Israel-Krieg im Liveticker +++ 23:52 Israel legt Zahlungen an Palästinensische Autonomiebehörde auf Eis +++
Israel friert vorübergehend millionenschwere Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland ein. "Aufgrund der Unterstützung der Behörde der Hamas-Massaker" habe er Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gebeten, kurzfristig im Kabinett die Fortsetzung der Zahlungen zu prüfen, teilt der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich X Twitter, mit. "Bis eine Entscheidung getroffen wird - stoppen wir die Zahlungen", schreibt er. In seinem Post verweist er auf Aussagen von Vertretern der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Darin wird der Terror-Überfall als Teil des "bewaffneten Widerstandes" gegen die israelische Besatzung bezeichnet. Israel sammelt im Auftrag der Palästinenserbehörde Steuern und Zölle ein.
+++ 23:09 USA: "Unterstützen eine Waffenruhe derzeit nicht" +++
Die USA wollen sich den Rufen nach einer Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas bewusst nicht anschließen. "Wir glauben nicht, dass eine Waffenruhe im Moment die richtige Antwort ist", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby. "Wir unterstützen eine Waffenruhe derzeit nicht", so Kirby. Stattdessen sollte über "Pausen" nachgedacht werden, um Hilfe für die Zivilbevölkerung in den Gazastreifen zu bringen. Kirby zeigt sich überzeugt, dass es "in den kommenden Tagen" gelingen könne, "täglich hundert Lastwagen" mit Hilfsgütern in den Gazastreifen zu bringen.
+++ 22:14 Unicef: Wasseranlagen in Gaza wegen Treibstoffmangels außer Betrieb +++
Akuter Treibstoffmangel im Gazastreifen wirkt sich nach UN-Angaben bereits auf die Wasserversorgung der Bevölkerung aus. "Nur eine Entsalzungsanlage arbeitet mit lediglich einer Kapazität von fünf Prozent, während alle sechs Wasseraufbereitungsanlagen im Gazastreifen aufgrund von Treibstoff- oder Strommangels derzeit außer Betrieb sind", sagt die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Sie flehe den Sicherheitsrat an, unverzüglich eine Resolution zu verabschieden, die die Parteien an ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen erinnere, so Russell weiter. Dazu gehöre auch ein Waffenstillstand und unbehinderter Zugang für humanitäre Hilfe. Bislang waren alle Versuche des mächtigsten UN-Gremiums, eine Resolution mit humanitärem Fokus zu verabschieden, gescheitert.
+++ 21:48 Insider: Hisbollah versucht Verluste im Kampf mit Israel einzudämmen +++
Die radikal-islamische Hisbollah-Miliz versucht Insidern zufolge, ihre vergleichsweise hohen Verluste bei den jüngsten Kämpfen mit Israel an der Grenze zum Libanon einzudämmen. Es seien "Vorkehrungen getroffen worden, um die Zahl der Märtyrer zu verringern", sagt eine von insgesamt drei mit der Sichtweise der Miliz vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die vom Iran unterstützte Gruppe hat erklärt, mit Luftabwehrraketen eine israelische Drohne abgeschossen zu haben. Diese werden für die meisten ihrer getöteten Kämpfer verantwortlich gemacht.
+++ 20:57 Putin nutzt antisemitische Ausschreitungen für Vorwürfe gegen "westliche Geheimdienste" +++
Kremlchef Wladimir Putin nutzt die antijüdischen Ausschreitungen in der russischen Teilrepublik Dagestan für Vorwürfe gegen den Westen. Die Ereignisse in Dagestans Hauptstadt Machatschkala seien nicht zuletzt von ukrainischem Gebiet aus inspiriert worden, "durch die Hände westlicher Geheimdienste", sagt Putinbei einer Sitzung zur Sicherheitslage Russlands, die in Ausschnitten im Staatsfernsehen übertragen wurde. Belege für die Behauptung einer angeblich ausländischen Steuerung des Vorfalls im muslimisch geprägten Nordkaukasus legt er nicht vor. Einmal mehr hingegen rechtfertigt der 71-Jährige in diesem Zusammenhang seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
+++ 20:28 USA fordern Ende der Gewalt jüdischer Siedler im Westjordanland +++
Das US-Außenministerium fordert Israel auf, die Gewalt jüdischer Siedler im besetzten Westjordanland gegen Palästinenser zu stoppen. Es müssten Maßnahmen zum Schutz der palästinensischen Einwohner getroffen werden. Man habe der israelischen Regierung klargemacht, dass die Angriffe der Siedler inakzeptabel seien und dass sie zur Verantwortung gezogen werden müssten.
+++ 20:00 Netanjahu: Waffenruhe wäre eine Kapitulation gegenüber Hamas-Terror +++
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Waffenruhe im Kampf gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas ab. "So wie die USA nach der Bombardierung von Pearl Harbor oder dem Terroranschlag vom 11. September keiner Waffenruhe zugestimmt hätten, wird Israel einem Stopp der Kämpfe mit der Hamas nach den schrecklichen Angriffen des 7. Oktobers nicht zustimmen", sagt Netanjahu vor Journalisten. "Aufrufe an Israel, einer Waffenruhe zuzustimmen, sind Aufrufe, gegenüber der Hamas, gegenüber Terrorismus, gegenüber der Barbarei zu kapitulieren. Das wird nicht passieren."
+++ 19:35 Israels Präsident Herzog zu Ausschreitungen in Dagestan: "Es war wie ein Pogrom" +++
Nach den anti-israelischen Ausschreitungen in der russischen Kaukasusrepublik Dagestan vergleicht Israels Präsident Isaac Herzog die Vorfälle mit einem "Pogrom". "Es war wie ein Pogrom", sagt der Staatschef in einem Interview mit "Bild", Welt-TV und "Politico". Die Ausschreitungen auf dem Flughafen von Dagestans Hauptstadt Machatschkala seien "schockierend" und "äußerst beunruhigend". "Gott sei Dank wurde es am Ende von den Behörden verhindert, aber es sah wie ein Pogrom aus", sagt Herzog. "Ich bin froh, dass die russischen Behörden eingegriffen und die Kontrolle übernommen haben und die Menge, die die unschuldigen Zivilisten im Flugzeug bedrohte, vertrieben haben."
+++ 19:07 Israels UN-Botschafter: "Vereinte Nationen haben das israelische Volk im Stich gelassen" +++
Israels UN-Botschafter in Genf wirft den Vereinten Nationen vor, Israel im Stich gelassen zu haben. Die Chefs der UN-Behörden hätten den zunehmenden Antisemitismus und die Hamas nicht genügend veruteilt, sagt Meiraw Eilon Schahar vor der Presse. "Ganz allgemein, die Vereinten Nationen haben das israelische Volk im Stich gelassen."
+++ 18:52 Steinmeier kondoliert Mutter von Shani Louk: "Die Grausamkeit entsetzt uns alle" +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondoliert der Mutter der beim Hamas-Terrorüberfall auf Israel getöteten Deutschen Shani Louk. "Die Grausamkeit der Mordtat an Ihrer Tochter entsetzt uns alle", schreibt Steinmeier, der am Abend zu einem Besuch in Tansania am Regierungssitz Daressalam eintraf. "Überall in Deutschland fühlen die Menschen mit Ihnen. Gemeinsam stellen wir uns dem Hass und dem Terror entgegen", heißt es in dem Schreiben an Ricarda Louk weiter.
+++ 18:37 Von US-Armee genutzter Flughafen im Irak mit Katjuscha-Raketen angegriffen +++
Im Irak haben Unbekannte vier Katjuscha-Raketen auf den Luftwaffenstützpunkt Ain al-Asad abgefeuert, der auch von amerikanischen und andere internationalen Streitkräften genutzt wird. Unklar war nach Angaben von Mitarbeitern der Armee zunächst, ob die Raketeneinschläge Schäden verursacht oder Menschen verletzt hätten. Die Raketen wurden demnach aus einem Wüstengebiet etwa 25 Kilometer nördlich des Stützpunktes abgefeuert. Irakische Sicherheitskräfte suchten nach den Angreifern, heißt es.
+++ 18:20 Deutscher sitzt in Gaza fest: "Diesmal ist es anders" +++
Eigentlich will Zaki S. aus Deutschland nur noch einmal seinen 90 Jahre alten Vater im Gazastreifen besuchen. Dann aber überfällt die Hamas Israel, die Region ist im Krieg, Zaki S. kann den Gazastreifen nicht mehr verlassen. Mit seiner Familie flieht er in den Süden, doch auch dort gibt es Bombardements.
+++ 18:07 Israel lässt Nothilfe-Koordinator trotz Konflikts mit UN einreisen +++
Israel lässt trotz des Konflikts mit den Vereinten Nationen UN-Nothilfe-Koordinator Martin Griffiths einreisen. Dies bestätigt ein Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem am Montag. Griffiths' Einreise sei "auf Bitte anderer Staaten, um die Ausreise ausländischer Staatsbürger aus dem Gazastreifen voranzutreiben", genehmigt worden. Israel hatte vergangene Woche nach israelkritischen Äußerungen von UN-Generalsekretär António Guterres mitgeteilt, UN-Vertretern die Einreise zu verweigern - wie bereits schon in der Vergangenheit. Guterres hatte israelische Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von "eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht" gesprochen.
+++ 17:52 Israels Militär nennt Namen drei weiterer getöteter Soldaten +++
Das israelische Militär nennt die Namen von drei weiteren Soldaten, die während des laufenden Krieges im Gazastreifen getötet wurden:
- Oberstleutnant Meidan Israel, 35, Leiter der Nachschubabteilung des Südkommandos, aus Yarhiv. Meidan wurde am 25. Oktober getötet.
- Major Yair Zloof, 32, Kommandeur der chirurgischen Kompanie der 401. gepanzerten Brigade, aus Tel Mond. Zloof wurde am 10. Oktober getötet.
- Leutnant (a.D.) Maor Refael Shalom, 47, der in einer Nicht-IDF-Einheit diente, aus Arugot. Shalom wurde am 7. Oktober getötet.
Mit diesen Namen erhöht sich die Gesamtzahl der im Krieg getöteten israelischen Soldaten, Offiziere und Reservisten - viele von ihnen sind lokale Sicherheitsbeamte - auf 315.
+++ 17:40 Israelische Armee befreit Soldatin aus Hamas-Gewalt +++
Das israelische Militär und der Geheimdienst Shin Bet teilen mit, dass eine von der Terrorgruppe Hamas gefangen genommene Soldatin in einer nächtlichen Operation aus dem Gazastreifen gerettet wurde. In einer gemeinsamen Erklärung erklären das Militär und der Shin Bet, dass die Gefreite Ori Megidish in gutem Zustand sei und sich mit ihrer Familie getroffen habe. Nach Angaben des Militärs wurde Megidish in der Nacht bei einer Bodenoperation gerettet, weitere Einzelheiten wurden bislang nicht genannt. Megidish war eine Beobachtungssoldatin, die von der Hamas als Geisel genommen wurde, als die Terroristen am 7. Oktober den Stützpunkt Nahal Oz stürmten.
+++ 17:12 Insgesamt 23 Attacken auf US-Stützpunkte in Irak und Syrien seit Mitte Oktober +++
Im Irak und in Syrien stationierte US-Kräfte sind in den vergangenen Tagen Ziel weiterer Attacken geworden. Eine hochrangige US-Verteidigungsbeamtin sagt in Washington, seit dem 17. Oktober seien Streitkräfte der USA mindestens 14 Mal im Irak und 9 Mal in Syrien angegriffen worden - also 23 Mal insgesamt. Es habe sich um Attacken mit Drohnen und Raketen gehandelt, die jedoch erfolgreich abgewehrt worden seien. In den meisten Fällen hätten Drohnen und Raketen dank robuster Verteidigungsvorkehrungen ihr Ziel nicht erreicht. Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas häufen sich Attacken proiranischer Milizen gegen US-Kräfte im Nahen Osten.
+++ 16:53 Holocaustüberlebende: Hamas-Terror und NS-Taten "nicht dasselbe" +++
Die Holocaustüberlebende Margot Friedländer will für den Terrorismus der Hamas nicht die gleichen Worte verwenden wie für die Taten der Nationalsozialisten. "Wir brauchen andere Begriffe. Es ist nicht dasselbe", sagt Friedländer der "Zeit Online". Nach dem Massaker von Terroristen der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Hamas als "die neuen Nazis" bezeichnet. Weiter sagt Friedländer, der Holocaust und ihre Erlebnisse seien ihr immer präsent. "Ich werde die Sache nicht los, als ob es gestern wäre. Und natürlich sehe ich nach diesen Morden die Bilder von damals wieder vor mir." Solidaritätsbekundungen mit der Hamas auf Kundgebungen und Demonstrationen in Deutschland versuche sie zu ignorieren, das gelinge ihr aber nicht, sagt die 101-Jährige. "Es ist einfach traurig. Und bestürzend. Die Hamas ist schlecht zu den Palästinensern in Gaza. Sie respektieren ihre eigenen Leute nicht. Denn sie nehmen die als Schutz für sich. Das ist doch nicht menschlich. Und es ist feige."
+++ 16:34 Libanons Regierungschef will Verwicklung seines Landes in Nahost-Krieg vermeiden +++
Vor dem Hintergrund zunehmender Gefechte an der israelisch-libanesischen Grenze betont Libanons geschäftsführender Regierungschef Nadschib Mikati, eine Verwicklung seines Landes in den Krieg zwischen Israel und der Hamas verhindern zu wollen. Der Libanon befinde sich im "Auge des Sturms", sagt Mikati in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Er tue seine Pflicht, um zu verhindern, dass das Land in den Krieg hineingezogen werde. Seit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober gibt es beinahe täglich militärische Auseinandersetzungen an der israelisch-libanesischen Grenze. Dabei wurden nach Zählung der AFP auf libanesischer Seite 62 Menschen getötet, darunter vor allem Kämpfer der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz. Israel meldete vier Tote. Es wird befürchtet, dass die Hisbollah vom Libanon aus eine neue Front zur Unterstützung der verbündeten Hamas eröffnen könnte.
+++ 16:17 Scholz: Hamas muss für Tod Shani Louks zur Rechenschaft gezogen werden +++
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich entsetzt über die Nachricht der Ermordung der deutsch-israelischen Hamas-Geisel Shani Louk. "Für mich ist diese Nachricht eine, die furchtbar ist", sagt er auf eine entsprechende Frage. "Das zeigt die ganze Barbarei, die hinter der Hamas steckt", sagt er. "Deshalb muss die Hamas dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden." Israel habe das Recht, sich gegen die Hamas zur Wehr zu setzen. Für den Mord gebe es überhaupt keine Rechtfertigung.
+++ 16:01 "Die Israelis gehen sehr organisiert vor" +++
Israels Offensive läuft. Die israelische Armee zielt im Gazastreifen darauf ab, "die Kampfzone abzuriegeln", sagt Militärexperte Wolfgang Richter. Dabei gehe sie gezielter vor, als von vielen erwartet. "Sehr hässliche Bilder" der Kämpfe könnten dennoch gravierende Folgen für die Region haben.
+++ 15:50 Netanjahu verurteilt Geisel-Video als "grausame psychologische Propaganda" +++
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilt ein von der Hamas veröffentlichtes Video von drei verschleppten Frauen. Die Aufnahme sei "grausame psychologische Propaganda", erklärt er. In dem Video der Islamisten sitzen die drei Geiseln vor einer kahlen Wand. Eine von ihnen wendet sich mit wütenden Worten an Netanjahu und fordert, gegen palästinensische Gefangene ausgetauscht zu werden (Siehe nachstehender Ticker-Eintrag).
+++ 15:31 Hamas veröffentlicht weiteres Video weiblicher Geiseln +++
Die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas veröffentlicht ein neues Video von mutmaßlichen israelischen Geiseln. Darin sind drei Frauen zu sehen. Die in der Mitte sitzende Frau äußert sehr heftige Kritik an dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Sie sagt mit wütender Stimme: "Bibi Netanjahu, Schalom. Wir befinden uns seit 23 Tagen in Gefangenschaft der Hamas." Israelische Medien stuften das Video als "Psychoterror" der Hamas gegen Israel ein. Vermutlich habe die Hamas der Frau den Text diktiert. Die Geisel spricht in dem Video von einer Pressekonferenz mit den Familien der Entführten am Vortag. "Wir wissen, dass es eine Waffenruhe geben sollte, du hättest uns alle befreien sollen, du hast dich verpflichtet, uns alle freizulassen", sagt die Frau auf Hebräisch an Netanjahu gerichtet. "Stattdessen tragen wir die Last deines politischen, sicherheitspolitischen, militärischen und diplomatischen Versagens. Wegen dieses Mists, den du angerichtet hast am 7. Oktober, weil die Armee nicht da war, niemand ist gekommen, niemand hat uns beschützt und wir - unschuldige Zivilisten - Bürger, die dem Staat Israel Steuern zahlen, sind in Gefangenschaft, unter schlimmen Bedingungen."
+++ 15:18 Sprecher von Israels Militär: Soldaten zerstören im Gazastreifen "terroristische Infrastrukturen" +++
Israels Truppen haben ihre Bodenoperationen im Gazastreifen in den letzten Stunden fortgesetzt, schreibt der Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, auf Twitter. Demnach haben die israelischen Soldaten bei Begegnungen mit Terroristen mit Unterstützung von Kampfhubschraubern und ferngesteuerten Flugzeugen Gruppen ausgeschaltet, die versuchten, anzugreifen. "Die Kämpfer zerstörten auch terroristische Infrastrukturen, darunter Panzerabwehrstellungen und weitere Abschusspositionen", so Hagari.
+++ 14:54 Jäger: Scholz bringt "kein einziges Argument" +++
Während israelische Bodentruppen weiter im Gazastreifen vorrücken, laufen internationale Bemühungen, die Zivilbevölkerung vor Ort zu schützen. Politikwissenschaftler Thomas Jäger ordnet im ntv-Interview die operativen Ziele der IDF ein und beleuchtet Deutschlands umstrittene Enthaltung bei der UN-Resolution.
+++ 14:38 Israels Staatspräsident Herzog: Shani Louk wurde der "Kopf abgehackt" +++
Die Deutsche Shani Louk ist tot, sagt Ricarda Louk im Gespräch mit RTL/ntv. "Leider haben wir gestern die Nachricht bekommen, dass meine Tochter nicht mehr am Leben ist." Der israelische Staatspräsident Jitzchak Herzog beschreibt in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung, wie Louk nach ihrer Verschleppung nach Gaza ermordet wurde. "Es tut mir wirklich leid, berichten zu müssen, dass wir jetzt die Nachricht erhalten haben, dass Shani Nicole Louk als ermordet und tot bestätigt wurde. Man hat ihren Schädel gefunden", sagt Herzog. "Das bedeutet, dass diese barbarischen, sadistischen Tiere ihr einfach den Kopf abgehackt haben, als sie Israelis angriffen, folterten und töteten. Es ist eine große Tragödie, und ich spreche ihrer Familie mein tiefes Beileid aus."
Nachtrag: Die Aussage, dass Louk geköpft wurde, musste ein Sprecher des israelischen Präsidenten später korrigieren, wie ntv-Reporter Gordian Fritz berichtet. "Die Tatsache, dass ein erheblicher Teil ihres Schädels gefunden wurde, löste die Angst aus, dass sie geköpft wurde", heißt es nun aus Tel Aviv.
+++ 14:28 Erneute Raketenangriffe auf Zentrum Israels +++
Terroristen der Hamas im Gazastreifen haben Israel auch während der heftigen Luftangriffe auf das Palästinensergebiet weiter mit Raketen angegriffen. In Jerusalem, im Zentrum des Landes und im Süden heulen die Warnsirenen, wie die Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer.
+++ 14:16 Bundesregierung rechtfertigt Enthaltung bei UN-Resolution mit fehlenden Punkten +++
Die Bundesregierung rechtfertigt ihre Enthaltung bei der Abstimmung über eine UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner sagt dazu in Berlin, dass Deutschland bei der Vorbereitung der Resolution in New York wesentliche Verbesserungen am Text habe durchsetzen können - und deshalb nicht mit Nein stimmen wollte. Eine Zustimmung sei aber auch nicht möglich gewesen, weil aus deutscher Sicht wichtige Punkte in dem Text fehlten. Der Bundesregierung sei wichtig gewesen, "dass die Terrororganisation Hamas dort namentlich benannt wird, dass auch der Terror der Hamas benannt wird, dass auch das Recht Israels, sich gegen Terror zu verteidigen, dort erwähnt wird", sagt Büchner. "Wenn das gelungen wäre, diese Punkte mit einzubringen, hätte Deutschland auch einer solchen Resolution zustimmen können." Allerdings sei dies nicht gelungen. Der Enthaltung vorangegangen sei "ein komplizierter Prozess, den man erklären muss", räumt Büchner ein.
+++ 14:02 Polizist bei Anschlag in Jerusalem schwer verletzt - palästinensischer Täter tot +++
Ein bewaffneter Palästinenser hat in Jerusalem nach Polizeiangaben einen israelischen Polizisten mit einem Messer schwer verletzt. Andere Sicherheitskräfte hätten auf den Angreifer geschossen, teilte die Polizei mit. Nach Medienberichten wurde der Einwohner des arabisch geprägten Ostteils der Stadt Jerusalem dabei getötet. Der 22-jährige Polizist wurde in ein Krankenhaus gebracht.
+++ 13:47 Israels Armee greift Terrorzelle mit Planierraupe an +++
Im Westjordanland bekämpft das israelische Militär laut eigener Aussage Terroristen im Flüchtlingscamp Dschenin. Panzerfahrzeuge, Planierraupen und eine Kampfdrohne kommen zum Einsatz. Vier Menschen sterben bei den Gefechten. (Mehr dazu im Eintrag 09:41)
+++ 13:30 Bericht: IDF hat vor einem Jahr aufgehört, Hamas-Handfunkgeräte abzuhören +++
Laut der "New York Times" hat die Signalaufklärungseinheit 8200 des israelischen Militärs vor einem Jahr aufgehört, die Handfunkgeräte der Hamas in Gaza abzuhören, weil dies als "Zeitverschwendung" angesehen wurde. In einem umfangreichen Bericht trägt die US-Zeitung Versäumnisse der Geheimdienste zusammen, die das Massaker vom 7. Oktober begünstigten. So heißt es an einer Stelle mit Bezug auf drei israelischen Verteidigungsbeamte, dass kurz vor Beginn des Angriffs niemand glaubte, die Lage sei ernst genug, um Ministerpräsident Benjamin Netanyahu aufzuwecken. Auch US-Spionagedienste sollen in den letzten Jahren weitgehend aufgehört haben, Informationen über die Hamas zu sammeln, da sie glaubten, Israel habe die Bedrohung durch die Terrorgruppe eingedämmt, heißt es.
+++ 13:03 Peskow: Antisemitischer Mob von außen provoziert +++
Russland hält die gewaltsamen antijüdischen Proteste in seiner muslimisch geprägten Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus für aus dem Ausland provoziert. Vor dem Hintergrund der Fernsehbilder von dem "Horror" im Gazastreifen sei es "sehr leicht, die Situation zu missbrauchen, dies zu provozieren, die Leute aufzubringen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen zu der Gewalt am Vorabend auf dem Flughafen der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala. Als Reaktion auf die Übergriffe auf Passagiere einer aus Israel gelandeten Maschine will Kremlchef Wladimir Putin am Abend eine Sitzung zur Sicherheitslage und zu Destabilisierungsversuchen des Westens abhalten. Es sei offensichtlich, dass die Ausschreitungen durch Einmischung aus dem Ausland verursacht worden seien, sagte Peskow. Thema der Sitzung, an der die Regierung sowie die Vertreter des russischen Sicherheitsapparates teilnehmen sollen, seien "die Versuche des Westens, die Lage im Nahen Osten dazu zu nutzen, eine Spaltung der russischen Gesellschaft herbeizuführen".
+++ 12:43 Treibstoff-Forderung von Hamas soll Gespräche zu Geiseln ins Stocken gebracht haben +++
Die Gespräche zur Freilassung der 239 von der Hamas festgehaltenen Geiseln seien ins Stocken geraten, nachdem die Hamas-Terroristen von Israel verlangt hatten, Treibstofflieferungen nach Gaza zuzulassen, sagte ein ehemaliger US-Beamter mit Kenntnis der Verhandlungen dem US-Sender NBC News. "Die Hamas hat darauf bestanden, Treibstoff zu erhalten", sagte der Ex-Beamte. "Die israelische und US-amerikanische Seite sowie andere Länder wollen, dass ein großer Teil ihrer Bürger freigelassen wird." Der ehemalige Beamte bat darum, nicht namentlich genannt zu werden, da er nicht befugt sei, öffentlich zu sprechen. Der ehemalige US-Beamte, ein israelischer Beamter und ein Diplomat mit Kenntnis der Gespräche, sagte, die Gespräche seien gescheitert, bevor Israel am Freitagabend die zweite Phase seiner Offensive startete und Bodentruppen in den Gazastreifen schickte.
+++ 12:25 Botschafter Seibert verteidigt israelische Bodeneinsätze im Gazastreifen +++
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, verteidigt die beginnenden Bodeneinsätze der israelischen Armee im Gazastreifen. Im RTL/ntv Frühstart sagt Seibert: "Israel ist in einer Situation, in der es gezwungen ist, seine Bevölkerung zu verteidigen." Das Selbstverteidigungsrecht Israels würde dabei auch bedeuten, "dass Israel alles tun muss, um zu verhindern, dass so ein unvorstellbar grauenvoller Überfall je wieder passieren kann." Der Botschafter weist dabei auch darauf hin, dass das nicht nur mit Luftangriffen von außen zu machen sei, "daher war damit zu rechnen, dass israelische Truppen in den Nordteil des Gazastreifens eindringen. Das beginnen sie jetzt zu tun und jede Nacht bringt da eine gewisse Weiterung."
+++ 12:04 Plünderungen in Gaza zeigen "Level der Verzweiflung" +++
Tausende Menschen verschaffen sich im Gazastreifen Zugang zu Lagern mit Hilfsgütern. Nach Angaben des zuständigen Hilfswerks entwenden sie vor allem Mehl, Hygiene- und Waschartikel. Eine Sprecherin des UNRWA sieht in den Vorfällen ein direktes Ergebnis der sich verheerend entwickelnden humanitären Lage.
+++ 11:37 Antisemitische Attacke auf Flughafen: Menschen sollen auf Telegram aufgewiegelt worden sein +++
Nach gewaltsamen antijüdischen Protesten in der muslimisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus haben Behörden gezielte Destabilisierungsversuche beklagt. Das zentrale russische Ermittlungskomitee teilte in Moskau mit, die Menschen seien über Telegram-Kanäle zu gewaltsamen Protesten aufgerufen worden und hätten dann "Pogrome" begangen. Eine wütende Menge war laut Behörden am Sonntag in den Flughafen der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala eingedrungen und gewaltsam gegen Menschen, die mit einem Flugzeug aus Israel angekommen waren, vorgegangen. Bei den gewaltsamen Übergriffen waren Behörden zufolge 20 Menschen verletzt worden, darunter auch mehrere Polizisten. Nach Angaben des Innenministeriums wurden etwa 60 Menschen vorübergehend festgenommen. Der internationale Teil des Flughafens wurde wegen der Zerstörungen an der Infrastruktur vorübergehend stillgelegt, er soll in der Nacht zum Dienstag wieder geöffnet werden.
+++ 11:17 Augenzeugen: Israelische Panzer in Stadtrand von Gaza eingedrungen +++
Israelische Panzer sind nach Berichten von Augenzeugen in ein Viertel am Rand von Gaza-Stadt eingedrungen. "Dutzende" Panzer rückten in den Stadtteil Al-Seitun ein und blockierten die wichtigste Straße zwischen dem Norden und dem Süden des Gazastreifens, wie Augenzeugen am Morgen der Nachrichtenagentur AFP schilderten. "Sie haben die Salaheddin-Straße abgeschnitten und schießen auf jedes Auto, das dort fährt", sagte ein Zeuge. Die Panzer und die israelische Luftwaffe beschossen die wichtige Verkehrsachse demnach auf einer Länge von einem Kilometer. Die Straße sei von großen Kratern übersät und nicht mehr befahrbar.
+++ 10:46 Munz: Putin hat Israel auf eine Stufe mit Nazis gestellt +++
Im Nordkaukasus häufen sich Übergriffe gegen Juden. In Dagestan gipfelt die aufgeheizte Stimmung in der Erstürmung eines Flughafens durch einen antijüdischen Mob. ntv-Korrespondent Rainer Munz spricht von einer "Pogromstimmung" und sieht den russischen Präsidenten in der Verantwortung.
+++ 10:24 Wegner: "Hass auf unseren Straßen zeigt, dass wir in Deutschland ein Problem haben" +++
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner fordert vor dem Hintergrund israelfeindlicher Attacken eine Debatte über Integration. "Der Hass auf unseren Straßen, die Angriffe gegen jüdische Einrichtungen und der offene Antisemitismus zeigen ganz eindeutig, dass wir in Deutschland ein Problem haben", sagte Wegner der "B.Z." Und weiter: "Wenn Jugendliche sich von Extremisten instrumentalisieren lassen, obwohl sie hier aufgewachsen sind und oft einen deutschen Pass haben, läuft etwas gewaltig schief. Wir werden neu und anders über Integration sprechen müssen", sagte Wegner weiter. "Jeder, der in Deutschland lebt, muss wissen, dass wir eine offene und vielfältige Gesellschaft sind", sagte Wegner. "Hass, Antisemitismus und israelfeindliche Hetze haben hier keinen Platz. Diese Werte müssen wir besser ermitteln und notfalls mit dem Rechtsstaat konsequent durchsetzen."
+++ 10:02 Ex-Sicherheitsberater rechnet damit, dass Hamas-Zerschlagung bis zu ein Jahr dauern könnte +++
Netanjahus Versprechen, die Hamas zu zerstören und aus dem Gazastreifen zu vertreiben, sei zu groß, um schnell abgeschlossen zu werden, sagte Yaakov Amidror, ein angesehener Wissenschaftler am Jewish Institute for National Security of America und ehemaliger nationaler Sicherheitsberater gegenüber der "Financial Times". "Das Ziel ist kein taktisches Ziel, das wir morgen erreichen werden", sagte er und fügte hinzu, dass er mit einer Dauer der Operation zwischen sechs Monaten und einem Jahr rechne. "Was Sie sehen, ist Vorsicht auf taktischer Ebene - warum sollten wir mehr Soldaten als nötig verlieren? - und das Verständnis, dass das Ziel so groß ist, dass es in der nächsten Woche sowieso nicht erreicht werden kann."
+++ 09:41 Palästinensisches Ministerium: Vier Tote bei Gefechten im Westjordanland +++
Bei Gefechten mit dem israelischen Militär in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind in der Nacht nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet worden. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah weiter mitteilte, feuerte eine israelische Drohne auch eine Rakete auf das Dach eines Hauses ab. Die israelische Zeitung "Jerusalem Post" berichtete, die Armee sei gegen bewaffnete Mitglieder militanter Palästinenserorganisationen vorgegangen. Auch sei Sprengstoff sichergestellt worden. Nach Angaben der palästinensischen Behörden führte israelisches Militär in der Nacht auch wieder in mehreren Städten des Westjordanlandes Razzien durch. Ob und wie viele Menschen festgenommen wurden, war zunächst nicht bekannt.
+++ 09:22 Haus im israelischen Netivot von Hamas-Rakete getroffen +++
In der südlichen Stadt Netivot ist laut "The Times of Israel" eine Rakete in einem Mehrfamilienhaus eingeschlagen. Dem Rettungsdienst zufolge hat es aber keine Verletzten gegeben haben. Das Haus soll leer gestanden haben. Es sei aber ein großer Schaden entstanden. Wie die israelischen Online-Zeitung wurden heute Morgen 30 Raketen aus Gaza auf Netivot abgefeuert.
+++ 08:45 Bericht: Israelische Luftangriffe zielen auf zwei Armeeposten in Syrien +++
Lokalen Medienberichten zufolge haben die israelischen Luftangriffe in Syrien zwei Armeeposten gegolten (siehe 23:30 Uhr). Die Razzien in der südwestlichen Stadt Daraa führten zu "einigen materiellen Verlusten", sagte das syrische Staatsfernsehen. Dies geschah, nachdem das israelische Militär sagte, Raketen seien aus Syrien abgefeuert worden. "Vor Kurzem hat ein IDF-Flugzeug als Reaktion auf Starts aus Syrien in Richtung israelisches Territorium am frühen Sonntag militärische Infrastruktur auf syrischem Territorium getroffen", teilte das israelische Militär mit.
+++ 08:29 "Hören immer wieder Gefechtslärm" an Libanon-Grenze +++
Einzelne Kämpfe an der Grenze zum Libanon im Norden Israels gibt es seit Wochen. Aktuell scheinen sich die Gefechte in der Region zu intensivieren, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma vor Ort berichtet. Auch einen großen Brand habe es in der Nacht gegeben.
+++ 08:04 Bericht: Begrenzter Einmarsch hilft IDF, ihren Feuerkraftvorteil gegen Hamas zu nutzen +++
In einem Bericht der "Financial Times" wird der scheinbar begrenzte erste Einmarsch der Bodentruppen Israels beleuchtet. Dabei werden aktuelle und ehemalige Beamte befragt, die erklären, Israel wolle seinen Feuerkraftvorteil gegenüber der Hamas maximieren und seine eigenen Verluste minimieren. Gleichzeitig werde versucht, andere Gegner nicht in den Krieg hineinzuziehen. Auf taktischer Ebene bedeutete dies eine geringere Fläche als erwartet, sodass Bodentruppen leichter mit Luftunterstützung versorgt werden können. Dies sei eine entscheidende Deckung für den Vormarsch in Teilen des nördlichen Gazastreifens, wo die Hamas sich jahrelang auf einen Angriff vorbereitet habe, heißt es von einer mit Israels Schlachtplänen vertraute Person. "Wir gehen kein Risiko ein", sagte Amir Avivi, ehemaliger stellvertretender Kommandeur der Gaza-Division des israelischen Militärs. "Wenn unsere Soldaten manövrieren, tun wir das mit massiver Artillerie, wobei 50 Flugzeuge über uns hinweg alles zerstören, was sich bewegt." Beamte gehen davon aus, dass die Kämpfe in Gaza intensiv sein werden: Die Hamas hat sich auf städtische Kämpfe vorbereitet und ein riesiges Tunnelnetz mit dem Spitznamen "Gaza-Metro" gebaut, das dabei hilft, Kämpfer und Waffen unentdeckt zu bewegen. Die militante Gruppe verfügt außerdem über ein Arsenal an Panzerabwehrwaffen und improvisierten Sprengkörpern. Eyal Hulata, der bis Anfang des Jahres Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates Israels war, fügte hinzu: "Wenn das israelische Militär stillsteht, ist es verwundbarer. Deshalb sieht man sie in langsamer, aber konstanter Bewegung und sehr vorsichtig bei der Sicherung der Orte, an denen sie sich bereits befinden."
+++ 07:31 Die Hisbollah behauptet, eine israelische Drohne nahe der Grenze abgeschossen zu haben +++
Die libanesische militante Gruppe Hisbollah hat nach eigenen Angaben eine israelische Drohne abgeschossen. Die vom Iran unterstützte Miliz, die von den USA als Terrorgruppe eingestuft wird, sagte, sie habe die Drohne am Sonntagnachmittag mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen. Die Drohne habe sich in der Nähe der israelischen Grenze zum Südosten des Libanon befunden und sei auf israelischem Territorium abgeschossen worden, sagte die Hisbollah.
Hintergrund: Militante der Hisbollah, die mit der Hamas gemeinsame Ziele verfolgen, waren seit dem 7. Oktober immer wieder mit IDF-Truppen im Norden Israels zusammengestoßen.
+++ 07:13 IDF: Dutzende Hamas-Terroristen bei Bodenoperation getötet - 600 Ziele angegriffen +++
Laut dem Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, wurden die Bodenoperationen im nördlichen Gazastreifen über Nacht fortgesetzt, wobei Truppen Dutzende Hamas-Mitglieder töteten. Nach Angaben des IDF seien dabei Terroristen getötet worden, die sich in Gebäuden im Gazastreifen verbarrikadiert haben und versuchten Truppen anzugreifen. Während einer der Vorstöße hätten Bodentruppen die Luftwaffe angewiesen einen Drohnenangriff auf einen Hamas-Stützpunkt durchzuführen, bei dem Hagari zufolge mehr als 20 Hamas-Terroristen getötet wurden. Bei einem weiteren Vorfall traf laut IDF ein Kampfflugzeug eine Abschussposition für Panzerabwehrraketen und eine Reihe von Hamas-Mitgliedern, die von Bodentruppen in der Nähe der Al-Azhar-Universität in Gaza-Stadt identifiziert wurden. Laut dem IDF-Sprecher Hagari sind am vergangen Tag Angriffe gegen rund 600 Hamas-Ziele im Gazastreifen durchgeführt worden, darunter gegen Waffenlager, Verstecke und Stützpunkte.
+++ 06:55 Russische Sicherheitskräfte nehmen 60 Menschen nach antiisraelischem Sturm auf Flughafen fest +++
In Russland wurden nach Protesten am Flughafen Dagestan 60 Menschen festgenommen. Hunderte antiisraelische Demonstranten stürmten das Gebäude, das in einem überwiegend muslimischen Gebiet Russlands liegt, nachdem ein Flug aus Tel Aviv eingetroffen war. Staatsmedien sagten während der Proteste, dass mehrere jüdische Menschen am Flughafen in sicheren Schutz gebracht werden müssten. Nach Angaben lokaler Behörden wurden mindestens 20 Menschen verletzt, bevor die Einsatzkräfte den Protest am Flughafen Machatschkala eindämmten. Darunter seien Polizisten und Zivilisten.
+++ 06:34 Israelische Armee veröffentlicht Fotos vom Bodeneinsatz +++
Die israelische Armee hat Fotos von ihrem Bodeneinsatz am Wochenende veröffentlicht. Immer mehr Bodentruppen, flankiert mit Kampfpanzern und Kampfflugzeugen, stoßen im Gazastreifen gegen die Hamas vor. Laut dem Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, weiten die Streitkräfte ihren Einsatz schrittweise aus. Er sagte bei einer Pressekonferenz am Vortag, die IDF führe weiterhin "Massenluftangriffe" durch, um ihre Streitkräfte zu schützen und Hamas-Ziele zu "zerstören". "Der Bodeneinsatz ist komplex und birgt Gefahren - wir werden aus der Luft, vom Meer und vom Land aus alles tun, was wir können, um die Sicherheit unserer Streitkräfte zu gewährleisten", sagt er.
+++ 06:13 Israels Botschafter fordert mehr deutsche Unterstützung in der UN +++
Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, appelliert an die Bundesregierung, sich in internationalen Organisationen stärker für Israel einzusetzen. "Seit Jahren reflektiert zum Beispiel das Abstimmungsverhalten Deutschlands in der UN nicht das besondere Verhältnis unserer beider Staaten", sagt Prosor der Zeitung "Rheinischen Post". Er wünsche sich mehr Unterstützung in internationalen Gremien. "Auch kann Deutschland uns in der EU mehr helfen." Für Israel sei das "unheimlich wichtig. Denn Israel wird dämonisiert und delegitimiert. Und das seit Jahren." Israel sei ein demokratischer Staat, nur werde er oft behandelt, als sei er keiner.
+++ 05:25 Medien: Zwei Palästinenser in Dschenin getötet +++
Zwei Palästinenser sind laut der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA bei Razzien der israelischen Armee in der Stadt Dschenin im Westjordanland getötet worden. Etwa hundert Militärfahrzeuge sowie Bulldozer seien in die Stadt eingedrungen, schreibt WAFA. Die Al-Kassam-Brigaden der Hamas erklären, sie bekämpften israelische Streitkräfte in der Stadt unter anderem mit Sprengsätzen, wie "The Times of Israel" berichtet. Die israelischen Armee macht bislang keine Angaben.
+++ 03:36 Israel beschießt offenbar Norden des Gazastreifens +++
Israelische Luftangriffe treffen laut palästinensischen Medienberichten Gebiete in der Nähe der Krankenhäuser Shifa und Al-Kuds in Gaza-Stadt. Auch im Grenzgebiet östlich der Stadt Khan Younis im Süden des Gazastreifens kommt es zu Gefechten zwischen militanten Palästinensern und israelischen Truppen, berichten palästinensische Medien. Weder die Hamas noch das israelische Militär äußeren sich auf Anfrage zu den Kämpfen. Im Internet veröffentlichte Bilder zeigen israelische Soldaten, die tief im Gazastreifen eine israelische Flagge schwenken, was auf einen möglichen Versuch hindeutet, die Hauptstadt des Gazastreifens zu umzingeln, zwei Tage nachdem die israelische Regierung eine Ausweitung der Bodenangriffe an der Ostgrenze des Landes angeordnet hat. Reuters kann die Berichte und Bilder zunächst nicht unabhängig bestätigen.
+++ 03:07 von der Leyen zu Judenhass: Wehret den Anfängen +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt der "Bild"-Zeitung, Jubel für Terrorismus, Antisemitismus oder Gewalt gegen Minderheiten sei niederträchtig und habe keinen Platz in Europa. "Unsere offenen demokratischen Gesellschaften sind Europas große Stärke. Offenheit macht aber auch verwundbar. Deswegen müssen wir den Anfängen wehren, wo immer sich Hass gegen Andersdenkende zeigt, ob im Netz oder auf unseren Straßen."
+++ 02:20 Bislang größter Tageskonvoi mit Hilfsgütern erreicht Gaza +++
Ein Konvoi aus fast drei Dutzend Lastwagen mit Hilfsgütern ist einem israelischen Medienbericht zufolge in den abgeriegelten Gazastreifen gelangt. Wie die israelische Nachrichtenseite Ynet unter Berufung auf Beamte am ägyptischen Grenzübergang Rafah berichtet, überquerten 23 Lastwagen mit humanitärer Hilfe die Grenze zum Gazastreifen. Insgesamt hätten damit an dem Tag 33 Lastwagen das Gebiet erreicht. Seit Kriegsbeginn ist es der bisher größte Tageskonvoi. Dennoch reicht dies nach Angaben von Hilfsorganisationen immer noch nicht aus, um die mehr als 2,2 Millionen Einwohner im Gazastreifen zu versorgen.
+++ 00:54 Gallant: Hamas spielt "Psychospiele" +++
Israel wirft der Hamas im Zusammenhang mit den von ihr verschleppten Geiseln "Psychospiele" vor. "Die Hamas nutzt zynisch diejenigen aus, die uns lieb sind", sagt Verteidigungsminister Joav Gallant zu Angehörigen der Entführten. "Die von der Hamas verbreiteten Geschichten sind Teil ihrer Psychospiele", sagt Gallant laut einer von seinem Büro veröffentlichten Erklärung. Er bezieht sich damit offensichtlich auf eine Hamas-Erklärung vom Samstag, wonach die radikale Organisation alle Geiseln freilassen werde, wenn im Gegenzug alle palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.
+++ 23:30 Israel beschießt Stellungen in Syrien +++
Israels Armee hat nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketenangriffe Ziele in Syrien beschossen. Ziel sei der Abschussort der Flugkörper gewesen, teilt das Militär mit. Die Raketen landeten demnach auf offenem Gelände. Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, ist unklar. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilt mit, dass an der Grenze mehrere Stellungen angegriffen wurden. Augenzeugen berichten von Schüssen und Explosionen.
+++ 22:56 Jordanien bittet USA um Patriot-Raketen +++
Der enge US-Verbündete Jordanien hat nach eigenen Angaben Washington gebeten, Patriot-Luftabwehrsysteme in Jordanien zu stationieren. Damit solle die Verteidigung der Grenzen in einer Zeit erhöhter regionaler Spannungen und Konflikte gestärkt werden, sagt ein Armee-Sprecher im staatlichen Fernsehen.
+++ 22:36 Israel: Russland muss Sicherheit von Juden gewährleisten +++
Nach antijüdischen Vorfällen fordert Israel die russischen Behörden zum Schutz seiner Staatsbürger auf. Zuvor hatte ein antisemitischer Mob den Flughafen Machatschkala in der Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus gestürmt, weil dort eine Maschine aus Tel Aviv gelandet war. Es werde erwartet, "dass die russischen Strafverfolgungsbehörden die Sicherheit aller israelischen Bürger und Juden gewährleisten und entschlossen gegen Randalierer und wilde Aufwiegelung gegen Juden und Israelis vorgehen", teilen das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie das israelische Außenministerium gemeinsam mit.
+++ 21:59 Israel ruft jetzt "dringend" zum Verlassen von Nord-Gaza auf +++
Israel ruft die Bewohner des nördlichen Gazastreifens nun ausdrücklich "dringend" dazu auf, sich in den Süden zu begeben. "Das dient ihrer persönlichen Sicherheit", sagte der Militärsprecher Daniel Hagari. "Wir betonen heute, dass dies ein dringender Aufruf ist." Nähere Angaben zur Bodenoffensive Israels machte der Sprecher nicht.
+++ 21:43 Biden fordert mehr humanitäre Hilfe sofort +++
US-Präsident Joe Biden ruft zu einer deutlichen Erhöhung der humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen auf. In einem Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu forderte er, dass die Versorgung des Gazastreifens mit Hilfsgütern "deutlich und sofort" erhöht werden müsse. Nur so könne der Bedarf der Zivilbevölkerung gedeckt werden, sagte der Präsident laut einer Erklärung des Weißen Hauses. Zudem telefonierte Biden mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi. Dabei kamen die beiden Staatschefs den Angaben zufolge überein, "die Lieferung von Hilfe in den Gazastreifen von heute an und auf kontinuierliche Art zu beschleunigen und zu erhöhen". Zudem betonten sie "die Wichtigkeit, das Leben von Zivilisten zu schützen und das humanitäre Völkerrecht einzuhalten".
+++ 21:13 Neun weitere Geiseln identifiziert, jetzt 239 +++
Die Zahl der bekannten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln steigt weiter. Man habe bis Sonntag die Familien von 239 Entführten informiert, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Abend. Das sind neun mehr als am Vortag. Es werde erwartet, dass die Zahl noch weiter nach oben gehen könnte. Unter den Geiseln seien auch ausländische Arbeiter, sagte Hagari. Das thailändische Außenministerium sprach von 19 Entführten mit thailändischer Staatsbürgerschaft. Insgesamt sind Bürger von 25 Staaten unter den Entführten. Mindestens zwölf haben laut israelischen Angaben die deutsche Staatsbürgerschaft. Die vier von der Terrororganisation Hamas bereits freigelassenen Geiseln sind nach Militärangaben bei den jetzt genannten 239 nicht mit eingerechnet.
+++ 20:55 Scholz verteidigt Enthaltung von UN-Resolution +++
Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigt die deutsche Enthaltung bei der Abstimmung über die Gaza-Resolution in der UN-Vollversammlung verteidigt. Deutschland habe "hart daran gearbeitet, einen Beschluss der Vollversammlung der Vereinten Nationen zu erreichen, der der Situation gerecht wird", sagte Scholz am Sonntag bei seinem Besuch in Nigeria. "Als uns das nicht gelungen ist, haben wir uns der Stimme enthalten." Es sei in den Verhandlungen vor allem darum gegangen, nicht außer Acht zu lassen, "dass es sich um eine Aggression handelte, eine brutale mörderische Aggression der Hamas, die viele Menschen, Kinder, Babys, Großväter und Großmütter getötet hat", betonte Scholz. "Das kann nicht akzeptiert werden, und wir werden Israel ganz deutlich dabei unterstützen, seine eigene Sicherheit zu verteidigen."
+++ 20:16 Russischer Mob versucht zu Flugzeug aus Tel Aviv durchzudringen +++
Im muslimisch geprägten Nordkaukasus kommt es verstärkt zu Übergriffen auf jüdische Menschen. In Machatschkala in Dagestan dringt eine Menschenmenge in den Flughafen ein, weil dort eine Maschine aus Tel Aviv gelandet war. Zahlreiche Menschen laufen auf das Flugfeld. Der Flugplatz wird vorübergehend geschlossen, ankommende Flugzeuge auf andere Flughäfen umgeleitet. Schon am Samstag umringte eine Menge aufgebrachter Menschen ein Hotel in der Stadt Chassawjurt in Dagestan, weil es das Gerücht gab, dort seien Flüchtlinge aus Israel untergebracht. Dutzende Männer drangen in das Hotel ein, um angeblich die Pässe der Hotelgäste zu kontrollieren. Die Polizei riegelte das Hotel ab. Im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern halten die russischen Muslime zu ihren palästinensischen Glaubensbrüdern.
+++ 19:53 Lindner: Hatte mit Enthaltung zu UN-Resolution nichts zu tun +++
FDP-Chef Christian Lindner ist in die Entscheidung über die Enthaltung Deutschlands zur UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und Hamas nicht eingebunden gewesen. "Ich hatte mit Frau Baerbock noch keine Gelegenheit zu sprechen, welche Abwägungen zu diesem Abstimmungsverhalten geführt haben", sagte er in der ARD. Ohne direkt auf das deutsche Abstimmungsverhalten in New York einzugehen, fügte Lindner hinzu: "Ich nehme nur wahr, dass die Hamas das Votum feiert und Israel stark kritisiert." Unabhängig von der Entscheidung bei der UNO wolle er "ausdrücklich für die Bundesregierung klarstellen, wir stehen an der Seite Israels", sagte der FDP-Chef weiter. "Wir wissen, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung hat."
+++ 19:23 Israel bestellt russischen Botschafter ein +++
Israel bestellt nach einem Besuch von Vertretern der islamistischen Hamas in Moskau den russischen Botschafter ein. Anatoli Wiktorow sei ins Außenministerium vorgeladen worden, teilt ein Sprecher des israelischen Außenministeriums in Tel Aviv mit. Ihm sei deutlich gemacht worden, dass Israel das "Fehlen einer eindeutigen und klaren Verurteilung der Hamas-Terrororganisation durch Moskau" als schwerwiegend erachte. Die Hamas-Vertreter als Gäste zu empfangen, vermittle "eine Botschaft der Legitimität des Terrorismus gegen Israelis." Diplomaten des russischen Außenministeriums waren am Donnerstag in Moskau mit Hamas-Repräsentanten zusammengekommen. Dabei sei über die Freilassung ausländischer Geiseln gesprochen worden, hieß es aus dem russischen Ministerium. Zudem sei die Evakuierung russischer und anderer ausländischer Staatsbürger aus dem Gazastreifen Thema gewesen.
+++ 18:59 35.000 demonstrieren in Madrid für Waffenruhe +++
Etwa 35.000 Menschen demonstrieren in Madrid für eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. "Die ganze Welt fordert eine sofortige Waffenruhe", sagte bei der Kundgebung die spanische Arbeitsministerin Yolanda Díaz vom Linksbündnis Sumar. Viele Teilnehmer der Kundgebung in der Hauptstadt schwenkten palästinensische Fahnen und forderten in Sprechchören immer wieder "Freiheit für Palästina". Die spanischen Behörden gaben die Teilnehmerzahl in Madrid mit 35.000 an. Auch in Valencia gingen mehrere pro-palästinensische Demonstranten auf die Straße.
+++ 18:35 Erneut Raketenbeschuss aus dem Libanon auf Israel +++
Mehrere Raketen sind nach Angaben der israelischen Armee erneut aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Rund zehn Raketen seien in israelisches Gebiet eingedrungen, teilt die Armee mit und kündigt Gegenangriffe an. Am späten Nachmittag hatte die Armee bereits den Abschuss von neun Raketen aus dem Libanon gemeldet. Als Reaktion sei auf den Ort des Raketenstarts geschossen worden, wobei unter anderem Abschussrampen getroffen worden seien. Unklar ist noch, welche Gruppierung im Libanon verantwortlich ist.
Frühere Ereignisse können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, lve/ysc/mdi/dpa/AFP/rts