Bluetooth-Kopfhörer von B&O Beoplay H7 ist ein edler Ohren-Schmeichler
31.10.2015, 13:49 Uhr
Der Beoplay H7 hat ein zeitlos schickes Design mit Aluminium und Leder.
(Foto: kwe)
450 Euro sind für einen Bluetooth-Kopfhörer ein stolzer Preis. Ob ihn der Beoplay H7 des dänischen Edel-Herstellers Bang & Olufsen wert ist, hat n-tv.de getestet.
Wer den Beoplay H7 aufsetzt, muss keine Weichmacher-Schwaden oder knarzendes Plastik befürchten. Bei Bang & Olufsen ist nicht nur die technische Qualität eines Geräts wichtig, auch Design und Materialien spielen eine große Rolle. So sieht auch der neue Over-Ear-Kopfhörer der Dänen klasse aus und besteht zu einem großen Teil aus Leder und Aluminium. Dort wo Kunststoff zum Einsatz kommt, ist er prima verarbeitet und stört den insgesamt sehr hochwertigen Eindruck des Beoplay keineswegs.
Absolut lobenswert ist der Tragekomfort des 280 Gramm leichten Kopfhörers. Die Muscheln umfassen auch größere Ohren ohne zu drücken, weiches Lammleder lässt die Haut darunter auch nach stundenlangem Musikgenuss kaum schwitzen. Der Anpress-Druck der Muscheln ist je nach Kopfgröße nahezu ideal bis perfekt. Der Bügel lässt sich stufenlos einstellen und leistet dabei ausreichend Widerstand, um die gewählte Position auch zu halten. Erstaunlicherweise drücken dabei auch die sehr harten und rau verkleideten Bügelpolster nicht, sondern sorgen angenehm für einen festen Halt des Kopfhörers. Das Leder soll im Laufe der Zeit immer schöner werden, notfalls lassen sich die Muschel-Polster wechseln.
Tippen, wischen, kreisen
Gelungen ist auch die Sensor-Bedienung des Kopfhörers. Zum Starten und Stoppen tippt man auf die rechte Muschel, mit kreisenden Bewegungen im oder gegen den Uhrzeigersinn erhöht oder senkt man die Lautstärke. Um einen Song vor oder zurückzuspringen, genügt ein Wischer. Ein Tipper nimmt Anrufe entgegen, langes Drücken beendet ein Gespräch, zwei kurze Tipper starten die Wahlwiederholung. Das funktioniert alles wunderbar, man muss sich an die Bedienung allerdings erst gewöhnen. Problematisch ist vor allem der Doppel-Tipper, den viele Nutzer zum Vorspringen bei der Wiedergabe kennen und so oft aus Versehen das Telefon des letzten Gesprächpartners klingelt.
Klang passt zum Design
Der Klang des Beoplay H7 ist schlicht und einfach klasse. "Schlicht und einfach" darf dabei wörtlich genommen werden. Denn die große Qualität des Kopfhörers ist es, ohne Übertreibungen bei Bässen oder Höhen einen extrem ausgeglichenen und wunderschön sauberen Sound zu liefern. Dabei kann er extrem laut werden, aber auch an der Schmerzgrenze klirrt nichts. Eine aktive Geräuschunterdrückung gibt's beim Beoplay H7 im Gegensatz zum H8 nicht. Der Kopfhörer lässt aber auch passiv nur wenige Geräusche durch.
Kopplung und Übertragung via Bluetooth 4.1 (aptX) klappte im Test immer einwandfrei, auch durch zwei Rigips-Wände hindurch brach der Empfang über 10 Meter nicht ab. Der H7 klingt dabei im Funkbetrieb so gut wie mit Kabelanschluss. Die Laufzeit gibt B&O mit 20 Stunden an, wer nicht ununterbrochen Musik hört, kommt mehrere Tage ohne Steckdose aus. Lobenswert: Der Beoplay hat einen Wechsel-Akku in der linken Muschel.
Unterm Strich ist der Beoplay H7 ein verdammt guter und hochwertiger Bluetooth-Kopfhörer, der schlichtes und zeitloses Design mit hoher Soundqualität verbindet. 450 Euro sind ein sehr stolzer Preis, zumal keine aktive Rauschunterdrückung an Bord ist und B&O nur ein Stofftäschchen für den Transport mitgibt. Verglichen mit überteuerten Plastikbombern ist der Beoplay H7 seinen Preis aber vielleicht doch wert.
Quelle: ntv.de