Ratgeber

Neue Software fürs Finanzamt Jetzt kommt die Rückzahlung

Hunderttausende Steuerzahler warten seit Monaten auf Rückzahlungen vom Fiskus. Sie hatten die Anlage KAP abgegeben, doch den Finanzämtern fehlte ein Programm, um die Fälle zu bearbeiten. Jetzt ist die Software da, die Beamten können den Stapel abarbeiten.

Die bisherigen Bescheide wurden nur vorläufig ausgestellt.

Die bisherigen Bescheide wurden nur vorläufig ausgestellt.

Hunderttausende Anleger können sich in den nächsten Wochen über Post vom Finanzamt freuen: Die zu viel gezahlten Kapitalsteuern aus dem Jahr 2009 werden zurückgezahlt. Dass es so lange gedauert hat, liegt an der Technik: Die Finanzämter mussten auf Software warten, um kompliziertere Sonderfälle zu lösen.

Eigentlich sollte mit der Abgeltungssteuer alles einfacher werden: 25 Prozent von Kursgewinnen, Zinsen und Dividenden führt die Bank seit 2009 pauschal an den Fiskus ab. Dabei verrechnet sie auch entstandene Verluste – allerdings nur, wenn diese bei der gleichen Bank entstanden sind. Ansonsten muss der Anleger die Anlage KAP ausfüllen. Das gilt auch, wenn Verluste aus dem Vorjahr oder aus anderen Einkommensarten mit den Erträgen verrechnet werden sollen.

Obwohl schon vor Einführung der Abgeltungssteuer absehbar war, dass es zahlreiche solcher Spezialfälle geben würde, waren die Finanzämter technisch nicht vorbereitet. Die Anlage KAP hätte händisch bearbeitet werden müssen. Obwohl das nicht grundsätzlich unmöglich ist, geht der Deutsche Steuerberaterverband davon aus, dass der Fiskus pauschal alle Steuererklärungen mit Anlage KAP zurückgestellt hat. Laut "Financial Times Deutschland" (FTD) rechnet der Verband mit einer Million Betroffenen, die noch keine endgültigen Steuerbescheide für 2009 bekommen haben. Jetzt ist die nötige Software an die Finanzämter ausgeliefert worden, allerdings hat sie noch ihre Macken. So können nach FTD-Informationen weiterhin keine Spekulationsverluste oder negative Erträge aus Stillhaltergeschäften verrechnet werden. In den anderen Fällen dürfte aber demnächst die Rückerstattung ins Haus stehen.

Quelle: ntv.de, ino

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