Im Goldrausch Was Käufer wissen müssen
24.02.2009, 07:55 UhrDie Talfahrt der Finanzmärkte treibt den Goldpreis erneut in Rekordhöhen. Angesichts der Finanzkrise flüchten viele Anleger in das angeblich sichere Edelmetall. Nach dem Höchstpreis von 1032,70 US-Dollar je Unze im März 2008 notiert der Rohstoff derzeit wieder nahe der 1000-Dollar-Marke. Wer jetzt noch einsteigen will, sollte einige Dinge beachten:
Wie wird Gold gehandelt?
Das Metall wird pro Feinunze berechnet, die 31,1035 Gramm entspricht. Der Preis wird teils durch die Nachfrage nach echtem Gold bestimmt, das die Schmuckbranche oder die Halbleiterindustrie benötigen. Allerdings koppelt sich der Preis auch oft davon ab und richtet sich nach den Finanzmärkten. Und dort ist entscheidend, wie viele Anleger den Kauf von Gold als rentabler ansehen als die Anlage in Aktien oder anderen Papieren.
In welcher Form kann ich Gold kaufen?
Gold kann in physischer Form als Münze oder Barren gekauft werden. Es gibt aber auch Zertifikate, Optionsscheine, Fonds oder andere Wertpapiere, die den Goldpreis abbilden oder sich an ihm orientieren. Sie erlauben teils auch auf einen fallenden Goldpreis zu wetten. Über Aktien von Goldminen oder Bergbau-Unternehmen kann man indirekt am Goldpreis verdienen.
Wo kann ich Gold kaufen und verkaufen?
Physisches Gold handeln die Banken, aber auch private Unternehmen, die sich auf den Goldmarkt spezialisiert haben. Goldpapiere können generell dort erworben und verkauft werden, wo auch andere Wertpapiere erhältlich sind.
Wird der Goldpreis immer in Dollar angegeben?
Ja. Zwar ist der Gold-Kurs noch ein Stück von seinem Rekordstand aus dem März 2008 entfernt. Weil der Dollar aber deutlich stärker ist als damals, ist Gold in der Eurozone ein ganzes Stück mehr wert als damals. Je nach Situation können Zertifikate interessant sein, die sich zwar am Goldpreis orientieren, aber den Wert in Euro abbilden. Solche Wertpapiere tragen den Zusatz "Quanto" im Namen.
Fallen beim Kauf auch Gebühren an?
Beim Kauf von Gold muss ein Aufschlag auf den Kurs gezahlt werden, so dass der Ankaufspreis stets über dem Verkaufspreis liegt. Je kleiner die gekaufte Menge, desto größer ist dieser Aufschlag. Und: Bei Barren ist der Aufschlag meist größer als bei Münzen. Bei den Münzen richtet sich der Preis aber auch nach dem Sammlerwert, nicht nur nach dem Goldpreis. Bei Goldpapieren fällt wie bei Wertpapieren üblich ein Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent an.
Muss ich Gold versteuern?
Barren und Münzen müssen in Deutschland weder beim Kauf noch beim Verkauf versteuert werden. Anders die Gold-Wertpapiere, sie werden wie Aktien behandelt. So fallen seit diesem Jahr etwa beim Verkauf von Gold-Zertifikaten 25 Prozent Abgeltungssteuer auf die Gewinne an.
Ist Gold wirklich eine sichere Anlage?
Ja und Nein. Einerseits ist die Menge an Gold auf der Welt begrenzt, weil kaum noch neue Vorkommen erschlossen werden. Deshalb dürfte es immer Nachfrage nach dem Metall geben und Gold wohl immer etwas wert sein. Allerdings zeigen die vergangenen Jahrzehnte, dass es zu heftigen Preisschwankungen kommen kann und damit auch herbe Verluste drohen. Zudem profitieren Anleger bei Gold nur vom eventuellen Kursanstieg. Laufende jährliche Zinsen gibt es bei der Anlage nicht.
Quelle: ntv.de