Ratgeber

Ein Plus im Geldbeutel Mehr vom Brutto-Gehalt

Die Gehälter der Angestellten sind mit Beginn dieses Jahres angestiegen. Neben leichten Veränderungen bei den Beitragsbemessungsgrenzen für die Pflichtversicherungen macht sich vor allem die deutliche Senkung des Beitrages zur Arbeitslosenversicherung direkt bemerkbar.

Niedriger Beiträge für die Arbeitslosenversicherung

Der Beitragssatz in der Arbeitslosenversicherung ist von 4,2 Prozent auf 3,3 Prozent gesunken. "Damit verändern sich die Netto-Einkommen der Arbeitnehmer entsprechend positiv nach oben", bilanziert Theo Wolsing von der Verbraucherzentrale NRW. Wer mehr verdient, profitiert davon allerdings naturgemäß mehr als derjenige mit einem geringeren Einkommen.

Musste ein Angestellter mit 4.000 EUR monatlichem Bruttoeinkommen 2007 noch 84 Euro pro Monat für die Arbeitslosenversicherung zahlen, also insgesamt 1008 Euro im Jahr, so sind es seit dem 1. Januar nur noch 66 Euro. Pro Jahr kommt er damit nur noch auf eine Summe von 792 Euro, das sind immerhin knapp 220 Euro weniger.

Auch bei der privaten Altersvorsorge hat sich etwas getan: Sowohl die Zulagen für die Sparer selbst als auch die Kinderzulagen bzw. die Zulagen für Neugeborene sind angestiegen. "Das ist durchaus ein zusätzlicher Anreiz, etwas für die private Altersvorsorge zu tun", findet Wolsing.

Höhere Zulagen bei Riester-Verträgen

Höhere Zuschüsse gibt es auch bei Riester-Verträgen. Wer vier Prozent seines Vorjahresbruttoeinkommens einzahlt und die volle Zulage kassiert, der kann sich in 2008 über 40 Euro mehr freuen: Statt 114 Euro erhält er in diesem Jahr ganze 154 Euro. Außerdem wird für jedes berechtigte Kind ab sofort die Zulage von 138 Euro auf 185 Euro aufgestockt.

Für einen besseren Verbraucherschutz sorgt das neue Versicherungsvertragsgesetzes, das zum Jahreswechsel in Kraft trat. Die Versicherer müssen ihre Kunden zum Beispiel ab sofort vor Vertragsunterzeichnung umfassender informieren als bisher und dies auch schriftlich dokumentieren.

Lebensversicherung: Beteiligung an Gewinnen

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, die für dieses Gesetz verantwortlich ist, weist insbesondere auf die Veränderungen beim Abschluss von Lebensversicherungen hin. Diese seien deutlich verbraucherfreundlicher geworden. "Das Gesetz legt fest, dass die Versicherungsnehmer bei Lebensversicherungen künftig an den erwirtschafteten Gewinnen zu beteiligen sind", erklärt Zypries, "und zwar auch an den so genannten stillen Reserven. Wir verpflichten die Unternehmen, die stillen Reserven quasi 'laut' zu machen: Das heißt, Versicherer müssen sie offen legen."

Die Hälfte der erwirtschafteten Reserve muss dann bei Beendigung des Vertrages an den Versicherten ausgezahlt werden.

Mehr Geld für Studenten

Und auch die Studierenden dürfen sich über mehr Geld freuen. Das BAföG für Schüler und Studenten wird ab dem 1. Oktober 2008 um satte zehn Prozent erhöht. Konkret haben Studenten damit knapp 60 Euro im Monat mehr in der Tasche, Schüler rund 40 Euro.

Dazu gibt es ab sofort einen darlehensfreien Kinderbetreuungszuschlag für studierende Eltern, wie Monika Zerbin vom BAföG-Amt in Düsseldorf sagt: "Dieser Zuschlag ist für Eltern gedacht, die studieren und Kinder unter zehn Jahren betreuen. Sie bekommen für das erste Kind 113 Euro ohne Darlehensanteil, also rein als Zuschuss, für jedes weitere Kind dann 85 Euro."

Auf dem Konto führen die neuen Regelungen also zu einer erfreulichen Bilanz.

Quelle: ntv.de

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