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Unter 25-Jährige ohne Überblick Smartphone ist oft eine Schuldenfalle

Viele Jugendliche aktivieren eine Studie zufolge ihr Smartphone rund 80 Mal am Tag. Foto: Henning Kaiser

Angeblich alle siebeneinhalb Minuten schalten junge Menschen ihr Smartphone an. Viele haben dabei die Kosten nicht im Blick. Mit durchschnittlich 1350 Euro stehen junge Schuldner einer Studie zufolge bei ihren Telefon- und Internetanbietern in der Kreide.

Wenn das Handy zur Schuldenfalle wird: Junge Menschen haben überdurchschnittlich hohe Schulden bei Telefon- und Internetanbietern.

Wenn das Handy zur Schuldenfalle wird: Junge Menschen haben überdurchschnittlich hohe Schulden bei Telefon- und Internetanbietern.

(Foto: dpa)

Junge Menschen, die im Jahr 2014 in Deutschland eine Schuldnerberatungsstelle aufgesucht haben, hatten überdurchschnittlich oft Schulden bei ihren Telefon- und Internetanbietern. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, belaufen sich hier die Verbindlichkeiten bei den unter 25-Jährigen auf durchschnittlich 1350 Euro - das waren 18 Prozent ihrer gesamten Schulden.

Das monatliche Nettoeinkommen junger Schuldner lag bei Aufnahme der Beratung durchschnittlich bei 725 Euro. Fast zwei Monatseinkommen wären demnach notwendig, um ausschließlich die Forderungen von Telekommunikationsanbietern zu begleichen.

Die Verbindlichkeiten der unter 25-jährigen Schuldner bei Telekommunikationsanbietern waren wesentlich höher als bei allen beratenen Schuldnern, bei denen diese Schulden etwa 850 Euro ausmachten. Während die Schulden junger Menschen gegenüber Kreditinstituten und Telekommunikationsanbietern auf etwa vergleichbarem Niveau lagen, zeigt sich bei allen beratenen Schuldnern ein anderes Bild: Die Verbindlichkeiten bei Banken überstiegen die Verbindlichkeiten bei Unternehmen der Telekommunikationsbranche um mehr als das 20-fache.

Unangemessener Umgang mit Geld

Bei Beratungsbeginn hatten die beratenen Schuldner insgesamt mit durchschnittlich etwa 990 Euro ein höheres monatliches Nettoeinkommen als die unter 25-Jährigen. Nur knapp fünf Prozent aller beratenen Personen verfügten über Einkünfte von mehr als 2000 Euro pro Monat. Etwa 60 Prozent der Schuldner mussten monatlich mit Einnahmen von unter 1045 Euro und damit mit einem Einkommen unterhalb der Pfändungsfreigrenze auskommen. Über Beträge bis zu dieser Freigrenze kann ein Schuldner im Falle einer Pfändung frei verfügen, sofern er kein sonstiges Vermögen besitzt. 

Hauptauslöser der Überschuldung von Personen, die 2013 Rat bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, war der Verlust des Arbeitsplatzes (24 Prozent). Aber auch andere Ereignisse wie Trennung, Scheidung sowie der Tod des Partners (zusammen 14 Prozent) beziehungsweise Erkrankung, Sucht oder Unfall (zusammen 13 Prozent) führten häufig zu kritischen finanziellen Situationen. Unwirtschaftliche Haushaltsführung (11 Prozent) und gescheiterte Selbstständigkeit (8 Prozent) waren weitere bedeutende Faktoren.

Bei den unter 25-Jährigen spielte die unwirtschaftliche Haushaltsführung hingegen eine weitaus größere Rolle. Bei jedem fünften Schuldner dieser Altersgruppe war ein unangemessener Umgang mit Geld der Hauptauslöser der Überschuldung. 

Quelle: ntv.de, awi

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