Kriminalität an Geldautomaten BKA: Opferzahlen steigen
26.05.2010, 13:30 UhrDie Zahl der Betrügereien an Geldautomaten nimmt zu. Über 100.000 Kunden von Banken und Sparkassen sind im vergangenen Jahr illegal ausgespäht worden. In diesem Jahr sieht die Tendenz bislang noch düsterer aus.
Verbraucher müssen in diesem Jahr nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes (BKA) mit einem Anstieg der Geldkarten-Kriminalität rechnen. Zwar sei im vergangenen Jahr die Zahl der Vorfälle, bei denen Betrüger durch die Manipulation von Geldautomaten illegal EC-Kartendaten abgegriffen haben, um rund 14 Prozent gesunken, teilte das BKA mit. Jedoch seien in diesem Jahr in den ersten vier Monaten bereits Vorfälle an 1000 Automaten gemeldet worden. 2009 waren es demnach knapp 2100 Attacken auf Geldautomaten im Gesamtjahr. "Angesichts dieser Zahlen ist zu erwarten, dass die Entwicklung des Jahres 2009 eher vorläufig ist", erklärte BKA-Chef Jörg Zierke.
Die Daten von "weit über 100.000" Bank- und Sparkassenkunden seien im vergangenen Jahr illegal ausgespäht worden, so das BKA. Der Gesamtschaden aus den Betrügereien - die als Skimming bezeichnet werden - habe sich 2009 auf rund 40 Millionen Euro belaufen. Pro Attacke auf einen Geldautomaten würden im Schnitt die Daten von 60 Geldkarten sowie die zugehörigen Geheimzahlen abgegriffen.
Die Geheimzahlen werden hauptsächlich mit Minikameras an den Geldautomaten ausgespäht. Alternativ nutzen Betrüger auch Tastaturattrappen, die über die Orignaltastatur gelegt werden. Die Kartendaten werden durch aufgesetzte Lesegeräte an den Kartenschlitzen der Geldautomaten ausspioniert oder alternativ an den Türöffnern der Automatenräume.
Quelle: ntv.de, AFP