Sauber und phosphatfrei Geschirrspülmittel überraschen im Test
29.07.2016, 15:22 UhrSoll das Geschirr gründlich gespült werden oder lieber umweltfreundlich? Diese Frage müssen sich Verbraucher inzwischen nicht mehr stellen. Viele der neuen Pulver und Tabs können nämlich beides, so die Stiftung Warentet.

Phosphate machen das Wasser weich. Inzwischen nutzen die Hersteller dafür meist die Salze der Zitronensäure.
(Foto: imago/JuNiArt)
Im Waschmittel sind Phosphate schon lange verboten. Ab dem nächsten Jahr werden sie auch aus Geschirrspülmitteln verbannt. Grund ist eine EU-Verordnung zur Verbesserung der Wasserqualität. Phosphorhaltiges Abwasser lässt in Gewässern nämlich Algen blühen. Ab 2017 müssen die Hersteller also ihre Rezepturen ändern und hartes Wasser auf andere Weise weich bekommen. Manche haben schon in den letzten Jahren umgestellt, einige haben in den letzten Monaten nachgezogen. Die Stiftung Warentest hat sich die neuen phosphatfreien Kandidaten angesehen und ist vom Ergebnis selbst überrascht: Die meisten spülen nicht nur umweltschonend, sondern auch effektiv.
Vier Pulver und acht Monotabs mussten sich diesmal an Tee, Hackfleisch, Käseauflauf und anderen Speiseresten abarbeiten. Die Spülmaschinen liefen dabei jeweils bei 45 Grad. Die meisten Kandidaten erledigten ihren Job zur Zufriedenheit der Tester und reinigten sogar besser als das Vergleichsprodukte mit Phosphat, Somat Classic. Nur zwei Mittel schnitten schlechter ab: Das umweltfreundliche Sodasan-Pulver hinterließ im Dauertest weißlich-stumpfe Kalkablagerungen auf Besteck und Gläsern und bekam sie auch nicht richtig sauber. Auch die Öko-Tabs von Alma Win kamen mit hartnäckigen Speiseresten nicht klar. Ecover war unter den "grünen" Produkten noch das beste und schnitt insgesamt "befriedigend" ab.
Ansonsten fiel das Ergebnis aber sehr erfreulich aus: sieben Produkte waren "gut", eins sogar "sehr gut". Der Testsieger ist ein Pulver und kommt von Rossmann: Der Domol Geschirrreiniger Classic bekam als einziger die Bestnote für seine Reinigungsleistungen und konnte auch sonst überzeugen. Bei den Monotabs lagen die W5 Classic phosphatfrei von Lidl knapp vorn. Betrachtet man nur die Sauberkeit des Geschirrs, liegen die Claro Classic Tabs phosphatfrei gleichauf.
Wer besonders umweltfreundlich vorgehen will, dem raten die Tester, Pulver zu nutzen – richtig dosiert setzt man nur so viel Chemie ein, wie nötig ist. Generell muss allen Produkten Klarspüler und Regeneriersalz separat zugefügt werden. Für ganz Bequeme eignen sich Multitabs. Die hat die Stiftung Warentest diesmal aber nicht verglichen.
Quelle: ntv.de, ino