Technik

Milliardär Icahn glaubt's nicht Apple-Fernseher endgültig vom Tisch?

Warum einen kompletten Fernseher bauen, wenn eine Set-Top-Box Apples Inhalte auf alle TV-Geräte bringen kann?

Warum einen kompletten Fernseher bauen, wenn eine Set-Top-Box Apples Inhalte auf alle TV-Geräte bringen kann?

(Foto: Apple)

Die Gerüchte über einen angeblichen Apple-Fernseher bleiben wohl für immer Gerüchte. Das Unternehmen soll entsprechende Pläne endgültig aufgegeben haben, heißt es. Ob sie jemals existiert haben? Milliardär Icahn ist fest davon überzeugt.

Ein Fernsehgerät von Apple, über das seit Jahren vor allem von Analysten spekuliert wurde, ist laut einem Zeitungsbericht definitiv vom Tisch. Der iPhone-Konzern habe das Projekt vor über einem Jahr nach fast einem Jahrzehnt Entwicklung auf Eis gelegt, berichtet das "Wall Street Journal". Apple habe am Ende entschieden, dass man nicht genug innovative Funktionen bieten könne, um sich in den scharf umkämpften Markt zu begeben, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

Apple wolle aber nach wie vor einen Online-TV-Service entwickeln, setzte dafür jedoch auf eine Weiterentwicklung seiner Zusatz-Box Apple TV, so die Zeitung. Das Portal "9to5Mac" berichtete, Apple plane für die kleine schwarze Settopbox ein großes Update. So soll die Box mit der Spracherkennung Siri gesteuert werden können. Außerdem werde Apple TV für Apps von Drittanbietern geöffnet werden.

Begründet oder nicht: Was Carl Icahn sagt oder schreibt, beeinflusst Aktienkurse.

Begründet oder nicht: Was Carl Icahn sagt oder schreibt, beeinflusst Aktienkurse.

(Foto: REUTERS)

Das war's also für den Apple-Fernseher? Multi-Milliardär Carl Icahn ist da offiziell ganz anderer Meinung. Der Apple-Investor drängt schon seit Längerem Unternehmenschef Tim Cook zu Aktienrückkäufen, um dem dem Kurs des seiner Meinung nach völlig unterbewerteten Papiers nach oben zu treiben. In einem offenen Brief an Cook schreibt er, Analysten und Medien verstünden Apple nicht und schätzten das Potenzial des Unternehmens völlig falsch ein. Statt 128 Dollar sei die Aktie 240 Dollar wert. Icahns Begründung: Apple werde in Zukunft zwei neue Produktkategorien beherrschen - Fernseher und Autos. Das TV-Gerät erwartet er für kommendes Jahr, beim Auto gibt er Apple noch bis 2020 Zeit.

Beweise liefert der "Wall-Street-Hai" nicht, aber der Kurs der Apple-Aktie legte nach Veröffentlichung des Briefs um 1,4 Prozent zu. Und Fakten hin oder her: Icahn, der laut "Handelsblatt" im Januar 2014 mit rund 3,6 Milliarden Dollar an Apple beteiligt war, hat Einfluss. Im April stockte Apple auf Druck des Investors sein Rückkauf-Programm von 90 auf 140 Milliarden Dollar auf und erhöhte die Quartalsdividende um 11 Prozent. Und es gibt noch Luft nach oben: Apple soll 190 Milliarden Dollar auf der hohen Kante haben.

Vage Gerüchte

Gerüchte über einen Apple-Fernseher schwirren schon seit Jahren herum. In diversen Medienberichten war von Prototypen und Zeitplänen die Rede - doch ein Gerät kam nie auf den Markt. Oft stammten die sehr vagen Gerüchte von Analysten, Leaks wie beim iPhone oder der Apple Watch gab es von einem Apple-Fernseher bisher nicht - weder Fotos von Bauteilen noch Blaupausen.

Das Geschäft mit Fernsehgeräten wird von südkoreanischen und chinesischen Herstellern beherrscht, die Größe verschafft ihnen enorme Kostenvorteile. Die einst führenden japanischen Anbieter kämpfen dagegen unter dem heftigen Preisdruck mit massiven Problemen. Apple habe in den Markt mit einem Gerät mit besonders scharfen Bildern dank hoher Ultra-HD-Auflösung einsteigen wollen, schreibt das "Wall Street Journal". Inzwischen kommen immer mehr solcher Fernseher zu stetig sinkenden Preisen in den Handel. Außerdem sei geplant gewesen, den Apple-Fernseher mit Kameras für Videotelefonie zu versehen. Mitte des vergangenen Jahrzehnts hätten Apple-Ingenieure auch ein futuristisches Display entwickelt, das in ausgeschaltetem Zustand durchsichtig war, aber dank Lasern auch Bilder anzeigen konnte. Die Technologie habe aber eine ungenügende Bildqualität bei zu hohem Stromverbrauch gehabt.

Quelle: ntv.de, kwe/dpa

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