Formel1

Fünf Abbrüche im Regen von Imola Chaos-Quali spült Verstappen und Vettel nach vorn

Vettel profitierte vom Fehler seines Ferrari-Nachfolgers Carlos Sainz.

Vettel profitierte vom Fehler seines Ferrari-Nachfolgers Carlos Sainz.

(Foto: IMAGO/Motorsport Images)

Fünf Rote Flaggen prägen das Qualifying zum vierten Rennen der Formel-1-Saison. Bei schwierigen Bedingungen sichert sich Weltmeister Max Verstappen die Pole Position für den Sprint. Sebastian Vettel profitiert von der Unruhe, während Schumacher-Kollege Magnussen im Haas glänzt.

Eigentlich plant die Formel 1 rund 60 Minuten für das Qualifying ein, in Imola allerdings dauert es mehr als 105 Minuten, bis die Startplätze für das erste Sprintrennen der Saison vergeben sind. Max Verstappen profitiert im Red Bull von der fünften und finalen Roten Flagge der Qualifikation, nachdem Lando Norris seinen McLaren im letzten Versuch im Kiesbett festfährt - und damit die provisorische Pole Position für den Weltmeister zur Gewissheit macht.

Verstappen (1:27,999 Minuten) startet damit am Samstag (16.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) von Platz eins, neben ihm in der ersten Reihe geht der WM-Führende Charles Leclerc (+0,779 Sekunden) in den 21 Runden langen Sprint. "Platz zwei ist keine Katastrophe. Wir werden morgen alles geben", sagte Leclerc trotzig. "Es war schwierig. Erst trocken, dann Regen, sehr rutschig", erklärte Verstappen: "Ein Fehler, und man ist in der Wand. Ich mag das."

Die Startaufstellung für den Sprint vor dem Großen Preis der Emilia-Romagna

1. Max Verstappen (Red Bull) - 2. Charles Leclerc (Ferrari)
3. Lando Norris (McLaren) - 4. Kevin Magnussen (Haas)
5. Fernando Alonso (Alpine) - 6. Daniel Ricciardo (McLaren)
7. Sergio Perez (Red Bull) - 8. Valtteri Bottas (Alfa Romeo)
9. Sebastian Vettel (Aston Martin) - 10. Carlos Sainz (Ferrari)
11. George Russell (Mercedes) - 12. Mick Schumacher (Haas)
13. Lewis Hamilton (Mercedes) - 14. Zhou Guanyu (Alfa Romeo)
15. Lance Stroll (Aston Martin) - 16. Yuki Tsunoda (AlphaTauri)
17. Pierre Gasly (AlphaTauri) - 18. Nicholas Latifi (Williams)
19. Esteban Ocon (Alpine) - 20. Alexander Albon (Williams)

Dritter wird im von Regen geprägten Qualifying von Imola überraschend Norris (+1,132), dessen Fahrfehler im dritten und entscheidenden Abschnitt für den vorzeitigen Abbruch der ungewöhnlich langen Session sorgt. Das Ergebnis des Sprints wiederum gibt die Startaufstellung für den Großen Preis der Emilia-Romagna am Sonntag (15 Uhr/RTL und im Liveticker bei ntv.de) vor.

Unerwartet weit vorne in der Ergebnisliste der Quali findet sich auch Kevin Magnussen, der im Haas den vierten Platz (+1,165) belegt. Dahinter landen Fernando Alonso (Alpine/+1,203), Daniel Ricciardo (McLaren/+1,743), Sergio Perez (Red Bull/+1,809) und Valtteri Bottas (Alfa Romeo/+2,440) - und dann folgt schon auf Rang neun Sebastian Vettel. Der Aston-Martin-Pilot profitiert zwischenzeitlich von den zahlreichen Unterbrechungen, zeigt bei schwierigen und wechselhaften Bedingungen aber auch seine fahrerische Klasse. "Wir gehören eigentlich nicht dahin", sagte der 34-Jährige am Sky-Mikrofon: "Regen ist für uns gut, weil er alles durcheinander würfelt."

Mercedes rahmen Schumacher ein

Vettel ist dabei einer der Nutznießer des folgenschweren Fehlers, den sich sein Nachfolger bei Ferrari im zweiten Qualifying-Abschnitt leistet. Carlos Sainz, der unter der Woche seinen Vertrag verlängert hat, dreht sich im letzten Sektor und kann auch den seitlichen Einschlag in die Streckenbegrenzung nicht mehr verhindern. Sainz steigt zwar unverletzt aus, das Auto aber ist fahruntüchtig, und die Session muss für dessen Bergung mit einer Roten Flagge unterbrochen werden. Weil es während dieser Unterbrechung zu regnen beginnt, kann sich in den verbleibenden zehn Minuten niemand mehr verbessern.

Während das für Vettel, der zu diesem Zeitpunkt in Q2 auf Platz acht steht, den erstmaligen Einzug ins Q3 in diesem Jahr bedeutet, beendet Sainz' Abflug die Hoffnungen von Mick Schumacher auf einen Sprint-Startplatz unter den Top Ten. Auf der Jagd nach den ersten Weltmeisterschaftspunkten geht der Haas-Pilot nun von Platz zwölf in das 100-Kilometer-Rennen am Samstag, in dem erstmals die ersten Acht mit Zählbarem belohnt werden. Eingerahmt wird der junge Deutsche ("Es wäre viel mehr drin gewesen") von den Mercedes-Piloten George Russell auf Position 11 und Lewis Hamilton auf Position 13. "Es ist enttäuschend", sagte Hamilton: "Wir haben als Team zu wenig Performance gezeigt."

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Im ersten Qualifying-Abschnitt hatte zuvor die abtrocknende Strecke für persönliche Bestzeiten und Positionsveränderungen im Sekundentakt gesorgt. Der Kurs wurde mit jeder Sekunde schneller, in den letzten Sekunden von Q1 rettet sich auch deshalb Schumacher knapp in die Top 15, während Hamilton einer noch größeren Enttäuschung entgeht und als 15. das Q2 erreicht - dank einer Winzigkeit von 0,004 Sekunden. So klein ist der Vorsprung des Rekordweltmeisters auf Yuki Tsunoda im Alpha Tauri.

Das im nur 20 Minuten von Imola entfernten Faenza beheimatete Schwesterteam von Red Bull erlebt eine Quali zum Vergessen. Tsunoda als 16. und Pierre Gasly als 17. müssen im Sprint am Samstag Plätze gutmachen, um sich für den Grand Prix am Sonntag in eine bessere Startposition zu bringen. Für einen Schreckmoment und die erste Rote Flagge sorgte zuvor Alex Albon, an dessen Williams die rechte Hinterradbremse erst in Flammen aufgeht und sich dann in ihre Einzelteile auflöst. Der ehemalige Red-Bull-Pilot startet den Sprint damit als 20. und Letzter - beim Großen Preis von Australien vor zwei Wochen hatte sich Albon vom Ende des Feldes mit einer herausragenden Fahrt noch in die Punkte vorgearbeitet.

Quelle: ntv.de

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