Deutsche Legionäre im Formcheck Schweinsteiger schwerfällig, Can verspottet
01.09.2015, 15:25 Uhr
Unbezwingbar im Paris-Tor: Kevin Trapp. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er auch ohne PSG-Sturmdivasuperstar Zlatan Ibrahimovic auf ein Bild darf.
(Foto: AP)
Endlich darf Bastian Schweinsteiger für Manchester durchspielen, prompt verliert United. Die Presse sieht ein schwerfälliges Fußballhirn, lästert aber vor allem über Liverpools Emre Can. Toni Kroos schafft es, bei Reals Torgala negativ aufzufallen.
Export des Wochenendes
Kevin Trapp (Paris St. Germain): Es wird einsam für den Ex-Frankfurter in der Ligue 1. Auch im vierten Spiel blieb er mit Paris St. Germain ohne Gegentor, auch im vierten Spiel gewann der Meister, der erste Verfolger hat schon drei Punkte Rückstand. Trapps Leistung: Ohne Fehl und Tadel. Das ist auch DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke nicht entgangen. Könnte heißen: Beförderung folgt. Schließlich ist Trapp erst 25 Jahre alt.
Startelf

Bastian Schweinsteiger tritt für Manchester United auf den Ball. Für manche Medien war diese Szene symptomatisch für seine Leistung beim 1:2 gegen Swansea City.
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Bastian Schweinsteiger (Manchester United): Durchgespielt, die Führung für United bejubelt, trotzdem in Swansea verloren. Schweinsteiger konnte die englische Presse erneut nicht zu hymnischer Verehrung verleiten, zählte für einige Medien aber zu den Lichtblicken im United-Team. Eine Stunde lieferte er laut den "Manchester Evening News" immerhin eine "imposante" Leistung, dann fielen die Gegentore. Die "Daily Mail" bilanzierte mangelnde Anpassung an das höhere Tempo in der Premier League: "Er wirkt immer noch schwerfällig." Immerhin: Das nötige Fußballgehirn, um entscheidende Pässe zu spielen, will die Zeitung beim DFB-Kapitän entdeckt haben.
Robert Huth (Leicester City): Die Berliner Abwehrkante ist immer noch der erfolgreichste Bundesliga-Export in der Premier League. Durch das glückliche 1:1 bei Aufsteiger Bournemouth rutschte Leicester zwar auf Platz drei, liegt damit aber immer noch vor Schweinsteigers ManUnited. Allerdings: Wirklich Werbung in eigener Sache konnte Huth diesmal nicht machen.
Shkodran Mustafi (FC Valencia): Das Warten des Weltmeisters auf den ersten Saisonsieg mit Valencia in der Primera Division geht weiter. Beim 1:1 gegen Deportivo La Coruna spielte Mustafi durch.
Lukas Podolski (Galatasaray Istanbul): Es geht aufwärts für den Weltmeister und seinen neuen Verein. Am dritten Spieltag glückte der erste Sieg, mit 4:1 (2:1) bei Konyaspor, trotz zwischenzeitlicher Unterzahl. Das ist keine verkappte Häme gegen Podolskis Leistung, der in der Startelf stand und bis zur 79. Minute mitspielte. Ab der 67. Minute musste Galatasaray nach einer Gelb-Roten Karten zu zehnt spielen.
Toni Kroos (Real Madrid): Wenn die eigene Mannschaft 5:0 gewinnt so wie Real Madrid gegen Betis Sevilla, und die Presse über die eigene Leistung schreibt: "Man merkte kaum, dass er auf dem Platz stand." Dann ist das eigentlich nur ein Lob, wenn man Schiedsrichter oder Torwart der siegreichen Mannschaft ist. Kroos allerdings ist immer noch als Taktgeber im Mittelfeld der Madrilenen angestellt, gegen Betis wurde er nach 64. Minuten durch Casemiro ersetzt. Den Vertrag des 23-jährigen Brasilianers verlängerte Real nach dem Spiel bis 2021.
Gelegenheitsarbeiter
Mario Gomez (Besiktas Istanbul): Nach zwei Kurzeinsätzen stand der Vielleicht-irgendwann-bald-wieder-Nationalstürmer gegen Gaziantepspor erstmals in der Startelf. Bleibenden Eindruck hinterließ der Mittelstürmer nicht, nach dem 1:0 für Besiktas in der 76. Minute wurde er fast umgehend ausgewechselt. Danach lief die Besiktas-Tormaschine heiß, Endstand: 4:0. Ex-Nationalspieler Andreas Beck spielte durch.

Erst nominiert, dann düpiert: DFB-Aspirant Emre Can erlebte im Liverpool-Trikot eine Horrorhalbzeit gegen West Ham United.
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Emre Can (FC Liverpool): Die Hymnen auf den Youngster waren diesmal schon zur Halbzeitpause verklungen, dann wurde Can ausgewechselt. Zu Recht, fand nicht nur ESPN: "Glücklicherweise wurde er vor diesem Spiel in den DFB-Kader berufen. Wenn nämlich seine Nominierung von dieser Leistung abgehangen hätte, würde er vielleicht nie wieder einen Anruf bekommen. Der einzige Mann auf dem Platz mit einer schlechteren Leistung war der Schiedsrichter."
Edeljoker
Marc-André ter Stegen (FC Barcelona): War beim 1:0 des FC Barcelona gegen den FC Malaga erneut Bankdrücker. Dürfte das in der Liga auch bleiben.
Lazarett
Mesut Özil (FC Arsenal): "Mysteriös" war nach dem 1:0 des FC Arsenal bei Newcastle United eines der meistgebrauchten Wörter im Zusammenhang mit Özil. Warum? Weil er kurzfristig wegen einer Knieblessur nicht spielen konnte und immer noch unklar ist, was er hat und wann er wieder kicken kann. Im DFB-Kader für den EM-Doppelpack gegen Polen und Schottland steht er trotzdem. Und Thomas Schneider, der Assistent des Bundestrainers Joachim Löw, sagt: "Wir sind zuversichtlich, dass wir den Mesut hinbekommen."
Sami Khedira (Juventus Turin): Ist immer noch verletzt. Ohne Khedira verlor Italiens Rekordmeister auch sein zweites Ligaspiel, diesmal 1:2 beim AS Rom. Statt ganz oben wie eigentlich immer in den letzten Jahren steht Juve plötzlich am Tabellenende der Serie A. "Juve in der Krise, das Team hat Aggressivität verloren und braucht mehr Qualität", lästerte der "Corriere dello Sport". Klingt nach besten Voraussetzungen für Khedira, sobald er fit ist.
Per Mertesacker (FC Arsenal): Wie Özil beim 1:0-Sieg in Newcastle nicht dabei, ein Infekt der Atemwege bremst ihn weiter aus. Trotz der Horror-Vorstellung seines Vertreters Calum Chambers gegen Liverpool dürfte Mertesacker aber registriert haben: In den beiden Ligaspielen ohne ihn spielte Arsenal zu Null.
Miroslav Klose (Lazio Rom): Immer noch verletzt, immer noch schmerzlich vermisst. Nach der 0:3-Klatsche in Leverkusen und dem Verpassen der Champions League holte sich Lazio Klose-los in der Serie A ein 0:4 bei Chievo Verona.
Antonio Rüdiger (AS Rom): Verletzt und trotzdem glücklich. Grund ist das 2:1 der Römer gegen Juventus Turin. Es sieht so aus, als ob Rüdiger in einer funktionierenden Mannschaft spielen wird - sofern er denn dann nach Genesung mitspielen darf.
Quelle: ntv.de