LG baut ein Tablet mit Stil G Pad 8.3 ist ein Tipp fürs neue Jahr
03.12.2013, 18:22 Uhr
Das LG G Pad 8.3 hat einen Full-HD-Bildschirm und ein Metallgehäuse.
(Foto: kwe)
LG hat mit dem Nexus 5 und dem G 2 bewiesen, dass es sehr gute Smartphones herstellen kann. Mit dem G Pad 8.3 wollen die Südkoreaner zeigen, dass sie auch in der Lage sind, günstige, aber erstklassige Tablets zu bauen. n-tv.de hat es getestet.
Wer ein schickes kleines Android-Tablet sucht, muss ein Auge auf das LG G Pad 8.3 werfen. Sein Design ist zwar nicht umwerfend, aber schön schlicht. Von vorne sieht es ausgeschaltet aus, wie die meisten Tablets: ein Bildschirm mit abgerundeten Ecken. Im Gegensatz zu Samsung und Apple verzichtet LG aber auf einen physischen Home-Button und setzt ausschließlich die virtuellen Android-Tasten ein. Das hat den großen Vorteil, dass das Tablet im Hoch- und Querformat gleich gut nutzbar ist.
Der Rahmen um das Display ist schlank, aber an den Längsseiten nicht so dünn, dass der Daumen auf der Touch-Fläche landet, wenn man das Tablet im Hochformat mit einer Hand hält. Dafür ist das LG G Pad sehr gut geeignet, da es trotz eines größeren Displays schmaler als das iPad mini und mit 338 Gramm recht leicht ist. Insge samt misst das G Pad 216,8 x 126,5 x 8,3 Millimeter. Die Verarbeitung ist sehr gut, alles sitzt fest und passgenau. Unter den Android-Tablets ist das LG G Pad vielleicht das Gerät, das sich in dieser Hinsicht am ehesten mit dem iPad mini messen kann.
Speicher ist erweiterbar
Die Rückseite erinnert an ältere Smartphones. Sie besteht überwiegend aus gebürstetem Metall, das sich an den Längseiten fast bis zum Bildschirm wölbt. An den Stirnseiten verbreitert sich der Rahmen in einem Bogen zu zwei schmalen Kunststoff-Flächen mit abgeflachter Kante. Im oberen Teil sitzt links die 5-Megapixel-Kamera, darüber ein Infrarotsender, der das G Pad zur Fernbedienung für Fernseher und andere Geräte macht. Rechts oben hat das Tablet einen verdeckten Einschub für microSD-Karten und die Kopfhörerbuchse. Die beiden Stereo-Lautsprecher hat LG an der rechten Seite für Videos im Querformat angebracht.

16 Gigabyte interner Speicher reichen für System und Apps locker aus, alles andere kann man auf microSD-Karten speichern.
(Foto: kwe)
Das 8,3 Zoll große LC-Display im 16:10-Format hat 1920 x 1200 Pixel, was 273 ppi entspricht. Über sichtbare Pixel zu schreiben, erübrigt sich damit. Der IPS-Bildschirm stellt Farben sehr natürlich, nicht so knallig wie AMOLED-Displays dar und hält sich auch bei den Kontrasten etwas zurück. Dabei hat er insgesamt einen sehr warmen Farbton. Die Blickwinkel sind super, auch in sehr spitzen Winkeln ist der Bildschirm problemlos ablesbar und die Farben blassen nicht aus. Jedoch fehlt es dem G Pad etwas an Leuchtkraft. Unter normalen Bedingungen ist die automatische Helligkeitsregelung fast immer am Anschlag und für sonnige Situationen fehlt die Reserve nach oben.
Die Leistung stimmt
Der Touchscreen reagiert so akkurat wie beim Smartphone LG G2, was den insgesamt kräftigen Eindruck, den das LG G Pad im Test hinterlassen hat, unterstützt. Dass LG "nur" einen Snapdragon 600 verwendet und nicht den aktuelleren Snapdragon 800, spürt man zu keinem Zeitpunkt. Der auf 1,7 Gigahertz getaktete Vier-Kerner erledigt mit seinem zwei Gigabyte großen Arbeitsspeicher alle Aufgaben ohne zu zucken. Allerdings lässt sich das Gerät im Internet beim Aufbau von Webseiten etwas mehr Zeit als andere Tablets. Im AnTuTu-Benchmark schnitt das G Pad nur etwas schwächer als das HTC One ab, das ebenfalls von einem Snapdragon 600 angetrieben wird.
Der Akku, der eine Kapazität von 4600 Milliamperestunden hat, entäuschte im Test nicht. Zehn bis 15 Stunden Laufzeit sind durchaus drin, auch wenn man das Tablet relativ intensiv nutzt. Sieht man ununterbrochen Videos, ist laut Labortests nach sechs bis sieben Stunden Schluss.
Die Kamera gehört ganz klar nicht zu den Stärken des LG G Pad 8.3. Sie ist nur bei guten Lichtverhältnissen zu gebrauchen und macht auch dann nur Wischiwaschi-Fotos. Dafür ist die Frontkamera relativ lichtstark und zeigt in Videochats ein gutes Bild.
Software mit vielen Extras
LG liefert das G Pad mit Android 4.2.2 aus, dem es seine etwas zu verspielte eigene Benutzeroberfläche übergestülpt hat. Das Tablet bietet dadurch weitgehend die gleichen, zahlreichen Zusatzfunktionen wie das Smartphone LG G2. Unter anderem kann man den deaktivierten Bildschirm "aufwecken", indem man ihn zwei Mal schnell hintereinander antippt. Der Nutzer mehrere Kombinationen von bis zu fünf virtuellen Tasten zur Auswahl, kann Anwendungen vorübergehend aus dem Display ziehen, per QSlide Apps in eigenen, skalierbaren Fenstern starten und mit QuickMemo jederzeit Notizen auf dem Display schreiben und als Screenshot teilen.
Besonders wichtig ist für G-Pad-Nutzer aber QPair, da es das Tablet vorerst nur ohne Mobilfunk-Modul gibt. Um unterwegs mit dem Tablet ins Internet gehen zu können, kann man diese App auf einem Android-Smartphone installieren über die sich die Geräte dann via Bluetooth koppeln. Das G Pad nutzt dann nach einem Tipper auf den entsprechenden Schalter in der App die Mobilfunkverbindung des Telefons, wobei der Nutzer keine weiteren Einstellungen auf dem Smartphone vornehmen muss. Im Test hat dies einwandfrei funktioniert. Außerdem leitet QPair Benachrichtigungen weiter aufs Tablet, die man teilweise auch direkt beantworten kann.
Alles in allem beweist LG mit dem G Pad tatsächlich, dass es erstklassige Tablets herstellen kann. Auch wenn der ansonsten hervorragende Bildschirm etwas dunkel und die Kamera wenig taugt, ist das Gerät sicher eines der besten Tablets in seiner Größenklasse. Noch kostet das Gerät mit 16 Gigabyte internem Speicher 300 Euro, aber schon kurz nach Weihnachten sollte es für rund 250 Euro angeboten werden. Dann ist es ein heißer Kandidat für den Preis-Leistungs-Sieg.
Quelle: ntv.de