Bleibt Hilfe für Russland aus? Luftfahrtbehörde wirft Mitarbeiter nach China-Aussage raus
15.03.2022, 15:20 Uhr
Strategisch arbeiten beide Länder eng zusammen, aber zeigt Chinas Präsident Xi seinem russischen Pendant Putin im Ukraine-Konflikt die kalte Schulter?
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Bröckelt die Partnerschaft zwischen Russland und China? Die Aussage eines Mitarbeiters der russischen Luftfahrtbehörde legt dies nahe. China will demnach keine notwendigen Teile liefern, weshalb Russland in Indien und der Türkei nachfragt. Für diese Behauptung verliert der Mitarbeiter seinen Job.
Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija hat einen Mitarbeiter wegen dessen Äußerungen zu möglichen Lieferungen aus China an heimische Airlines entlassen. Der für die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit von Flugzeugen zuständige Waleri Kudinow habe gehen müssen, berichtete die Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf Insider. Der Nachrichtenagentur Reuters wurde dies aus Branchenkreisen bestätigt.
Kudinow hatte zuvor mit Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt, dass Russland dringend notwendige Teile aus der Türkei und Indien beziehen wolle. Grund dafür seien gescheiterte Bemühungen, die Flugzeugteile aus China zu beziehen. Die Zeitung Kommersant zitiert Kudinow mit den Worten, er sei entlassen worden, weil er mit der Weitergabe der Informationen gegen ein Gesetz verstoßen habe. Rosawiazija lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
China würde Sanktionen verletzen
Die Äußerungen von Kudinow sind auch für China brisant. Die USA drohen der Volksrepublik mit Konsequenzen, sollte sie Russland helfen und dabei die Sanktionen verletzen. Die Folgen wären beträchtlich, sagte Regierungssprecherin Jen Psaki. Den USA stünden eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung, die bei Bedarf gegen China zur Anwendung gebracht werden könnten.
Der russische Luftfahrtbranche wird von den westlichen Sanktionen wegen der Invasion in der Ukraine unter Druck gesetzt. Sie haben bereits die Lieferung der meisten ausländischen Flugzeuge und Teile nach Russland unterbunden, da die großen internationalen Flugzeughersteller Boeing und Airbus die Ausfuhr von Komponenten gestoppt haben. Die Vereinigten Staaten und Europa haben ihren Luftraum für russische Fluggesellschaften gesperrt, woraufhin Russland in gleicher Weise reagiert hat.
Quelle: ntv.de, als/rts