Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:31 Kein NATO-Beitritt in Sicht: Selensky erhofft Druck auf Berlin +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj dringt bei einem Treffen des Nordischen Rates in Island auf eine Einladung für sein Land zur NATO-Mitgliedschaft. Dabei bittet er die Regierungschefs, in der Frage auch Druck auf Deutschland auszuüben. Kiew erwarte keinen NATO-Beitritt während des laufenden russischen Angriffskriegs, sehr aber wohl eine Einladung zur Mitgliedschaft als konkretes Zeichen, betont Selenskyj. "Bitte arbeiten Sie mit Partnern in ganz Europa - insbesondere in Berlin - zusammen, damit wir diese geopolitische Klarheit gemeinsam erreichen können." Zum Nordischen Rat gehören Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden.
+++ 22:22 Geheimdienst will Brücke in Berdjansk gesprengt haben +++
In der besetzten südukrainischen Stadt Berdjansk soll eine Eisenbahnbrücke gesprengt worden sein. Für die Sabotage-Aktion seien der ukrainische Militärgeheimdienst und Personen aus dem ukrainischen Widerstand verantwortlich, sagt eine ukrainische Geheimdienstquelle dem "Kyiv Independent". Russische Staatsmedien hätten die Explosionen mit Übungen der russischen Streitkräfte in Verbindung gebracht und erklärt, alle Brücken seien intakt, heißt es in dem Bericht. Die Angaben lassen sich bislang nicht unabhängig überprüfen. Die Hafenstadt am Asowschen Meer ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
+++ 21:49 Charkiw: Stadtzentrum bombardiert, Wahrzeichen beschädigt +++
Die Großstadt Charkiw ist laut ihrem Bürgermeister erneut von Russland angegriffen worden. Es seien Explosionen zu hören gewesen, schreibt Igor Terechow am Abend bei Telegram. Im Zentrum sei ein Brand ausgebrochen. Behördenangaben zufolge gibt es mindestens sechs Verletzte. Demnach attackierte die russische Armee das Stadtzentrum mit Lenk-Bomben. Es gebe Schäden an einem Krankenhaus, sowie an Wohn- und Verwaltungsgebäuden. Auch das Derschprom-Gebäude wurde beschädigt. Es ist eines der Wahrzeichen der Stadt und ein bedeutsames Bauwerk des Konstruktivismus.
+++ 21:12 London: Russen rücken in Tschassiw Jar weiter vor +++
Im erbitterten Kampf um die ostukrainische Stadt Tschassiw Jar erzielen die russischen Truppen Geländegewinne, wie das britische Verteidigungsministerium mitteilt. Sie seien sehr wahrscheinlich im östlichen Teil der Stadt weiter vorgedrungen. London geht davon aus, dass in mehreren Teilen von Tschassiw Jar heftig gekämpft wird. Der Ort liegt weniger als fünf Kilometer westlich von Bachmut. Der Nachbarort war Ende Mai 2023 nach montagelangen schweren Kämpfen von Russland erobert werden.
+++ 20:38 Südkorea schickt Geheimdienst-Delegation in die Ukraine +++
Noch diese Woche wird eine südkoreanische Delegation die Ukraine besuchen. Das kündigt Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge an. Zur Delegation gehören demnach Vertreter des Geheimdienstes und des Verteidigungsministeriums. Bei den Treffen soll es unter anderem darum gehen, Informationen über nordkoreanische Soldaten in Russland auszutauschen und gemeinsame Gegenmaßnahmen auszuloten. Zuvor sagte Yoon in einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass "die tatsächliche Entsendung nordkoreanischer Truppen an die Front in der Ukraine früher als erwartet erfolgen könnte".
+++ 20:03 Russland macht größte Geländegewinne seit Kriegsbeginn +++
Die russische Armee ist seit Anfang Oktober 478 Quadratkilometer auf ukrainisches Territorium vorgedrungen. Es handelt sich um den größten Gebietsgewinn binnen einem Monat seit den ersten Wochen nach Kriegsbeginn 2022, wie die Nachrichtenagentur AFP anhand von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) ermittelte. Bereits im August und September hatte Russland annähernd ähnlich große Fortschritte gemacht. Zwei Drittel des Gebietsgewinns im Oktober entfallen auf die Region Donezk, wo sich die Russen der Stadt Pokrowsk nähern. Insgesamt kontrolliert Moskau gut 18 Prozent des ukrainischen Territoriums. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 19:31 Ukrainer erbeuten besonderen russischen Kampfpanzer +++
Ukrainische Soldaten haben Berichten zufolge einen seltenen russischen Kampfpanzer an der Front erbeutet. Wie das proukrainische Portal Defense Express meldet, fiel Angehörigen des 2. Bataillons der 54. mechanisierten Brigade ein fahrtüchtiger T-90S in die Hände. Die Einheit präsentiert die Trophäe in einem Video auf Instagram. Zu sehen ist, dass der T-90S über einen zusätzlich angebrachten Drohnenkäfig sowie ein improvisiertes Minenschleppnetz verfügt. Wo genau und wann das Video entstand, ist unklar. Westlichen Militärexperten zufolge kämpft die 54. Brigade derzeit in der Region Donezk. Der T-90S ist der modernste Panzer, den Russland in der Ukraine einsetzt. Laut dem Panzerexperten Andriy Tarasenko ist der Einsatz von T-90S an der Front allerdings selten. Die S-Version ist eigentlich für den Export vorgesehen.
+++ 19:00 Umbach zu Wahl-Auswirkungen: Georgiens Zustand "hat Einfluss auf ganz Zentralasien" +++
Die Wahl in Georgien hat nicht nur Auswirkungen auf das Land selbst, sondern auch auf ganz Zentralasien und Europa. Warum das so ist und wie Russland seit Jahren die politische Lage vor Ort zu destabilisieren versucht, erläutert Sicherheitsexperte Frank Umbach.
+++ 18:36 Moskau reagiert mit Schulterzucken auf Rutte-Äußerungen zu Nordkorea +++
Der russische Außenminister Lawrow reagiert mit einem Achselzucken auf die Äußerungen von NATO-Chef Rutte, der zuvor die Präsenz nordkoreanischer Truppen in Russland bestätigte und von einer erheblichen Eskalation sprach. Dass sich nordkoreanische Soldaten in Russland aufhalten, will Lawrow nicht direkt bestätigen. Der russische Außenminister verweist darauf, dass Pjöngjang und Moskau im Juni einen Sicherheitspakt unterzeichneten. Lawrow sagt, dass westliche Militärausbilder bereits verdeckt in die Ukraine entsandt worden seien, um das ukrainische Militär beim Einsatz von Waffen mit größerer Reichweite zu unterstützen, die von westlichen Partnern bereitgestellt würden. "Westliches Militärpersonal ist schon lange in der Ukraine tätig", sagt Lawrow.
+++ 18:00 Afrikaexperte Glawion: "Russland will in Afrika die USA rausdrängen" +++
Seit Kriegsbeginn in der Ukraine setzt Russland auf den Ausbau der Beziehungen zu diversen afrikanischen Staaten. Zwar sei "Rohstoffausbeutung ein gutes Geschäft", aber in diesem Fall liegt dem Kreml mehr daran, die "USA und Frankreich rauszudrängen", ordnet Afrikaexperte Tim Glawion im ntv-Interview ein.
+++ 17:42 Zehntausende Georgier protestieren gegen Wahlergebnis, Orban in Tiflis gelandet +++
Nach der umstrittenen Parlamentswahl in Georgien folgen Zehntausende Menschen dem Protestaufruf der pro-europäischen Opposition. Vor dem Parlamentsgebäude in Tiflis protestieren sie gegen das offizielle Wahlergebnis, das sie für gefälscht halten. Auch Georgiens Präsidentin Surabischwili nimmt am Protest teil. Derweil traf Ungarns Premier Orban in Tiflis ein - zu einem Unterstützungsbesuch für die Moskau-freundliche Regierungspartei Georgischer Traum. Georgien sei "ein konservativer, christlicher und pro-europäischer Staat", schrieb Orban bei seiner Ankunft beim Onlinedienst X. Zuvor hatte die Wahlkommission die Regierungspartei zur Siegerin erklärt. Das Oppositionsbündnis bezeichnet die offiziellen Ergebnisse jedoch als gefälscht und beansprucht den Wahlsieg für sich. Auch die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, des Europarats, des Europaparlaments und der NATO haben Zweifel am offiziellen Ergebnis. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 17:24 Deutschland und Kroatien vereinbaren Panzer-Ringtausch +++
Kroatien wird aus Deutschland Leopard-Panzer beziehen, um eigene Panzer an die Ukraine liefern zu können. "Wir erwerben bis zu 50 Leopard-2-A8-Panzer", sagt der kroatische Verteidigungsminister Ivan Anusic nach einem Treffen mit Verteidigungsminister Boris Pistorius. Bis Ende des Jahres könne Kroatien dann 30 Kampfpanzer M84 und 30 Schützenpanzer M80 an die Ukraine liefern. Für den Erwerb der Panzer wird Kroatien aus Deutschland finanziell unterstützt. "Dass Kroatien mit uns eine gemeinsame Beschaffung von Kampfpanzern Leopard 2A8 anstrebt, stärkt den Industriestandort Deutschland und sorgt für gemeinsame Standards innerhalb der NATO", betont Pistorius.
+++ 17:02 Georgiens Präsidentin sieht russische Handschrift bei Wahl +++
Die georgische Präsidentin Surabischwili bekräftigt ihre Manipulationsvorwürfe nach der umstrittenen Parlamentswahl und hält der Regierungspartei ein Vorgehen nach russischem Vorbild vor. Sie glaube, dass bei der Wahl eine "Methodik" im russischen Stil im Spiel gewesen sei, sagt Surabischwili. Dies sei kein direkter Vorwurf, dass Russland bei einer Fälschung der Wahl in Georgien geholfen habe. Es habe sich aber eine Methodik und Unterstützung wohl von der Art des russischen Geheimdienstes FSB gezeigt. Die Propaganda, die vor der Wahl eingesetzt worden sei, sei eine direkte Kopie gewesen von russischen Clips und Videos, die bei der Wahl von Präsident Putin verwendet worden seien.
+++ 16:28 Pentagon: 10.000 Nordkoreaner sollen gegen Ukrainer kämpfen +++
Nordkorea hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums etwa 10.000 Soldaten nach Russland geschickt. Diese sollten in den kommenden Wochen gegen die Ukraine in den Kampf geschickt werden, sagt Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Einige Soldaten seien bereits näher an die ukrainische Grenze geschickt worden. "Wir sind zunehmend besorgt, dass Russland beabsichtigt, diese Soldaten im Kampf oder zur Unterstützung von Kampfhandlungen gegen ukrainische Streitkräfte in der russischen Region Kursk einzusetzen", sagt Singh. Nach NATO-Angaben wurden einige der nordkoreanischen Truppen bereits in der russischen Grenzregion Kursk stationiert, wo sich Russland bemüht, einen ukrainischen Überfall zurückzudrängen.
+++ 16:18 Krieg und US-Raketen: Wie sich CDU, SPD und BSW in Thüringen gemeinsam positionieren +++
In Thüringen einigen sich CDU, BSW und SPD bei ihren Sondierungsgesprächen einem Bericht zufolge auf eine Kompromissformulierung zum russischen Angriffskrieg und zu US-Raketen in Deutschland. In dem Schreiben, das dem "Stern" vorliegt, heißt es, man unterstütze "alle diplomatischen Initiativen, den von Russland gegen die Ukraine entfesselten Angriffskrieg zu beenden". Auch wenn die Parteien unterschiedlicher Auffassung hinsichtlich der Notwendigkeit von Waffenlieferungen an die Ukraine zu ihrer Verteidigung seien, "eint uns das Ziel, eine diplomatische Lösung des Krieges gegen die Ukraine und den Abbau der damit verbundenen Spannungen innerhalb Europas mit dem Ziel eines Waffenstillstandes und gerechten, dauerhaften Friedens im Sinne der Charta der Vereinten Nationen und des Budapester Memorandums voranzutreiben". Thüringen sei als deutsches Bundesland eingebettet in eine gemeinsame europäische Sicherheitsarchitektur, so das Schreiben weiter. Zur Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland heißt es: "Wir erkennen aber auch an, dass viele Menschen in Thüringen die geplante Stationierung von Mittelstrecken- und Hyperschallraketen kritisch sehen bzw. ablehnen." Die künftige Regierung in Erfurt wolle "eine breit angelegte Debatte" dazu fördern.
+++ 15:32 Militärexperte: Russen jagen gezielt abgekämpfte Brigaden +++
Die numerische Unterlegenheit der Ukraine bietet Russland eine empfindliche Angriffsfläche, wie Militäranalyst Hendrik Remmel vom Bundeswehr-Thinktank GIDS erklärt. Er führt auch aus, warum Kursk für Kremlchef Wladimir Putin nur eine untergeordnete Rolle spielt und welche Bedeutung die Entwicklung um Nordkorea haben kann.
+++ 15:02 Selensykj appelliert an Modi, auf Moskau Druck zu machen +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj wünscht sich ein größeres Engagement Indiens in den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen sein Land. Als Premier eines so großen Landes wie Indien könne Modi "das Ende des Kriegs beeinflussen", sagt er der Zeitung "The Times of India". Nach seiner Ansicht könnte Indien erheblichen wirtschaftlichen Druck auf Russland ausüben, etwa indem es die Quelle billiger russischer Energie blockiere. Eine Blockade des "industriellen Verteidigungskomplexes Russlands wird dazu führen, dass die Fähigkeiten Moskaus, Krieg gegen uns zu führen, gemindert werden". Modi hat sich für eine schnellstmögliche Beendigung des Kriegs ausgesprochen und sein Land als möglichen Vermittler ins Spiel gebracht. Seine Regierung verhält sich jedoch neutral. Indien ist wirtschaftlich und militärisch eng mit Russland verflochten.
+++ 14:32 Ukraine: Mitarbeiter von UN-Hilfsorganisation wegen Spionage festgenommen +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Mitarbeiter des UN-Welternährungsprogramms wegen Spionage für Russland festgenommen. Der 34-jährige Ukrainer sei beauftragt worden, die Positionen der ukrainischen Streitkräfte und der Artillerie in und um die ostukrainische Stadt Pokrowsk zu lokalisieren, damit Russland diese habe angreifen können, erklärt der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU. Ihm drohe eine lebenslange Haftstrafe wegen Hochverrats. Moskaus Soldaten näherten sich in den vergangenen Wochen Pokrowsk. Die Stadt ist ein logistischer Knotenpunkt für die ukrainische Armee. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:59 Selenskyj: Jeder G20-Staatschef sollte von Putin die Rückgabe von 1000 ukrainischen Kindern verlangen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schlägt den G20-Staaten vor, dass jeder Staatschef und jede Staatschefin den russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Rückgabe von 1000 Kindern auffordern solle. Dies sagte das Staatsoberhaupt in einem Interview mit "The Times of India", wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldet. Nach Angaben des ukrainischen Staatschefs kann die Frage der Rückkehr von Kindern beim G20-Treffen zur Sprache gebracht werden. "Wenn 20.000 ukrainische Kinder verschleppt worden sind, dann sollte jeder G20-Führer die Verantwortung für die Rückführung von tausend Kindern übernehmen", sagte Selenskyj.
+++ 13:32 Bericht: Frühere nordkoreanische Soldaten wollen ehemalige Kameraden im Ukraine-Krieg beeinflussen +++
Berichten zufolge streben ehemalige nordkoreanische Soldaten, die nach Südkorea übergelaufen sind, einen Einsatz in der Ukraine an, um Einfluss auf ihre ehemaligen Kameraden zu nehmen. Eine Gruppe nordkoreanischer Überläufer habe darum gebeten, in die Ukraine entsandt zu werden, um dort zu helfen, die sich Russland anschließenden Truppen Pjöngjangs zu demoralisieren, schreibt die "South China Morning Post". Dem Bericht zufolge verfügt jeder der ehemaligen Soldaten über sieben bis zehn Jahre militärische Erfahrung. "Wir sind alle Militärveteranen, die die Militärkultur und den psychologischen Zustand Nordkoreas besser verstehen als jeder andere", sagte ein Mitglied der Gruppe dem Bericht zufolge.
+++ 13:15 Ungarn wirft EU in Umfrage "Handelskrieg" gegen Russland und China vor +++
Knapp zwei Wochen vor einem informellen EU-Gipfeltreffen in Budapest hat die ungarische Regierung der EU einen "Handelskrieg" gegen China und Russland vorgeworfen. In einer heute begonnenen landesweiten Umfrage heißt es, Brüssel habe einen "Handelskrieg" gegen China und Russland gestartet. Die Bürgerinnen und Bürger sollen dabei die Frage beantworten, ob "der Handelskrieg gerechtfertigt ist und Ungarn sich beteiligen soll" oder ob das Land "wirtschaftliche Neutralität" brauche. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban lehnt EU-Zollaufschläge auf Elektroautos aus China ab, EU-Sanktionen gegen Russland wegen dessen Angriffskrieg in der Ukraine behinderte er mehrfach. Die landesweite Umfrage, die bis zum 20. Dezember beantwortet werden soll, umfasst elf Fragen. Gefragt wird etwa auch, ob eher die Einwanderung oder eher die Geburtenrate gefördert werden solle oder ob eine EU-Strafe bezahlt werden solle oder nicht.
+++ 13:01 Kreml weist Vorwürfe der Wahleinmischung in Georgien zurück +++
Nach dem umstrittenen Ausgang der Parlamentswahl in Georgien hat Moskau jegliche russische Einflussnahme dementiert. Mit Blick auf Vorwürfe von Georgiens pro-europäischer Präsidentin Salome Surabischwili sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, die Regierung weise "diese Anschuldigungen entschieden zurück. Es gab keine Einmischung." Die Vorwürfe seien "völlig unbegründet". Surabischwili hatte Russland beschuldigt, hinter einem mutmaßlichen Wahlbetrug in ihrem Land zu stecken. Auch die Europäische Union und die USA stellten "Unregelmäßigkeiten" bei der Wahl am Wochenende fest und forderten eine Untersuchung. Kreml-Sprecher Peskow warf dagegen Ländern der EU vor, sich in die Wahl in Georgien einzumischen. "Es gibt Versuche der Einmischung - aber nicht von russischer Seite", betonte er. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 12:29 NATO-Chef bestätigt: Nordkoreanische Truppen nach Russland geschickt +++
Die NATO kann laut ihrem Generalsekretär Mark Rutte Berichte über eine Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland bestätigen. Er könne bestätigen, dass nordkoreanische Truppen nach Russland geschickt und nordkoreanische Militäreinheiten in der umkämpften russischen Region Kursk stationiert worden seien, sagt Rutte, nachdem NATO-Vertreter von einer südkoreanischen Delegation über entsprechende Informationen unterrichtet worden waren. Die Entsendung nordkoreanischer Truppen bedeute eine erhebliche Eskalation des russischen Kriegs gegen die Ukraine. "Die sich vertiefende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea ist eine Bedrohung sowohl für die indopazifische als auch für die euro-atlantische Sicherheit", sagt Rutte. Die NATO beobachte die Situation genau.
+++ 12:26 Russische Verluste nach NATO-Angaben bei mehr als 600.000 Soldaten +++
Russlands Präsident Wladimir Putin ist für eine Fortsetzung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine nach Ansicht der NATO mittlerweile auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. "Mehr als 600.000 russische Soldaten wurden in Putins Krieg getötet oder verwundet, und er ist nicht in der Lage, seinen Angriff auf die Ukraine ohne ausländische Unterstützung aufrechtzuerhalten", sagte Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel nach Beratungen über einen möglicherweise bevorstehenden Kampfeinsatz nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 12:21 Moskaus Leitzins bei 21 Prozent - ntv-Reporter Munz: "Zeigt, wie aufgeheizt Wirtschaft ist" +++
Nach der Wahl in Georgien könnte das Land vor einer unruhigen Phase stehen, Wahlbeobachter sprechen von zahlreichen Verstößen. In Russland erhöht die örtliche Zentralbank den Leitzins kräftig auf 21 Prozent. ntv-Reporter Rainer Munz fasst in Moskau die aktuellen Entwicklungen zusammen.
+++ 12:03 Ukrainische Luftwaffe schießt 66 russische Drohnen in der Nacht ab +++
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht 66 russische Kampfdrohnen abgefangen und zerstört. Die russischen Streitkräfte hätten 100 Drohnen auf Ziele in der Ukraine gestartet. 24 von ihnen seien "verloren gegangen", einige Drohnen hätten die zivile Infrastruktur getroffen.
+++ 11:50 Borrell zu Orban-Besuch in Georgien: Ungarns Regierungschef "vertritt nicht die EU" +++
Vor einem Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban in Georgien stellt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell klar, dass dieser nicht für das Staatenbündnis spreche. Orban reise "ohne Zweifel" nach Tiflis, "um seine Unterstützung für die Regierung Georgiens auszudrücken", sagte Borrell dem spanischen Radiosender RNE. "Was auch immer Herr Orban während seines Besuchs sagt, er vertritt nicht die Europäische Union", betonte der EU-Außenbeauftragte. Nach der umstrittenen Parlamentswahl in Georgien hatte Orban gestern einen Besuch in dem Kaukasusland angekündigt. Der ungarische Regierungschef gilt als enger Verbündeter der Moskau-freundlichen Regierungspartei Georgischer Traum, die nach Angaben der Wahlkommission die Wahl am Samstag gewonnen hat. Die Opposition bezeichnete die offiziellen Ergebnisse jedoch als "gefälscht", Präsidentin Salome Surabischwili rief für heute Abend zu Massenprotesten auf. Auch die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), des Europarats, des Europaparlaments und der NATO äußerten Zweifel am offiziellen Ergebnis.
+++ 11:36 Russische Alkohol-Fabrik steht lichterloh in Flammen +++
Dutzende Kilometer hinter der ukrainischen Grenze brennt in Russland eine Ethanol-Fabrik, nachdem die Anlage offenbar von ukrainischen Drohnen getroffen wurde. Zuletzt greift Kiew verstärkt solche Produktionsstätten an, in denen angeblich neben Alkohol auch Treibstoff für Moskaus Militär hergestellt wird.
+++ 11:32 Kulturstaatsministerin Roth in der Ukraine eingetroffen +++
Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist zu Gesprächen in die südukrainische Hafenstadt Odessa gereist. "Die legendäre Kulturmetropole Odessa zeigt, wie unglaublich wichtig für die Ukrainerinnen und Ukrainer gerade in diesem verbrecherischen Zermürbungskrieg mit den unentwegten russischen Attacken die eigene Kultur als Ankerpunkt ist", sagte die Grünen-Politikerin gemäß einer Mitteilung. Bei ihrer Reise werde sie dem neuen ukrainischen Kulturminister Mykola Totschyzkyj weitere Unterstützung zusagen. Totschyzkyj ist seit Anfang September im Amt. Geplant seien auch Gespräche mit dem Chef der regionalen Militärverwaltung, Oleh Kiper, und mit Kulturvertretern. In der moldauischen Hauptstadt Chisinau führte Roth zuvor Gespräche mit ihrem Kollegen Sergiu Prodan und Vertretern des Kulturbereichs und der Zivilgesellschaft. Es ist der zweite Besuch der Ministerin in der Ukraine und Odessa seit dem russischen Einmarsch vor über zweieinhalb Jahren.
+++ 11:01 Russland meldet Einnahme der Ortschaft Zukuryne in der Ostukraine +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die ostukrainische Ortschaft Zukuryne eingenommen. Das Dorf liege in der Nähe des Bezirks Pokrowsk in der Region Donezk, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Ministerium.
+++ 10:43 ntv-Reporterin Sharma: "Ukrainer erwarten härtesten Kriegswinter" +++
In der Region Donezk wächst der Druck auf Kiews Streitkräfte, einzelne Dörfer sollen durch russische Soldaten eingenommen worden sein. Zudem wächst im Land die Sorge vor dem Winter. ntv-Reporterin Kavita Sharma schildert die Lage und die Stimmung in Pawlograd.
+++ 10:14 Wahl in Moldau: Präsidentin Sandu nennt ihren Rivalen "Moskaus Mann" +++
Die moldauische Präsidentin Maia Sandu hat Aussagen ihres Rivalen Alexandr Stoianoglo, er werde die Ukraine im Falle eines Wahlerfolgs weiterhin unterstützen, in einer Debatte zurückgewiesen. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Als Sandu demnach fragte, wie er die Beziehungen zur Ukraine entwickeln werde, sagte Stoianoglo, er werde "gute Beziehungen zu allen Entwicklungspartnern aufbauen". "Wir unterstützen die Ukraine im Krieg, wir leisten ihr humanitäre Hilfe und ich bin zuversichtlich, dass unsere Beziehungen während meiner Präsidentschaft nur noch enger werden", sagte der Präsidentschaftskandidat. "Glauben Sie, was Sie sagen? In Kiew weiß man, dass Sie Moskaus Mann sind", entgegnete Sandu. Nach ihren Angaben wird Stoianoglo von Igor Dodon unterstützt, Moldawiens pro-russischem Staatsoberhaupt von 2016 bis 2020, dem Korruption und Hochverrat vorgeworfen werden. Stoianoglo tritt am 3. November in einer Stichwahl gegen die EU-freundliche Sandu an. Stoianoglo kam bei der ersten Wahl am 20. Oktober auf 25,95 Prozent und Sandu auf 42,49 Prozent der Stimmen.
+++ 09:35 Generalstab meldet mehr als 140 Gefechte - schwere Kämpfe bei Kurachowe und Pokrowsk +++
Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine zählt 144 Kampfhandlungen entlang der Frontlinie am gestrigen Tag. In seinem auf Facebook veröffentlichten Lagebericht teilt der Generalstab mit, dass russische Truppen gestern einen Raketenangriff auf ukrainisches Territorium sowie 91 weitere Luftangriffe, unter anderem mit 184 gelenkten Fliegerbomben, gestartet habe. Darüber hinaus wurden 4.410 Artillerieangriffe durchgeführt. Besonders schwer bleiben die Kämpfe demnach in Richtung Kurachowe und Pokrowsk. "In Richtung Pokrovsky stoppten unsere Verteidiger 27 Offensivaktionen des Angreifers", heißt es in der Mitteilung.
+++ 09:02 Russische Truppen greifen Energieanlagen in Sumy mit Drohnen an +++
Russische Truppen haben in der vergangenen Nacht Energieanlagen kritischer Infrastruktur in der Oblast Sumy angegriffen. Dies geht aus Angaben der regionalen Militärverwaltung hervor, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform. Reparaturarbeiten seien bereits im Gange. Die Luftverteidigungseinheiten der ukrainischen Bodentruppen haben der Mitteilung zufolge sechs russische Shahed-Drohnen abgefangen und zerstört.
+++ 08:39 Trump-Vize Vance findet Taiwan wichtiger als die Ukraine für die USA +++
Aufgrund seiner Schlüsselrolle bei der Chipproduktion sei Taiwan aus Sicht von Trump-Vize J.D. Vance wichtiger als die Ukraine für die USA. Der republikanische Senator und Vizepräsidentschaftskandidat stellte in einer Folge des Podcasts "The Tim Dillon Show", die am vergangenen Samstag veröffentlicht worden ist, die Bedeutung der Ukraine für die strategischen Interessen der USA infrage. Vance wies darauf hin, dass die Ukraine weniger wichtig sei als andere Regionen, insbesondere Taiwan, das er als weltweit führenden Hersteller von Halbleiterchips hervorhob. Frieden in der Ukraine sei "für uns nicht annähernd so wichtig wie für andere Regionen der Welt, oder? Ich lege nur meine Karten auf den Tisch", sagte Vance zu Tim Dillon, einem amerikanischen Stand-up-Comedian, der Vance zu verschiedenen Themen befragte. "Taiwan stellt so viele Computerchips her, die ein so großer Motor des gesamten Wirtschaftswachstums sind, dass es wirklich schlecht für uns wäre, wenn die Chinesen Taiwan übernehmen würden."
+++ 08:09 Ukraine: Keine russischen Kriegsschiffe mehr im Schwarzen Meer und Asowschen Meer +++
Seit dem Morgen liegen keine russischen Kriegsschiffe mehr im Schwarzen Meer und im Asowschen Meer. Das teilt das ukrainische Marinekommando mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldet. "Es gibt keine feindlichen Kriegsschiffe im Schwarzen Meer; es gibt keine feindlichen Kriegsschiffe im Asowschen Meer"; heißt es in dem Beitrag.
+++ 07:33 Studie: Nordkorea lieferte Waffen an Russland in Milliarden-Höhe +++
Eine aktuelle Studie hat Nordkoreas Waffenlieferungen an Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs auf bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar beziffert. Zudem könnten Nordkoreas Einnahmen durch eine mögliche Entsendung von Truppen in die Ukraine um weitere Hunderte Millionen US-Dollar zunehmen, heißt es in der Publikation "Putins Partner" von der Friedrich-Naumann-Stiftung. Für die Studie hat Olena Guseinova von der Hankuk Universität für Fremdsprachen in Seoul Geheimdienstberichte, geleakte Dokumente und Munitionspreise aus früheren nordkoreanischen Waffengeschäften ausgewertet. Basierend darauf schätzt die Wissenschaftlerin das Volumen der nordkoreanischen Waffenlieferungen an Russland seit Februar 2022 zwischen 1,7 Milliarden und 5,5 Milliarden US-Dollar. Nordkorea selbst veröffentlicht keine Daten zu seinen Waffenexporten, was eine genauere Schätzung praktisch unmöglich macht. Der südkoreanische Geheimdienst beruft sich bei seinen Berichten unter anderem auf Satellitenfotos, mit denen es Schiffslieferungen zwischen Nordkorea und Russland überwacht. Demnach unterstützt Nordkorea die russische Armee vor allem mit Artilleriegeschossen und Kurzstreckenraketen.
+++ 06:57 Fünf Zivilisten bei russischem Beschuss in Cherson getötet +++
Bei russischen Angriffen in der südlichen Oblast Cherson sind Berichten zufolge mindestens fünf ukrainische Zivilisten getötet und vier weitere Menschen verletzt worden. Das meldet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Die Oblast ist nach wie vor durch die Frontlinie geteilt und wird häufig von russischer Artillerie, Drohnen und Raketen beschossen. Ein älterer Mann starb, nachdem eine Drohne Sprengstoff über ihm abgeworfen hatte, andere wurden durch Artilleriefeuer getötet worden, wie der Gouverneur Oleksandr Prokudin dem Bericht zufolge bei Telegram schreibt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldet, sollen unter den Getöteten auch zwei Frauen sein. Zudem wurde ein erst 13 Jahre alter Junge bei den russischen Angriffen verletzt, heißt es unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung Cherson.
+++ 06:41 Finnischer Premier kündigt Treffen mit Selenskyj auf Island an +++
Der finnische Premierminister Petteri Orpo plant ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der isländischen Hauptstadt Reykjavik. "Ich freue mich darauf, Präsident Selenskyj bei der Sitzung des Nordischen Rates in Reykjavik zu treffen", schreibt der finnische Regierungschef bei X.
+++ 06:14 Kanada liefert gepanzerte Fahrzeuge an die Ukraine +++
Kanada hat leicht gepanzerte Fahrzeuge an die Ukraine geliefert, die speziell als Krankenwagen konfiguriert sind. Das gab die Operation UNIFIER der kanadischen Streitkräfte bekannt, wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" meldet. Obwohl die genaue Anzahl der Fahrzeuge demnach noch nicht bekannt ist, erfolgt diese Lieferung nach einer umfassenden Schulung des ukrainischen Personals in Deutschland. Dieser Beitrag ist Teil der laufenden Militärhilfe Kanadas für die Ukraine, die sich seit 2022 auf fast 4,5 Milliarden US-Dollar beläuft.
+++ 05:44 Ukrainische Front im Donbass bröckelt +++
Unter dem Druck ständiger russischer Angriffe wird die Lage für die Verteidiger im Osten der Ukraine immer schwieriger. Der ukrainische Generalstab sprach in seinem neuesten Lagebericht von 142 russischen Sturmangriffen binnen eines Tages. Zu allen Frontabschnitten heißt es pauschal, die Angriffe seien abgewehrt worden. Trotzdem scheinen nach Angaben inoffizieller Frontbeobachter die russischen Truppen in den vergangenen Tagen mehrere kleine Ortschaften erobert zu haben. Ein russischer Militärblog schreibt vom Zusammenbruch der ukrainischen Front im Süden des Gebietes Donezk.
+++ 04:48 Mehrere Verletzte bei russischen Luftangriffen auf Region Charkiw +++
Bei russischen Luftangriffen in der nordöstlichen Region Charkiw sind nach Angaben des ukrainischen Militärs mehrere Menschen verletzt worden. Zwei Menschen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem die Stadt Charkiw von Präzisionsbomben getroffen und mehrere Wohnhäuser beschädigt worden seien, schreibt Bürgermeister Ihor Terechow im Kurznachrichtendienst Telegram. Es habe weitere Angriffe auf die Stadt gegeben, bei denen mehrere Gebäude beschädigt worden seien. Nach Angaben von Gouverneur Oleh Synjehubow wurden bei späteren Angriffen auf die Region vier Menschen verletzt. In der Stadt Tschuhujiw sei ein Wohnhaus beschädigt worden. Russland bestreitet, gezielt Zivilisten anzugreifen.
+++ 03:48 Moskau: Armee wehrt 109 ukrainische Drohnen über mehreren Regionen ab +++
Russland hat laut eigenen Angaben am Sonntag 109 ukrainische Drohnen über seinem Gebiet abgewehrt. 45 Drohnen wurden über der an der Grenze zu Belarus und zur Ukraine gelegenen Region Briansk abgefangen, wie das Verteidigungsministerium mitteilt. 26 Drohnen wurden demnach über Belgorod abgewehrt, 18 weitere in Tambow, etwa 400 Kilometer hinter der ukrainischen Grenze. In Kursk, wo die ukrainische Armee eine Bodenoffensive begann, wurden fünf Drohnen abgewehrt. In der Stadt Woronesch ist laut regionalen Behörden ein Mensch leicht verletzt worden, als eine Drohne in ein Industriegebäude stürzte und ein Feuer auslöste. Zudem fing die Armee laut Verteidigungsministerium Drohnen in weiteren Regionen ab. Russland meldet fast täglich, ukrainische Drohnen abgewehrt zu haben, meist jedoch in geringerer Zahl.
+++ 02:58 Machtwechsel in Litauen: Sozialdemokraten vorn +++
Litauen steht vor einem Machtwechsel. Bei der zweiten Runde der Parlamentswahl sind die Sozialdemokraten stärkste politische Kraft geworden. Die oppositionelle Partei hält nach der zweiten Wahlrunde voraussichtlich 52 der insgesamt 141 Sitze im Parlament des baltischen EU- und Nato-Landes. Dies teilte die Wahlkommission in Vilnius in der Nacht zum Montag nach Auszählung nahezu aller Wahlbezirke mit. Die Sozialdemokraten streben nun eine Mitte-Links-Koalition mit zwei weiteren Oppositionsparteien an. Zweitstärkste Kraft wird mit 28 Sitzen die regierende konservative Vaterlandsunion von Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte.
+++ 01:42 Format "Ukraine plus Nordeuropa": Selenskyj erwartet mehr Druck auf Putin +++
Die Zusammenarbeit im Format "Ukraine plus Nordeuropa" gewinnt nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an Dynamik. "Wir werden in der kommenden Woche mit den 'Nordischen' über neue grundlegende Schritte sprechen, die den Druck auf Russland wegen dieses Krieges und im Sinne einer ehrlichen Diplomatie erhöhen können", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die fünf Länder - Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island - sind inzwischen alle NATO-Mitglieder und unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Invasion. Die nordischen Staaten haben der Ukraine bislang umfangreiche militärische, wirtschaftliche und humanitäre Hilfe zugesagt. Für das laufende Jahr wird die gemeinsame Militärhilfe auf sechs Milliarden Euro geschätzt. Schweden und Finnland sind seit Anfang des Jahres Mitglieder der NATO. Finnland und Norwegen grenzen an Russland.
+++ 00:22 Russland: Industrieanlage in Woronesch durch Drohnentrümmer beschädigt +++
Die Trümmer einer abgeschossenen Drohne haben Behördenangaben zufolge eine Industrieanlage im russischen Gebiet Woronesch getroffen. Das teilt der Gouverneur der Region, Alexander Gussew, auf Telegram mit, wie "Kyiv Independent" berichtet. Russische Luftabwehreinheiten hätten mehrere Drohnen über der Region abgefangen, so Gussew. "Infolge des Absturzes einer Drohne wurde der Anbau eines Versorgungsraumes eines Industrieunternehmens beschädigt", wird der Gouverneur zitiert. Verletzte habe es keine gegeben.
+++ 23:19 Selenskyj: Die nordischen Länder helfen der Ukraine +++
Vor einer Reise zum Nordischen Rat betont der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung der Unterstützung durch die Länder im Norden Europas. "Sie alle verstehen gleichermaßen, wie wichtig es ist, entschlossen zu handeln", sagt er in einer Videobotschaft in Kiew. "Sie verstehen, dass wir dem Aggressor Probleme bereiten müssen, damit Russland die Möglichkeit verliert, das Leben in der Welt zu stören." Dänemark, Finnland und Schweden und ebenso das Baltikum unterstützen im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft die Ukraine stärker als Deutschland, wie aus Daten der Universität Kiel hervorgeht. Die nordischen Länder nehmen dabei auch politisch weniger Rücksicht auf Moskau als Berlin.
+++ 22:13 Prognose: Prowestliche Bündnisse führen bei Wahl in Bulgarien +++
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Bulgarien liegen ersten Prognosen zufolge prowestliche Parteien vorn. Für das Mitte-Rechts-Bündnis Gerb-SDS stimmten zwischen 25,1 und 26,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler, für das liberal-konservative Bündnis PP-DB 15,4 bis 14,9 Prozent. Das teilen die Meinungsforschungsinstitute Gallup International Balkan und Alpha Research basierend auf Nachwahlbefragungen mit. Beide Bündnisse wollen an Bulgariens euro-atlantischer Orientierung festhalten und die Ukraine im russischen Angriffskrieg weiter unterstützen.
+++ 21:39 Selenskyj reist nach Island +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj wird am Dienstag an der jährlichen Tagung des Nordischen Rates in Reykjavik teilnehmen, teilt das Forum mit. Während seines Besuchs in Island wird Selenskyj demnach mit den Premierministern der nordischen Länder zusammentreffen. Geplant sind bilaterale Gespräche und eine gemeinsame Pressekonferenz. "Ich bin jedem Land in diesem Format dankbar: Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. Er werde mit den nordischen Ländern Schritte erörtern, die den Druck auf Russland erhöhen können. "Wir erwarten von allen unseren Partnern Unterstützung für den Siegesplan", so Selenskyj.
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Quelle: ntv.de, joh/mau/hul/dpa/AP/rts/AFP