Buffalo macht's einfach Lohnt sich eine eigene Cloud?
08.02.2012, 19:16 Uhr
Die Cloudstation Pro Duo ist etwa so breit wie drei Taschenbücher.
(Foto: kwe)
Daten auf einem Cloud-Speicher online auszulagern kommt immer mehr in Mode. Doch nicht jedem ist wohl bei dem Gedanken, seine Fotos, Videos und Dokumente einem Internet-Dienst anzuvertrauen. Buffalo bietet mit seiner Cloudstation eine Lösung fürs Wohnzimmer an, die im Handumdrehen eingerichtet ist. Lohnt sich die Anschaffung?
Während Online-Speicher früher vor allem für professionelle Anwender interessant waren, gibt es inzwischen eine große Zahl von Diensten, die Cloud-Funktionen auch für den Alltag von privaten Nutzern interessant machen. Oft ist der Online-Speicher sogar gratis zu haben. Microsoft beispielsweise bietet mit seinem Skydrive 25 Gigabyte für lau.
Die kostenlosen Cloud-Angebote sind allerdings oft mit Einschränkungen wie Upload-Limits oder wenigen Funktionen verbunden und oft verschlüsseln die Anbieter Daten gar nicht oder nur unzureichend. Außerdem vertrauen Nutzer ihre Fotos, Videos oder Dokumente meistens Servern an, die irgendwo im Ausland stehen und nicht der deutschen Rechtssprechung unterliegen. Wer viel Online-Speicher benötigt, alle Möglichkeiten nutzen möchte und sichere Server in Deutschland wünscht, muss für die Cloud bezahlen. Der empfehlenswerte Anbieter Strato bietet seinen Online-Speicher Hidrive ab 1,49 Euro monatlich für 20 Gigabyte an. Hinzu kommt eine einmalige Einrichtungsgebühr von 9,90 Euro. Wer 500 Gigabyte benötigt, zahlt 16,90 Euro pro Monat - das läppert sich.
Eine Alternative zu Internet-Diensten sind Netzwerkspeicher (NAS), die in den eigenen vier Wänden stehen. Buffalo bietet mit seiner Cloudstation-Serie Geräte an, die auch von Einsteigern "spielend leicht" zu administrieren sein sollen. Die Cloudstation Pro Duo gibt's mit einer Speicherkapazität von 2 Terabyte (2000 Gigabyte) ab 260 Euro und mit 4 Terabyte ab 445 Euro.
Das Gehäuse der Cloudstation Pro Duo misst 8,6 x 12,7 x 20,4 Zentimeter und ist komplett aus Plastik gefertigt. Innen sitzen zwei Festplatten, die per Klippverschluss leicht gewechselt werden können. Neben der LAN-Buchse bietet das Gerät auf der Rückseite noch einen USB-Anschluss. Der Prozessor ist mit 1,6 Gigahertz getaktet, der Arbeitsspeicher (RAM) ist 256 Megabyte groß.
Schnell betriebsbereit
Um die Cloudstation in Betrieb zu nehmen, muss sie der Nutzer nur mit mit einer Steckdose und seinem Router verbinden. Der Rest wird am Computer im Internet-Browser erledigt. Dort gibt der Nutzer eine E-Mail-Adresse und ein Passwort ein und registriert seinen Online-Speicher. Nach einer Bestätigungs-Mail kann er loslegen.

Der Lüfter auf der Rückseite der Cloudstation arbeitet leise und ist auch unter Hochlast kaum zu hören.
(Foto: kwe)
Im Browser sieht man nach der Aktivierung seine beiden Festplatten und 5 Gigabyte Online-Speicherplatz von Buffalos Partner-Dienst Pogoplug. Ohne weitere Maßnahmen kann man jetzt über den Browser problemlos Fotos, Videos oder andere Dateien auf die Cloudstation laden. Wenn Nutzer eine kostenlose Software auf dem PC oder Mac installieren, ist es auch möglich, die Cloudstation als Laufwerk einzubinden.
Ebenso einfach ist es, Dateien oder Ordner mit anderen Nutzern zu teilen, indem man einen Link versendet. Wer möchte, kann Fotos oder Videos außerdem direkt an seine Facebook-Pinnwand schicken.
Buffalo stellt auch Apps für Android- und iOS-Geräte zur Verfügung. Mit ihnen kann man mobil Daten von der Cloudstation herunterladen oder abgelegte Videos auf Handys und Tablets streamen. Es ist auch möglich, Daten hochzuladen, jedoch nur zum 5 Gigabyte großen Pogoplug-Speicher. Interessant fürs Wohnzimmer ist die DLNA-Funktion der Cloudstation, über die Fotos oder Filme auf eine Playstation 3 oder Xbox 360 gestreamt werden können. Im Test absolvierte das Buffalo-Gerät dies ohne Ruckler.
Ganz ohne Handbuch geht's nicht
Die Cloudstation bietet noch weit mehr Funktionen, dafür - und dies ist der größte Kritikpunkt an dem Gerät - benötigen aber nicht nur weniger versierte Nutzer eine ausführliche Anleitung. Die bietet Buffalo zwar zum Download an, aber nur auf Englisch.
So ist es nicht leicht, herauszufinden, wie man die Cloudstation für die Datensicherung optimiert. Ab Werk ist auf dem Gerät RAID 0 eingestellt. Das heißt, beide Festplatten stellen ihren kompletten Speicherplatz zur Verfügung. Falls eine von ihnen ausfällt, sind die Daten verloren. Für eine Sicherung sollten die Festplatten daher in einem RAID-1-Verbund gespiegelt werden. Dabei werden Daten immer parallel auf beiden Platten gespeichert. Gibt eine den Geist auf, gehen so keine Daten verloren. Die Umstellung des Verbunds dauert mehr als sechs Stunden.
In den Einstellungen kann man auch festlegen, dass gespeicherte Videos automatisch für die mobile Wiedergabe optimiert werden und welche Ordner via "Active Copy" automatisch zwischen Cloudstation und Pogoplug-Cloud synchronisiert werden sollen.
Sehr wichtige Funktionen sind in den Geräteeinstellungen versteckt. Mac-Nutzer aktivieren hier "Time Machine" für Backups, PC-Nutzer die USB-Datensicherung. Für Anwender, die viele und große Dateien tauschen möchten, ist auch ein Bittorrent-Client integriert.
Insgesamt macht die Buffalo Cloudstation Pro Duo einen guten Eindruck, der allerdings durch das fehlende deutsche Handbuch getrübt wird. Sie ist eine gute Alternative für Nutzer, die viel Cloud-Speicher wünschen, ohne ihre Daten einem Internetdienst anzuvertrauen. Außerdem kann man gesicherte Familienvideos bequem per Spielekonsole auf den Fernseher holen.
Bei Dauerbetrieb muss man für die Cloudstation rund 35 Euro im Jahr für Strom einrechnen. Die 2-Terabyte-Variante schlägt also für die zweijährige Garantiezeit mit rund 300 Euro zu Buche. Umgerechnet sind dies 12,50 Euro im Monat.
Quelle: ntv.de