Politik

Liveticker zum Brexit-Referendum +++ Das geschah am Donnerstag, 23.06.2016 +++

Die aktuellen Entwicklungen von Freitag, den 24. Juni finden Sie hier.

+++ 23:55 EU-skeptische Parlamentarier schreiben Brief an Cameron +++
84 euroskeptische Mitglieder des britischen Parlaments haben David Cameron einen Brief überreicht, in dem sie ihn auffordern, Premierminister zu bleiben - unabängig vom Ausgang des Referendums. Das berichtet "SkyNews". In dem Schreiben heißt es: " Herr Cameron hat sowohl ein Mandat als auch eine Pflicht, die Nation zu führen und unsere Interessen umzusetzen."

+++ 23:50 Leeds stoppt Auszählung für eine Minute +++
In Leeds werden die Wahlhelfer um 23.30 Uhr Ortszeit (0.30 Uhr MESZ) das Auszählen der Stimmen für eine Minute unterbrechen. Die Gedanken gelten dann der ermordeten Politikerin Jo Cox, die sich für einen Verbleib Großbritanniens in der EU eingesetzt hatte.

+++ 23:38 Cameron bedankt sich bei Pro-EU-Wählern +++

Nach dem historischen Referendum hat sich der britische Premierminister David Cameron bei allen Pro-EU-Wählern bedankt. "Dank an Alle, die dafür gestimmt haben, dass Großbritannien stärker, sicherer und besser in Europa bleibt."

+++ 23:32 Für Wahlhelfer beginnt lange Nacht+++
Die Wahllokale sind zu, die Auszählung kann beginnen: Für Wahlhelfer in ganz Großbritannien beginnt nun eine lange Nacht. Nach und nach werden die Ergebnisse einzelner Bezirke erwartet, ein verlässliches Endergebnis wird es vermutlich erst in den frühen Morgenstunden geben. Auch wenn die Zeichen derzeit tatsächlich auf einen Verbleib in der EU stehen.

Britisches Pfund / US-Dollar
Britisches Pfund / US-Dollar 1,23

+++ 23:23 Pfund schießt auf Jahreshoch +++
Die YouGov-Umfrage beflügelt das britische Pfund - das heute im Laufe des Tages eine Berg- und Talfahrt hinter sich gebracht hat. Die ersten noch sehr vorsichtigen Signale für einen EU-Verbleib lassen die Währung auf ihr bisheriges Jahreshoch schießen. Der Kurssprung könnte auch ein weiterer Hinweis auf einen EU-Verbleib sein: Man munkelt, Hedgefonds-Manager hätten heute eigene, nicht-öffentliche Umfragen in Auftrag gegeben.

+++ 23:14 Farage: Sieht aus, als wäre "Remain" überlegen +++
Nigel Farage, UKIP-Vorsitzender und Kopf der Brexit-Befürworter, klingt pessimistisch: Sky News meldet, Farage habe gesagt: "Es sieht aus, als wären die Stimmen zum EU-Verbleib überlegen".

+++ 23:08 YouGov: Knappe Mehrheit für EU-Verbleib +++
Beim Brexit-Referendum in Großbritannien zeichnet sich nach einer ersten Befragung des Institutes YouGov eine knappe Mehrheit für einen Verbleib in der Europäischen Union ab. Demnach sprachen sich 52 Prozent der britischen Wähler dafür aus, in der EU zu bleiben, 48 Prozent dagegen. Die YouGov-Befragung, die unmittelbar nach Schließung der Wahllokale vom Sender Sky News veröffentlicht wurde, entspricht jedoch nicht den Kriterien einer klassischen Wahlprognose und hat auch keine entsprechend hohe Verlässlichkeit. Es bleibt also spannend.

+++ 23:00 Wahllokale in Großbritannien schließen +++
Es ist so weit: Die Wahllokale schließen in diesem Moment. Bis wir wissen, wie sich die Briten entschieden haben, könnten noch mehrere Stunden vergehen - ein endgültiges Ergebnis wird erst in den frühen Morgenstunden erwartet.

+++ 22:50 Brexit-Gegner trifft Boris Johnson in der U-Bahn +++
Kuriose Geschichte: Der Londoner Lewis Iwu hat in der U-Bahn Boris Johnson getroffen, einen der führenden Köpfe der Brexit-Bewegung. Johnson sprach den Fahrgast an und fragte, ob er mit "Leave" gestimmt habe. Iwu verneinte. Daraufhin soll Johnson erwidert haben, er habe sich die Niederlage sowieso bereits eingestanden. Wie ernst das gemeint war, bleibt im Dunkeln. Möglicherweise wollte Johnson nur etwas Schabernack treiben.

+++ 22:43 Junge Menschen wollen eher pro-europäisch wählen +++
Diese Studie wurde wirklich in allerletzter Minute veröffentlicht: Der "Guardian" berichtet unter Berufung auf eine nun publizierte Umfrage der Universitäten Oxford und Manchester, dass viele junge Wähler vorhaben, für einen Verbleib in der Europäischen Union zu stimmen. Die Umfrage wurde von März bis Juni unter 7.444 Briten unter 40 Jahren durchgeführt. Demnach gaben 61.6 Prozent an, gegen einen Brexit zu stimmen. Nun ja, die Umfrage ist sowieso bald hinfällig - in 17 Minuten schließen die Wahllokale.

+++ 22:36 Brexit könnte Game-of-Thrones-Finanzen belasten +++
Serienfans aufgepasst: Im Falle eines EU-Austritts von Großbritannien könnte das Auswirkungen auf die TV-Serie Game of Thrones haben. Das berichtet der Telegraph. Was der Brexit mit der Fantasy-Serie zu tun hat? Es ist ganz simpel: Viele Ausschnitte werden vor der atemberaubenden Kulisse Nordirlands gedreht. Die EU subventioniert die dortigen Dreharbeiten - diese Finanzspritze könnte im Falle eines EU-Austritts der Briten gestrichen werden.

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(Foto: AP)

+++ 22:25 US-Anleger glauben an EU-Verbleib +++

Pro-EU-Stimmung an den US-Börsen: Der Optimismus der Anleger hinsichtlich eines Verbleibs Großbritanniens in der Europäischen Union hat der Wall Street kräftigen Rückenwind geliefert. Der Dow Jones Industrial überwand wieder die Marke von 18.000 Punkten und schloss mit einem Plus von 1,29 Prozent bei 18.011,07 Punkten. Die Sorgen wegen eines möglichen Brexits und dessen Folgen, die das Börsenbarometer in der vergangenen Woche noch unter die Marke von 17.500 Punkten gedrückt hatten, scheinen vergessen. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Tag der Abstimmung in Großbritannien um 1,34 Prozent auf 2113,32 Zähler nach oben und der technologiewertelastige Nasdaq 100 stieg um 1,42 Prozent auf 4467,482 Punkte. Mehr zum Börsentag lesen Sie hier.

+++ 21:59 Fico: "Auf beide Szenarien vorbereitet" +++
Ab dem 1. Juli übernimmt die Slowakei die EU-Ratspräsidentschaft. Das Land hat damit keine leichtes Los - unabhängig vom Ausgang des Referendums wird sich in der EU einiges ändern. Der slowakische Regierungschef Robert Fico sagt: "Europa wird nach dem Brexit-Referendum anders sein als bisher." Er zeigt sich zugleich überzeugt, dass sich die Briten für einen Verbleib in der EU entscheiden würden. "Andernfalls wird unser Ratsvorsitz vor einer umso schwereren Aufgabe stehen." Vorbereitet sei man aber auf beide Szenarien. Die Slowakei hat bislang noch kein vollständiges Programm für die EU-Ratspräsidentschaft veröffentlicht, weil sie das Ergebnis des Referendums abwarten will.

+++ 21:31 Tausende Londoner stecken im Nahverkehr fest +++
Für Tausende Menschen in London könnte der öffentliche Nahverkehr in London zum Wahlhindernis werden. Wegen des schlechten Wetters fallen zahlreiche Züge aus, manche Stationen haben zeitweise den Betrieb eingestellt. Die Wahllokale haben bis 22 Uhr Ortszeit geöffnet - noch eineinhalb Stunden. Es ist zu befürchten, dass vielen diese Zeit nicht reicht, um nach Feierabend rechtzeitig zu ihrem Wahllokal zu kommen.

+++ 21:23 Google kartographiert Brexit-Suchanfragen +++
Sag mir, was du suchst, und ich sage dir, was dich beschäftigt: Die Internet-Suchmaschine Google kann aus den Suchanfragen seiner Nutzer eine Menge Informationen herausfiltern. Ab und an zeigen sie auch, wie das aussieht. So zum Beispiel im Fall "Brexit". Das US-Unternehmen hat auf einer interaktiven Karte festgehalten, in welchen  Gebieten Großbritanniens welche Themen bei Suchanfragen im Zusammenhang mit dem Brexit-Votum besonders häufig Vorkommen:

 

+++ 21:11 Trump auf dem Weg nach Schottland +++
Donald Trump ist auf dem Weg nach Großbritannien – unabhängig vom Ausgang der Brexit-Abstimmung will der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner nach dem Referendum in Schottland morgen seine frisch renovierten Golfresorts in Thurnberry wiedereröffnen. Die Überholung des 2014 erworbenen Resorts kostete angeblich 292 Millionen US-Dollar. Am Samstag geht es nach Aberdeen. Die Reise wird von Anwohnerprotesten begleitet. So wurden in Aberdeen mexikanische Flaggen gehisst, um Solidarität mit Immigranten zu bezeugen, die Trump wiederholt angegriffen und beleidigt hatte.

+++ 20:45 Snowden zieht Lehre aus Brexit +++
Der US-Whistleblower Edward Snowden äußert sich zum Brexit. Natürlich, wie könnte es anders sein, auf Twitter. Er sagt, der Brexit zeige vor allem eines: "Egal, wie es ausgeht: Die #Brexit-Abstimmung zeigt, wie schnell man die Hälfte einer beliebigen Bevölkerung davon überzeugen kann, gegen sich selbst zu stimmen. Ein ziemliches Lehrstück", schreibt Snowden.

 

+++ 20:17 Mann bricht nach Messerstichen vor Wahllokal zusammen +++
Lokale Medien berichten von einer Messerstecherei in der Nähe eines Wahllokales in Huddersfield bei Leeds. Ein Mann sei ernsthaft, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Nachdem der Mann in einem nahegelegenen Park mit dem Messer verletzt worden war, brach er schließlich vor einem Wahllokal zusammen. Das Wahllokal wurde zeitweise geschlossen, ist aber inzwischen wieder geöffnet. Offenbar gibt es jedoch keinen Zusammenhang zwischen der Tat und dem EU-Referendum. Wie die Polizei mitteilt, wurde ein 19-Jähriger verhaftet. Details zu dem Vorgang sind noch völlig unklar.

+++ 20:00 Rekord-Wahlbeteiligung zeichnet sich ab +++
Britische Journalisten melden unter Berufung auf Wahlhelfer in mehreren Bezirken eine sehr hohe Wahlbeteiligung. Der Sender BBC schätzt sie auf  70-80 Prozent. Auch die Briefwahlbeteiligung sei außergewöhnlich hoch und könnte eine Rekordmarke erreichen, berichtet der "Telegraph". Das Meinungsforschungsinstitut YouGov rechnet damit, dass eine hohe Beteiligung eher den EU-Befürwortern in die Karten spielt. Für endgültige Zahlen heißt es: abwarten. Noch drei Stunden, bis um 22 Uhr Ortszeit (23 Uhr MESZ) sind die Wahllokale geöffnet. Stichhaltige Ergebnisse werden erst Stunden später erwartet.

+++ 19:51 Chelsea-Pensionäre marschieren zur Wahlurne +++
Die "Chelsea Pensioners", ausgediente und kriegsinvalide Soldaten der Britischen Armee, gehören mit ihren knallroten Uniformen im Londoner Stadtteil Chelsea zum Stadtbild. Dort liegt das "Royal Hospital Chelsea", ein Altersheim. Und wenn die Bewohner zur Wahlurne gehen, sind sie nicht zu übersehen:

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(Foto: dpa)

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(Foto: REUTERS)

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(Foto: AP)

+++ 19:24 "Bleistift-Verschwörung" wird zum Hype +++

In den Wahllokalen liegen Bleistifte bereit, die die Wähler nutzen sollen, um ihre Stimme abzugeben. Einzigartiger Stoff für Verschwörungstheorien. Warum? Ganz einfach: Bleistifte lassen sich radieren. Die offizielle Begründung, warum man keine Tinte benutzen soll, ist einfach: Tinte könnte beim Falten verschmieren und den Wahlzettel uneindeutig – und damit ungültig – machen. Einige vermuten dahinter eine Verschwörung und rufen dazu auf, einen eigenen Stift zum Wählen zu benutzen. So mancher steht sogar vor seinem örtlichen Wahllokal und verteilt Stifte. Die #usepens-Verschwörungstheorie ist natürlich eine Steilvorlage für Spott im Netz:

 

+++ 18:57 Zwei Wahllokale wegen Regenfällen geschlossen +++
Das Wetter erschwert Wählern vielerorts den Gang zu Wahlurne. Es regnet heftig. Zwei Wahllokale mussten geschlossen und verlegt werden. Die Behörden fordern Wähler dazu auf, möglichst bald wählen zu gehen, da sich die Lage noch verschlimmern könnte.

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(Foto: imago/ZUMA Press)

+++ 18:33 "Europa braucht einen Neustart" +++
Italiens Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan sieht - unabhängig von dem Ausgang der Brexit-Abstimmung – enorme Folgen für die Europäische Union. Man könne "nicht so weitermachen, als wäre nichts geschehen", sagt er in Rom. "Es hat bereits einen Bruch gegeben." Auch in anderen EU-Ländern mehren sich die Stimmen, die unabhängig vom Ausgang des britischen EU-Referendums dafür plädieren, grundsätzlich über die Europäische Union nachzudenken. Ein "Weiter so" könne es nicht geben, heißt es über die Parteigrenzen hinweg. EU-Währungskommissar Pierre Moscovici etwa ruft die EU zu tiefgreifenden Reformen auf. "Wir müssen Europa grundlegend verändern", sagt der französische Sozialist den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Europa brauche "einen Neustart".

+++ 18:14 93-jährige Blinde fragt nach der "Leave"-Box +++
Folgende Geschichte macht gerade in den sozialen Medien die Runde: Eine 93-jährige blinde Britin wurde von ihrem Sohn ins Wahllokal begleitet. Dort fragte Sie in einer lauten Stimme, wo sie ihren Wahlzettel einwerfen sollte: "Welche Box ist für den Austritt"? Die wartenden Wähler amüsierten sich prächtig. Bei Twitter machte sich der ein oder andere darüber lustig – "93 yr mum" wurde zum Trending Topic in dem sozialen Netzwerk.

+++ 17:53 EU-Länder beraten über Konsequenzen +++
Nach der Volksabstimmung der Briten sind bereits zahlreiche Treffen angesetzt, in denen die Europäer ihre Reaktionen auf das Votum abstimmen wollen. Bei einem Brexit geht es vor allem um Schadensbegrenzung; bleibt Großbritannien EU-Mitglied, steht der Umgang mit den Reformforderungen von Premierminister David Cameron im Vordergrund. Bis zum EU-Gipfel kommende Woche soll eine gemeinsame Antwort stehen. Eine ganze Reihe Termine stehen schon für morgen auf dem Plan:

  • Die Fraktionsvorsitzenden im Europaparlament tagen (09.00 Uhr)
  • Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) gibt eine Erklärung ab (09.45 Uhr)
  • Spitzentreffen von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, Ratspräsident Donald Tusk, Parlamentspräsident Schulz sowie dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz innehat (10.30 Uhr)
  • Treffen sozialdemokratischer Außenminister der EU, darunter Frank-Walter Steinmeier und der französische Chefdiplomat Jean-Marc Ayrault (11.30 Uhr)
  • Rat für allgemeine EU-Angelegenheiten, der den EU-Gipfel in der kommenden Woche vorbereitet (14.30 Uhr)
Britisches Pfund / US-Dollar
Britisches Pfund / US-Dollar 1,23

+++ 17:30 Britisches Pfund fällt wieder +++
Heute Morgen stieg das britische Pfund noch auf ein Monatshoch – nun geht's in die andere Richtung. Der Optimismus ist offenbar angesichts des knappen Rennens, das alle Umfragen vorhersagen, verflogen.

+++ 17:02 Blumen vor Wahllokalen erinnern an Jo Cox +++
Ganz in der Nähe des Ortes, wo vor genau einer Woche die Labour-Abgeordnete Jo Cox ermordet wurde, befindet sich ein Wahllokal. Dort zeigen heute Polizisten Präsenz. Vielerorts erinnern Blumen an die Verstorbene, die gestern 42 Jahre alt geworden wäre.

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(Foto: AP)

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(Foto: imago/ZUMA Press)

 

+++ 16:42 So skurril sehen britische Wahllokale aus +++
Als Wahllokale nutzen die Briten heute so ziemlich alles, was ein Dach und eine Tür hat. Der "Guardian" hat eine Bilderstrecke zusammengestellt, die es sich lohnt, mal durchzuklicken.

 

+++ 16:21 Remain-Lager bei sozialen Medien vorne +++
Weiterhin müssen wir uns bezüglich des möglichen Ausgangs an behelfsmäßigen Statistiken orientieren. So rechnet die Internetplattform "Talkwalker" vor, dass das Pro-EU-Lager in den sozialen Medien stärker vertreten ist als das Brexit-Lager. Der Hashtag "#Leave" hat demnach einen Anteil von 41,5 Prozent, #Remain dagegen 58,5 Prozent.

 

+++ 16:08 YouGov liefert erste Zahlen ab 23 Uhr +++
Das Meinungsforschungsinstitut YouGov wird nach Schließung der Wahllokale beim Brexit-Referendum in Großbritannien eine Wählernachbefragung vorlegen. Das kündigt YouGov überraschend an. Die demoskopische Qualität des Zahlenmaterials entspricht nicht ganz einer echten Prognose. Die Wählernachbefragung soll kurz nach Schließung der Wahllokale um 23 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit vorgelegt werden.

+++ 16:00 Die letzten sechs Stunden brechen an +++
Um 23 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit schließen in Großbritannien die Wahllokale. Auf der Insel sind sie also bis 22 Uhr geöffnet. Nun brechen die letzten Stunden des Referendums an. Die Wahlbeteiligung scheint hoch zu sein - Zahlen liegen aber noch nicht vor.

+++ 15:47 Hollande und Merkel planen EU-Zweiergipfel +++
Frankreichs Präsident Francois Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel beraten noch vor dem EU-Gipfel am nächsten Dienstag über Europa, sagt Frankreichs Staatssekretär für Europa-Fragen, Harlem Desir, im Senat in Paris. Französischen Diplomatenkreisen zufolge findet das Treffen am Montag in Berlin statt.

+++ 15:29 Wie stimmt eigentlich die Queen ab? +++
Haben Sie sich schon gefragt, wie die Queen eigentlich abstimmt? Ganz einfach: gar nicht. Die Monarchie hält sich an die Tradition, in politischen Fragen konsequent neutral zu bleiben. Der Buckingham-Palast hat mitgeteilt, dass Königin Elisabeth II. und ihre engsten Verwandten nicht am Brexit-Referendum teilnähmen - auch wenn sie sich theoretisch registrieren lassen könnten. Eine Meinung hat die Queen dennoch - gestern haben wir darüber berichtet.

+++ 15:18 Hunde müssen draußen bleiben +++
Während das Referendum so vor sich hinplätschert, ist der Moment gekommen, auch einmal auf die treuen Begleiter der britischen Wählerinnen und Wähler zu schauen. Ihre Hunde, brav wartend vor den polling stations, sind heute ein äußerst beliebtes Fotomotiv. Eine Hundebesitzerin schreibt sogar: "We've voted" statt "I've voted". Wenn Sie mehr davon sehen wollen: #dogsatpollingstations.

 

+++ 14:54 Neue Umfrage sieht Ausgang 51 zu 49 Prozent +++
Eine Umfrage des Umfrageinstituts "Britain Elects" deutet abermals auf einen extrem knappen Ausgang des Referendums hin. Demnach stimmen 51 Prozent der Briten fürs Bleiben, 49 Prozent fürs Verlassen der EU. Bis wir es tatsächlich wissen, dauert es aber wohl noch mindestens 14 Stunden - am Freitag in den frühen Morgenstunden werden erste verlässliche Auszählungsergebnisse erwartet.

+++ 14:39 Brok bei n-tv: EU ist "Erfolgsstory" +++
Der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok sieht die Gefahr eines Dominoeffektes, falls Großbritannien für einen Austritt aus der EU stimmt. Bei n-tv sagt Brok: "... Andere Populisten mögen das in einigen Ländern versuchen nachzuahmen. Deswegen müssen wir schnell reagieren. Wir müssen die Vereinbarungen mit Großbritannien halten, wenn sie drinbleiben. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass raus raus ist und nicht neue Sonderbedingungen gegeben werden, die andere zum Nachmachen antreiben würden." Insgesamt sei die EU eine "Erfolgsstory", so der CDU-Politiker. "Aber wir müssen sehen, dass in vielen Bereichen die EU noch nicht das liefert, was die Bürger wollen."

Weitere Aussagen Broks sind hier zusammengefasst.

Über die Folgen eines Brexit für die einzelnen EU-Staaten hat sich Kollege Johannes Graf Gedanken gemacht: "So würde ein Brexit Europa erschüttern".

+++ 14:26 Deshalb sollten Britinnen für die EU sein +++
Jede fünfte wahlberechtigte Frau war im Mai noch unentschieden, ob sie für oder gegen den Brexit stimmen würde. Der britische "Independent" listet auf, warum sie für einen Verbleib in der EU sein sollten: Hauptsächlich geht es da um EU-Gesetze und -Förderprogramme, die insbesondere für Frauen von Vorteil sind. Der Artikel zählt auf, das seien zum Beispiel Programme zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter, für Gleichbehandlung und gegen Diskriminierung, das Recht auf mindestens 14 Wochen Mutterschutz und Initiativen zur Förderung von Unternehmerinnen. All diese Themen haben laut "Independent" in der Brexit-Debatte kaum Platz gehabt.

 

+++ 13:58 Gauck: Das Beste am Brexit war die Debatte +++
Auch Bundespräsident Joachim Gauck äußert sich zum Brexit-Referendum. Bei einem Besuch in der bulgarischen Hauptstadt Sofia sagte er zu Studenten: "Wir sollten aus der Krise Lehren ziehen und weiter diskutieren, wie wir in Europa leben wollen." Das Beste an der Debatte sei "die Debatte selbst" gewesen. Denn, so Gauck, sie habe Unmut über die EU ans Licht gebracht, der zuvor im Verborgenen geschwelt habe. Die Vorstellung eines "immer engeren Europas" überfordere viele Menschen.

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(Foto: REUTERS)

+++ 13:39 So läuft das Referendum in Gibraltar +++
Fernab vom Regenwetter der britischen Inseln stimmen heute auch bis zu 24.000 britische Staatsbürger im Überseegebiet Gibraltar ab. Auf der an der Südspitze Spaniens gelegenen Halbinsel ist man tendenziell EU-freundlich gesinnt - allein schon wegen der offenen Grenzen, denn Gibraltar selbst hat nur eine Fläche von 6,5 Quadratkilometern.

 

+++ 13:22 Mutmaßlicher Cox-Mörder ab November vor Gericht +++
Der mutmaßliche Mörder der britischen Pro-Europa-Abgeordneten Jo Cox wird im November wegen Mordes vor Gericht gestellt. Der Prozess werde voraussichtlich am 14. November beginnen, gab das Strafgericht Old Bailey bekannt. Der Angeklagte Thomas M. war per Video aus dem Gefängnis zugeschaltet. Bei einer ersten gerichtlichen Befragung sagte er auf die Frage, wie er heiße: "Tod den Verrätern, Freiheit für Großbritannien". Der Tod der 41 Jahre alten Abgeordneten vor einer Woche hatte das Land schockiert und den Wahlkampf für das EU-Referendum zeitweise ruhen lassen.

+++ 12:57 Russland erwartet kaum Auswirkungen bei Brexit +++
Russlands Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew erwartet bei einem Brexit keine deutlichen Auswirkungen auf den Rubel-Kurs oder den Ölpreis. "Ich glaube, dass die Märkte – bei ihren jüngsten Schwankungen - im Allgemeinen schon alle Risiken eingepreist haben", sagt der Minister bei einem Besuch im usbekischen Taschkent.

+++ 12:18 Umfrage: Pro-EU-Lager knapp vorn +++
Das Referendum dauert noch ein paar Stunden. Die Nachrichtenagentur AFP meldet dennoch eine aktuelles Stimmungsbild auf Grundlage einer Umfrage von kurz vor dem Referendum: 52 Prozent der Briten sind demnach für einen Verbleib in der EU, 48 Prozent dagegen. Die Umfrage führte das Institut Ipsos Mori für die Zeitung "Evening Standard".

Übrigens: Wenn Sie sich noch einmal grundsätzlich über das Brexit-Referendum informieren wollen, sei Ihnen dieser Text von Kollegin Gudula Hörr empfohlen: "Was man zum Brexit wissen muss".

+++ 12:03 Brexit-Trend: Knips deinen Wahlzettel +++
Eigentlich gilt ja das Wahlgeheimnis. Deshalb gibt es in Wahllokalen Kabinen und blickdichte Umschläge. Doch beim Brexit-Referendum scheinen unzählige Menschen es zwingend nach außen tragen zu wollen, wie sie abgestimmt haben. Mit dem Verweis "I Voted" (Ich habe abgestimmt) posten Briten Handyfotos ihrer Wahlzettel und begründen ihre Entscheidung zum Beispiel so: "Zusammen sind wir stärker" (Pro-EU). Oder so: "Was für ein großer Tag für die Demokratie" (Pro-Brexit).

 

+++ 11:45 Autobauer fürchten Brexit +++
Die deutsche Autoindustrie warnt vor den Konsequenzen eines Brexit. "Wir hätten schon enorme Herausforderungen zu bewältigen, wenn die Brexiteers gewinnen würden", sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. "Ich hoffe, dass uns das erspart bleibt." Auch der Chef der Lkw-Sparte von Daimler, Wolfgang Bernhard, warnte vor negativen Folgen für die Nutzfahrzeugindustrie und einem großen politischen Schaden für die Europäische Union. "Im Moment bröckelt das alles. Ich kann mir nur wünschen, dass wir dieses Referendum, egal wie es ausgeht, zum Anlass nehmen, über Europa nachzudenken", sagte er.

+++ 11:23 Schlangen vor den Wahllokalen +++
Die Wahlbeteiligung wird nach erstem Augenschein hoch ausfallen. Menschen aus ganz Großbritannien posten im Internet Fotos von den Schlangen vor den Wahllokalen - und das bereits am frühen Morgen.

 

+++ 11:02 Die Angst der Briten vorm "Brusselo" +++
"So etwas wie einen Brusselo gibt es nicht" - die Zeichnung des Kinderbuchillustrators Axel Scheffler begeistert vor allem das Anti-Brexit-Lager in Großbritannien. "Genial", "brillant" lauten die Kommentare dazu. Das Brusselo ist ein dickes, blaues Monster mit gelben Sternen auf dem Fell. Es sieht aus wie der Bruder vom Grüffelo: Im gleichnamigen Kinderbuch erfindet eine Maus das Monster, um die größeren Tiere, die sie fressen wollen, in die Flucht zu schlagen. Das funktioniert. Dann trifft die Maus tatsächlich den Grüffelo und kann den Tieren so beweisen, dass es das Monster gibt. Als der Grüffelo die Maus fressen will, schlägt sie schließlich auch ihn mit einem Trick in die Flucht ...

Hier lesen Sie mehr über den Axel-Scheffler-Cartoon, der übrigens nicht der erste zum Thema Brexit war.

+++ 10:44 Die Camerons erscheinen Blau in Blau +++
Und natürlich war auch Premierminister David Cameron schon im Wahllokal - begleitet von zahlreichen Fotografen. Er und seine Frau Samantha stimmten in der Nähe des Amtssitzes Downing Street 10 ab und erschienen in aufeinander abgestimmter Garderobe: er im nachtblauen Anzug, hellblauen Hemd und marineblauer Krawatte, sie im kornblumenblauen Kleid. Wie sie abgestimmt haben, dürfte klar sein: Cameron ist der Wortführer des Remain-Lagers. Heute machte er allerdings nicht viele Worte. "Guten Morgen" war das Einzige, was er zu den wartenden Journalisten sagte.

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(Foto: AP)

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(Foto: dpa)

 

+++ 10:29 Labour-Chef stimmt gegen Brexit +++
Der Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, verkündet seine Stimmabgabe. Gemäß der Linie seiner Partei stimmte der Parlamentsabgeordnete gegen den Brexit. "Es ist ein guter Tag", sagte er im Londoner Stadtteil Islington. Zum Wahlausgang meinte der Pro-EU-Kämpfer: Man könne entweder den Finger in den Wind strecken oder die Buchmacher befragen. "Die Buchmacher liegen meistens richtig", meinte er mit Blick auf die Wetten, die auf einen Sieg des Pro-EU-Lagers setzen.

 

+++ 10:11 Britische Medien erstaunt über "Bild"-Titel +++
Da sollte doch der härteste Brexit-Befürworter kurz ins Grübeln kommen: Britische Medien nehmen amüsiert die Titelseite der heutigen "Bild"-Zeitung zur Kenntnis. Da heißt es: "Liebe Briten, wenn Ihr in der EU bleibt, erkennen wir selbst das Wembley-Tor an!"

 

+++ 09:57 Zeitung: Briten haben keine Ahnung von der EU +++
Ob die Briten sich diese Kritik zu Herzen nehmen werden? In der bulgarischen Zeitung "24 Tschassa" heißt es in einem Kommentar zum Referendum: "Der Fehler liegt vor allem darin, dass man in Großbritannien nicht weiß, wie die EU arbeitet. Die fühlen sich in der Union nicht am richtigen Platz und machen nicht ihre Hausaufgaben vor wichtigen Treffen und Entscheidungen. Schaut nur, was für unbekannte oder gescheiterte Politiker oder Staatsbeamte sie als Kommissare in die EU-Kommission schicken, während die anderen Staaten diese Posten früheren Ministerpräsidenten geben. Das gleiche gilt für ihre Europaparlamentarier. Sollte jemand es nicht ins britische Parlament geschafft haben, heißt es: Ab nach Straßburg."

+++ 09:38 Heftiger Regen in London +++
Die Wähler in London und im Südosten Englands müssen heute besondere Beschwernisse hinnehmen, um in die Wahllokale zu kommen: In der britischen Hauptstadtregion regnet es. Und zwar heftig.

+++ 09:21 Wahlkampf bis zur letzten Minute +++
Das Referendum wird Umfragen zufolge äußerst knapp ausgehen. Seit eineinhalb Stunden sind die Wahllokale geöffnet, abgestimmt wird bis in den späten Abend. Die Lager rufen auch jetzt noch die Menschen dazu auf, für den Austritt beziehungsweise für den Verbleib Großbritanniens in der EU zu stimmen. Bei Twitter verkünden viele Menschen, dass sie schon abgestimmt haben und kennzeichnen das mit #VoteLeave oder #Remain.

+++ 09:04 Nie gab es so viele Stimmberechtigte +++
Für das Referendum ist eine Rekordzahl von Wählern registriert, meldet BBC. Beim insgesamt erst dritten landesweiten Referendum in der britischen Geschichte sind demnach 46.499.537 Menschen stimmberechtigt.

US-Dollar / Britisches Pfund
US-Dollar / Britisches Pfund ,82

+++ 08:55 Britisches Pfund auf Sechsmonatshoch +++
Am Tag des Brexit-Referendums herrscht an den Märkten zunächst Optimismus. Spekulationen auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU haben das Pfund Sterling auf den höchsten Stand seit sechs Monaten getrieben. Es verteuerte sich auf bis zu 1,4842 Dollar und wertete damit binnen einer Woche rund acht US-Cent auf.

+++ 08:42 Johnson: Brexit wäre Wendepunkt der Geschichte +++
Der frühere Londoner Bürgermeister Boris Johnson ist das Gesicht der Brexit-Kampagne geworden. Zum Abstimmungstag hat er dem "Telegraph" ein Interview gegeben. Darin nennt der einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU einen "Wendepunkt in der Geschichte unseres Landes" und einen "Triumph der Demokratie". Großbritannien könne außerhalb der EU extrem erfolgreich sein. Vom Erfolg seiner Kampagne macht Johnson sogar seine Existenz als Politiker abhängig.

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(Foto: imago/i Images)

+++ 08:28 Ukip-Chef: Kreuz bitte hier machen +++
Kurz nach Öffnung der Wahllokale gibt der Chef der europakritischen Ukip-Partei seine - nicht überraschende - Wahlempfehlung ab. Nigel Farage schreibt bei Twitter: "Lasst uns unser Land zurückgewinnen. #IndependenceDay". Mit dem Hashtag hebt er das Referendum auf eine Ebene mit dem Unabhängigkeitstag der USA: Am 4. Juli 1776 sagten sich die 13 britischen Kolonien an der heutigen US-Ostküste vom Mutterland Großbritannien los. Der Tag gilt heute als die Staatsgründung der USA.

 

+++ 08:19 USA: Großbritannien sollte in der EU bleiben +++
Die USA hoffen auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, sagte der "Wirtschaftswoche": "Wir glauben, dass die Welt ein besserer Ort ist, wenn Großbritannien in der EU bleibt."

+++ 07:59 Wahllokale auf der Insel öffnen +++
Ab jetzt gilt es. In Großbritannien haben die Wahllokale geöffnet. Bis 23 Uhr unserer Zeit können 46,5 Millionen Briten entscheiden: "In" oder "out" - EU-Mitgliedschaft ja oder nein. Es wird spannend, die Umfragen sagen einen knappen Ausgang vorher. Vor 3 Uhr am Freitagmorgen werden wir kaum ein Ergebnis haben.

+++ 07:21 G7 bereiten sich auf das Schlimmste vor +++
Was, wenn die Briten wirklich aussteigen? Die G7-Gruppen der größten Industrienationen bereitet offenbar eine Erklärung vor, mit der sie im Fall des Falles die Märkte beruhigen will. Regierungsvertretern zufolge wollen sie ihre Bereitschaft betonen, alle notwendigen Schritte dafür zu unternehmen. Wie viel das dann hilft, die Turbulenzen abzufangen, wird man abwarten müssen.

+++ 6:43 Standard & Poor's droht Briten mit Abwertung +++
Großbritannien ohne die EU? In den Augen der Ratingagentur Standard & Poor's wäre das Königreich dann nicht mehr so kreditwürdig. Die "Bild"-Zeitung kennt einen Vorabbericht der Strategen der Agentur. Darin heißt es, Großbritannien verlöre bei einem Brexit die Bestnote AAA.

Quelle: ntv.de, nsc/fma

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