Ein perfektes Wochenende in... Zürich - mehr als Uhren und Schokolade
24.09.2014, 18:30 Uhr
Sie ist die größte Stadt der Schweiz ohne eine wirkliche Großstadt zu sein. Eine WELTSTADT ist sie allemal! Die Rede ist von Zürich, das Ziel unseres nächsten Kurztrips. Seelage, Banken, Uhren und die Schokolade. Klar das haben wir entdeckt, aber das ist noch lange nicht alles!
Von Andreas Kock

n-tv Reporter Andreas Kock in Zürich
Willkommen in Zürich! Wir lachen uns Dada und erfreuen uns an Buddha, wir genießen Shoppinghighlights wie Luxemburgerli und Uhren, wir machen die Altstadt unsicher und auch den hippen Westen von Zürich, wir tun auch mal nichts und stürzen uns dann wieder kopfüber ins Geschehen …
Ja, lassen sie uns noch ein bisschen in der Altstadt bleiben: wer sie erkunden will, besteigt zunächst die Polybahn, eine alte Standseilbahn, und gewinnt den Blick von der Terrasse der früheren Polytechnischen Hochschule auf das historische Stadtzentrum.
Dann geht es zu Fuß durch die Gassen – und man macht Funde wie das Cabaret Voltaire. Hier wurde DADA ins Leben gerufen. 1916 in Krisenzeiten. Die Kunstströmung Dadaismus war im Kern pessimistisch, in der Kunstproduktion selbst aber ungemein unterhaltsam und witzig. Neben der ständigen Ausstellung gibt es im Cabaret Voltaire noch eine Bar und einen großen Raum für die verschiedensten Events. Und alles ist ironischer gehalten als normal – lustige Barhocker und bis zu acht Klorollen im Waschraum inclusive.
Jetzt noch mehr Kunst in den Kurztipps:
Das Migros Museum für Gegenwartskunst – gemeinsam mit der Kunsthalle auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei untergebracht. Der Schwerpunkt hier: junge Kunst.
Das das Museum Rietberg – markant wegen der Villa im Park. Hier ist die außereuropäische Kunst zuhause.
Dann das Großmünster in der Altstadt, nicht nur der mittelalterlichen Ursprünge wegen. Denn moderne Kunst gibt es auch hier. Der Blick richtet sich nach oben auf die Fenster des deutschen Künstlers Sigmar Polke.
Ähnliches gibt es im Frauenmünster gegenüber auf der anderen Seite der Limmat zu bestaunen – hier stammen die Fenster von Marc Chagall. Gut, der Eintritt hier ist kostenlos – aber auch sonst kann man die Kosten für Eintritte und Verkehr mit der ZürichCARD etwas begrenzen: 48 Franken oder knapp 40 Euro für drei Tage. Freier Eintritt in die meisten Museen – und es gilt freie Fahrt mit Tram, Bus, Seil-Bahn und Schiff.
In Zürich kann man auch wunderbar shoppen gehen – und bitte nicht nur Taschenmesser. In der Bahnhofsstraße zum Beispiel: was andernorts immer leicht anrüchig ist, ist hier die Einkaufsmeile.
Am Paradeplatz wird dann eben nicht nur in Finanzen gemacht – sondern auch in Schokolade und Gebäck. Nicht verpassen: die Confiserie Sprüngli mit der original Zürcher Leckerei "Luxembourgerli".
Unübersehbar - das Luxus-Gut, das wie kein zweites für die Schweiz steht: nämlich Uhren. Darum besuche ich das Uhrengeschäft Beyer – 13 Marken unter einem Dach und über 250 Jahre Verkaufserfahrung. Die wesentlichen Trends haben sich nicht geändert. Quarzuhren für die Damen - bei den Herren sind's eher die Mechanischen, also quasi die Dampflokomotiven der Uhrenindustrie. Der Kunde soll bei Beyer mit bestem Service verwöhnt werden: mit interkultureller Kompetenz, einer eigenen Werkstatt und auch das gehört zum Geschäft: ein eigenes Uhren-Museum.
Dann erstmal ausruhen in der Unterkunft. Für mein Zimmer im Design-Hotel 25Hours habe 120 Euro gezahlt, Spezialrate, übers Internet gebucht. Es wirklich sehr witzig eingerichtet. Aber noch ist der Abend jung. Zeit für einen Ausflug in die Nacht.
Es geht nochmal in die Nähe des Bahnhofs. Auf einen Drink in die Dante Bar. Die Spezialität des sehr jung wirkenden Ladens ist der Cocktail namens Negroni. Zentrale Bestandteile: Gin, Campari, roter Wermut.
Der Tag danach im Trend-Bezirk Zürich West. Auf zur Stadterkundung! Diesmal mit dem Fahrrad, oder wie es hier heißt: mit dem Velo.
Hier die Kurztipps für Zürich West:
Der Schiffsbau – der Szene-Mittelpunkt, die Spielstätte für Theater, Musik und Gastronomie.
Frau Gerolds Garten – eine Open-Air-Lokal mit dem Charme des Provisorischen. Teilweise kommen die Zutaten für Speisen und Drinks aus eigenem Anbau.
Gleich um die Ecke – die Viadukt-Bögen – mehrere Dutzend sehr attraktiver Designer- und Konzeptläden.
Nun zu einer besonderen Züricher Tradition. Die Stadt am Wasser ist eine Stadt der Badeanstalten. Es gibt solche am Fluß und solche am See. Ich bin am See – es geht es geht ins Seebad Utoquai. Herrlich die Abkühlung!
Baden macht hungrig. Ich sitze im nahegelegenen Restaurant Fischstube und lasse mir - nein: keinen Fisch zubereiten! Ich bekomme ein Schnitzel Primavera. Die Spezialität des Hauses. Schluss mit der überfeinen Sterne-Küche, zurück zu den Wurzeln, so das Motto des Betreibers. Ich kann nur sagen: das Schnitzel war fantastisch!!!
In wenigen Stunden geht mein Flieger. Dabei habe ich mich gerade an diese Eleganz, die Ruhe, den Lebensstil dieser Stadt gewöhnt. Ich glaube nach Zürich werde ich definitiv wiederkommen. Und vielleicht sehen wir uns einmal dort. Ich würde mich freuen! Also: Tschüß.
Quelle: ntv.de