Seitenhieb gegen die Türkei Putin befiehlt seinen Truppen Härte
11.12.2015, 15:34 Uhr
Klare Warnung Wladimir Putins an die Adresse Ankaras.
(Foto: AP)
Dass das russisch-türkische Verhältnis zerrüttet ist, verdeutlicht Wladimir Putin abermals. Russlands Staatschef warnt "diejenigen, die erneut versuchen könnten, unsere Soldaten zu provozieren". Die russischen Truppen sollten dann entschieden zurückschlagen.
Russlands Staatschef Wladimir Putin hat den russischen Truppen in Syrien befohlen, fest entschlossen auf jegliche Bedrohungen zu reagieren. "Ich ordne an, mit aller Härte zu handeln", sagte Putin im russischen Fernsehen. Die türkische Regierung warnte ihrerseits Moskau vor weiteren Provokationen im Zusammenhang mit dem Syrienkonflikt.
"Sämtliche Ziele, die russische Einheiten oder Infrastruktur bedrohen, sollen umgehend zerstört werden", sagte Putin mit Blick auf Syrien. Er warne vor allem "diejenigen, die erneut versuchen könnten, unsere Soldaten zu provozieren", ergänzte er ganz offensichtlich mit Blick auf die türkische Regierung.
Putin äußerte sich zwei Wochen nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei an der türkisch-syrischen Grenze, der das Verhältnis zwischen Moskau und Ankara zerrüttete. Russland verhängte Sanktionen gegen die Türkei. Die Regierung hatte Ankara hatte den Abschuss damit begründet, dass der Jet türkischen Luftraum verletzt habe. Dies bestreitet Moskau.
Putin sagte weiter, es sei "wichtig, mit jeder Regierung zusammenzuarbeiten, die wirklich an der Auslöschung der Terroristen interessiert ist". Moskau und eine US-geführte internationale Allianz fliegen in Syrien Angriffe auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der Westen wirft Russland aber vor, die Staatsführung zu stützen und moderate Rebellen anzugreifen.
Putin: FSA-Angehörige an der Seite von Assad
Dazu sagte Putin, seine Regierung unterstütze die zu den moderaten Gruppen zählende Freie Syrische Armee (FSA) mit Waffen. Derzeit kämpften etwa 5000 Angehörige der Gruppierung an der Seite von Truppen des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad in den Provinzen Homs, Hama, Aleppo und Raka gegen die IS-Dschihadisten.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu rief Moskau "zur Ruhe" auf. Ankaras Geduld sei "nicht unendlich", sagte er im türkischen Fernsehsender NTV. "Wenn wir keine Rache dafür üben, was Russland bislang getan hat, dann hat das nichts damit zu tun, dass wir Angst haben oder uns schuldig fühlen", ergänzte er mit Blick auf die russischen Sanktionen.
Quelle: ntv.de, wne/AFP