Finanztest weiß wo Es gibt sie noch, die guten Zinsen
14.12.2010, 13:20 UhrVorbei die Zeit, als Tagesgeldanbieter mit Zinsen über vier Prozent auf Kundenfang gingen, als Festgeldanlagen mit der Rendite von Immobilienfonds mithalten konnten und als zwei Prozent Zinsen aufs Sparbuch lächerlich mickrig erschienen. "Finanztest" hat nachgesehen, wo Sparer das meiste aus ihrem Geld machen können.

Bei ausländischen Banken ist oft mehr rauszuholen, man muss aber die Einlagensicherung beachten.
(Foto: Viktor Mildenberger, pixelio.de)
Wer Geld sicher anlegen will, hat es derzeit nicht leicht. Der Leitzins notiert seit Mai 2009 bei gerade mal einem Prozent, die Banken sind entsprechend knausrig. Doch es gibt sie, die Oasen in der Zinswüste. "Finanztest" hat sich auf die Suche gemacht und ist fündig geworden - auch dort, wo man Spitzen-Renditen nicht unbedingt vermuten würde: bei den Bausparkassen.
5,21 Prozent können Sparer mit regelmäßigen Raten aus dem "easy plus-Tarif" der Alten Leipziger herausholen, allerdings nur, wenn es sie in den Genuss der Wohnungsbauprämie kommen. Die gibt es aber nur für jene, die schon vor dem 25. Geburtstag mit dem Sparen beginnen und deren zu versteuerndes Einkommen 25.600 Euro nicht überschreitet (51.2000 Euro bei Ehepaaren). Sie können nach sieben Jahren frei über das Guthaben verfügen. Wer älter ist, bekommt die Förderprämie nur, wenn er das Geld für den Bau oder Kauf oder die Modernisierung einer Immobilie verwendet. Ohne Wohnungsbauprämie kann man über sieben Jahre 3,42 Prozent erzielen. Auch das ist nicht wenig im Vergleich mit dem, was andere Sparformen derzeit bringen.
Nicht länger als drei Jahre
Eine drei vor dem Komma gibt es sonst allenfalls bei langfristigen Einmalanlagen. 3,4 Prozent zahlt die britische ICICI Bank für dreijähriges Festgeld, 3,3 Prozent sind es bei der niederländischen NIBC Bank. Längere Laufzeiten lohnen sich laut "Finanztest" nicht, auch bei vier Jahren kommt man nicht über 3,6 Prozent hinaus. Wer sich nicht so lange festlegen will, kommt mit guten Tagesgeldkonten ausländischer Direktbanken auf etwas über zwei Prozent. 2,2 Prozent sind es bei der Bank of Scotland, 2,12 Prozent bei der GE Capital Direct. Allerding kann sich der Zinssatz beim Tagesgeld täglich ändern. Nur bei Neukunden-Angeboten schreiben die Banken Zinsen manchmal über einen gewissen Zeitraum festHier sollte man sich aber nicht blenden lassen: So begrüßt die Advanzia-Bank Neukunden mit sagenhaften drei Prozent – bis zum Ende des ersten Monats. Danach gibt es nur noch 1,8 Prozent.
Sparbücher eignen sich weniger als Parkplatz fürs Geld. Immerhin verzinst die BMW-Bank ihr Online-Sparkonto derzeit wird mit zwei Prozent, die Zinsen sind aber variabel. Zudem sind auch die Zugriffsmöglichkeiten nicht ganz so flexibel wie beim täglich kündbaren Tagesgeld: Bis zu 2000 Euro im Monat kann man sofort abheben, höhere Beträge müssen drei Monate im Voraus gekündigt werden. Das gilt auch für die Sparbücher der anderen Banken, von denen Finanztest aber keines empfehlen kann.
Quelle: ntv.de, ino