Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:01 Selenskyj spricht zum Jahrestag der Befreiung von Cherson +++

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Am Jahrestag der Vertreibung der russischen Armee aus der südukrainischen Großstadt Cherson hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der Soldaten und Zivilisten gedacht, die an der Befreiung der Stadt mitgewirkt haben. Die ukrainische Armee wird Selenskyj zufolge auch künftig auf Angriffe der russischen Truppen auf die Region Cherson und andere Gebiete antworten. "Diese Woche hat gezeigt, dass wir sowohl im Schwarzen Meer als auch auf dem Territorium der Krim und überall sonst die Besatzer kriegen werden", sagt der Präsident in seiner Abendansprache.

+++ 21:54 Bericht: Ampel verdoppelt Militärhilfe für Ukraine +++
Die Ampelregierung wird laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung im kommenden Jahr statt vier Milliarden Euro doch acht Milliarden Euro für die Militärhilfe für die Ukraine ausgeben. Das Blatt bezieht sich dabei auf Informationen aus dem Verteidigungsministerium. In der kommenden Woche werde der Haushaltsausschuss das Vier-Milliarden-Plus beschließen, heißt es. Im Haushaltsentwurf 2024 von Christian Lindner waren zunächst vier Milliarden Euro für die Militärhilfe für die Ukraine vorgesehen. Allerdings war demnach das Geld bereits größtenteils verplant. Das Verteidigungsministerium befürchtete, dass weitere Milliarden benötigt würden, um den Bedarf der Ukraine an militärischer Unterstützung zu decken.

+++ 21:05 Russland: Ermittlungen wegen "Terrorakt" nach Zugentgleisung +++
In Russland ermitteln die Strafverfolgungsbehörden nach der Entgleisung eines Frachtzugs wegen des Verdachts auf einen "Terrorakt". Wie das russische Ermittlungskomitee nun auf Telegram mitteilte, gehen die Behörden davon aus, dass ein "selbstgebauter Sprengsatz" am Morgen zur Entgleisung von 19 Waggons eines Zugs in der südöstlich von Moskau gelegenen Region geführt habe. (siehe Eintrag 11:17) Zudem werde wegen des Erwerbs, Transports oder der Lagerung von Sprengstoff ermittelt. Dem Ermittlungskomitee zufolge wurden bei dem Vorfall 15 Waggons beschädigt. Die Behörde ist in Russland für die Verfolgung besonders schwerer Straftaten zuständig. Auf vom Ermittlungskomitee auf Telegram veröffentlichten Bildern waren mehrere umgestürzte Waggons zu sehen. Die staatliche russische Eisenbahngesellschaft hatte zuvor einen Verletzten bei dem Vorfall gemeldet und die Entgleisung mit einem "Eingriff unbefugter Personen" erklärt.

+++ 20:39 Borrell: Die US-Unterstützung für die Ukraine wird "höchstwahrscheinlich" abnehmen +++
Die Unterstützung der USA für die Ukraine werde höchstwahrscheinlich zurückgehen, und die EU sollte die politische Bereitschaft haben, trotzdem weiterhin Hilfe zu schicken, sagte der Spitzendiplomat der EU, Josep Borrell, heute auf dem Kongress der Sozialdemokratischen Partei Europas im spanischen Malaga. Die EU verfüge über die notwendigen Mittel, um die Ukraine weiterhin zu unterstützen, sagte Borrell, sie müsse jedoch auf die Wahrscheinlichkeit vorbereitet sein, dass die USA ihren Beitrag möglicherweise nicht auf dem derzeitigen Niveau halten könnten. Darüber hinaus sagte Borrell, dass die "Aussicht auf einen Sieg der Ukraine über Russland nicht unmittelbar bestehe". Die USA waren seit Beginn der groß angelegten Invasion der größte Einzelgeber von Hilfsleistungen für die Ukraine in Bezug auf militärische Hilfe, humanitäre Hilfe und finanzielle Unterstützung. Allerdings wird die Unterstützung für die Ukraine in den USA zunehmend politisiert. (siehe Eintrag 18:34)

+++ 19:43 Bericht: Ukrainischer Spezialkräfte-Kommandeur soll "Koordinator" von Nord-Stream-Sprengung sein +++
Noch immer ist nicht klar, wer hinter dem Angriff auf die Gaspipelines in der Ostsee verantwortlich ist. Eine neue Recherche vom "Spiegel" und der "Washington Post" legt jedoch nahe, dass ein ukrainischer Spezialkräfte-Kommandeur eine maßgebliche Rolle bei den Nord-Stream-Anschlägen im September 2022 gespielt habe. Demnach soll Roman Tscherwynsky, ein langjähriger Agent der ukrainischen Geheimdienste, den Angriff "koordiniert" haben. Tscherwynskys Name wird laut Bericht in diesem Zusammenhang sowohl in ukrainischen als auch in internationalen Sicherheitskreisen genannt. Demnach ist der Name eines mutmaßlichen Drahtziehers aus dem ukrainischen Sicherheitsapparat, der bislang deutlichste Beleg, dass die Gasleitungen in der Ostsee von ukrainischen Tätern gesprengt wurden. Ermittler von Bundeskriminalamt, Bundespolizei und des Generalbundesanwalts hätten darüber hinaus inzwischen zahlreiche Spuren zusammengetragen, die in die Ukraine weisen. Aus Sicherheitskreisen heißt es, es sei kaum vorstellbar, dass nicht zumindest der ukrainische Generalstab über die Sabotageaktion informiert gewesen sei.

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+++ 19:00 Russland attackiert Energieinfrastruktur - Tausende Ukrainer im Dunkeln +++
Russische Angriffe haben heute an mehreren Orten in der Ukraine die Energieinfrastruktur zum Ziel gehabt und ließen Tausende in sechs verschiedenen Oblasten ohne Strom zurück, teilte das ukrainische Energieministerium mit. Im Oblast Sumy traf ein russischer Beschuss ein Umspannwerk, wodurch die Ausrüstung in Brand geriet, was vom staatlichen Notdienst der Ukraine gelöscht wurde. Mehr als 2.500 Menschen hatten dadurch keinen Strom mehr. Durch den russischen Beschuss wurde zudem eine Stromübertragungsleitung im Oblast Dnipropetrowsk unterbrochen, wodurch mehr als 1.000 Menschen der Strom gekappt wurde. Im Oblast Charkiw waren mehr als 1.600 Menschen ohne Strom, nachdem russische Luftangriffe dazu geführt hatten, dass die Stromleitungen unterbrochen wurden.

+++ 18:34 Bericht: US-Kongress weit von Einigung wegen Ukraine und Israel-Hilfe entfernt +++
Der US-Kongress ist weit davon entfernt, eine Einigung zu erzielen, um einen drohenden Regierungsstillstand zu verhindern und Präsident Joe Bidens 106-Milliarden-Dollar-Antrag auf Sicherheitshilfe für die Ukraine und Israel zu verabschieden, schreibt die "Financial Times". Grund ist demnach ein weiterer Haushaltskonflikt in Washington, der die außenpolitischen Ziele des Weißen Hauses zu untergraben droht. Weniger als eine Woche bis zur Frist am Freitag, um ein Ausgabengesetz zu verabschieden oder Bundesämter und -betriebe zu schließen, haben Republikaner und Demokraten dem Bericht zufolge keinen klaren Weg zu einem Kompromiss, inmitten tiefer Meinungsverschiedenheiten über internationale Hilfe, Finanzierung der Grenzsicherheit und die Richtung Finanzpolitik. Das Pentagon warnte diese Woche, dass es gezwungen sei, seine Unterstützung für Kiew "zu drosseln", nachdem 95 Prozent seiner Mittel für die Ukraine aufgebraucht seien.

+++ 17:45 Russen beschießen am ersten Jahrestag der Befreiung Cherson +++
Russland hat heute zentrale Teile der Stadt Cherson ein Jahr nach der Befreiung von russischen Besetzern angegriffen. Laut der örtlichen Militärverwaltung wurde dabei ein Mann getötet und zwei Frauen im Alter von 29 und 53 Jahren verletzt. Die Staatsanwaltschaft des Gebiets Cherson teilte mit, der Mann sei im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Die 29-jährige Frau erlitt mittelschwere Verletzungen an Kopf, Hals und Bein und wurde daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert. Die 53-jährige Frau erlitt durch den Beschuss eine Gehirnerschütterung sowie eine Beinverletzung. Sie konnte ambulant versorgt werden. Das lokale Medienunternehmen Most berichtete darüber hinaus, dass das Haus eines Mitglieds des Chersoner Regionalrats, Ihor Josypenko, von Granaten getroffen und ein Feuer verursacht wurde. Es war nicht bekannt, ob es dadurch zu Verletzungen kam.

+++ 17:05 Für Militärhilfe: 20-Milliarden-Euro-Plan der EU stößt auf Widerstand +++
Ein Plan der Europäischen Union, bis zu 20 Milliarden Euro (21,4 Milliarden US-Dollar) für Militärhilfe für die Ukraine auszugeben, stößt bei EU-Ländern auf Widerstand und wird in seiner jetzigen Form möglicherweise nicht überleben, sagen Diplomaten. Josep Borrell, der Chef der EU-Außenpolitik, schlug im Juli vor, dass die Union über einen Zeitraum von vier Jahren einen Fonds mit bis zu fünf Milliarden Euro pro Jahr einrichten solle, als Teil umfassenderer westlicher Sicherheitsverpflichtungen, um die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion zu unterstützen. Doch während sich die EU-Verteidigungsminister darauf vorbereiten, den Plan am Dienstag in Brüssel zu diskutieren, sagen Diplomaten, dass mehrere Länder - darunter Deutschland - Vorbehalte geäußert haben, so große Summen schon Jahre im Voraus zuzusagen. "Ich werde es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht für tot erklären. Aber natürlich können immer Verbesserungen vorgenommen werden", sagte ein hochrangiger EU-Diplomat unter der Bedingung, anonym zu bleiben.

+++ 16:37 Von Russen 2022 verschleppt: 17-Jähriger kehrt in die Ukraine zurück +++
Bogdan Ermochin, ein 17-jähriger ukrainischer Junge, der von den russischen Behörden gewaltsam aus der besetzten Stadt Mariupol deportiert wurde und dem ein Einberufungsversuch in die russische Armee drohte, wird in die Ukraine zurückkehren, wie Ombudsmann Dmytro Lubinets auf Telegram schreibt. Nach der Besetzung Mariupols im Mai 2022 deportierten die russischen Behörden Ermochin. Er wurde von Irina Rudnizkaja adoptiert, einer Ärztin, die während des russisch-tschetschenischen Krieges an der Front gedient hatte. Im März 2023 versuchte Ermochin, aus Russland zu fliehen und in die Ukraine zurückzukehren. Am 23. März wurde Bohdan als vermisst gemeldet. Das russische Nationale Kinderhilfezentrum verbreitete diese Nachricht in den sozialen Medien und zwei Tage später hieß es, er sei über tausend Kilometer entfernt an der belarussischen Grenze gefunden worden. Lvova-Belova, die Beauftragte des russischen Präsidenten für Kinderrechte, warf den ukrainischen Geheimdiensten vor, ihn entführen zu wollen. Im März 2023 erließ der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) Haftbefehle gegen Lvova-Belova und den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen "strafrechtlicher Verantwortung für die rechtswidrige Abschiebung und Überstellung ukrainischer Kinder aus besetzten Gebieten der Ukraine in die Russische Föderation".

+++ 16:02 Ex-NATO-Chef fordert Aufnahme von Ukraine in die NATO, aber ohne russisch besetzte Gebiete +++
Die Ukraine möchte in die NATO aufgenommen werden, was aber während des russischen Angriffskrieges keine Option scheint. Der ehemalige NATO-Generalsekretär, Anders Fogh Rasmussen, hat dazu einen ungewöhnlichen Vorschlag: Die Ukraine solle dem Militärbündnis beitreten, aber ohne die von Russland besetzten Gebiete. "Es ist an der Zeit, den nächsten Schritt zu tun und die Ukraine zum NATO-Beitritt einzuladen. Wir brauchen eine neue europäische Sicherheitsarchitektur, in der die Ukraine im Herzen der NATO steht", sagte Rasmussen gegenüber dem britischen "Guardian". Durch den Ausschluss von Russland gehaltenem NATO-Territorium würde die Gefahr eines Russland-NATO-Konflikts verringert, argumentiert Rasmussen. Rasmussen bestritt, dass dieser Schritt den Konflikt einfrieren und ukrainisches Territorium so an Russland abtreten würde. Er sagte: "Die absolute Glaubwürdigkeit der Garantien gemäß Artikel 5 würde Russland davon abhalten, Angriffe innerhalb des ukrainischen Territoriums innerhalb der NATO durchzuführen, und so den ukrainischen Streitkräften die Möglichkeit geben, an die Front zu gehen." Er sagte weiter, sein Vorschlag ähnelte in mancher Hinsicht der Einführung einer Flugverbotszone für Russland, damit es nicht über ukrainisches Territorium fliegen oder Raketen in ukrainische Städte schicken könne.

+++ 15:23 Putin schreibt pseudohistorische Analysen für "anti-westliches Denken" +++
Das russische Staatsarchiv hat eine Sammlung von Hunderten Dokumenten veröffentlicht, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen und pseudohistorische Analysen von Wladimir Putin enthalten. Damit wird laut britischen Verteidigungsministeriums versucht, Russlands umfassende Invasion zu rechtfertigen. Die Dokumente seien repräsentativ für die "Bewaffnung der Geschichte" durch den Kreml, schreiben die Briten weiter, die "zunehmend" sei und "darauf abzielt, der russischen Bevölkerung anti-westliches Denken einzuprägen und ihre unmittelbaren westlichen Nachbarn einzuschüchtern". Die Sammlung mit dem Titel "Über die historische Einheit der Russen und Ukrainer" werde verwendet, um die oft wiederholte russische Hypothese zu untermauern, dass Russen und Ukrainer ein Volk seien und dass die Verschiebung der Ukrainer nach Westen nur auf schädlichen ausländischen Einfluss zurückzuführen sei, heißt es weiter. Darüber hinaus habe der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, kürzlich einen Artikel mit einer Pseudogeschichte der russisch-polnischen Beziehungen veröffentlicht, in dem er schreibt, dass Polens "russophobe" Politik zur Zerstörung des polnischen Staates führen könnte.

+++ 14:46 Russen "sammeln jetzt Raketen" für "massiven Angriff" +++
In Odessa an der ukrainischen Schwarzmeerküste scheint die Sonne. Doch es wird langsam kälter. Der nahende Winter bereitet auch in diesem Jahr Sorge, doch es kommt noch eine Befürchtung hinzu. Durch den Konflikt im Nahen Osten sorgt sich die Ukraine um die dringend benötigte Hilfe aus dem Westen.

+++ 14:23 Raketen auf Kiew: Zwei Einschläge auf einem Feld, mehrere Wohngebäude zerstört +++
"Nach einer langen Pause von 52 Tagen hat der Feind wieder Raketenangriffe auf Kiew aufgenommen", sagte der Chef der Militärverwaltung Kiews, Serhij Popko. (siehe Eintrag von 07:34) Die Luftwaffe prüfe nach eigenen Angaben, ob Kiew von einer ballistischen Iskander-Rakete oder einer S-400-Flugabwehrrakete ins Visier genommen wurde. Berichte über Opfer oder Schäden aus Kiew selbst gibt es bisher nicht. In der Hauptstadtregion schlugen jedoch zwei Raketen auf einem Feld zwischen zwei Siedlungen ein, wie der Chef der örtlichen Militärverwaltung sagte. Fünf Wohngebäude seien beschädigt worden.

+++ 14:00 Russland verurteilt Gefangenen zu weiteren 4,5 Jahren Haft +++
Ein russisches Gericht verurteilt den ukrainischen Gefangenen der Krim, Oleh Prykhodko, zu viereinhalb Jahren Gefängnis, zusätzlich zu der fünfjährigen Haftstrafe, die er bereits verbüßt, berichtet Suspilne Crimea unter Berufung auf seine Tochter Nataliia Shvetsova. Nach einer Gerichtssitzung am 8. November wurde Prykhodko wegen angeblicher "Rechtfertigung des Terrorismus" und "öffentlicher Aufrufe zum Angriffskrieg" verurteilt. Prykhodko war ursprünglich im März 2021 von einem russischen Gericht in Rostow am Don zu fünf Jahren Haft in einer Hochsicherheitskolonie verurteilt worden. Die russischen Behörden beschuldigten Prykhodko, Terroranschläge in der Krimstadt Saky und gegen das russische Konsulat in Lemberg geplant zu haben.

+++ 13:29 Mehr als 40.000 Frauen kämpfen im Krieg für die Ukraine +++
Wie die "New York Times" berichtet, versucht Kiew mehr ukrainische Frauen für die Armee im Krieg gegen Russland zu gewinnen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind demnach derzeit etwa 43.000 Frauen im ukrainischen Militär. Das ist ein Anstieg von etwa 40 Prozent seit 2021, dem Jahr vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Dafür wurden in den vergangenen Monaten verschiedene Maßnahmen getroffen und Beschränkungen, wie das Verbot für Frauen Lastwagen zu fahren, wurden abgeschafft. Der proportionale Anstieg ist demnach geringer als der der männlichen Streitkräfte, die sich im gleichen Zeitraum mehr als verdreifacht haben.

+++ 13:03 Hohe Verluste auf beiden Seiten bei Kämpfen in Awdijiwka +++
Der Sprecher der Tavria-Gruppe der ukrainischen Armee Oleksandr Stupun erklärt im ukrainischen Fernsehen, dass die russischen Streitkräfte in der Nähe von Awdijiwka im Gebiet Donezk wieder aktiver sind, was zu schweren Verlusten auf ukrainischer Seite führe. "Zusätzlich zur Infanterie setzt er eine beträchtliche Anzahl gepanzerter Fahrzeuge ein", sagt Stupun. Die ukrainischen Streitkräfte wehrten nach Angaben des Sprechers 35 russische Angriffe auf Awdijiwka und nahe gelegene Siedlungen ab. Demnach seien auch die russischen Verluste dadurch stark gestiegen. Die russischen Streitkräfte verstärkten Anfang Oktober ihre Bodenangriffe auf Awdijiwka und die umliegenden Siedlungen, um die Stadt einzukesseln. Die Kampagne wurde durch schweren Beschuss und Luftangriffe unterstützt, die weiterhin Opfer unter der Zivilbevölkerung forderten.

+++ 12:36 Ukraine feiert ersten Jahrestag der Befreiung der Stadt Cherson +++
Die Ukraine feiert den ersten Jahrestag der Rückeroberung der südukrainischen Stadt Cherson. "Cherson ist ein Symbol für Heldentum und Hoffnung. Es ist die Stadt unseres Volkes, das sich dem Feind nicht gebeugt hat und uns und die ganze Welt mit seinem Widerstand inspiriert", teilt der ukrainische Präsident Selenskyj auf X mit. Seit dem 2. März 2022 war die Stadt vollständig unter Kontrolle der russischen Armee. Am Morgen des 11. November 2022 teilt das russische Verteidigungsministerium mit, den Abschluss des "Transfers" der russischen Soldaten aus Cherson. Nur Stunden später bejubeln die Menschen die Rückeroberung der Stadt durch ukrainische Truppen.

+++ 12:07 US-Historikerin zieht Parallelen zwischen Putin und Stalin +++
In einem Interview mit Radio Svoboda erklärt die US-Historikerin Anne Applebaum Parallelen zwischen dem Stalinismus und Putins Taktik im Ukrainekrieg: Sowohl Stalin als auch Putin sähen in der Idee einer unabhängigen Ukraine eine Bedrohung. Applebaum unterscheidet hingegen: Während Stalin die Idee der Ukraine als unabhängigen Staat für immer zerstören wollte, habe Putin "ein etwas anderes Projekt - die vollständige Zerstörung des bestehenden ukrainischen Staates." Anlass für das Interview ist baldige Jahrestag des sogenannten Holodomor, der Hungersnot von 1932 und 1933 in der Ukraine, die - als Folge von Stalins Politik - mehrere Millionen Ukrainer zum Opfer hatte.

+++ 11:42 Bulgaren kommen wegen Spionage für Russland in London vor Gericht +++
Fünf bulgarische Staatsangehörige, die beschuldigt werden, Teil eines russischen Spionagenetzes im Vereinigten Königreich zu sein, werden sich im nächsten Jahr vor Gericht verantworten müssen, so ein Richter am Londoner Old Bailey Gericht laut Sky News. Der Richter setzt den Prozessbeginn vorläufig für Oktober 2024 an. Es wird erwartet, dass er bis zu vier Monate dauert. Den drei Männern und zwei Frauen wird vorgeworfen, sich zwischen dem 30. August 2020 und dem 8. Februar dieses Jahres verschworen zu haben, "Informationen zu sammeln, die einem Feind direkt oder indirekt zu einem Zweck nützlich sind, der der Sicherheit und den Interessen des Staates schadet".

+++ 11:17 Sabotage vermutet: Güterzug in Russland entgleist +++
In Russland sind in der Region Rjasan südlich von Moskau womöglich durch Sabotage nach Behördenangaben 19 Waggons eines Güterzuges entgleist. Der Lokomotivführer und sein Assistent seien leicht verletzt worden, teilen die Ermittler mit. Kriminalbeamte seien an der Stelle, um die Ursache zu klären. Der Pressedienst der russischen Eisenbahn teilt mit, die Güterwaggons seien durch Fremdeinwirkung entgleist. Eine "Einwirkung nicht autorisierter Personen" von außen auf den Schienentransport sei Grund für den Vorfall. Auswirkungen auf Personenzüge oder die Umwelt gab es demnach nicht. Vor dem Entgleisen der Waggons soll ein Explosionsgeräusch zu hören gewesen sein, wie in sozialen Netzwerken zu lesen ist. Die Ermittler sprechen anders als die Bahn von lediglich 15 entgleisten Waggons. Der Zug soll unter anderem Düngemittel als Fracht gehabt haben. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als 20 Monaten kam es wiederholt zu Sabotage an Bahngleisen.

+++ 10:42 Selenskyj gratuliert Polen zum Unabhängigkeitstag +++
In einem Post auf X beglückwünscht der ukrainische Präsident Selenskyj die gesamte polnische Nation und den Präsidenten zum Unabhängigkeitstag. Der jährlich am 11. November begangene, arbeitsfreie Nationalfeiertag erinnert an die Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit Polens im Jahr 1918 nach 123 Jahren Teilung. "Unsere Nationen sind durch ein gemeinsames Ziel und den Wert der Freiheit geeint. Wann immer wir auf derselben Seite gestanden haben, haben wir die Geschichte zum Besseren verändert und gemeinsam gewonnen. Gemeinsam sind wir mindestens doppelt so stark!", schreibt er weiter. In seiner Gratulation bedankt sich Selenskyj für die "polnische Hilfe in schwierigen Zeiten" und lobt die "starke Partnerschaft".

+++ 10:09 Chmiel: Ukraine wähnt anderes Ziel hinter Drohnenangriff +++
Nach etlichen Drohnen fängt die Luftabwehr über Kiew nun offenbar auch eine ballistische Rakete ab. ntv-Reporter Marc Chmiel berichtet aus der ukrainischen Hauptstadt, als der Luftalarm endet. In Awdijiwka ermöglicht ein Wetterumschwung womöglich den nächsten großen Angriff.

+++ 09:37 Ukraine meldet mehr als 1000 russische Verluste in den letzten Tagen +++
Russland soll seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 310.650 Soldaten verloren haben, wie der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet. In dieser Zahl sind 1130 Verluste enthalten, die die russischen Streitkräfte allein in den letzten Tagen erlitten haben sollen. Dem Bericht zufolge hat Russland außerdem 5342 Panzer, 10.041 gepanzerte Kampffahrzeuge, 9925 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 7527 Artilleriesysteme, 879 Mehrfachraketen, 579 Luftabwehrsysteme, 322 Flugzeuge, 324 Hubschrauber, 5620 Drohnen, 22 Schiffe und Boote und ein U-Boot verloren. Die Angaben sind nicht von unabhängiger Seite zu überprüfen.

+++ 09:03 Massives Feuer in russischer Schießpulverfabrik in Kotowsk +++
Wie russische und ukrainische Medien berichten, ist in der Nacht in einer Schießpulverfabrik in Kotowsk, einer Stadt in der russischen Oblast Tambow, ein Großbrand ausgebrochen. Anwohner sagen, sie hätten eine Explosion gehört, wie "The Kyiv Independent" schreibt. Das Feuer soll eine Fläche von über 300 Quadratmetern verbrannt haben. Russischen Medien zufolge sei das Feuer nach anderthalb Stunden gelöscht. Es wurden keine Todesopfer gemeldet. Die Ursache des Brandes wird derzeit untersucht. Bei einem Brand in der Fabrik in Kotowsk kamen zuletzt im Juni 2023 vier Menschen ums Leben, 12 weitere wurden verletzt. Das Werk stellt Munition für die russische Armee her, darunter Schießpulver für Handfeuerwaffenpatronen. Es ist eine der größten Industrieanlagen in Russland.

+++ 08:33 Musk: Selenskyj sollte Jugend nicht in den Krieg schicken +++
US-Hightech-Milliardär Musk rät dem ukrainischen Präsident Selenskyj, die ukrainische Jugend nicht in Schützengräben sterben zu lassen. Dies erklärt er im Podcast des Wissenschaftlers und Bloggers Lex Fridman. Fridman fragt den US-Unternehmer, ob Selenskyj mit dem russischen Präsidenten Putin ins Gespräch über Frieden treten müsse. "Egal, ob er mit Putin redet oder nicht", antwortet Musk, "Tun Sie das einfach nicht. Wer auch immer in die Offensive geht, wird eine große Anzahl von Menschen verlieren und die Geschichte wird nicht freundlich auf ihn blicken." Vorher erläutert Musk seine Sorge um die russische als auch um die ukrainische Jugend und zitiert das Sprichwort aus dem Ersten Weltkrieg: "Junge Burschen, die sich nicht kennen, töten einander im Auftrag von alten Männern, die sich kennen. Was zum Teufel soll das bringen?"

+++ 07:34 Luftangriff auf Kiew: Zwei Explosionen im Zentrum +++
Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind heute zwei Explosionen zu hören gewesen. Kurz darauf ertönten Luftalarmsirenen, wie Reporter vor Ort berichten. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko meldet im Onlinedienst Telegram "starke Explosionen". Vorläufigen Informationen zufolge sei die Luftabwehr im Einsatz gegen ballistische Waffen gewesen, erklärt Klitschko weiter. Er ruft die Menschen auf, in den Schutzräumen zu bleiben, der Alarm bleibe bestehen.

+++ 07:01 Keine Abtreibungen mehr in Privatkliniken auf der besetzten Krim +++
Wie Associated Press (AP) am 9. November berichtet, erklären von Russland installierte Behörden auf der besetzten Krim, dass private Kliniken auf der gesamten Halbinsel keine Abtreibungen mehr durchführen. Demnach behaupten die Beamten, die Kliniken hätten "freiwillig" aufgehört, das Verfahren anzubieten. Das bedeutet, dass Abtreibungen nur noch in staatlichen Gesundheitszentren vorgenommen werden können. Präsident Putin drängt in Russland auf eine stärkere Einschränkung des Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen. Auch in Regionen Russlands wie Kursk, Tatarstan und Tscheljabinsk sollen private Kliniken laut AP keine Abtreibungen mehr anbieten. Schwangeren Patientinnen in Russland, die einen Abbruch wünschen, wird eine psychologische Beratung angeboten.

+++ 06:33 17-jähriger Verschleppter darf in die Ukraine zurückkehren +++
Ein 17-jähriger Ukrainer, der nach Russland verschleppt wurde, soll laut Medienberichten nach einer Vereinbarung zwischen den beiden Ländern in die Ukraine zurückkehren. Nach der Besetzung von Mariupol letztes Jahr wurde Bohdan Jermochin im Oktober bei einer Pflegefamilie im Gebiet Moskau untergebracht und im November 2023 zur Wehrpflicht eingezogen, wie "The Kyiv Independent" berichtet.

+++ 05:44 Nordkorea verärgert über Blinken +++
Nordkorea hat Äußerungen von US-Außenminister Antony Blinken zu einer "gefährlichen Militärzusammenarbeit" Pjöngjangs mit Moskau scharf kritisiert. Blinkens Worte würden "die gefährlichen politischen und militärischen Spannungen" auf der koreanischen Halbinsel nur verschärfen, warnt das nordkoreanische Außenministerium nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Die Äußerungen seien "verantwortungslos und provokativ". Weiter erklärte das Außenministerium, "die USA sollten sich an die neue Realität der Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland gewöhnen."

+++ 04:47 IWF plant 900-Millionen-Kredit für Kiew +++
Der Internationale Währungsfonds (IWF) einigt sich mit der Ukraine auf Stabsebene über eine aktualisierte Wirtschafts- und Finanzpolitik und macht damit den Weg für die Auszahlung von 900 Millionen Dollar aus seinem 15,6 Milliarden Dollar schweren Kreditprogramm frei. Der Exekutivrat des globalen Kreditgebers wird die Vereinbarung voraussichtlich in den kommenden Wochen prüfen. Wie der IWF erklärt, hat die Ukraine alle Leistungskriterien sowie die indikativen Ziele und die meisten strukturellen Benchmarks im Rahmen des IWF-Programms der erweiterten Fondsfazilität erfüllt. Die ukrainische Wirtschaft habe trotz des Krieges weiterhin "bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit", bemerkt der IWF und fügt hinzu, dass die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen auf eine stärker als erwartete wirtschaftliche Erholung im Jahr 2023 und ein anhaltendes Wachstum im Jahr 2024 hinwiesen.

+++ 03:32 Kiew: Russische Landungsboote bei der Krim versenkt +++
Ukrainische Marinedrohnen haben nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes zwei kleine russische Landungsboote in der Nähe der Halbinsel Krim versenkt. Nach Angaben des ukrainischen Militärs waren die Schiffe in der Bucht von Vuzka bemannt und mit gepanzerten Fahrzeugen beladen. Russland, das die Krim 2014 von der Ukraine erobert und annektiert hatte und dessen Schwarzmeerflotte ihr Hauptquartier in der Krimstadt Sewastopol hat, gab keinen Kommentar ab.

+++ 02:29 Russland meldet Drohnen-Abschuss über Moskau +++
Das russische Verteidigungsministerium meldet den Abschuss zwei ukrainischer Drohnen über der Region Moskau und der Region Smolensk im Westen nahe der Grenze zu Belarus. "Flugabwehreinheiten haben tödliche Drohnen über dem Gebiet von Smolensk und Moskau abgefangen", teilt das Ministerium auf Telegram mit. Inoffizielle russische Telegram-Kanäle berichten von mindestens zwei Explosionen.

+++ 01:22 Verletzte bei Raketenangriffen auf Odessa +++
Die Schwarzmeerregion Odessa wird ukrainischen Angaben zufolge mit Raketen beschossen. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden. Unter den Opfern sei auch eine 96 Jahre alte Frau, die aus den Trümmern ihres Hauses gerettet werden konnte, schreibt Militärgouverneur Oleh Kiper.

+++ 00:15 Ukraine meldet Welle von Drohnenangriffen +++
Die Ukraine meldet in der Nacht eine neue Welle russischer Drohnenangriffe. Am späten Abend war die Luftverteidigung etwa um die Hauptstadt Kiew aktiv, teilt die dortige Militärverwaltung auf Telegram mit. Über mögliche Opfer und Schäden ist zunächst nichts bekannt. Die Menschen sind aufgerufen, Schutz in Kellern und anderen sicheren Unterkünften zu suchen. Drohnenangriffe wurden auch aus anderen Landesteilen gemeldet - darunter aus Charkiw im Osten und aus Cherson im Süden.

+++ 23:13 Wiederaufbau des ukrainischen Gesundheitswesens kostet 16 Milliarden +++
Der Schaden an der medizinischen Infrastruktur der Ukraine wird nach Daten der Weltbank auf 2,5 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 2,3 Milliarden Euro, geschätzt. Für den Wiederaufbau des Gesundheitswesens werden in den nächsten 10 Jahren bis zu 16,4 Milliarden US-Dollar benötigt. "Ich sollte anmerken, dass es keine Informationen über den Zustand der medizinischen Einrichtungen in den besetzten Gebieten gibt, sodass die endgültigen Zahlen wahrscheinlich noch höher sein werden", sagt Mykhailo Radutskyi, Leiter des parlamentarischen Ausschusses für Volksgesundheit, medizinische Hilfe und Krankenversicherung der Ukraine.

+++ 22:15 Ukraine will Denkmäler russischer Persönlichkeiten abbauen +++
Die ukrainische Regierung hat eine Reihe von Denkmälern russischer und sowjetischer Persönlichkeiten aus dem staatlichen Register der Denkmäler von nationaler Bedeutung gestrichen, sodass sie abgebaut werden können, teilt das Kulturministerium mit. Eines der Denkmäler, das aus dem Register gestrichen wurde, ist eine Statue des russischen Schriftstellers Alexander Puschkin an einer der Hauptstraßen von Kiew, die in den letzten Wochen Schauplatz von Protesten war. Lokale Aktivisten in Kiew hängten ein farbenfrohes Tarnnetz über die Statue, um "die Gesellschaft und die Behörden daran zu erinnern, dass die Symbole des russischen Imperialismus immer noch still in unseren Städten stehen".

Mehr über die Ereignisse des Vortags lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ysc/mau/dpa/AFP/rts

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