Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:57 Selenskyj: Lieferungen von Granaten "stark zurückgegangen" +++
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vor mehr als einem Monat hat die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj deutlich weniger Granaten bekommen. "Unsere Lieferungen sind stark zurückgegangen", sagt der Staatschef vor Journalisten. Vor allem verweist er auf Granaten vom Kaliber 155, die von der ukrainischen Armee bei ihren Kämpfen gegen die russischen Aggressoren im Süden und Osten des Landes viel eingesetzt werden. "Im Nahen Osten, was denken Sie, was zuerst gekauft wurde? Kaliber 155", sagt Selenskyj. "Unsere Versorgung ist zurückgegangen."
+++ 22:01 BND soll Verräter effektiver bekämpfen können +++
Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll sich besser gegen Spionage aus den eigenen Reihen absichern können. Dieses Ziel verfolgt eine Reform des BND-Gesetzes, die der Bundestag am Abend verabschiedet hat. Darin sind unter anderem verdachtsunabhängige Personen-, Taschen- und Fahrzeugkontrollen bei Mitarbeitern des Auslandsgeheimdienstes vorgesehen. Im vergangenen Dezember war in Berlin ein BND-Mitarbeiter unter Spionage-Verdacht festgenommen worden. Er soll nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Informationen aus seinem Arbeitsumfeld an Moskau weitergegeben haben.
+++ 21:19 Norwegen erwägt Schließung seiner Grenze zu Russland +++
Norwegen erwägt, Kontrollpunkte an der Grenze zu Russland zu schließen. Das teilt Justizministerin Enger Mehl mit. "Wir beobachten die Situation aufmerksam und es könnte angebracht sein, die Grenze bei Bedarf umgehend zu schließen", so Mehl. Sie fügt hinzu, dass es an der norwegischen Grenze derzeit keine vergleichbare Situation wie in Finnland gebe. Finnland hat heute mitgeteilt, in der Nacht zum Samstag die Hälfte seiner Grenzübergänge zu Russland zu schließen. Betroffen sind die vier Übergänge Vaalimaa, Nuijamaa, Imatra und Niirala. Die finnische Regierung wirft Russland vor, Migranten ohne Papiere über die Grenze zu schleusen, um Finnland zu destabilisieren.
+++ 20:27 Bericht: Russland verliert bei Awdijiwka täglich 500 bis 1000 Soldaten +++
Russland hat einem Medienbericht zufolge im Angriffskrieg gegen die Ukraine bisher zwischen 300.000 und 400.000 Tote und Verwundete zu beklagen. Wie der britische "Guardian" unter Berufung auf westliche Beamte schreibt, verliert Moskau bei den schweren Kämpfen um Awdijiwka zwischen 500 und 1.000 Soldaten pro Tag. Zur Situation an der Front sagen die Beamten, dass die Gegenoffensive der Ukraine an der Saporischschja-Front "im Wesentlichen ihren Höhepunkt erreicht" habe.
+++ 19:41 Slowakische Transporteure blockieren Ukraine-Grenzübergang +++
Slowakische Transportunternehmer haben den einzigen Lkw-Grenzübergang zur Ukraine in Vysne Nemecke blockiert. Wie Stanislav Skala, der Chef der Transporteursvereinigung Unas der Nachrichtenagentur TASR erklärt, ist der Protest auch als Solidaritätsbekundung mit den polnischen Kollegen gedacht. Diese blockieren schon seit 6. November mehrere polnisch-ukrainische Grenzübergänge und haben die Ausweitung ihrer Proteste angekündigt. Grund für den Unmut ist die billigere Konkurrenz durch ukrainische Transportunternehmer. Die slowakischen und polnischen Transporteure fordern eine Rückkehr zu den Regeln, die vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs galten. Davor hatten ukrainische Transportfirmen wie auch andere Unternehmen aus Nicht-EU-Ländern eine Transporterlaubnis beantragen müssen, inzwischen aber sind sie davon befreit.
+++ 18:58 Kiew: Russland lagert mehr als 800 Raketen auf der Krim +++
Russland hat laut ukrainischen Angaben mehr als 800 Raketen gehortet, um in den kommenden Wochen die Energieanlagen der Ukraine anzugreifen. Das sagt die Sprecherin des Einsatzkommandos Süd, Natalia Humeniuk, im ukrainischen Fernsehen. "Wir wissen, dass der Feind auf der Halbinsel Krim ein mächtiges Netzwerk militärischer Ressourcen eingerichtet hat. Vor allem Kalibr- und Oniks-Raketen sind dort konzentriert und werden von der Halbinsel Krim aus abgefeuert", sagt Humeniuk. "Mehr als 800 Raketen stehen bereit, um vom Feind für den Energieterror eingesetzt zu werden", fügt sie hinzu.
+++ 18:03 Ukraine: Russischer Geheimdienstoffizier gefangengenommen +++
Bei einem Kampfeinsatz im Raum Swatowe in der Region Luhansk haben ukrainische Grenzschutzbeamte eigenen Angaben zufolge einen verletzten russischen Geheimdienstoffizier gefangengenommen. Das meldet die Behörde auf ihrer Homepage. Demnach wurde der Offizier im Herbst 2023 zu einer Aufklärungseinheit an der Front bei Swatowe versetzt, wo er eine Uniform nach dem Vorbild der ukrainischen Armee erhielt. Während einer Angriffs- und Aufklärungsoperation soll der Mann von einer Mine verletzt und von seinen Kameraden zurückgelassen worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Laut dem Grenzschutz ist geplant, den Offizier später gegen ukrainische Kriegsgefangene auszutauschen.
+++ 17:12 Ukrainischer Luftwaffenchef zeigt Abschuss russischer Drohnen +++
Der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte, Mykola Oleschtschuk, bedankt sich im Netz bei seinen Soldaten für die Zerstörung russischer Drohnen. Auf Telegram veröffentlicht der General dazu ein Video, welches die Bekämpfung von Shahed-Drohnen durch Einheiten der Luftkommandos Süd und West zeigt.
+++ 16:37 Türkische Parlamentarier verschieben Entscheid zu Schwedens NATO-Beitritt +++
Die Zustimmung der Türkei zum NATO-Beitritt Schwedens verzögert sich weiter. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des türkischen Parlaments kommt nach stundenlangen Debatten zu dem Schluss, dass es zu dem entsprechenden Gesetzentwurf noch weiteren Redebedarf gebe. Das Thema werde voraussichtlich kommende Woche wieder auf die Tagesordnung gesetzt, sagt der Ausschussvorsitzende Fuat Oktay. Einen konkreten Zeitplan nennt er aber nicht. Vor einer Abstimmung im Parlament zur Ratifizierung des schwedischen NATO-Beitritts muss der Außenausschuss dem Gesetz erst zustimmen.
+++ 15:41 Russischer Ex-Armeechef tot aufgefunden +++
Der ehemalige Kommandeur der 6. Armee der Luft- und Luftverteidigungskräfte Russlands, Waldimir Swiridow, ist laut übereinstimmenden Medienberichten tot in seinem Haus in der Region Stawropol aufgefunden worden. Der Tageszeitung "Kommersant" zufolge wurde die Leiche des Generalleutnants am 15. November im Bett neben seiner leblosen Frau entdeckt. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti gibt es keine Anzeichen für einen gewaltsamen Tod. Spekuliert wird, dass der 68-Jährige und seine Frau an einer Kohlenmonoxidvergiftung verstorben sein könnten. Mitarbeiter des örtlichen Gasversorgers sollen bei Messungen im Haus jedoch keine Überschreitung der zulässigen Grenzwerte festgestellt haben. Während seiner Dienstzeit beklagte sich Swiridow mehrmals über die schlechte Ausbildung russischer Militärpiloten.
+++ 15:05 Straflager für russische Anti-Kriegs-Aktivistin +++
Ein Gericht St. Petersburg verurteilt die russische Anti-Kriegs-Aktivistin und Künstlerin Alexandra Skotschilenko zu sieben Jahren Straflager. Die 33-Jährige, soll in einem Lebensmittelladen Preisschilder durch Losungen gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ersetzt haben. Die Staatsanwaltschaft warf ihr Verbreitung von Falschinformationen über Moskaus Armee vor. Die Musikerin und Dichterin sitzt seit April 2022 in Untersuchungshaft. Sie weist die Vorwürfe zurück.
+++ 14:31 Carlsberg-Manager in Russland festgenommen +++
Mehrere Monate nach der umstrittenen Verstaatlichung des Brauereigeschäfts von Carlsberg in Russland nehmen Sicherheitskräfte dort zwei Top-Manager fest. Dennis Scherstennikow und Anton Rogatschewski, bei denen es sich um den Ex-Präsidenten und den derzeitigen Vize-Präsidenten der bis zum Sommer zum dänischen Carlsberg-Konzern gehörenden Baltika-Brauereien handeln soll, werde besonders schwerer Betrug vorgeworfen, meldet die russische Agentur Interfax. Dabei gehe es um Firmenrechte, die die beiden Männer angeblich auf illegalem Wege erworben und somit dem russischen Staat, unter dessen Verwaltung die Brauereien derzeit stehen, Schaden zugefügt hätten. Carlsberg weist die Vorwürfe zurück. "Es ist erschreckend, dass die Bemühungen des russischen Staates, die illegale Übernahme unserer Geschäfte in Russland zu rechtfertigen, jetzt dazu führen, dass auch unschuldige Mitarbeiter ins Visier genommen werden", so das Unternehmen.
+++ 13:58 Finnland schließt vier Grenzübergänge zu Russland +++
Finnland schließt vier seiner neun Grenzübergänge zu Russland und will damit nach eigenen Angaben gegen eine von Russland forcierte illegale Einwanderung von Migranten vorgehen. "Die Regierung hat heute beschlossen, dass Finnland einige östliche Grenzübergänge schließen wird", sagt Ministerpräsident Petteri Orpo. Die Grenze zu Russland werde für diesen Teil in der Nacht von Freitag auf Samstag dicht sein. Orpo hatte Russland am Mittwoch vorgeworfen, die illegale Einwanderung von Migranten über die gemeinsame Grenze zu forcieren. Russland ermögliche Migranten entgegen früherer Gepflogenheiten ohne die erforderlichen Reisedokumente den Zugang zur 1340 Kilometer langen Grenze. Es sehe so aus, dass dies russische Vergeltung für den finnischen NATO-Beitritt sein könne.
+++ 13:35 Selenskyj: Haben Russland im Schwarzen Meer die Initiative entrissen +++
Die Ukraine hat nach Darstellung ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Russland im Schwarzen Meer zurückgedrängt. Es sei gelungen, Russland dort die Initiative zu entreißen, schreibt Selenskyj auf Telegram. Die russische Flotte habe sich in den östlichen Teil des Binnenmeers zurückziehen müssen. "Zum ersten Mal auf der Welt begann im Schwarzen Meer eine Flotte von Marinedrohnen zu operieren - eine ukrainische Flotte", schreibt Selenskyj. "Ich möchte auch anmerken, dass Russland nun - als eines der wichtigsten Ergebnisse unserer Aktionen - nicht mehr in der Lage ist, das Schwarze Meer als Sprungbrett für die Destabilisierung anderer Regionen der Welt zu nutzen", fügte er hinzu.
+++ 13:18 Russland setzt Nawalny-Anwälte auf Terror-Liste +++
Die russische Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring hat drei Anwälte des inhaftierten Oppositionspolitikers Alexej Nawalny auf eine Liste von "Terroristen und Extremisten" gesetzt, wie Reuters berichtet. Demnach wurden die drei Anwälte, Vadim Kobzev, Igor Sergunin und Alexei Liptser, am 13. Oktober in Gewahrsam genommen. Gegen sie werde wegen des Verdachts der Zugehörigkeit zu einer "extremistischen Gruppe" ermittelt, heißt es weiter.
+++ 12:58 Ukraine meldet Abschuss von 16 Drohnen und einer Rakete +++
Das ukrainische Militär gibt an, in der Nacht eine russische Rakete sowie 16 von 18 russische Drohnen abgeschossen zu haben. "In vielen Regionen wurde Luftalarm ausgerufen, die Luftverteidigung funktionierte", schreibt die ukrainische Luftverteidigung auf Facebook. Die Ukrainer setzten demnach Kampfflieger und Flugabwehrraketen ein. Bei den russischen Angriffen mit S-300-Raketen sei zivile Infrastruktur in der Region Charkiw beschädigt. Tote und Verletzte wurden bisher nicht gemeldet.
+++ 12:30 ISW: Neue EU-Sanktionen wären "schwerer Schlag für russische Verteidigungsindustrie" +++
Das 12. Sanktionspaket der EU könnte "Bloomberg" zufolge auch ein Exportverbot für Präzisionswerkzeug-Maschinen und -maschinenteile umfassen. Dies würde "einen schweren Schlag für die russische Verteidigungsindustrie" bedeuten, analysiert das Institute for the Study of War (ISW). Dem Bericht zufolge importiert Russland Präzisionsmaschinen und Präzisionswerkzeug-Maschinen aus Europa für die eigene Munitionsproduktion. Bne Intellinews berichtete 2021 von einer "nahe vollständigen Abhängigkeit" Russlands in diesem Bereich. Moskau versuche daher Alternativen zu schaffen, schreibt das ISW. Im Mai 2023 erließ der Kreml daher das "Konzept der technologischen Entwicklung bis 2030", das die einheimische Produktion von Hightech-Produkten wie Präzisionswerkzeugmaschinen fördert und vorschreibt, dass einheimische Unternehmen bis 2030 mindestens 75 Prozent der russischen Hightech-Produkte herstellen sollen. Ein russischer Vertreter der Branche erklärte dem ISW zufolge aber, dass der Bedarf Russlands an Präzisionsmaschinen "viel größer" sei als seine derzeitigen Produktionskapazitäten.
+++ 12:05 ntv-Reporter berichtet von russischen Truppenbewegungen in Cherson +++
ntv-Reporterin Marc Chmiel berichtet von neuerlichem Luftalarm in mehreren Regionen der Ukraine. In Kiew führen demnach morgendliche Sirenen zu einem Verkehrschaos. Derweil kommen aus der Region Cherson Meldungen über außergewöhnlich große Truppenbewegungen.
+++ 11:42 Union in Taurus-Debatte: Kanzler "zaudert und zögert" erneut +++
Die Union hat im Bundestag die Forderung nach einer Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine erneuert. "Das notwendige Ziel, die territoriale Integrität wiederherzustellen, erreicht die Ukraine nur, wenn sie den Stellungskrieg mit unterschiedlichsten Waffensystemen aufbrechen kann und die russischen Truppen zum Rückzug zwingt", sagte Florian Hahn, der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, die einen entsprechenden Antrag vorlegte. Hahn kritisierte, trotzdem verweigere die Bundesregierung - speziell das Kanzleramt - der Ukraine die Lieferung von Taurus-Marschflugkörper seit mehr als sechs Monaten, während Partnernationen wie Frankreich, Großbritannien und die USA ähnliche Systeme bereits geliefert hätten. Er sagte: "Und der Bundeskanzler, er zaudert und zögert wie schon so oft in der Vergangenheit."
+++ 11:17 Litauen dringt auf schnellere Stationierung von Bundeswehr-Brigade +++
Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat sich für eine rasche Stationierung der künftigen Bundeswehr-Brigade in seinem Land ausgesprochen. Bei einem Besuch in Berlin habe er mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier darüber gesprochen, den Prozess "so weit wie möglich zu beschleunigen und zu verkürzen. Zeit ist kein Faktor, der zu unseren Gunsten wirkt", sagte Nauseda in einem Interview im litauischen Fernsehen. "Wir haben über das Jahr 2027 gesprochen, aber ich habe gesagt, dass sich Litauen dazu entschlossen hat, die militärische Infrastruktur bis Ende 2026 aufzubauen. Wenn die deutsche Seite Möglichkeiten sieht, diesen Prozess noch weiter zu beschleunigen, würden wir das begrüßen", betonte er. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte zuletzt angekündigt, dass ein Vorkommando der Brigade im zweiten Quartal 2024 in Litauen sein soll, der Aufstellungsstab im letzten Quartal 2024.
+++ 10:56 Cameron verspricht Selenskyj weitere militärische Hilfe +++
Bei seiner ersten Auslandsreise seit seiner Ernennung zum britischen Außenminister hat David Cameron dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew weitere militärische Unterstützung zugesichert. "Ich habe mir gewünscht, dass dies mein erster Besuch wird", sagte Cameron laut einem von der ukrainischen Präsidentschaft veröffentlichten Video von dem Treffen. Damit wolle er zeigen, dass London der Ukraine "weiterhin die moralische, diplomatische, wirtschaftliche, aber vor allem die militärische Unterstützung geben" werde, die diese "nicht nur in diesem und nächstem Jahr" benötigen werde, sondern "solange wie nötig", sagte Cameron bei dem Treffen mit Selenskyj.
+++ 10:30 Ukraine meldet Angriff auf Wärmekraftwerk - Wasserversorgung gekappt +++
Ukrainischen Angaben zufolge ist bei nächtlichen russischen Angriffen ein Wärmekraftwerk beschädigt worden. Dies teilte das größte private Energieunternehmen der Ukraine, DTEK, mit. Es handele sich um eine Anlage im Frontbereich. Das Unternehmen gibt den genauen Standort der Anlage nicht bekannt, allerdings sei es bereits das vierte Mal, dass die Anlage bei russischen Angriffen beschädigt wurde. Demzufolge gibt es keine Verletzten. Allerdings sei die Ausrüstung "schwer beschädigt" worden, sodass die Anwohner in der Nacht von Strom und Wasser abgeschnitten wurden. Mittlerweile sei zwar die Strom- nicht aber die Wasserversorgung wiederherstellt worden. "DTEK unternimmt weiterhin alles, was möglich ist, um den zuverlässigen Betrieb des ukrainischen Energiesystems aufrechtzuerhalten", so das Unternehmen.
+++ 10:03 EU will Putins Cousine und Medwedews Sohn sanktionieren +++
Die Europäische Kommission schlägt eine zwölfte Runde von Sanktionen gegen Moskau vor. Dazu gehören Beschränkungen für zahlreiche Personen, darunter offenbar der Sohn des ehemaligen Präsidenten Dmitri Medwedew und eine Cousine des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie der "Guardian" berichtet. Der Vorschlag der Kommission liegt der britischen Zeitung vor. Demnach sollen 47 weitere Personen auf die bestehende Sanktionsliste gesetzt werden. Putins Cousine Anna Zivilewa ist die Vorsitzende der Stiftung "Verteidiger des Vaterlandes", die russische Soldaten unterstützt, die in der Ukraine kämpfen. Auch Ilja Medwedew soll auf die Liste gesetzt werden. Dem Bericht zufolge stimmen dessen Name und Geburtsdatum mit denen des einzigen Sohnes des ehemaligen russischen Präsidenten überein. Ihm werde vorgeworfen, eine Desinformations- und Propagandakampagne in der Ukraine inszeniert zu haben.
+++ 09:33 London: Russen nähern sich großer Chemiefabrik in Donezk +++
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums nähern sich die russischen Streitkräfte der ukrainischen Kokerei und Chemiefabrik Awdijiwka in Donezk. Dies gibt das Ministerium in seinem jüngsten Geheimdienstbericht bekannt. Demnach handelt es sich um eine der größten Anlagen dieser Art in Europa. Moskau versuche "mit ziemlicher Sicherheit eine Zangenbewegung", um die Stadt Awdijiwka einzukreisen, so das Verteidigungsministerium weiter. Der Ort sei seit fast einem Jahrzehnt umkämpft und für Russland wegen seiner Nähe zur Stadt Donezk von politischer Bedeutung, so das Ministerium. Es geht davon aus, dass die russischen Streitkräfte "wahrscheinlich erhebliche personelle Verluste erleiden werden, wenn sie versuchen, die Einrichtung anzugreifen".
+++ 09:04 Neuer britischer Außenminister Cameron trifft Selenskyj in Kiew +++
Der neue britische Außenminister David Cameron hat die Ukraine besucht und Präsident Wolodymyr Selenskyj getroffen. Der ukrainische Präsident hat auf X ein Video veröffentlicht, das ihn und den ehemaligen britischen Premier in Kiew zeigt. "Wir hatten ein gutes Treffen, bei dem es um Waffen für die Frontlinie, die Stärkung der Luftverteidigung und den Schutz unserer Bevölkerung und kritischer Infrastrukturen ging", schreibt Selenskyj. Cameron wurde erst Anfang der Woche im Rahmen einer Kabinettsumbildung zum neuen Außenminister ernannt.
+++ 08:40 Ukrainer berichten von Zwang, Russisch zu werden +++
Berichten zufolge hat der Kreml eine breit angelegte Kampagne gestartet, um die Ukrainer in den besetzten Gebieten zu zwingen, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen. So werde den Ukrainern medizinische Versorgung und Freizügigkeit verweigert, wenn sie sich weigern, einen russischen Pass zu beantragen, berichtet die BBC. Grundlage der Berichterstattung ist eine breitangelegte Befragung von Geflüchteten aus den besetzten Gebieten durch die Europäische Rundfunkunion (EBU). Demnach erzählte eine Befragte, dass ihre Freundin erst dann Insulin für ihre Diabeteserkrankung erhielt, als sie den russischen Pass beantragte. Eine andere Person musste erst die russische Staatsbürgerschaft annehmen, bevor sie ihren gebrochenen Arm behandeln lassen konnte. Zudem würden russische Soldaten an Kontrollpunkten drohen, sie künftig ohne russischen Pass nicht mehr durchzulassen. Andere Geflüchtete bestätigten die Berichte.
+++ 08:10 Kanzlei: Russland wollte ukrainische Bevölkerung aushungern +++
Der Bericht einer internationalen Menschenrechtskanzlei legt nahe, dass Russland lange vor dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 plante, ukrainisches Getreide zu stehlen und die ukrainische Bevölkerung auszuhungern. Die Kanzlei Global Rights Compliance trug verschiedene Indizien zusammen, wie der "Independent" berichtet. Demnach zielten die ersten russischen Angriffe auf besonders getreidereiche Gebiete und die Lebensmittelinfrastruktur. Zudem hätten russische Streitkräfte direkt nach dem Einmarsch damit begonnen, ukrainische Bauernhöfe zu beschlagnahmen. Auch hätten russische Rüstungskonzer bereits im Dezember 2021 mit dem Kauf von Lastwagen für den Getreidetransport sowie drei neuen 170 Meter langen Schüttgutfrachtern begonnen. "Moskau hat eine weltweite Nahrungsmittelkrise ausgelöst und den ukrainischen Agrarsektor als Kriegstaktik angegriffen", erklärte die Anwältin Catriona Murdoch. Die Kanzlei hofft, dass der russische Präsident Wladimir Putin wegen des Einsatzes von Hunger als Kriegstaktik vor dem internationalen Strafgerichtshof angeklagt wird.
+++ 07:38 ISW: Ukraine führt größere Operationen am Ostufer in Cherson durch +++
Der US-amerikanische Think Tank Institute for the Study of War geht von größeren Militäroperationen der ukrainischen Streitkräfte in der Region Cherson aus. Die Truppen "setzen ihre Operationen am linken Ufer in der Oblast Cherson in größeren Umfang als üblich fort", heißt es in dem jüngsten Bericht des Instituts. Natalia Humenyuk, Sprecherin des Operationskommandos Süd, berichtete, dass die ukrainischen Streitkräfte die russischen Truppen drei bis acht Kilometer vom Ostufer des Dnipro in der Region Cherson zurückdrängten. Das ISW weist darauf hin, dass dieses Gebiet wesentlich größer ist als die derzeit verfügbaren Open-Source-Quellen zeigen. Ukrainische Vorstöße am Ostufer der Oblast Cherson werden auch aus der Nähe der Gemeinden Poima und Peschaniwka gemeldet, wo die ukrainischen Streitkräfte versuchen, die russischen Verluste in diesem Gebiet weiter auszubauen, heißt es in dem Bericht weiter.
+++ 07:10 Russland meldet Drohnenangriff auf eigenes Staatsgebiet +++
Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Donnerstag mehrere ukrainische Drohnenangriffe über eigenem Staatsgebiet und der Krim abgewehrt. Insgesamt seien fünf unbemannte Flugkörper über dem westrussischen Gebiet Brjansk und vor der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht.
+++ 06:44 Interfax: Russland stationiert weitere Hyperschall-Atomrakete +++
Russland hat nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax mit dem Hyperschall-Gleitflugkörper Avangard eine weitere strategische Nuklearrakete in Dienst gestellt. Die Avangard, die in einer Anlage in der südwestrussischen Provinz Orenburg installiert ist, kann von einer ballistischen Interkontinentalrakete getragen werden und bis zu 27-fache Schallgeschwindigkeit (rund 34.000 Kilometer pro Stunde) erreichen. Solche Raketen können von Abwehrsystemen nur schwer abgefangen werden. Russland betrachtet sie als Schlüssel zur Aufrechterhaltung des nuklearen Status quo mit den USA.
+++ 04:30 Ukraine meldet russische Angriffe auf vier Gemeinden in Sumy - ein Verletzter +++
Die Ukraine berichtet von russischen Angriffen auf vier Gemeinden im Gebiet Sumy. Ein Zivilist sei dabei verletzt worden, teilte die Militärverwaltung von Sumy mit. Bei dem Verletzten handelt es sich demnach um einen Einwohner der Siedlung Seredyna-Buda, der bei einem Mörserangriff getroffen wurde. Auch die Gemeinden Yunakivska, Krasnopillia, und Khotyn seien unter Beschuss geraten. Die Verwaltung registrierte im Laufe des Tages 46 Explosionen, heißt es. Die russischen Streitkräfte setzten dem Bericht zufolge unter anderem Granaten und Drohnen ein.
+++ 02:12 Ukraine: Russland beschießt Siedlung in Cherson mit S-300-Raketen +++
Ukrainischen Angaben zufolge haben die russischen Streitkräfte eine Siedlung in der Region Cherson mit S-300-Raketen angegriffen. Dies berichtet Gouverneur Oleh Syniehubov auf Telegram. Demzufolge erfolgte der Angriff um kurz nach Mitternacht. Den ersten Erkenntnissen zufolge gab es sieben Treffer, eine Rakete schlug in einer Gemeinde im Bezirk Tschuihuv.
+++ 00:04 Russland und Nordkorea vertiefen Beziehungen +++
Russland und Nordkorea wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen. Darauf hätten sich Vertreter beider Länder verständigt, berichtete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. "Bei dem Treffen wurden die Maßnahmen zur Wiederbelebung und Ausweitung des vielschichtigen bilateralen Austauschs und der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Handel, Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie erörtert und im Detail bestätigt", heißt es. Die USA werfen Nordkorea vor, Russland militärische Ausrüstung für den Krieg mit der Ukraine zu liefern. Russland helfe Nordkorea im Gegenzug beim Ausbau seiner militärischen Fähigkeiten.
+++ 22:33 Selenskyj: Müssen unserer Verteidigung oberste Priorität einräumen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appelliert in seiner abendlichen Videoansprache an den Kampfeswillen seiner Landsleute. Die Ukrainer könnten es sich nicht leisten, vor dem Krieg die Augen zu verschließen, sagt er in Kiew. "Russland ist immer noch in der Lage, Böses zu tun", sagt er. "Wir müssen kämpfen. Wir müssen unserer Verteidigung oberste Priorität einräumen. Und wir müssen unseren Staat jeden Tag stärker machen."
+++ 22:04 Russische Kampfjets sorgen für stundenlangen Luftalarm +++
Mit Flügen von Kampfjets des Typs MiG-31 hat Russland zwei Tage hintereinander stundenlangen Luftalarm in der Ukraine ausgelöst. In der Hauptstadt Kiew dauerte der Alarm am Mittag länger als zwei Stunden, wie aus Daten der staatlichen Warn-App hervorgeht. Am Dienstag waren es fast drei Stunden gewesen. Bei der MiG-31 sei immer das Risiko, dass sie Hyperschallraketen vom Typ Kinschal abschieße. Das sagt der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, im ukrainischen Fernsehen. "Es besteht eine Gefahr. Sie geht nicht weg." Deswegen werde Luftalarm ausgelöst, auch wenn dies am Tag das öffentliche Leben unterbreche.
+++ 21:21 Kreml: NATO-Mitgliedschaft der Ukraine in jeder Form inakzeptabel +++
Russland hält eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine in jeglicher Form für nicht hinnehmbar. "Ob in Teilen oder in irgendeiner Form, der Beitritt der Ukraine zur NATO ist für Russland inakzeptabel", sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, vor Reportern. Zuvor hatte der frühere NATO-Chef Anders Fogh Rasmussen einen NATO-Beitritt der Ukraine ohne die von Russland besetzten Gebiete vorgeschlagen. Ein Teilbeitritt und die damit verbundene Beistandsverpflichtung der Bündnispartner "würde Russland von Angriffen auf ukrainisches Gebiet innerhalb der NATO abschrecken" und den ukrainischen Streitkräften so ermöglichen, sich auf Frontkämpfe abseits des Kernlands zu konzentrieren, sagte der Däne dem britischen "Guardian".
+++ 20:43 Tschechien will russische Vermögen einfrieren +++
Die Regierung in Prag plant die Einfrierung russischer Vermögenswerte in Tschechien. Das teilt der tschechische Außenminister Jan Lipavský mit. "Auf meinen Vorschlag hin hat die Regierung heute das Einfrieren russischer Staatsvermögen in der Tschechischen Republik genehmigt. Dies ist das Ende der kommerziellen Aktivitäten, mit denen Russland die Morde an Ukrainern finanziert", twittert Lipavský. Zur Höhe dieser Vermögenswerte und zum Zeitpunkt der Entscheidung macht er keine Angaben.
+++ 19:55 Ukraine: Russland gruppiert Kräfte bei Kupjansk für neue Offensive +++
Laut ukrainischen Angaben formieren sich Moskaus Verbände an der Front bei Kupjansk in der Region Charkiw für eine neue Offensive. Das sagt der Sprecher des Bodentruppenkommandos der Streitkräfte, Volodymyr Fitio, im ukrainischen Fernsehen. "Die Lage an der Kupjansk-Front bleibt angespannt. Der Feind hat sich neu formiert und führt aus mehreren Richtungen eine Offensive durch, um diese Stadt erneut zu besetzen." Kupjansk wurde im Februar 2022 von russischen Truppen besetzt. Kiews Verbände befreiten die Stadt im September vergangenen Jahres. Laut Fitio war Kupjansk während der Besatzung ein wichtiges Logistikzentrum für Moskaus Militär.
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Quelle: ntv.de, jpe/spl/ino/dpa/AFP/rts