Auch teure Marken versagen Nur wenige Geschirrspültabs sind gut
27.07.2017, 21:27 Uhr
Die Tabs müssen mit vielen Arten von Dreck fertig werden und sollen das Geschirr nicht verkalken. Das schaffen längst nicht alle.
(Foto: imago/BE&W)
Viele Drogerien und Supermärkte haben Geschirrspültabs von Eigenmarken im Programm. Und die bekommen das Geschirr oft besser sauber als manches teure Markenprodukt, so die Stiftung Warentest.
Wenn das Geschirr auf einmal nicht mehr so sauber aus der Spülmaschine kommt wie früher, dann muss das nicht am Gerät liegen. Womöglich hat sich auch die Rezeptur der Spültabs geändert. Seit 2017 müssen Maschinen-Spülmittel ohne gewässerbelastende Phosphate auskommen. Viele Hersteller haben schon lange im Voraus umgestellt, ein paar hat sich die Stiftung Warentest schon vor zwei Jahren genauer angesehen. Jetzt hat sie erneut 14 Multitab-Kandidaten zum Probespülen geschickt. Das Ergebnis: durchwachsen. "Sogar teure Marken lagen auf den mittleren und hinteren Plätzen", kommentiert Projektleiter Konrad Giersdorf. Einige Billigprodukte brachten dagegen ganz passable Leistungen.
Multitabs sollen alles in einem leisten – reinigen, klarspülen, trocknen und Wasser enthärten. Um zu sehen, wie gut das klappt, haben die Laboranten in den fünf Monaten Testzeit über 5000 Geschirrteile mit extra angefertigten Schmutzmischungen bestrichen, Eigelb auf Bleche gepinselt und Automaten programmiert, die schluckweise Tee aus Tassen saugten, um dort genormte Teeränder entstehen zu lassen. Nach den Spülgängen begutachteten sie die Schmutzreste, zählten Wassertropfen, beurteilten Beläge und Glasschäden.
Die einzigen Tabs, die in allen Kategorien überzeugten, waren Somat Gold. Gerade in Gegenden mit hartem Wasser dürften die 4,70 Euro eine sinnvolle Investition sein, kein Mittel verhinderte Kalkbeläge besser. Aber Vorsicht, denn Somat ist nicht Somat: Wer zum kaum günstigeren zum Somat All in 1 greift, wird von der Reinigungsleistung enttäuscht sein. Die schrammt nämlich nur knapp am Urteil "mangelhaft" vorbei". Auch ein anderes Markenprodukt schlug sich alles andere als glanzvoll: die beiden Finish-Tabs im Test, Quantum und All in 1, wurden ebenfalls nur "ausreichend" bewertet. Sie reinigten schlecht und bekamen das Geschirr nicht richtig trocken.
Es geht auch gut und billig
Ziemlich vielversprechend waren dagegen einige Billig-Produkte. Die Multitabs von Aldi Süd und Nord, Rossmann und dm kamen in vielen Prüfpunkten fast an den Testsieger heran, und das zu einem Bruchteil des Preises. Mit den Alio Complete-Tabs von Aldi Süd etwa kostet ein Spülgang nur 7 Cent, mit Somat Gold sind es 20. Und dabei reinigt das Aldi-Mittel genauso gründlich, nur mit Kalk kommt es nicht so gut klar.
Doch nicht alle Billigheimer bestanden den Test. Blink 13 in 1 von der Müller-Drogerie reinigte nicht gut und konnte Verkalken fast gar nicht verhindern, schnell verunzierten weiße Beläge das Geschirr und sogar den Waschmaschineninnenraum. Gesamturteil: mangelhaft.
Multitabs sind zwar nun phosphatfrei und damit gewässerschonender, richtig umweltfreundlich sind sie aber immer noch nicht. Weil sie so viele Dinge gleichzeitig können sollen, landet bei jedem Spülgang unnötig viel Chemie im Abwasser. Wer umweltfreundlicher spülen will, sollte Solopulver flexibel dosieren oder gleich Solotabs kaufen, rät die Stiftung Warentest. Salz und Klarspüler werden dann extra hinzugefügt. Das ist zwar meistens nicht billiger, aber nachhaltiger.
Quelle: ntv.de, ino