Verbraucherschützer verärgert Fondsmanager bitten zur Kasse
27.07.2009, 14:15 UhrVerbraucherschützer haben neue erfolgsabhängige Gebühren kritisiert, die Banken für Kunden von Investmentfonds eingeführt haben. Nach den massiven Verlusten in der Finanzkrise setzten die Banken offenbar darauf, durch diese sogenannten Performance Fees "bei den nun wahrscheinlich folgenden Kursanstiegen kräftig mit abkassieren", erklärte die Verbraucherzentrale Sachsen. Zahlen müssen diese Gebühren demnach etwa Fondskunden der Dresdner Bank sowie die Investmentgesellschaften der Sparkassen und der Genossenschaftsbanken, die Deka-Bank und die Union Investment.

Wenn es wieder aufwärts geht, dürfen sich Fondsmanagerauf ein Zubrot freuen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Schon alleine die bisher üblichen Kosten für Investmentfonds seien "nicht gering", kritisierte die Verbraucherzentrale. Bislang zahlen Fondskäufer neben dem einmaligen Ausgabeaufschlag regelmäßig allgemeine Verwaltungsgebühren sowie eine erfolgsunabhängige Vergütung für Fondsmanager. Hinzu kommt nun noch die erfolgsabhängige Gebühr. Die Verbraucherschützer kritisierten zudem, viele Anleger dürften auch Schwierigkeiten haben, die Informationsschreiben über die neuen Gebühren überhaupt zu verstehen, da diese mit Fachbegriffen gespickt seien.
Kritisch zu bewerten sei auch, dass die Fondsmanager durch erfolgsabhängige Vergütungen motiviert würden, "wieder besonders risikoreiche Investments" zu tätigen, kritisierte die Verbraucherzentrale. Daran hätten viele Fondsanleger nach den Verlusten in Folge der Finanzkrise jedoch kein Interesse mehr. "Geht die Risikostrategie nicht auf, ist nur der Anleger der Dumme", erklärten die Verbraucherschützer. Den Fondsmanager erwarte dagegen keine Strafgebühr.
Quelle: ntv.de, ino/AFP