Betrug im Namen von Bezahldienst Vorsicht! Wenn "Paypal" anruft, sollte man auf der Hut sein
06.10.2023, 12:52 Uhr Artikel anhören
Wo viel Geld im Spiel ist, sind Kriminelle nicht weit.
(Foto: Sebastian Kahnert/dpa)
Der Anruf klingt erst mal erfreulich. Schließlich verkündet eine Computerstimme, dass eine größere Zahlung via Paypal ins Haus steht. Es müssen lediglich noch ein paar Daten preisgegeben werden, dann fließt die Kohle. Was tunlichst unterlassen werden sollte. Denn es handelt sich um einen Betrugsversuch.
Für viele ist Paypal die erste Wahl, wenn es um sicheres Bezahlen beim Online-Shopping oder die schnelle Überweisung an Freunde geht. Rund 32 Millionen Kunden in Deutschland nutzen nach Unternehmensangaben den Bezahldienst
Doch Verbraucher sollten auf der Hut sein, denn wo viel Geld im Spiel ist, sind Kriminelle nicht weit, um ihr Stück vom Kuchen zu kassieren. So klingelt derzeit vermehrt bei ihnen das Telefon und eine automatisierte Stimme verkündet: "Guten Tag, Sie haben eine Zahlung via Paypal erhalten". Um an das Geld zu kommen, müssen die Angerufenen lediglich noch ein paar Daten via Eingabe preisgeben. Was aber unbedingt unterlassen werden sollte. Stattdessen sollte das Gespräch umgehend beendet werden, wie Paypal auf Anfrage von RTL.de warnt. Die Masche ist Polizei-Behörden unter dem Namen "Spoofing" bekannt. Dies bezeichnet in der IT verschiedene Täuschungsversuche zur Verschleierung der eigenen Identität.
Seriöse Unternehmen rufen ihre Kunden in der Regel nicht an
"Kriminelle nutzen dabei die Namen von Unternehmen wie Paypal, um sensible Daten abzugreifen, zum Beispiel Zugangsdaten, Passwörter oder Finanzinformationen, etwa Kreditkartendaten, oder um Verbraucher direkt dazu zu bewegen, eine Zahlung vornehmen", erklärt Sabrina Winter, Pressesprecherin von Paypal. So sollten sich Verbraucher stets bewusst machen, dass seriöse Unternehmen ihre Kunden nicht anrufen, um persönliche Informationen abzufragen oder mit der Aufforderung, Zahlungen auszulösen, erklärt Winter.
Auch die Verbraucherzentrale warnt vor "Spoofing" im Namen Paypals. Hier allerdings in leicht abgeänderter Form. Hier informiert eine Computer-Stimme darüber, dass angeblich eine Zahlung über mehrere Hundert Euro bei Paypal veranlasst worden sei. Falls man diese stoppen wolle, soll eine Taste gedrückt werden. Dabei wurden diejenigen, die nach der Ansage tatsächlich eine Taste gedrückt haben, mit einem Menschen verbunden und im Gespräch zum Zahlen von Geld auf Auslandskonten oder zum Investieren in Kryptowährungen gedrängt.
Wie kommen die Kriminellen an die Nummer?
Hier gilt es, umgehend aufzulegen und keinesfalls die geforderte Taste zu drücken. Die Verbraucherschützer raten stattdessen dazu, die Paypal-App zu öffnen oder die echte Internetseite paypal.de, sich dort anzumelden und nachzuschauen, ob es wirklich eine Zahlungsanweisung über einen hohen Betrag gibt. Falls ja, sollte umgehend Kontakt zum echten PayPal-Kundenservice aufgenommen werden.
Ungeachtet dessen, fragen sich Betroffene, wie die Betrüger an ihre Telefonnummer gekommen sein mögen. Am wahrscheinlichsten ist es, dass zahlreiche Nummern "auf gut Glück" angerufen werden. Die Nummer könnte zum Beispiel aus öffentlichen Telefonverzeichnissen stammen oder aus früheren Datenlecks verschiedener Firmen. Dabei müssen die Betroffenen nicht mal ein Paypal-Konto haben. Bei der großen Verbreitung des Zahlungsdienstes ist es aber sehr wahrscheinlich, dass die Kriminellen einen Treffer landen. Und wer dann eine Taste drückt, gibt ihnen die Bestätigung, über ein PayPal-Konto zu verfügen. Das ist vergleichbar mit Phishing-Mails, die im Namen großer Unternehmen wahllos verschickt werden - auch an Personen, die gar keine Verbindung zu dem Unternehmen haben.
Quelle: ntv.de, awi