Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:06 Ukrainischer Energieversorger befürchtet keine schweren Ausfälle +++
Der staatliche ukrainische Energieversorger Ukrenerho rechnet nicht mit einem Zusammenbruch des Stromnetzes, selbst wenn Russland die kommende Kälte für neue Angriffe nutzen sollte. "Der Feind wird das nicht erreichen", sagt Ukrenerho-Chef Wolodymyr Kudryzkyj. Treffer würden zwar Probleme bereiten. "Aber ich bin sicher, dass es nur um zeitweise Unterbrechungen der Stromversorgung wegen Schäden an einigen Anlagen gehen wird", so Kudryzkyj. Er rät den Ukrainern aber trotzdem, sparsam mit Strom umzugehen.
+++ 22:01 Frankreich sieht in Belgorod-Angriff nur ukrainische Selbstverteidigung +++
Das französische Außenministerium äußert sich zum Angriff auf die russische Stadt Belgorod, für den Moskau die Ukraine verantwortlich macht und bei dem 24 Menschen getötet und über 100 weitere verletzt wurden. Kiew hat sich nicht zu dem Anschlag bekannt. "Es gibt einen angreifenden Staat, Russland, der eine Strategie des Terrors durchführt, indem er absichtlich wichtige zivile Infrastrukturen angreift und damit gegen das humanitäre Völkerrecht verstößt, und einen angegriffenen Staat, die Ukraine, die in Übereinstimmung mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen in Selbstverteidigung handelt", sagt ein Vertreter des französischen Außenministeriums. "Russland kann diesen Konflikt und die damit verbundenen menschlichen Tragödien, für die es die volle Verantwortung trägt, beenden. Dazu muss es alle seine Truppen aus dem international anerkannten Gebiet der Ukraine abziehen."
+++ 21:17 Notstromversorgung im AKW Saporischschja verbessert +++
Zur Verhinderung eines Atomunfalls ist das Notstromsystem des besetzten ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja verbessert worden. Auf Drängen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben die russischen Betreiber des frontnahen Atomkraftwerks ein System eingerichtet, mit dem das AKW automatisch mit einer Reserve-Stromleitung verbunden wird, falls die Hauptleitung ausfällt. Dies teilt IAEA-Chef Rafael Grossi in Wien mit. Das Kraftwerk, das derzeit keine Elektrizität erzeugt, braucht externen Strom, um dauerhaft die Kühlung der Reaktoren sicherzustellen. In dem AKW ist es im Zuge des russischen Angriffskrieges bereits mehrmals zu vorübergehenden Stromausfällen gekommen.
+++ 20:38 USA weisen Bericht über geänderte Ukraine-Strategie zurück +++
Die USA weisen einen Medienbericht zurück, wonach sie eine Änderung der ukrainischen Strategie im Krieg gegen Russland anstreben. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärt auf eine entsprechende Journalistenfrage, dies sei "nicht wahr". Das Medium Politico hatte am 27. Dezember berichtet, die USA und europäische Vertreter änderten insgeheim ihren Fokus. Demnach solle nicht mehr das ukrainische Ziel eines kompletten Sieges über Russland vorangetrieben werden. Vielmehr werde eine Verbesserung der Lage vor Verhandlungen zur Beendigung des Krieges befürwortet. Als Quellen wurden ein namentlich nicht genannte Vertreter der US-Regierung sowie ein europäischer Diplomat genannt.
+++ 20:04 Experten dürfen Reaktorhallen von AKW Saporischschja nicht betreten +++
Fachleute der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind nach Angaben der Organisation daran gehindert worden, die Reaktorhallen von drei Blöcken im von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja zu inspizieren. Experten hätten in den vergangenen zwei Wochen die Reaktorhallen der Blöcke eins, zwei und sechs nicht betreten dürfen, erklärt IAEA-Direktor Rafael Grossi. "Das ist das erste Mal, dass IAEO-Experten keinen Zugang zu einer Reaktorhalle eines Blocks erhalten haben, der sich in der Kaltabschaltung befand." Zudem sei der Zugang zu einigen Teilen der Turbinenhallen des Kraftwerks weiterhin eingeschränkt, erklärt Grossi. Die IAEA warte zudem auf den für den 19. Dezember geplanten Zugang zu den Reaktordächern, der "aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht stattgefunden hat". Grossi erklärt weiter, sein Team werde weiterhin Zugang zu den Reaktorhallen beantragen, in denen sich der Reaktorkern und die abgebrannten Brennelemente befinden.
+++ 19:41 Dringlichkeitssitzung des Ukraine-NATO-Rates einberufen +++
Wie Außenminister Dmytro Kuleba mitteilt, hat die NATO den Antrag Kiews auf Abhaltung einer Dringlichkeitssitzung des Ukraine-NATO-Rates als Reaktion auf die jüngsten großangelegten Angriffe Russlands auf die Ukraine genehmigt. Eines der Hauptthemen der bevorstehenden Dringlichkeitssitzung des Rates werde die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung sein, erklärt Kuleba auf X. Der Minister bezeichnet die Zustimmung der NATO zur Abhaltung des Treffens als wichtiges Zeichen der euro-atlantischen Einigkeit angesichts der russischen Terroreskalation". Einen Termin und Ort nennt Kuleba nicht.
+++ 19:06 Ex-Chef von ostukrainischem Foltergefängnis verurteilt +++
Der ehemalige Chef eines Foltergefängnisses der ostukrainischen Separatisten in Donezk ist zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht sah die Misshandlung von Gefangenen durch den Mann als erwiesen an, meldet der ukrainische öffentlich-rechtliche Rundfunk. Zudem wurde er als Mitglied der sogenannten Volksrepublik Donezk verurteilt, die in der Ukraine als terroristische Vereinigung gilt. Der Verurteilte war 2021 in Kiew vom Geheimdienst SBU festgenommen worden. Das Urteil ist erstinstanzlich und kann noch angefochten werden. Das Isolazija (Isolation) genannte Gefängnis war 2014 nach der Machtübernahme der von Moskau kontrollierten Kräfte in einer früheren Fabrik der ostukrainischen Großstadt Donezk eingerichtet worden. International bekannt wurde Isolazija durch Berichte des UN-Menschenrechtskommissariats und des Journalisten Stanislaw Assejew. Er war selbst dort gefangen und schrieb ein Buch darüber, nachdem er durch einen Gefangenenaustausch freigekommen war. Die Ukraine wehrt seit über 22 Monaten eine russische Invasion ab. Russland erhebt nach dem Einmarsch Anspruch auf Gebiete in der Ost- und in der Südukraine.
+++ 18:20 Ukraine: Putins Partei sucht Söldner für eigene Privatarmee +++
Wladimir Putins Regierungspartei "Einiges Russland" rekrutiert nach ukrainischen Angaben Freiwillige für ihre eigene Privatarmee, das Bataillon Espanola. Wie Kiews Militärgeheimdienst HUR berichtet, war die Formation zuvor Bestandteil des paramilitärischen Wostok Bataillons. Demnach steht Espanola seit 2023 als privates Militärunternehmen unter der Kontrolle von "Einiges Russland". Die Partei, die formal von Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew geleitet wird, aber eine tragende Säule in Putins Machtapparat bildet, soll Geld in die Einheit investiert und begonnen haben, neue Kämpfer zu suchen. Dem HUR zufolge setzt sich das Espanola Bataillon aus russischen Fußball-Hooligans, Neonazis und verarmten Männern aus Russland und den besetzten Gebieten in der Ukraine zusammen.
+++18:00 Ukraine meldet drei Tote bei russischen Angriffen +++
Bei russischen Angriffen nahe der südlichen und östlichen Frontlinie in der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Die Industriestadt Awdijiwka in der Region Donezk im Osten der Ukraine wurde nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung mit vier Raketen angegriffen, ein Mann wurde demnach getötet. Die russische Armee versucht seit Monaten, Awdijiwka einzukreisen. In Orten auf der von der Ukraine kontrollierten Seite des Flusses Dnipro in der südlichen Region Cherson wurden nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Oleksandr Prokudin zudem zwei Menschen bei russischem Beschuss getötet.
+++ 17:24 Ukraine und Russland tauschen Hunderte Kriegsgefangene aus +++
Russland und die Ukraine haben nach übereinstimmenden Angaben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Das russische Verteidigungsministerium berichtet von 248 seiner Soldaten, die nach Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) freigekommen seien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach seinerseits von mehr als 200 ukrainischen Gefangenen. Die beiden Länder haben im Laufe des inzwischen 22-monatigen Krieges wiederholt Gefangene ausgetauscht.
+++ 16:58 Regierungschef: Ukraine braucht "stabile" westliche Unterstützung +++
Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal bittet den Westen für 2024 um Finanzhilfen in Höhe von gut 37 Milliarden Dollar (33,67 Milliarden Euro). Um ihre Wirtschaft trotz des russischen Angriffskrieges instand zu halten, brauche die Ukraine "regelmäßige, stabile und rechtzeitige" finanzielle Unterstützung durch den Westen, sagt Schmyhal bei der ersten Sitzung seines Kabinetts im neuen Jahr. Gleichzeitig versichert Schmyhal, dass die Ukraine ihre Haushaltseinnahmen erhöhen wolle. Fast die Hälfte der Staatsausgaben - 43,9 Milliarden Euro und damit etwa 22 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) - sollen demnach für Verteidigung und Sicherheit ausgegeben werden.
+++ 16:31 Ukrainischer Grenzschutz stoppte flüchtige Männer mit Warnschüssen +++
Der ukrainische Grenzschutz hindert eine Gruppe aus zwölf wehrpflichtigen Männern mit Warnschüssen an der Flucht aus dem Kriegsland. Der Vorfall habe sich an der Grenze zu Ungarn ereignet, teilt die Behörde in Kiew mit. Alle zwölf stammen demnach aus dem an Ungarn grenzenden Gebiet Transkarpatien. Die Flüchtlinge hatten vorher einem Ortskundigen für die Fahrt zur Grenze pro Kopf umgerechnet 285 Euro bezahlt. Der Fahrer wurde wenig später ebenfalls festgenommen. Den Flüchtlingen drohen für den versuchten Grenzdurchbruch Geldstrafen. Der Fluchthelfer muss mit einer Gefängnisstrafe von bis zu neun Jahren rechnen.
+++ 15:53 Russische Gazprom liefert neue Rekordmenge Gas an China +++
Der Energieriese Gazprom hat eigenen Angaben zufolge einen neuen Tagesrekord für Gaslieferungen nach China erzielt. Über die Pipeline "Power of Siberia" sei am Vortag mehr Gas als je zuvor binnen einen Tages in das Nachbarland befördert worden, teilt der staatlich kontrollierte Konzern mit. Zudem habe Gazprom im Jahr 2023 durch die Leitung 22,7 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert, fast 1,5 Mal mehr als ein Jahr zuvor. Der Westen hat wegen der Invasion der Ukraine seine Gasimporte aus Russland stark eingeschränkt.
+++ 15:17 "Ultra-charismatische Aktionen" - Ukraine wäre für Zusammenarbeit mit Trump offen +++
Die Ukraine muss sich darauf vorbereiten, mit Donald Trump zusammenzuarbeiten, falls er die US-Präsidentschaftswahlen 2024 gewinnt. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht allerdings keine Probleme auf sein Land zukommen - im Gegenteil. Trump sei in den letzten Jahren durch seine "ultra-charismatischen Aktionen, seinen Ruf und seine Phrasen" auch in der Ukraine wahrgenommen worden. "Aber wer hat die ersten amerikanischen Waffen an die Ukraine verkauft? Präsident Trump – nämlich die Javelin-Panzerabwehr. Wer hat Nord Stream 2 bekämpft und das berühmte russische Schiff Fortuna sanktioniert, das diese Pipeline verlegt hat? Es war Trump", erinnert der Minister im Interview mit "New Voice". Laut Kuleba ist "Trump eine Person, mit der man arbeiten kann, man muss nur in der Lage sein, mit ihm zu arbeiten." Wenn er zur Wahl geht und gewinnt, "wird er ganz anders sein als Präsident Joe Biden, dem wir für alles sehr dankbar sind".
+++ 14:45 Video zeigt Zerstörung neuester russischer Radarabwehr +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein brandneues Yastreb-Radarsystem zerstört, nur wenige Stunden nachdem Moskau erklärt hatte, es habe die Artillerieaufklärung erstmals im Kriegsgebiet stationiert. Das Yastreb-AV sollte HIMARS-Artilleriesysteme aufspüren, Raketen bis zum Abschusspunkt zurückverfolgen und so feindliche Stellungen aufdecken. Bei der Ankündigung hatte der Kreml noch von mehr Effizienz und einer "höheren Überlebensfähigkeit auf dem Schlachtfeld" geschwärmt.
+++ 14:40 Großbritannien: Russland greift ukrainische Verteidigungsindustrie an +++
Nach Einschätzung der britischen Regierung nimmt Russland bei seinen Luftangriffen besonders die ukrainische Verteidigungsindustrie ins Visier. Russland habe seit dem 29. Dezember die Intensität seiner Attacken gegen die Ukraine erhöht, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. Russische Streitkräfte hätten einen signifikanten Teil der in den vergangenen Monaten aufgebauten Bestände an Marschflugkörpern und ballistischen Raketen eingesetzt. Die jüngsten Angriffe hätten wahrscheinlich vor allem der Verteidigungsindustrie der Ukraine gegolten - nicht der Energieinfrastruktur wie noch im vergangenen Winter, schreiben die Briten auf der Plattform X (früher Twitter). Russland hatte damals unter anderem Wärmekraftwerke massiv attackiert.
+++ 14:16 Klitschko sieht "sehr schwierige Situation in Kiew" +++
Mit Beginn des neuen Jahres intensivieren die russischen Streitkräfte den Beschuss auf die Ukraine. Auf die Hauptstadt Kiew hagelt es Raketen und Kampfdrohnen. Bürgermeister Vitali Klitschko zeigt sich angesichts der Schäden erschüttert.
+++ 13:50 Norwegen schickt zwei F-16-Kampfjets nach Dänemark +++
Norwegen wird im Rahmen eines Ausbildungsprogramms für ukrainische Piloten zwei F-16-Kampfjets nach Dänemark schicken. Das erklärte der norwegische Verteidigungsminister Björn Arild Gram, wie der norwegische Sender NRK berichtet. Die beiden Jets sind demnach für Ausbildungszwecke bestimmt. Allerdings plant Norwegen auch, der Ukraine zwischen fünf und zehn F-16-Jets bereitzustellen. Zudem werde das Land für die Trainingsmission zehn Ausbilder entsenden. Die "Kampfjet-Koalition", die ukrainische Piloten und technisches Personal ausbilden soll, wurde im Juli offiziell von elf verbündeten Ländern ins Leben gerufen. Der Unterricht für ukrainische Piloten findet derzeit in Dänemark und den USA statt. Zudem wurde vor kurzem ein Ausbildungszentrum in Rumänien eröffnet.
+++ 13:31 Hofreiter macht Druck bei Taurus-Lieferung +++
Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter dringt erneut auf eine Lieferung der deutschen Marschuflugkörper Taurus an die Ukraine. "Deutschland hat schon viel geleistet im Bereich der Flugabwehr. Aber um die Menschen in der Ukraine zu schützen, ist deutlich mehr nötig, wie die jüngsten Angriffe zeigten", sagte der Vorsitzende des Europaausschusses der Funke-Mediengruppe. "Insbesondere notwendig ist, dass Taurus schnell geliefert wird." Verteidigungsminister Boris Pistorius sei in der Pflicht, "sich endlich bei dem zaudernden Kanzler durchzusetzen und dafür zu sorgen, dass endlich gehandelt wird", betonte Hofreiter. Die Bundesregierung hatte zuvor verkündetet, dass es hinsichtlich einer Taurus-Lieferung an die Ukraine "keinen neuen Stand" gebe (Eintrag von 12.30 Uhr)
+++ 13:15 Russe in Lettland wegen Spionageverdachts festgenommen +++
Lettische Sicherheitsbehörden haben einen russischen Staatsbürger wegen Spionageverdachts festgenommen. Gegen die Person werde wegen der Sammlung von Informationen für den russischen Geheimdienst über kritische Infrastruktur und militärische Objekte in Lettland ermittelt, teilt die Sicherheitspolizei des EU- und NATO-Landes mit. Auch habe der mutmaßliche Spion auf andere Weise Aktivitäten unterstützt, die gegen den Staat gerichtet gewesen seien, hieß es - ohne weitere Details zu nennen. Die Person, zu deren Geschlecht oder Identität die Behörden keine Angaben machten, sei demnach bereits am 20. Dezember verhaftet worden. Bei fünf Durchsuchungen in der Hauptstadt Riga und deren Umgebung seien zahlreiche Datenträger und Dokumente beschlagnahmt worden, hieß es in der Mitteilung weiter.
+++ 12:47 London: Russland hat "erheblichen Teil" seiner Raketenvorräte eingesetzt +++
Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge hat Russland in den vergangenen Tagen einen "erheblichen Teil" seiner Raketenvorräte eingesetzt. "Seit dem 29. Dezember hat Russland die Intensität seiner Langstreckenangriffe auf die Ukraine erhöht", hieß es. Zudem betont London, dass die jüngsten Großangriffe vor allem auf die ukrainische Verteidigungsindustrie gerichtet waren. Dies stehe im Gegensatz zu den großen Angriffen im vergangenen Winter, bei denen vor allem die Energieinfrastruktur angegriffen wurde. "Die russischen Planer erkennen mit Sicherheit die wachsende Bedeutung einer relativen Verteidigungsindustrie, da sie sich auf einen langen Krieg vorbereiten", so die Schlussfolgerung des britischen Ministeriums.
+++ 12:30 Bundesregierung: "Kein neuer Stand" bei Taurus +++
Die Bundesregierung verurteilt die jüngsten russischen Luftangriffe auf die Ukraine als "Kriegsverbrechen", verweigert aber weiterhin die Bereitstellung von Taurus-Marschflugkörpern. Dazu gebe es "keinen neuen Stand", sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Zugleich betont er, das Vorgehen Russlands werde von Deutschland "scharf" verurteilt. "Die massiven Angriffe auf zivile Infrastruktur sind ein Kriegsverbrechen und sind absolut verabscheuungswürdig", sagt Hebestreit.
+++ 12:02 ntv-Reporter: "Russland ist lange nicht am Ende" +++
Russland überzieht die Ukraine in den Wintermonaten mit einer Angriffswelle nach der anderen. Hoffnungen auf sich leerende Waffenkammern werden bislang enttäuscht. Es sei gut denkbar, dass in den Herbstmonaten Raketen eingespart worden sind, erklärt Rainer Munz. Der ntv-Reporter geht nicht davon aus, dass die russischen Reserven bald aufgebraucht sind. Die Waffenindustrie "arbeitet rund um die Uhr", erklärt Munz. "Russland ist lange nicht am Ende."
+++ 11:45 EU sanktioniert größten russischen Diamantenproduzenten +++
Die Europäische Union hat den russischen Diamanten-Hersteller Alrosa und Konzernchef Pawel Marinytschew auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Dies geschehe im Einklang mit dem Diamantenverbot, das die EU mit dem zwölften Sanktionspaket eingeführt habe, schreibt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell auf X. Alrosa mit Sitz in der zentralöstlichen Stadt Mirny ist Russlands größter Diamantenproduzent. Das Unternehmen steht unter der Kontrolle des russischen Staates. Nach Angaben von Eurostat kaufte die EU im Jahr 2022 russische Diamanten im Wert von rund 1,4 Milliarden Euro, obwohl sie Sanktionen gegen eine Reihe russischer Unternehmen verhängt hatte.
+++ 11:17 Ukraine meldet Zerstörung von neuestem Artillerie-Aufklärungssystem +++
Eigenen Angaben zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte das erst jüngst eingesetzte Artillerie-Aufklärungssystem Yastreb-AV der russischen Streitkräfte zerstört. Dies teilen die ukrainischen Streitkräfte auf Telegram mit. Demnach entdeckte eine Aufklärungsdrohne der ukrainischen Spezialkräfte das System, woraufhin die Ukrainer "das HIMARS-Feuer auf das feindliche Ziel" eröffneten. Das russische Aufklärungssystem sei so zerstört worden. Das russische Verteidigungsministerium hatte erst kurz zuvor berichtet, dass Truppen im Militärbezirk Nordost das "neueste Artilleriesystem Yastreb-AV" einsetzt. Yastreb-AV gilt als das modernste russische Radarsystem, das zur Aufklärung von Artilleriestellungen eingesetzt wird. Mit Hilfe des Radars ist es in der Lage, die Flugbahn feindlicher Raketen zu verfolgen und die genauen Koordinaten der Artilleriestellungen zu berechnen. Diese Daten werden dann an die Artillerie weitergeleitet, um die Stellungen zu treffen.
+++ 10:50 Russland: Zwölf ukrainische Drohnen über Belgorod abgefangen +++
Russischen Angaben zufolge hat die Ukraine in den frühen Morgenstunden zwölf Raketen und mehrere Drohnen auf die russische Stadt Belgorod abgefeuert. Das teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die russische Luftabwehr konnte demnach zwölf ukrainische Drohnen unschädlich machen. Über Tote und Verletzte nach dem jüngsten Angriff gibt es bisher keine Angaben. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, erklärte, das Ausmaß der Schäden werde im Laufe des Tages ermittelt. Allerdings sei die Lage in Belgorod "weiterhin angespannt". Dem Verteidigungsministerium zufolge verwendete die Ukraine sechs ballistische Totschka-U-Raketen und sechs Lenkraketen, die von einem schweren Mehrfachraketenwerfer vom Typ Vilkha abgefeuert wurden.
+++ 10:21 Ukraine meldet Vorstoß in Saporischschja +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben einen Vorstoß in der Region Saporischschja gemeldet. Demnach wiesen sie die russischen Truppen in der Nähe von Robotyne zurück, heißt es in dem Update auf Facebook. Dem Bericht zufolge haben ukrainische Truppen russische Truppen gezwungen, ihre Stellungen in der Nähe des Dorfes Werbowe aufzugeben.
+++ 09:54 Röttgen fordert Ende der "halbherzigen" Unterstützung für die Ukraine +++
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat Deutschland und die Europäische Union aufgerufen, die Ukraine in diesem Jahr stärker militärisch zu unterstützen. "Wenn wir weiterhin die Ukraine nur halbherzig unterstützen, dann wird das ein qualvolles Jahr werden, dann wird es kein Ende dieses Krieges geben", sagte er im Deutschlandfunk. Er forderte die Bundesregierung auf, der Lieferung von Taurus Marschflugkörpern zuzustimmen. Die Militärhilfen seien keine völlige Selbstlosigkeit, es gehe um Frieden in ganz Europa. Die Entwicklung des Krieges hänge entscheidend davon ab, ob Kiew wirkungsvoll unterstützt werde. Er warnte zudem vor einem Kurswechsel der US-Außenpolitik im Falle der Wahl Donald Trumps bei den Präsidentschaftswahlen im Herbst. Europa müsse sich darauf vorbereiten, die US-Hilfen für Kiew zu kompensieren. Das finde aber derzeit nicht statt, kritisierte Röttgen.
+++ 09:27 Polen fordert Raketen mit längerer Reichweite für die Ukraine +++
Angesichts der zuletzt verstärkten russischen Luftangriffe auf die Ukraine drängt Polen den Westen zur Lieferung von Raketen mit längerer Reichweite an die Führung in Kiew. "Wir sollten auf den jüngsten Angriff auf die Ukraine in einer Sprache reagieren, die Putin versteht", schreibt Polens Außenminister Radoslaw Sikorski auf X. Mit weitreichenderen Raketen könne die Ukraine russische Abschussstellungen für Raketen und Drohnen sowie Kommandozentralen hinter der Front ausschalten. Sikorski fordert zudem eine Verschärfung der Sanktionen, damit Russland keine neuen Waffen mit geschmuggelten Komponenten mehr herstellen könne.
+++ 09:02 ntv-Reporter: Großangriffe drücken auf Moral der Ukrainer +++
Die Ukraine leidet unter massivem Beschuss der russischen Truppen. ntv-Reporter Gordian Fritz spricht über die Lage vor Ort, beobachtet die gleiche russische Taktik wie im letzten Jahr und erklärt, warum das russische Waffenarsenal trotz aller Sanktionen, weiterhin so gut gefüllt zu sein scheint. "Die Ukrainer erleben die schlimmsten Angriffe seit langem", fügt er hinzu. Das drücke auch "auf die Moral, auf die Stimmung in der Ukraine".
+++ 08:30 Ukraine: Rehabilitationszentrum für Soldaten in Kiew getroffen +++
Ukrainischen Angaben zufolge ist eine russische Rakete in ein Rehabilitationszentrum für verwundete Soldaten in Kiew eingeschlagen. Dies berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf ukrainische Einsatzkräfte. Die Rakete ist demnach nicht explodiert. Sie blieb im ersten Stock des Gebäudes stecken und beschädigte das Dach des Gebäudes. Verletzt wurde dem Bericht zufolge niemand. Die Sanitätskräfte evakuierten das Zentrum. Anschließend wurde der Sprengkopf von der Rakete entfernt und das Dach mit einem Zelt abgedeckt. Kurze Zeit später konnte der Betrieb im Zentrum wieder aufgenommen werden.
+++ 07:59 Bürgermeister von Belgorod mahnt Bewohner zur Diskretion +++
Die Bewohnerinnen und Bewohner der russischen Stadt Belgorod sind aufgefordert worden, keine Fotos und Videos von den Folgen der ukrainischen Angriffe zu verbreiten. "Ich bitte Sie sehr, keine Fotos zu machen und keine Videos oder Fotos zu veröffentlichen, die die Folgen der Bombardierungen und alles, was mit der Sonderoperation im Allgemeinen zu tun hat, zeigen", schreibt der Bürgermeister von Belgorod, Valentin Demidov, auf Telegram. "Dies ist eine Angelegenheit unserer eigenen Sicherheit". Demnach seien diejenigen, die Fotos und Videos verbreiten, gewissermaßen für weitere Bombardierungen mitverantwortlich. "Dies kommt einem Verbrechen gleich." Die russische Nachrichtenagentur Tass meldete jüngst einen Toten und elf Verletzte nach ukrainischen Angriffen auf Belgorod.
+++ 07:30 US-Botschafterin: Putin hat Entschlossenheit der Ukrainer gestärkt +++
Die russischen Großangriffe der vergangenen Tage habe den Verteidigungswillen der Ukrainerinnen und Ukrainer weiter gestärkt, schreibt die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, auf X. "Putin hat Zivilisten getötet und verletzt, Tausenden vorübergehend Licht und Wärme genommen und versucht, den Willen einer Nation zu brechen - aber er hat nur die Entschlossenheit der Ukrainer gestärkt, ihre Freiheit zu verteidigen", heißt es in der Mitteilung. Zudem habe Putin durch die großangelegten Drohnen- und Raketenangriffe der vergangenen Tage den Unterstützungswillen des Westens gestärkt - "was für die Sicherheit Europas und darüber hinaus von Bedeutung ist". Brink hatte zuvor nach einem massiven russischen Angriff am 29. Dezember mehr finanzielle Unterstützung für die Ukraine gefordert. "Die Ukraine braucht jetzt Mittel, um weiter für die Freiheit zu kämpfen", sagte sie.
+++ 07:01 ISW: Putin will Westen zum Verrat an der Ukraine bewegen +++
Dem Institute for the Study of War (ISW) zufolge deuten die jüngsten Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin darauf hin, dass "Russland in der Ukraine kämpft, um den Westen zu besiegen". Bei einem Besuch in einem Militärkrankenhaus sagte Putin kürzlich, dass Akteure aus dem Westen die wahren Feinde Russlands seien - nicht die Ukraine. Dies deutet laut dem ISW darauf hin, dass Putin nicht die Absicht hat, mit der Ukraine zu verhandeln. Vielmehr schaffe er Bedingungen, "die den Westen davon überzeugen sollen, die Ukraine durch Verhandlungen zu verraten". Zudem betonte der russische Präsident, dass sich die westliche Rhetorik in letzter Zeit darauf konzentriert habe, wie man "den Konflikt schnell beenden kann". Dies zeige, so das ISW, "dass er jedes Schwanken der westlichen Unterstützung für die Ukraine und jede ukrainische Niederlage auf dem Schlachtfeld als russischen Sieg in dieser vermeintlichen russisch-westlichen Konfrontation wahrnehmen und/oder darstellen wird".
+++ 06:33 Ukraine meldet 46 Explosionen in Region Sumy +++
Ukrainischen Angaben zufolge haben die russischen Streitkräfte das Gebiet Sumy in den vergangenen 24 Stunden zehnmal angegriffen. Dies schreibt die Militärverwaltung der Region auf Telegram. Demnach verwendeten die russischen Truppen Mörser, Artillerie und Raketen - die Region registrierte im Laufe des Tages 46 Explosionen. Unter Beschuss gerieten die Gemeinden Krasnopillia, Khotin, Velyka Pysarivka und Yunakivka. Das Dorf Chotin mit seinen rund 2200 Einwohnern war mit 24 Explosionen am stärksten betroffen. Die Gemeinde liegt nur zehn Kilometer südlich und 25 Kilometer westlich der ukrainisch-russischen Grenze. Berichte über Tote oder Verletzte gibt es bisher nicht.
+++ 06:08 Britische Ölraffinerie vergibt Kredit an Firma mit Verbindung zu sanktioniertem Oligarchen +++
Eine der größten Ölraffinerien des Vereinigten Königreichs vergibt offenbar Kredite an eine Ölgesellschaft, die in Verbindung zu einem sanktionierten russischen Oligarchen steht. Dies berichtet der "Guardian". Demnach gehe aus Unterlagen hervor, dass das Unternehmen Essar Oil UK eine "Zahlungsfazilität" in Höhe von 500 Millionen US-Dollar an Litasco gewährt hat. Litasco gehört zum russischen Mineralölkonzern Lukoil. Dessen Gründer Vagit Alekperov ist ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und wurde im April 2022 mit Sanktionen belegt. Daraufhin legte er sein Amt als Direktor zwar nieder, er ist aber weiterhin an dem Unternehmen beteiligt. Der Zweijahresvertrag zwischen Essar Oil UK und Litasco sollte ursprünglich im Mai 2023 enden, wurde aber bis Juni 2024 verlängert.
+++ 05:40 Russland: Ukraine beschießt vergeblich Belgorod +++
Die Ukraine fliegt nach russischen Angaben einen Drohnenangriff auf die russische Stadt Belgorod. Mehrere Drohnen seien beim Anflug auf die Stadt Belgorod zerstört worden, sagt der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region.
+++ 04:29 Selenskyj zu russischem Bombenhagel: 500 Raketen in fünf Tagen +++
Seit Neujahr nimmt die Zahl der russischen Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine zu. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj feuerte Russland in den vergangenen fünf Tagen 500 Raketen und Drohnen ab. Mit der Serie schwerer nächtlicher Bombardements aus der Luft demonstriert die russische Armee, dass sie jeden Winkel des Nachbarlandes beschießen kann.
+++ 02:26 Fünf Tote und 130 Verletzte durch russischen Angriff +++
Bei dem russischen Großangriff auf Kiew und Charkiw sind bis zum Abend fünf Menschen getötet und 130 Menschen verletzt worden. Das berichten ukrainische Medien mit Verweis auf den staatlichen Rettungsdienst. "Mein Beileid gilt allen, die ihre Lieben verloren haben. Mögen alle Opfer des russischen Terrors in Frieden ruhen", sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
+++ 01:25 UN-Menschenrechtsbüro beklagt Eskalation +++
Der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk fordert eine sofortige Deeskalation bei den Kämpfen zwischen Russland und der Ukraine. "Alarmierende Eskalation der Kämpfe, Dutzende Zivilisten wurden in der Ukraine und in Russland getötet", schreibt das UN-Menschenrechtsbüro im Onlinedienst X. "Das humanitäre Völkerrecht verbietet wahllose Angriffe und Angriffe auf zivile Einrichtungen." Türk rufe zu sofortigen Maßnahmen der Deeskalation, zum Schutz von Zivilisten und zur Einhaltung des Völkerrechts auf.
+++ 00:14 Moskau meldet Erfolge bei Luftverteidigung +++
Neun ukrainische Raketen seien über der Region Belgorod abgeschossen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Damit sei ein terroristischer Angriff auf russisches Territorium vereitelt worden. Erfolge der Luftabwehr meldet auch der Gouverneur der russisch besetzten Krim. Über Sewastopol sei eine Rakete abgefangen worden, schreibt Michail Raswoshajew auf Telegram. Niemand sei verletzt worden, Schäden seien nicht entstanden. In mehrere Telegram-Botschaften heißt es, über verschiedenen Teile von Sewastopol habe es laute Explosionen gegeben.
+++ 23:15 UN-Sicherheitsrat: Lage in Ukraine wird schlimmer +++
Der aktuelle Vorsitzende im UN-Sicherheitsrat blickt pessimistisch auf das Kampfgeschehen in der Ukraine im Jahr 2024. "Ich glaube, die Lage verbessert sich nicht, sie verschlimmert sich", sagt Frankreichs UN-Botschafter Nicolas de Rivière in New York. Das Land hat im Januar den Vorsitz des Gremiums inne. Die Zahl der russischen Drohnen- und Raketenangriffe nehme zu und sie zielten offensichtlich auf die zivile Infrastruktur der Ukraine, mahnt de Rivière. "Es gibt eine klare Agenda, die klar darauf ausgerichtet ist, der Bevölkerung Angst einzujagen."
+++ 22:07 Wieder russische Angriffe auf Charkiw +++
In der ostukrainischen Stadt Charkiw sind erneut Explosionsgeräusche zu hören. Das berichtet Ihor Terechow, Bürgermeister der zweitgrößten Stadt der Ukraine, auf Telegram. Nach Behördenangaben handelt es sich um russische Angriffe. Die Einwohner werden aufgerufen, in Schutzräumen zu bleiben. Die Luftwaffe berichtet von einer Rakete, die sich in Richtung der Stadt bewegt.
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Quelle: ntv.de, mba/mau/dpa/AFP/rts