Ratgeber

Mit dem Smartphone ins Internet 3,90 Euro pro Monat reichen aus

Smarthones werden immer beliebter und der Einstieg ins mobile Internet immer günstiger. Wer bislang als Wenig- und Normalnutzer mit einem Discountanbieter gut gefahren ist, sollte jedoch die Augen offen halten. Hier gibt es wahre Kostenfallen.

Smartphone-Nutzer sind mit Datenflatrates oft günstiger unterwegs.

Smartphone-Nutzer sind mit Datenflatrates oft günstiger unterwegs.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wer mit dem Handy nicht viel telefoniert hat, musste für die Erreichbarkeit früher viel Geld ausgeben. Mit Grundgebühren und Mindestumsätzen wurden die Wenignutzer geschröpft – und das meist mindestens zwei Jahre.

Dann kamen die Discount-Anbieter. Sie haben den Mobilfunkmarkt revolutioniert. Keine Grundgebühr, keine Vertragslaufzeit und Minutenpreise ab 7,5 Cent sind Standard. Die Kurznachrichten SMS gibt es meist zum gleichen Preis. Die Mobilfunkwelt für Wenig- und Normalnutzer ist in Ordnung.

Schritt für Schritt bricht wieder ein neues Zeitalter an und die Smartphones erobern den Markt. Selbst ohne lang laufende Mobilfunkverträge fällt der Umstieg mittlerweile leicht, denn brauchbare Einsteigermodelle sind mittlerweile schon unter 150 Euro zu haben. Die Einsatzmöglichkeiten sind überragend. Während Handys meist schon den MP3-Player und das Radio ersetzen, erspart das Smartphone oft den Rechnerstart und bietet viele Zusatzdienste im Alltag.

Abrechnung pro Megabyte

E-Mails lesen, im Internet surfen, navigieren und vieles mehr ist auf Knopfdruck möglich. Ohne den richtigen Mobilfunktarif können die neuen Errungenschaften allerdings schnell ins Geld gehen – auch mit den günstig geglaubten Discounttarifen. Standard ist hier zunächst einmal eine Abrechnung im Megabyte-Takt. 20 bis 50 Cent pro MB sind üblich. Wer da nicht aufpasst, kann die nächste Rechnung in ungeahnte Höhen treiben.

Mit breit angelegter Werbung wollen uns diverse Anbieter mit Tarifen locken, die die Handyrechnung nie über einen bestimmten Betrag steigen lassen. So bietet beispielsweise der Discounter Simyo "die Pille fürs Handy" an. Bei 39 Euro pro Monat ist Schluss. Simyo offeriert parallel dazu noch einen separaten Datentarif für 9,90 Euro. Wer viel surft, aber wenig telefoniert, braucht den Kostendeckel damit gar nicht unbedingt. Für Wenig- und Normalnutzer unakzeptabel sind aber Tarife, wie sie beispielsweise DeutschlandSIM anbietet. Hier gibt es zwar einen "Kostenairbag" bei 35 Euro, Vielsurfer könnten diese Grenze aber auch schnell erreichen, denn ein MB wird mit 24 Cent abgerechnet und eine separate Datenflatrate  gibt es nicht. Wenn die 35 Euro-Grenze erreicht ist, geht es nur noch im GPRS-Tempo weiter.

Kostenairbag meist zu teuer

Für Menschen, die dann nicht auch noch intensiv telefonieren und Kurznachrichten verschicken, lohnen diese Tarife in keinster Weise. Das zeigt auch eine aktuelle Auswertung der Stiftung Warentest. Während man für eine Datennutzung von 100 MB im DeutschlandSIM-Tarif pro Monat 24 Euro hinblättern müsste, gibt es beim Konkurrenten blau.de eine 100-MB-Tarifoption schon für 3,90 Euro. Wer sich keine Songs damit herunterlädt oder Videos schaut, sondern nur E-Mails abruft und im Internet unterwegs ist, wird damit auskommen.

Zwei Nachteile lotet die Stiftung Warentest allerdings beim günstigen blau.de-Datentarif aus. Hierbei handelt es sich um einen echten Volumentarif. Das 100-MB-Datenpaket gilt für 30 Tage. Sind die 100 MB verbraucht, geht es für 24 Cent pro MB weiter. Außerdem surfen blau.de-Kunden im Netz von E-Plus, das laut Stiftung Warentest langsamer ist als die D-Netze und das O2-Netz.

Gedrosselt aber sinnvoll

Wer ein paar Euro drauflegt, bekommt zwischen 7,50 und 10 Euro auch eine echte Flatrate für die Datennutzung auf dem Smartphone. Ganz ohne Haken ist zwar auch die nicht, aber zumindest wird der monatliche Preis zementiert. Die Anbieter der Datenflatrates drosseln nach einem gewissen Datenverbrauch pro Monat die Geschwindigkeit. Üblich sind hier 200 MB, wie zum Beispiel bei Discotel, Hellomobil, Maxxim und Simply. Bei O2 sind es 300 MB, gegen Aufpreis 1000 MB. Callmobile, Fonic und Freenetmobile stellen die volle Bandbreite bis zu einem Verbrauch von 500 MB zur Verfügung.

Fazit: Auch im Zeitalter der Smartphones lassen sich bei den Discountern günstige Tarife finden. Wer bislang noch keine Datentarife anbietet, wird sicherlich bald nachziehen, denn ohne eine passende Tarifoption im Angebot, werden nur die wenigsten Anbieter überleben. Irgendwann werden nämlich auch die fleißigen SMS-Schreiber kapieren, dass dieser Dienst völlig überteuert ist und man übers Internet auf Dienste zurückgreifen kann, die denselben Nutzen bringen, aber nichts zusätzlich kosten.

Quelle: ntv.de, akl

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