So läuft der fünfte Spieltag II BVB jagt Rekord und verdammt Fake News
20.09.2017, 11:42 Uhr
Nicht mehr in Dortmund, aber immer noch Thema: Ousmane Dembélé.
(Foto: imago/Team 2)
Nein, der FC Bayern ist nicht Tabellenführer. Und Hannover 96 war es nie. An der Spitze der Fußball-Bundesliga steht der BVB. Das Spiel beim HSV muss den Dortmundern wie ein Geschenk vorkommen. Das hätten die Kölner auch gerne.
Bleibt der BVB an der Spitze?
So, halten wir mal fest: Der FC Bayern hat am Dienstagabend das vermeintliche Spitzenspiel auf Schalke souverän gewonnen und lässig demonstriert, dass ihnen die Gelsenkirchener nicht gefährlich werden können. Die Leipziger Rasenballsportler kassierten derweil beim auf einer Wolke des Erfolgs schwebenden FC Augsburg schon ihre zweite Niederlage in dieser Saison. Nun ist die Dortmunder Borussia dran, die ja als Spitzenreiter in diesen fünften Spieltag der Fußball-Bundesliga geht - auch wenn die Münchner in der vorläufigen Tabelle auf Platz eins stehen. Das zählt aber nicht. Abgerechnet wird erst nach der letzten Partie einer Runde.
Heute (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) steht für den BVB das Gastspiel im Volkspark an. Der Hamburger SV hat mittelfristig das Problem, dass Klaus-Michael Kühne kein Geld mehr an den Klub verschenken will. "Für mich ist jetzt erst mal Schluss", hatte der Investor dem "Handelsblatt" gesagt. Kurzfristig geht es für die Mannschaft von Markus Gisdol darum, nach den Niederlagen gegen Leipzig und in Hannover nicht schon wieder zu verlieren. Der Trainer ahnt aber, dass das nicht leicht wird: Der BVB sei "im Moment das Nonplusultra" der Liga. Aber: "In so einem Spiel kannst du nur gewinnen. Und ich glaube schon, dass wir die Mittel haben, Dortmund Schwierigkeiten zu bereiten."
Und die Borussen? Wehren sich, wie es Klubchef Hans-Joachim Watzke empört formulierte, gegen "totale Fake News". Die spanische Sporttageszeitung "Marca" hatte behauptet, der FC Barcelona müsse dem BVB zehn Millionen Euro weniger für Ousmane Dembélé zahlen, weil der nun verletzt ist. Es gebe, räumte Watzke ein, "einen Bonus für eine gewisse Anzahl an Spielen" - allerdings über die gesamte Vertragslaufzeit von fünf Jahren. "Wir müssen demnach auf keinen einzigen Euro verzichten." Puh. Zurück zum Sport. Die Dortmunder haben in dieser Saison noch keinem Gegner gestattet, den Ball in ihr Tor zu schießen. Damit sind sie auf dem Weg zu einem vereinsinternen Startrekord. Der Bestwert datiert aus der Saison 2001/2002, als der BVB in den ersten Partien 381 Minuten ohne Gegentreffer blieb. Aktuell steht die Mannschaft von Trainer Peter Bosz bei 360 Minuten. Was das betrifft, mutet das Spiel in Hamburg wie ein Geschenk an. Zumindest die erforderlichen 22 Minuten werden die Dortmunder schon irgendwie überstehen. Tipp: 0:3.
Schreiben die Kölner erstmals an?
Apropos zurück zum Sport: Nachdem die Kölner auf einen Protest gegen das 0:5 in Dortmund am Sonntagabend verzichtet haben, können sie sich darauf konzentrieren, zum ersten Mal in dieser Saison zu punkten. Trainer Peter Stöger jedenfalls hat die Hoffnung vor dem Spiel in Müngersdorf gegen die Frankfurter Eintracht (ab 18.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) nicht aufgegeben: "Das wird eine intensive Partie. Aber ich gehe davon aus, dass wir das erste Mal anschreiben." Er weiß aber auch: "Es wird schwieriger für uns, auch weil es mehr Kritik gibt und das Team weniger Vertrauen aus dem Umfeld bekommt." Wirklich angenehm ist die Lage nach vier Niederlagen und 1:12 Toren tatsächlich nicht, und am Sonntag geht's dann zum starken Aufsteiger nach Hannover: "Ich habe sogar gelesen, dass vier Punkte Pflicht sind", sagte Stöger dazu, "ich weiß jetzt nicht, was sonst passiert." Warten wir's ab. Tipp: 0:0.
Was passiert sonst noch?
1. FSV Mainz 05 - TSG Hoffenheim: Das könnte eine interessante Veranstaltung werden. Beim bis dato letzten Heimspiel gegen den Europaligastarter führten die Mainzer zur Halbzeit mit 4:1, auch nach 56 Minuten noch. Am Ende stand dann aber ein 4:4. Seinerzeit hieß der Trainer noch Martin Schmidt. Sein Nachfolger Sandro Schwarz sagt nun, nachdem sein Team am Wochenende beim FC Bayern mit 0:4 verprügelt worden war: "Wir sind komplett in der Saison angekommen." Die Hoffnung bei den Gästen trägt Serge Gnabry. Vom FC Bayern ausgeliehen, plagt er sich mit einer Kapselverletzung im Sprunggelenk. Am Samstag spielt die TSG dann gegen Schalke. Die Zeit sei zwar "etwas knapp", sagte Trainer Julian Nagelsmann. Aber "es kann sein, dass es für das Wochenende reicht". Tipp: 1:2.
Hertha BSC - TSV Bayer 04 Leverkusen: Während die Berliner nach dem Punkt in der Europaliga gegen Bilbao und dem Punkt in der Bundesliga in Sinsheim ganz guter Dinge sind, hat sich auch in Leverkusen nach dem ersten Saisonsieg mit 4:0 gegen Freiburg die Laune gebessert. Nur eines bedrückt Trainer Heiko Herrlich: Dass sein neuer Angreifer Lucas Alario nicht spielen darf, sei eine "unwürdige Situation". Argentiniens Verband verweigert nämlich die Freigabe. River Plate will den Spieler, der bereits in Leverkusen trainiert, nicht freigeben und wirft Bayer Anstiftung zum Vertragsbruch vor. Also sagt Herrlich: "Stand jetzt konzentriere ich mich auf die Spieler, die zur Verfügung stehen." Tipp: 1:2.
SC Freiburg - Hannover 96 (alle 20.30 Uhr): Nur mal so: Auch Hannover war in dieser Saison nie Tabellenführer. Abgerechnet wird - wie oben erwähnt - stets nach der letzten Partie eines Spieltags, alles andere ist Quatsch. Was ja nichts daran ändert, dass der Aufsteiger mit seinen zehn Punkten sehr gut gestartet ist - im Gegensatz zu den Freiburgern. Trainer Christian Streich aber hält den Ball flach. Zwei Punkte aus vier Spielen? "Das ist das Normalste auf der Welt. Und jetzt kommt Hannover - fertig." Tipp: 1:0.
Wer spielt das beste Phrasenschach?
"Es ist total zum Kotzen." Schalkes Torhüter Ralf Fährmann war nach dem 0:3 gegen den FC Bayern im Gespräch mit dem Bezahlsender Sky nicht ganz damit einverstanden, dass der Videoassistent beim Stand von 0:0 auf Elfmeter für die Münchner entschieden hatte.
Quelle: ntv.de