
"Liquid Glass" macht sich auch auf dem Sperrbildschirm gut.
(Foto: kwe)
Apple stellt am 15. September das Update auf iOS 26 bereit. Mit "Liquid Glass" verleiht es auch älteren iPhones eine frisches Aussehen, und bringt auch sonst einige interessante Neuerungen.
Am kommenden Montag veröffentlicht Apple iOS 26, das ein besonderes Update sein wird. Denn seit 2013 gibt Apple der Benutzeroberfläche des Betriebssystems erstmals wieder einen komplett neuen Look. Die weiteren Veränderungen sind weniger revolutionär, aber dennoch bemerkenswert.
"Liquid Glass"
Apple vereinheitlicht seine Betriebssysteme, was nicht nur an der übereinstimmenden Versionsnummer 26 zu sehen ist. Die Benutzeroberflächen bekommen auch ein neues gemeinsames Design namens "Liquid Glass". Apple möchte damit unter anderem Inhalte stärker zur Geltung bringen, was vor allem durch transparente Elemente erreicht wird, die scheinbar über anderen Inhalten schweben. Steuerelemente, Navigation, App-Symbole, Widgets et cetera wirken so viel lebendiger als bisher.
Das beginnt schon auf dem Sperrbildschirm, wo sich die Uhrzeit fließend an den verfügbaren Platz im Bild anpasst. Dazu sieht man bei Hintergrundbildern einen 3D-Effekt, wenn man das iPhone hin- und herbewegt. Neue App-Symbole bieten die Auswahl zwischen hellen und dunklen Designs, transparenten und eingefärbten Elementen.
Eine transparente Adressleiste macht es im Safari-Browser möglich, dass Webseiten unter iOS 26 das gesamte Display ausfüllen können. Die Kamera-App wird übersichtlicher, unter anderem "schwebt" der Auslöser jetzt über der Vorschau, statt von einem schwarzen Balken eingerahmt zu sein. Ein weiteres Beispiel für "Liquid Glass" ist die Fotos-App, die neben dem transparenten Look separate Tabs für die Mediathek und Sammlungen erhält.
Mehr Apple Intelligence
Apple musste zwar die Pläne, Siri zu einem ähnlich leistungsfähigen KI-Assistenten wie Google Gemini zu machen, bis vermutlich nächstes Jahr verschieben, doch ein paar spannende neue oder verbesserte Funktionen mit Apple Intelligence bringt iOS 26 trotzdem.
An erster Stelle sind Live-Übersetzungen für Text und Audio zu nennen, die in Nachrichten und Facetime sowie Telefongesprächen zur Verfügung stehen. Bei Sprache werden zunächst nur Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch und Portugiesisch unterstützt, bei Text stehen mehr zur Verfügung.
Visual Intelligence bietet unter anderem die neue Möglichkeit, ChatGPT Fragen zu dem zu stellen, was auf dem Bildschirm zu sehen ist. Zusätzlich kann man Google, Etsy oder andere unterstützte Apps durchsuchen, um ähnliche Bilder und Produkte zu finden. Auf Englisch gibt es zusätzlich die Option, auf Plakaten angezeigte Ereignisse mit Ort, Datum und Ort in den Kalender zu übernehmen.
Außerdem gibt es erweiterte KI-Möglichkeiten, Konversationen mit Genmojis oder durch Image Playground erstellte Bilder auszuschmücken. Dabei können auch Kurzbefehle helfen, die unter iOS 26 in der Lage sind, Funktionen von Apple Intelligence einzubinden.

Die ChatGPT-Antwort lautet: "Das sind Seelöwen. Genauer gesagt handelt es sich vermutlich um Stellersche Seelöwen, die an der Pazifikküste Nordamerikas häufig auf Felsen ruhen."
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Wer möchte, kann von der KI jetzt automatisch aus E-Mails von Händlern und Lieferanten Details zur Sendungsverfolgung identifizieren und zusammenfassen lassen.
Neue Möglichkeiten bei Anrufen und Nachrichten
Die Telefon-App bekommt ein einheitliches Layout, das Favoriten, die Anrufliste und Voicemails an einem Ort zusammenbringt. Zudem kann sie jetzt Anrufe von unbekannten Nummern automatisch annehmen und Informationen sammeln. Mit den Details kann man dann entscheiden, ob man annehmen oder ablehnen möchte. Praktisch ist auch der Halte-Assistent: Hängt man bei einem Anruf in einer Warteschleife, übernimmt er und gibt ein Zeichen, sobald ein Mensch am anderen Ende der Leitung ist.
Auch in der Nachrichten-App gibt es jetzt die Option, Botschaften von unbekannten Personen herauszufiltern. Sie erscheinen in einem speziellen Ordner, wo man die Nummer dann als bekannt markieren, nach mehr Informationen fragen oder löschen kann. Die Nachrichten bleiben stummgeschaltet, solange man die Nummer nicht akzeptiert.
Manche freuen sich darauf, andere sind jetzt schon genervt: Man kann in Nachrichten unter iOS 26 Umfragen erstellen. Kommt man selbst nicht auf die Idee, schlägt Apple Intelligence es bei passender Gelegenheit vor. Wer möchte, kann Konversationen mit in Image Playground erstellten individuellen Hintergründen versehen. In Gruppenchats kann man jetzt eine Schreibanzeige sehen und Apple Cash anfordern, senden und empfangen.
Im Auto bringt iOS 26 neue Funktionen für CarPlay. Eine kompakte Ansicht für eingehende Anrufe ermöglicht es, zu sehen, wer anruft, ohne wichtige Informationen wie Wegbeschreibungen zu verpassen. Mit Emojis und anderen Symbolen (Tapbacks) kann man jetzt schnell auf Nachrichten reagieren. Außerdem kommen mit dem Update festgepinnte Gespräche sowie Widgets und kompakte Informationen zu Sportergebnissen, Lieferstatus, Fahrplänen et cetera in Echtzeit (Live-Aktivitäten).
Was noch?
"Mit Lyrics Pronunciation können alle mitsingen, egal welche Sprache sie sprechen", schreibt Apple. Das kann ziemlich lustig und chaotisch werden, denn damit sind Echtzeit-Übersetzungen von Songtexten in Apple Music gemeint.
In Wallet gibt es jetzt die Möglichkeit, bei Bordkarten Informationen der Fluggesellschaft zu Gates, Verspätungen et cetera als Live-Aktivitäten anzeigen zu lassen. Ebenso kann man dort jetzt Karten von Flughäfen aufrufen.
Apple Games ist eine neue App, in der man Spiele aus dem App Store und Apple Arcade an einem Ort, inklusive Events und Updates findet.
Die AirPods Pro 2 und die Airpods 4 (ANC) bieten künftig Audioaufnahmen in Studioqualität. Außerdem können die Stöpsel unter iOS 26 als Fernbedienung der Kamera dienen.
Eltern erhalten mit dem Update weitere Möglichkeiten der Kindersicherung. Dazu gehören die Erlaubnis für Kontaktanfragen, eine unscharfe Darstellung von sensiblen Inhalten in FaceTime-Anrufen und von Fotos in geteilten Alben. Eltern können ihren Kindern als Ausnahme überdies erlauben, eine App mit einer Altersbeschränkung für App-Inhalte zu laden, die sie eingeschränkt haben.
Der Safari-Browser erhält einen verbesserten Schutz vor dem sogenannten Fingerprinting. Dabei handelt es sich um eine Technik, mit der Nutzer anhand von spezifischen Geräte- oder Browserdaten eindeutig identifiziert und online verfolgt werden können.
Zu den Bedienungshilfen gehört jetzt eine neue Oberfläche für sogenannte Braille-Displays. Das sind E-Reader-ähnliche Geräte, die Inhalte in tastbare Schrift (Braille-Schrift) für blinde und sehbehinderte Menschen umwandeln. Nutzerinnen und Nutzer können unter anderem mit dem iPhone unkompliziert Braille-Notizen machen oder Berechnungen durchführen.
Quelle: ntv.de