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Fristen beachten Pflegekasse lehnt Pflegegrad ab: So wehren Sie sich

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Erfreulich ist es, wenn die Pflegekasse den angestrebten Pflegegrad anerkennt und die beantragten Leistungen bewilligt.

Erfreulich ist es, wenn die Pflegekasse den angestrebten Pflegegrad anerkennt und die beantragten Leistungen bewilligt.

(Foto: IMAGO/Pond5 Images)

Wenn Senioren den Alltag nicht mehr alleine meistern können, brauchen sie Unterstützung. Der nächste Schritt ist meist der Pflegeantrag. Doch was, wenn die Pflegekasse einen Pflegegrad ablehnt? Was Sie dann tun können.

Der Pflegegrad bestimmt, in welcher Höhe jemandem Pflegegeld zusteht. Die Pflegekasse stützt ihre Entscheidung meistens auf das Gutachten des Medizinischen Dienstes (MD). Dieses wird mit dem Bescheid zusammen verschickt. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, sollte dieser angefordert werden, da es wichtig ist, um den Pflegerad zu begründen.

Erfreulich ist es, wenn die Pflegekasse den angestrebten Pflegegrad anerkennt und die beantragten Leistungen bewilligt. Die Leistungen werden in der Regel rückwirkend ab dem Antragsmonat gewährt. Doch was, wenn die Pflegekasse im Bescheid einen Pflegegrad ablehnt oder einen niedrigeren festsetzt als erhofft? Dann können Versicherte Widerspruch einlegen.

Pflegeantrag abgelehnt? Ein Monat Zeit für Widerspruch

Zu lange sollte man das aber nicht aufschieben, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn: Ab der Zustellung des Bescheides läuft eine Frist von einem Monat. Wer nicht mehr weiß, wann genau der Bescheid in der Post lag, nimmt dessen Datum als Grundlage. So ist man auf der sicheren Seite.

Wichtig: Innerhalb des einen Monats muss der Widerspruch bei der Pflegekasse eingegangen sein. Um das sicherzustellen - und um im Streitfall einen Nachweis parat zu haben - rät die Verbraucherzentrale NRW, den Widerspruch persönlich bei der Pflegekasse abzugeben und sich den Eingang bestätigen zu lassen. Auch wer ihn per Einschreiben verschickt, geht auf Nummer sicher. Viele Pflegekassen bieten auch die Möglichkeit, online einen Widerspruch einzulegen.

Pflegeversicherte können Begründung nachreichen

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Übrigens: Es reicht aus, der Pflegekasse erst mal nur mitzuteilen, dass man Widerspruch gegen die Entscheidung einlegt. Die genaue Begründung, warum man dieser Ansicht ist, kann man nachreichen. Dafür sollten Versicherte den Bescheid der Pflegekasse und das Gutachten des Medizinischen Dienstes genau prüfen und zusammentragen, in welchen Punkten sie anderer Meinung sind. Dabei können Pflegeberatungen unterstützen.

Auf Grundlage des Widerspruchs und der Begründung prüft die Pflegekasse dann ihre Entscheidung. Das kann auch mit einer weiteren Pflegebegutachtung einhergehen, muss es aber nicht. Lehnt die Pflegekasse den Pflegegrad erneut ab, können Versicherte Klage beim Sozialgericht einreichen, so die Verbraucherzentrale.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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