Fußball

Gladbach verpasst's, Schalke feiert Risse schießt den 1. FC Köln ins Glück

Da strahlt der Kölner: Marcel Riss und Anthony Modeste.

Da strahlt der Kölner: Marcel Riss und Anthony Modeste.

(Foto: Jonas Güdpa)

In einem emotionalen Nachbarschaftsduell gibt's am Ende für den 1. FC Köln einen durchaus vergnüglichen Sieg in Mönchengladbach. Mainz bezwingt in einem tollen Fußballspiel den SC Freiburg. Und Schalke feiert in Wolfsburg einen späten, aber verdienten Erfolg.

Bor. Mönchengladbach - 1. FC Köln 1:2 (1:0)

Die Mönchengladbacher Borussia rutscht in der Fußball-Bundesliga immer tiefer in die Krise. Die Mannschaft unterlag im Rheinderby dem 1. FC Köln mit 1:2 (1:0) und wartet damit seit sechs Ligaspielen auf einen Sieg. Die Diskussionen um Trainer André Schubert dürften damit zunehmen. Nach 495 Minuten ohne Bundesliga-Tor brachte Kapitän Lars Stindl (32.) die Gladbacher in einer starken ersten Halbzeit zwar verdient in Führung, doch Torjäger Anthony Modeste (59.) glich aus. Marcel Risse sorgte mit seinem Treffer in der Nachspielzeit per indirektem Freistoß aus 34 Metern für den ersten Kölner Sieg im Borussia-Park nach über acht Jahren und die erste Gladbacher Heimniederlage in der Liga nach zwölf Begegnungen ohne Pleite seit Januar.

Da feixt er: Anthony Modeste. 1. FC Köln.

Da feixt er: Anthony Modeste. 1. FC Köln.

(Foto: imago/mika)

Ungeachtet der Negativserie vor der Länderspielpause begann die Borussia vor 53.757 Zuschauern stürmisch. Mit schnellen Kombinationen wirbelten die Fohlen die Dreierkette der Kölner immer wieder durcheinander. Thorgan Hazard bot sich nach starkem Zuspiel von Ibrahima Traore die frühe Möglichkeit zur Führung, doch der Belgier scheiterte am stark reagierenden Thomas Kessler im FC-Tor (5.). Kessler ersetzte den am Knie operierten U21-Nationaltorwart Timo Horn. Die Gastgeber waren bei ihrer Generalprobe für das Champions-League-Duell am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gegen Manchester City auch in der Folge das klar spielbestimmende Team, der Druck nahm immer weiter zu. Die Gäste hatten kaum einmal Entlastung und näherten sich lediglich durch Modeste dem Gladbacher Tor einmal an (24.).

Anders die Borussia: Zielstrebig, laufstark, aggressiv - die Gladbacher ließen dem FC in den ersten 45 Minuten kaum einmal Luft zum Atmen. Kessler verhinderte gegen Mahmoud Dahoud einen Rückstand (20.), war gegen Stindl aber machtlos. Mergim Mavraj hatte den Ball noch unhaltbar abgefälscht. Die Gladbacher ließen auch mit der Führung im Rücken nicht nach. Pech hatte Traore mit einem Freistoß an die Latte (42.). FC-Trainer Peter Stöger reagierte auf die schwache Vorstellung seiner Mannschaft und brachte Artjoms Rudnevs für Kapitän Matthias Lehmann, der nach einem harten Einsteigen gegen Dahoud Glück hatte, nur die Gelbe Karte von Schiedsrichter Manuel Gräfe bekommen zu haben (39.). Die Gäste versuchten noch früher zu stören, doch die Borussia kombinierte sich geschickt durch die Kölner Linien. Nach Pass von Stindl verzog Hazard knapp (50.). Danach kam ein Bruch ins Gladbacher Spiel. Die Gäste taten nun deutlich mehr für ihr Offensivspiel, brachten das Tor von Yann Sommer zunächst aber nur durch Distanzschüsse in Gefahr. Dann war aber Modeste zur Stelle: In seinem 100. Bundesligaspiel kam er per Kopf zu seinem zwölften Saisontreffer. Und dann kam Marcel Risse.

FSV Mainz 05 - SC Freiburg 4:2 (2:0)

Der FSV Mainz 05 hat eine erfolgreiche Generalprobe für seinen entscheidenden Europacup-Auftritt gefeiert. Die Rheinhessen setzten sich in einem hochklassigen Spiel mit 4:2 (2:0) gegen ihren Lieblingsgast SC Freiburg durch. Damit überholte der FSV (17 Punkte) den Aufsteiger (15) in der Tabelle. Kapitän Niko Bungert (15.), der türkische Nationalspieler Yunus Malli per Foulelfmeter (20.), Stefan Bell (82.) und Karim Onisiwo (90.+5) trafen für die Mainzer, die seit nunmehr zehn Spielen gegen Freiburg ungeschlagen sind und im heimischen Stadion noch nie gegen die Breisgauer verloren haben. Für Freiburg waren Vincenzo Grifo (67.) und Nils Petersen (85.) erfolgreich. Durch den dritten Heimsieg in Folge haben sich die FSV-Profis Selbstvertrauen für die Europa-League-Partie am Donnerstag beim AS St. Etienne geholt. Bei einer Niederlage ist das Europacup-Abenteuer der Mainzer vorzeitig zu Ende.

VfL Wolfsburg - FC Schalke 04 0:1 (0:0)

Der FC Schalke 04 hat im Duell der Fehlstarter den nächsten großen Schritt auf seiner Aufholjagd Richtung Europa gemacht. Das Team von Trainer Markus Weinzierl setzte sich verdient beim VfL Wolfsburg mit 1:0 (0:0) durch und schafft immer mehr den Anschluss an das obere Mittelfeld. Die Königsblauen, die nach dem entscheidenden Tor von Nationalspieler Leon Goretzka (82.) ihren ersten Auswärtssieg der Saison feierten, sind seit sechs Bundesligaspielen ungeschlagen.

Schalkes Matchwinner: Leon Goretzka.

Schalkes Matchwinner: Leon Goretzka.

(Foto: dpa)

Seit Anfang Oktober holten die Gelsenkirchener 14 Punkte und haben nach ihrem Katastrophen-Start die Wende eindrucksvoll geschafft. Wolfsburg wartet dagegen weiter auf den ersten Heimsieg und hinkt seinen Ambitionen deutlich hinterher. Unter dem neuen Trainer Valerien Ismael kassierten die Niedersachsen bereits die dritte Niederlage im vierten Ligaspiel. Der teure Kader hat schon nach einem Drittel der Saison den Kontakt zu den angestrebten europäischen Plätzen verloren. Große Aufregung gab es 20 Minuten vor Goretzkas Siegtor. Nach einem Zweikampf im Wolfsburger Strafraum protestierte Weltmeister Benedikt Höwedes und forderte lautstark einen Elfmeter (61.). Nach einem Eckball hatte Luis Gustavo den Schalker behindert - doch Schiedsrichter Felix Zwayer entschied sich in der kniffligen Szene gegen einen Elfmeter.

FC Augsburg - Hertha BSC 0:0

Hertha BSC kommt auswärts weiterhin nur langsam voran. Die so stark in die Spielzeit gestarteten Berliner trennten sich 0:0 vom FC Augsburg. Das Team aus der Hauptstadt bleibt zwar in der Spitzengruppe, wartet aber seit fünf Spielen in gegnerischen Stadien auf den zweiten Saisonsieg. Die ersatzgeschwächten Schwaben blieben im dritten Heimspiel nacheinander ohne Dreier. Vor 27.007 Zuschauern überzeugten beide Mannschaften mit kompaktem Spiel nach hinten und taktischer Disziplin.

Trotz des Ausfalls eniger Leistungsträger beschränkte sich der FCA nicht nur aufs Verteidigen, wenngleich die Berliner etwas mehr Ballbesitz aufwiesen. Nach vorne ließen sich die Kontrahenten reichlich Reserven. Das Risiko war dosiert, mehr Tempo hätte den Angriffsbemühungen gut getan. Das Torlos-Remis kam aber nicht überraschend: In den vorangegangenen sechs Bundesliga-Spielen zwischen beiden Teams fielen nur drei Tore - und diesmal gab es das nächste 0:0.

SV Darmstadt 98 - FC Ingolstadt 0:1 (0:0)

Drei Punkte zur Premiere: Trainer Maik Walpurgis hat ein traumhaftes Debüt gefeiert und dem kriselnden FC Ingolstadt neue Hoffnung eingehaucht. Nach zehn Partien ohne einen einzigen Sieg platzte mit dem 1:0 (0:0) bei Darmstadt 98 endlich der Knoten - aufatmen dürfen die Schanzer aber noch lange nicht. Nach dem Treffer von Moritz Hartmann (68.) belegt der FCI mit fünf Zählern nämlich weiter einen Abstiegsplatz. Sieben Tage nach der überraschenden Inthronisierung von Walpurgis, der auf den glücklosen Markus Kauczinski gefolgt war, überstrahlte die Freude über den Sieg naturgemäß aber die weiter angespannte Situation. Mit acht Punkten nistet sich auch Darmstadt im unteren Tabellendrittel ein.

Quelle: ntv.de, sgi/sid/dpa

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