Ratgeber

Immer unzufriedener im Job Arbeit machte früher glücklicher

Früher war alles besser - zumindest scheint das fürs Berufsleben zu gelten. Arbeitnehmer sind heute sehr viel unzufriedener als Mitte der 1980er Jahre. Die möglichen Gründe: hohe Belastung, niedrige Lohnsteigerungen und schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Der Stress wächst, das Gehalt nicht. Das sorgt für Unzufriedenheit.

Der Stress wächst, das Gehalt nicht. Das sorgt für Unzufriedenheit.

Die Deutschen sind lange nicht mehr so zufrieden mit ihrer Arbeit wie noch vor 25 Jahren. Bewerteten sie 1984 ihre Arbeitszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 noch mit 7,6 Punkten, so reduzierte sich dieser Wert bis zum Krisenjahr 2009 auf 6,8 Punkte, ergab eine Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen. Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland damit weit hinten auf Rang 18, nur in den ehemaligen Ostblock-Staaten Slowakei, Ukraine, Bulgarien und Russland sind die Arbeitnehmer demnach noch unzufriedener. Am glücklichsten sind Arbeitnehmer in Dänemark, der Schweiz und in Finnland.

Die Ursachen für die abnehmende Zufriedenheit sind nach Einschätzung der Wissenschaftler eine zunehmende Arbeitsbelastung, Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geringe Lohnsteigerungen und wachsende Unsicherheit über die berufliche Zukunft.

Ältere immer unglücklicher

Durchschnittliche Arbeitszufriedenheit in Ost- und Westdeutschland.

Durchschnittliche Arbeitszufriedenheit in Ost- und Westdeutschland.

(Foto: IAQ, SOEP)

Besonders auffällig ist der Studie zufolge, dass sich bei den älteren Arbeitnehmern über 50 Jahren die Einschätzung komplett gedreht hat. Mitte der 80er Jahre verzeichneten sie mit 7,9 Punkten die höchsten Zufriedenheitswerte aller Altersgruppen. 2009 lagen sie mit nun noch 6,6 Punkten sogar unter dem Durchschnitt. Angeglichen hat sich das Verhältnis zwischen den ost- und westdeutschen Werten: Lange waren ostdeutsche Arbeitnehmer unzufriedener als ihre Kollegen im Westen, inzwischen gibt es kaum noch Unterschiede.

 Die vielversprechendste Maßnahme für ein zufriedenes Berufsleben ist übrigens eine gute Ausbildung: Menschen mit einer höheren Bildung sind in ihrer Arbeitssituation generell glücklicher als Beschäftigte mit niedrigen Bildungsabschlüssen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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