worden. Tatsächlich ist schwer auszumachen, ob die Drohne abgeschossen wird oder nur getroffen wird. Sie scheint sehr langsam zu fliegen und es könnte sein, dass sie eine kaum wahrnehmbare Rauchwolke hinter sich herzieht. Aufgrund der großen Entfernung ist der Typ schwer zu erkennen. Die bekannten Shahed-Drohnen des Iran sind jedoch dreieckig, die Drohne im Video ist das nicht, oder durch Beschädigung nicht mehr.

+++ 12:52 Bürgermeister von Charkiw spricht von "kolossalen Schäden" in der Stadt +++
Der Bürgermeister von Charkiw, Igor Terechow, erklärt, es gebe "kolossale" Schäden an kritischer Infrastruktur, einschließlich des Energiesystems in der Stadt. Ingenieure seien dabei, die Schäden zu beheben, sagt er und ruft die Menschen zur Geduld auf. "Ich weiß, dass es in Ihren Häusern kein Licht, keine Heizung und keine Wasserversorgung gibt", sagt er. Terechow weist die Bürger an, die von den ukrainischen Behörden eingerichteten "Punkte der Unbesiegbarkeit" als Schutzräume zu nutzen, in denen sich die Menschen aufwärmen, essen und ihre Handys aufladen können.

+++ 12:35 Ukrainischer Betreiber: Energiesystem verliert durch Angriffe Hälfte seiner Kapazität +++
Die massiven Raketeneinschläge in der Ukraine führen nach Angaben des Betreibers Ukrenergo dazu, dass das Energiesystem des Landes mehr als die Hälfte seiner Kapazität verliert. Nach Angaben des ukrainischen Energieministers Herman Haluschtschenko werden bei dem heutigen Angriff neun Stromanlagen beschädigt. In einigen Gebieten - darunter Charkiw und Poltawa - kommt es zu Stromausfällen. Außerdem sind in der gesamten Ukraine Notabschaltungen der Stromversorgung angekündigt.

+++ 12:17 Über Kiew sollen 37 von 40 Raketen abgefangen worden sein +++
Nach Angaben eines Sprechers der Kiewer Militärverwaltung wird allein die ukrainische Hauptstadt am Morgen mit mehr als 40 Raketen angegriffen. Mykhailo Shamanov sagt, 37 davon seien abgeschossen worden, während diejenigen, die durchkamen, offenbar die Infrastruktur getroffen hätten. Damit handelt es sich um einen der schwersten Angriffe auf die Hauptstadtregion seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar. Insgesamt feuern die russischen Streitkräfte zwischen 60 und 70 Raketen auf die Ukraine ab.

+++ 11:59 Flüchtlingsorganisationen: Bayern will aus Ukraine geflohenen Nigerianer abschieben +++
Bayern plant nach Angaben von Pro Asyl und dem Münchner Flüchtlingsrat die erste Abschiebung eines aus der Ukraine gekommenen Kriegsflüchtlings. Der ursprünglich aus Nigeria stammende Mann solle am Dienstag in sein Heimatland abgeschoben werden, teilen die Flüchtlingshilfsorganisationen mit. Sie fordern Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in einer gemeinsamen Petition auf, die Abschiebung zu stoppen. Der 28-jährige Uchenna U. ist den Angaben zufolge im März aus der Ukraine nach Deutschland geflohen und hofft, hier sein in der Ukraine begonnenes Studium fortsetzen zu können. Inzwischen sitze er aber in Abschiebehaft und solle nach Nigeria geflogen werden, obwohl er dort Verfolgung durch die Regierung befürchte und seine Familie ebenfalls aus dem Land geflohen sei. Christian Oppl vom Münchner Flüchtlingsrat erklärt: "Das wäre das erste Mal in Deutschland, dass ein Kriegsflüchtling aus der Ukraine, der aus einem Drittstaat stammt, zwangsweise in sein Herkunftsland abgeschoben wird."

+++ 11:40 Vier Tote bei Angriff auf Cherson am Donnerstag - Rot-Kreuz-Sanitäter unter den Opfern +++
Nach Angaben lokaler Behörden sollen vier Menschen in Cherson durch russische Luftangriffe am Donnerstag ums Leben gekommen sein. Neun Zivilisten seien demnach verletzt worden. Nach Angaben der UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Denise Brown, ist ein Sanitäter des Roten Kreuzes unter den Toten.

+++ 11:22 Angst vor ukrainischer Drohung? Russen bauen Verteidigung auf Halbinsel Krim auf +++
Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienstes heben russische Truppen auf der annektierten Halbinsel Krim Gräben aus und bauen Befestigungen. Die Verteidigungsanlagen werden gebaut, weil sich Russland auf den Einmarsch ukrainischer Truppen vorbereitete, so die Hauptverwaltung für Nachrichtendienste der Ukraine. "Entlang der Küste in der Nähe des Dorfes Molochne (Region Saki) sind Minenfelder und Schützengräben angelegt worden." Der ukrainische Geheimdienst meldet auch, dass "Drachenzähne", die zur Verlangsamung schwerer Fahrzeuge eingesetzt werden, aufgestellt werden. Im Oktober erklärt die Ukraine, dass ihre Truppen bis zum Ende des kommenden Frühjahrs auf der Krim sein würden.

+++ 11:03 Rosneft und Gazprom verbieten Mitarbeitern Auslandsreisen +++
Mitarbeitern staatlicher russischer Öl- und Gasunternehmen wurde inoffiziell verboten, ins Ausland zu reisen, berichtet das unabhängige Medienunternehmen Verstka unter Berufung auf Quellen bei Gazprom und Rosneft. Nach Angaben eines Mitarbeiters im St. Petersburger Büro von Gazprom wurde ihm und seinen Untergebenen "inoffiziell verboten", ins Ausland zu reisen - "sogar in die Türkei". Das Verbot gilt auch für enge Verwandte von Gazprom-Mitarbeitern. "Uns wurde verboten, ins Ausland zu reisen, [das gilt] für alle Reisen. Die Konsequenzen wurden nicht im Detail genannt. Aber wir sind klug. Sie haben uns schon vor einigen Tagen über das Verbot informiert. Viele von uns haben bereits Tickets gekauft und Hotels für die Neujahrsferien gebucht. Aber es ist unmöglich, [das Land] zu verlassen, nicht einmal für medizinische Behandlungen, ganz zu schweigen von Urlauben. Die Menschen sind sehr unglücklich", sagt eine andere Quelle bei Gazprom. Der Quelle zufolge wird der Sicherheitsdienst von Gazprom die Umsetzung der Anordnung überwachen. Bei Rosneft gelte ein ähnliches Verbot. Dort hätten Mitarbeiter ein spezielles Dokument unterzeichnet, das ihnen Auslandsreisen untersagt.

+++ 10:45 Ukraine meldet 97.270 getötete russische Soldaten seit Invasionsbeginn +++
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs werden seit Beginn der Invasion am 24. Februar 97.270 russische Soldaten in der Ukraine getötet. Knapp 3000 Panzer, fast 6000 gepanzerte Fahrzeuge und tausende weitere Fahrzeuge sowie zahlreiches Militärgerät sollen zerstört worden sein. Beim unabhängigen Portal Oryx fallen die Zahlen deutlich geringer aus. Dort ist von knapp 1600 Panzern und etwa mehr als 2800 gepanzerten Fahrzeugen die Rede. Angaben zu gefallenen Soldaten lassen sich schwer überprüfen, da sowohl die Ukraine als auch Russland kaum Angaben zu eigenen Verlusten machen.

In der Kiewer U-Bahn suchen die Menschen Zuflucht vor den russischen Luftangriffen.

In der Kiewer U-Bahn suchen die Menschen Zuflucht vor den russischen Luftangriffen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 10:26 Bahnverkehr eingeschränkt, Wasserversorgung in Kiew unterbrochen +++
Die russischen Raketenangriffe haben nach ukrainischen Angaben Folgen für den Bahnverkehr. In mehreren östlichen und zentralen Landesteilen sei der Bahnverkehr durch Stromausfall beeinträchtigt, teilt die ukrainische Eisenbahnbetreibergesellschaft mit. Betroffen seien Strecken in Charkiw, Kirowohrad, Donezk und Dnipropetrowsk. In Kiew wird der U-Bahn-Verkehr ausgesetzt, damit die Bevölkerung die Bahnhöfe als Zufluchtsorte vor den russischen Raketenangriffen nutzen kann. In Kiew soll es zudem Probleme mit der Wasserversorgung geben. Insgesamt soll Russland rund 70 Raketen unterschiedlichen Typs auf die Ukraine abgefeuert haben.

+++ 10:08 Zwei Tote und fünf Verletzte nach Raketenangriff auf Krywyj Rih +++
In der Stadt Krywyj Rih in der Region Dnipropetrowsk soll es nach Angaben des Gouverneurs, Valentyn Resnitschenko, zwei Tote und fünf Verletzte durch die neue Welle russischer Raketenangriffe geben. Rund 70 Raketen werden am Morgen in drei Wellen auf die Ukraine abgefeuert.

+++ 09:49 Russland setzt nach britischer Einschätzung auf veralteten Stellungskrieg +++
Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine setzen nach Ansicht britischer Militärexperten zunehmend auf einen veralteten Stellungskrieg. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Demnach errichten die russischen Truppen aufwendige Verteidigungsanlagen entlang der gesamten Frontlinie mit einem Schwerpunkt auf dem nördlichen Sektor um die Stadt Swatowe im Oblast Luhansk. "Die russischen Konstruktionen folgen traditionellen militärischen Plänen zum Bau von Schützengräben, die seit dem Zweiten Weltkrieg weitgehend unverändert sind. Solche Konstruktionen sind wahrscheinlich anfällig für moderne, präzise indirekte Schläge", heißt es in der per Twitter verbreiteten Mitteilung.

+++ 09:31 Militäranalyst glaubt an Gegenoffensive der Ukraine in Region Saporischschja +++
Das ukrainische Militär scheint sich auf eine Offensive in Richtung Melitopol in der Region Saporischschja vorzubereiten, sagt der Militäranalyst Kyrylo Mykhailov in einem Interview mit "New Voice of Ukraine". Demnach unterbricht die Ukraine derzeit in der Nähe von Melitopol die russischen Kommando- und Nachschublinien in gleicher Weise wie kurz vor Beginn der Operation zur Befreiung der Stadt Cherson. Mykhailov ergänzt, dass die Region Saporischschja eine der beiden offensichtlichen Richtungen ist, in die Kiew vorstoßen könnte - die zweite ist die Svatove-Kreminna-Linie in der Region Luhansk, wo bereits seit einiger Zeit Kämpfe stattfinden. Da die Frontlinie im Gebiet Saporischschja sehr lang ist, ist es den russischen Truppen dort wahrscheinlich nicht gelungen, so viele Verteidigungsanlagen zu errichten wie im Gebiet Luhansk, so der Experte. Gleichzeitig betont Mykhailov, dass eine mögliche Offensive warten müsse, bis der Boden gefroren sei, so dass Militärfahrzeuge auf Rädern Manövriertaktiken und flexible Nachschublinien erleichtern könnten.

+++ 09:05 Zahlreiche ukrainische Städte und Regionen sind ohne Strom +++
Nach Angaben des Gouverneurs der Region Sumy, Dmytro Zhyvytskyi, ist die Stromversorgung vor Ort aufgrund eines massiven russischen Raketenangriffs vorübergehend ausgefallen. Der Gouverneur der Region Schytomyr, Vitaliy Bunechko, erklärt, dass Energietechniker versuchen, größere Schäden an der Energieinfrastruktur zu verhindern, indem sie Stromabschaltungen vornehmen. In den Städten Charkiw und Poltawa soll ebenfalls der Strom ausgefallen sein. Auch die südukrainische Region Odessa liegt unter russischem Beschuss. Dort seien Einrichtungen der kritischen Infrastruktur von Raketen getroffen worden, teilt der Regionalgouverneur mit.

+++ 08:43 Russischer Großangriff: Mindestens 60 Raketen auf Ukraine abgefeuert +++
Russland feuert am Morgen eine neue Serie von Raketen auf die Ukraine ab – insgesamt soll es sich um 60 Raketen handeln. Nach Angaben ukrainischer Beamter sind landesweit Flugabwehrsysteme aktiv. In der ostukrainischen Stadt Charkiw sind Explosionen zu hören, und lokale Beamte erklären, kritische Infrastruktur sei getroffen worden. Lokale Beamte in der Schwarzmeerregion Odessa erklären, auch dort sei kritische Infrastruktur getroffen worden. Auch in der Hauptstadt Kiew seine Explosionen zu hören. Dort seien nach Angaben des Gouverneurs der Region, Oleksiy Kuleba, zwei Raketen abgeschossen worden. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtet von Explosionen im Nordosten der Stadt. Dort befindet sich ein großes Kraftwerk. Ob es getroffen wurde, ist unklar.

+++ 08:28 Mehr als 4300 russische Soldaten sollen Hotline zur friedlichen Kapitulation angerufen haben +++
Mehr als 4300 russische Soldaten nutzen bisher die vom Projekt "I want to live" (Ich will leben) eingerichtete Hotline und suchen so nach Möglichkeiten, sich den ukrainischen Streitkräften sicher zu ergeben, erklärt der Sprecher des Projekts, Vitaliy Matvienko, gegenüber dem ukrainischen Fernsehsender Freedom. Die Zahl der Anträge seit der Gründung des Projekts beläuft sich auf 4300", so Matvienko. Er stellt klar, dass das Projekt hauptsächlich von russischen Militärangehörigen oder mobilisierten Männern kontaktiert wird, die sich für eine Kapitulation interessieren oder sich bereits dafür entschieden haben. Er sagt, dass das Projekt alle notwendigen Arbeiten durchführt, um sicherzustellen, dass die Übergabeverfahren so sicher wie möglich durchgeführt werden können.

+++ 08:07 Putin verspricht bis 2030 "russischen Lebensstandard" in annektierten Gebieten +++
Der russische Präsident Wladimir Putin gekündigt an, dass die kürzlich annektierten ukrainischen Gebiete - Cherson, Saporischschja, Luhansk und Donezk bis 2030 den "gesamtrussischen Lebensstandard" erreichen werden. Das berichtet das Portal "The Insider". Bemerkenswert sei, dass Putin in Russland seit fast zwei Jahrzehnten ähnliche Behauptungen aufstellt - in den letzten 15 Jahren habe er wiederholt gefordert, dass Russen, die in heruntergekommenen und verfallenen Gebäuden leben, umgesiedelt werden. "Wir werden unser Ziel auf jeden Fall erreichen. Und in Zukunft werden diese Regionen in allen wichtigen Fragen - in der Wirtschaft, im sozialen Bereich, in der Regierungsführung - mit [Russland] eins werden. Wir haben diesen Weg bereits mit der Krim und Sewastopol beschritten und wissen, was zu tun ist", soll Putin auf einer Sitzung des russischen Rates für strategische Entwicklung und nationale Projekte gesagt haben.

+++ 07:45 Bericht: Putin am Montag zu Besuch in Belarus +++
Putin wird Belarus Anfang kommender Woche besuchen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Pressedienst des Präsidenten in Minsk. Putins Besuch findet zu einem Zeitpunkt statt, zu dem das britische Verteidigungsministerium davor warnt, dass Belarus Berichten zufolge "Bereitschaftsübungen" abhält. Russland entsendet zuletzt außerdem zusätzliche Einheiten mobilisierter Reservisten nach Belarus. Das britische Verteidigungsministerium hält einen Angriff belarussischer Streitkräfte auf die Nordukraine jedoch für sehr unwahrscheinlich.

+++ 07:32 Russische Nachrichtenagentur berichtet von acht Toten durch ukrainischen Beschuss +++
Laut russischer Nachrichtenagentur TASS werden mindestens acht Menschen durch ukrainischen Beschuss in dem Dorf Lantratowka in der von Russland kontrollierten Region Luhansk getötet. 23 Menschen sollen verletzt sein.

+++ 07:11 Polens oberster Polizeichef verletzt - Explosives Geschenk aus der Ukraine? +++
Der oberste Polizeichef Polens, Jarosław Szymczyk, erleidet am Mittwoch leichte Verletzungen, nachdem er das Geschenk in seinem Warschauer Büro öffnet, berichtet die BBC. Es ist nicht klar, worum es sich bei dem Gegenstand handelt, aber lokalen Berichten zufolge ist es ein Granatwerfer. Der Offizier hatte das Geschenk bei einem kürzlichen Besuch in der Ukraine erhalten. Polen bittet um eine Erklärung, aber Kiew äußert sich bisher nicht öffentlich zu dem Vorfall. Ein ziviler Mitarbeiter des Hauptquartiers wird ebenfalls verletzt, muss aber nicht im Krankenhaus behandelt werden, so das polnische Innenministerium. Das Geschenk stammt vom Leiter der ukrainischen Polizei und der staatlichen Rettungsdienste, die Szymczyk einige Tage zuvor besucht hatte.

+++ 06:46 Polen gibt Blockade auf: Europäischer Rat einigt sich auf Finanzhilfe für Ukraine +++
Der Europäische Rat teilt am 15. Dezember mit, dass er sich auf die Bereitstellung von 18 Milliarden Euro an Makrofinanzhilfe für die Ukraine im Jahr 2023 geeinigt habe. Zuvor hatte sich Polen geweigert, ein komplexes EU-Paket von miteinander verbundenen Vereinbarungen zu unterstützen, da es Bedenken hinsichtlich eines separaten Plans für eine Mindestkörperschaftssteuer hatte. Das EU-Paket wird genehmigt, nachdem Polen seine Einwände gegen eine Mindestkörperschaftssteuer zurücknimmt. Die Staats- und Regierungschefs der EU kommen außerdem überein, "die Bereitstellung von humanitärer Hilfe und Katastrophenschutz für die Ukraine dringend zu intensivieren, auch in Form von Sachleistungen, und bei der Wiederherstellung der kritischen Infrastruktur der Ukraine zu helfen, damit das Land den Winter übersteht".

+++ 06:20 Ukraine wehrt nach eigenen Angaben zahlreiche Angriffe in Donezk und Luhansk ab +++
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs auf Facebook wehren die ukrainischen Streitkräfte zahlreiche russische Attacken in den Regionen Luhansk und Donezk ab, darunter in den strategisch besonders wichtigen Städten Soledar und Bachmut. Russlands Streitkräfte hätten erneut zahlreiche Raketen abgefeuert und sollen 23 Luftangriffe geflogen haben. Die ukrainische Luftwaffe soll ihrerseits 22 Angriffe auf Gebiete mit russischer Ausrüstung und Soldaten geflogen haben. Zudem seien zwei russische Drohnen abgeschossen worden.

+++ 05:54 US-Senat stimmt für 800-Millionen-Dollar-Paket für Ukraine +++
Der US-Senat verabschiedet am Donnerstagabend (Ortszeit) den National Defense Authorization Act (NDDA) für das Jahr 2023, mit dem Militärausgaben in Rekordhöhe von 858 Milliarden US-Dollar bewilligt werden, einschließlich zusätzlicher 800 Millionen US-Dollar für die Sicherheitshilfe für die Ukraine. Das Gesetz passiert den Senat mit 83 zu 11 Stimmen und muss nun noch von US-Präsident Joe Biden unterzeichnet werden.

+++ 04:04 Bundesregierung unterstützt Energieversorgung in der Ukraine +++
Die Bundesregierung will ihre Bemühungen verstärken, um die Energieversorgung in der Ukraine aufrechtzuerhalten. Das Bundeswirtschaftsministerium werde sich noch in diesem Jahr mit rund 100 Millionen Euro an einem Programm der Europäischen Energiegemeinschaft beteiligen, teilt das Ministerium auf Anfrage mit. Der Haushaltsausschuss habe dafür die erforderlichen Mittel freigegeben. Die Ukraine solle kurzfristig bei der Reparatur und dem Weiterbetrieb der Energieinfrastruktur unterstützt werden, weil die russischen Streitkräfte seit Oktober verstärkt und gezielt die kritische Infrastruktur der Ukraine angreifen.

+++ 01:06 Entwicklungsbank FCI hilft ukrainischen Firmen mit Milliarden-Paket +++
Die internationale Entwicklungsbank FCI will Unternehmen in der Ukraine mit Hilfen im Wert von 2 Milliarden US-Dollar, rund 1,88 Milliarden Euro, unterstützen. Zunächst liege der Schwerpunkt auf dem Wiederaufbau und Erhalt der kritischen Infrastruktur - etwa durch Finanzmittel für Agrarbetriebe und den Import von Treibstoff. Der ukrainische Privatsektor habe angesichts des Krieges eine "beispiellose Widerstandsfähigkeit" bewiesen, die aber unterstützt und ausgebaut werden müsse, teilt IFC-Direktor Makhtar Diop in Washington mit.

+++ 23:27 Selenskyj: Rot-Kreuz-Helferin in Cherson getötet +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, beim Beschuss der Stadt Cherson eine freiwillige Helferin in einer Station des Roten Kreuzes getötet zu haben. "Die Frau, die starb, war eine Sanitäterin, eine Freiwillige", sagt der Staatschef in einer Videoansprache. Die kürzlich befreite Hafenstadt im Süden der Ukraine sei allein heute 16 Mal von russischer Seite beschossen worden. Zudem sei auch die nordukrainische Metropole Charkiw wieder Ziel russischer Artillerieangriffe geworden, während im Donbass weitergekämpft werde. "Die Besatzer werfen alles und jeden in die Offensive. Sie können unsere Armee nicht besiegen. Also zerstören sie jede Stadt und jedes Dorf physisch, so dass es keine Gebäude, nicht einmal mehr Mauern gibt, die für irgendeine Art von Verteidigung genutzt werden könnten", sagt Selenskyj.

+++ 22:19 USA weiten Ausbildung von ukrainischen Soldaten in Deutschland aus +++
Die USA weiten ihre Ausbildungsprogramme für ukrainische Soldaten aus. Die bislang auf den Gebrauch von Waffen ausgerichtete Ausbildung werde durch Manöver ergänzt, kündigt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, in Washington an. Die Ausbildung umfasse künftig jeden Monat Einheiten für 400 ukrainische Soldaten, auch als Ergänzung von Programmen der EU und Großbritanniens. Die Übungen sollen demnach auf Schulungsplätzen in Deutschland stattfinden. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums haben die Vereinigten Staaten der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar mehr als 19 Milliarden US-Dollar Militärhilfe bereitgestellt.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, mau/als/jpe/rts/AFP/dpa/DJ

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