Teure Versicherung Dieselfahrer zahlen bis zu 60 Prozent mehr
15.11.2016, 17:56 Uhr
Beim Tanken sind Dieselfahrer im Vorteil. Bei der Versicherung meist nicht.
Dieselfahrzeuge sind sparsamer als Benziner, zumindest an der Tankstelle. Bei den Fixkosten sieht die Bilanz schon wieder anders aus. Für die Versicherung müssen Dieselfahrer zum Teil deutlich mehr ausgeben.
Diesel oder Benziner? Für viele Autokäufer ist das weniger eine Frage der Technik als des Geldes. Zwar sind Diesel in der Anschaffung teurer, für Vielfahrer aber wegen günstigerer Kraftstoffpreise und niedrigerem Verbrauch erste Wahl. Doch während sich der Fiskus an der Tankstelle zurückhält, schlägt er bei der Kfz-Steuer zu. Und auch von der Versicherung werden Diesel-Fahrer stärker zur Kasse gebeten. Das Vergleichsportal Check24 hat beim Vollkaskoschutz Unterschiede von durchschnittlich 17 Prozent ausgemacht, im Einzelfall sind es aber noch deutlich mehr.
Für die Stichprobe haben die Tarifvermittler zehn Modelle deutscher Hersteller betrachtet und jeweils die Vollkaskotarife für Benzin- und die Dieselvarianten bei verschiedenen Jahreskilometern verglichen. Am gravierendsten waren die Unterschiede bei der Mercedes A-Klasse. Hier musste der Beispielkunde bis zu 60 Prozent mehr für die Versicherung eines Diesels investieren als für die eines Benziners, das entsprach rund 240 Euro. Beim Passat machte sich der TDI-Motor mit rund einem Drittel höheren Kosten bemerkbar. Bei VW Tiguan, 320er BMW , Opel Astra und Audi A3 waren die Diesel-Tarife zwischen 11 und 17 Prozent teurer. Grundsätzlich sind die Unterschiede größer, je geringer die Jahresfahrleistung ist.
Nur in einem Fall kam der Modellkunde mit einem Diesel etwas günstiger weg, nämlich beim VW Golf. Bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 bzw. 30.000 Kilometern war die Vollkaskoversicherung den Golf 1.6 TDI zwei Prozent billiger als für den Benziner 1.2 TSI.
Eine Frage der Typklassen
Die Gründe für die Unterschiede liegen in den höheren Typklassen. Dieselfahrzeuge sind teurer in der Anschaffung, also ist auch die Regulierung von Schäden am Fahrzeug kostspieliger. Das erklärt zumindest die höheren Preise beim Vollkaskoschutz. Dazu kommt, dass Dieselfahrer im Schnitt mehr Jahreskilometer zurücklegen. Wer mehr fährt, hat ein höheres Unfallrisiko. Das macht dann auch die Haftpflicht teurer.
In den Beispielfällen von Check24 lagen die Preisunterschiede zwischen zehn und mehr als 250 Euro im Jahr. Vielfahrer dürfte das nicht abschrecken. Wer vor der Entscheidung zwischen Diesel und Benziner steht, sollte dennoch beide Varianten vergleichen. Am 30. November läuft übrigens die Kündigungsfrist für die Kfz-Versicherung ab. Die Tarife sind derzeit so günstig wie sonst selten im Jahr. Diesel-Besitzer, die künftig günstiger fahren wollen, müssen also nicht unbedingt den Wagen wechseln.
Quelle: ntv.de, ino