Spionage aus der Luft Telekom geht auf Drohnenjagd
30.11.2016, 12:03 Uhr
Die Telekom bietet Unternehmen und Behörden an, für sie einen elektronischen Schutzschirm gegen Drohnen aufzuspannen. Abwehrmaßnahmen hat sie auch im Portfolio - die müssen aber erst genehmigt werden.
Kameradrohnen sind nicht nur bei Hobby- und Profifilmern beliebt, sie sind auch ideale Spionagewerkzeuge. Die Copter sind leicht zu fliegen, haben eine große Reichweite und können fast überall starten und landen. Außerdem liefern die Kameras Bilder von hoher Qualität und die Geräte bewegen sich wegen ihrer geringen Größe und Lautstärke sehr unauffällig durch die Luft.
Die Deutsche Telekom bietet daher ab dem 1. Dezember Geschäftskunden an, für sie einen Schutzschild gegen spionierende Drohnen aufzuspannen. Unternehmen mit kritischen Infrastrukturen, Rechenzentren, Stadien und Behörden könnten so ihr Gelände gegen Überflüge der ferngesteuerten Flugobjekte absichern und somit Spionage, Schmuggel und Vandalismus vorbeugen, heißt es in der Pressemitteilung.
All-inclusive oder mobil
Zum Einsatz kommt im Schutzschirm ein Trackersystem der Firma Dedrone, das mit Sensoren, Videokameras, Frequenzscannern und Mikrofonen arbeitet. Eine intelligente Software soll zuverlässig Drohnen von Vögeln, Hubschraubern und anderen Flugkörpern unterscheiden, um nur im Ernstfall Alarm auszulösen. Die Ausstattung des Systems kann je nach Bedarf modular angepasst werden. Die Telekom übernimmt neben Projektierung, Konzeption, Installation und Inbetriebnahme auf Wunsch auch Bedienung und Wartung des Systems. Außerdem kann man einen mobilen Schutzschirm mieten.
Kunden, die nicht nur alarmiert werden und Beweise sichern möchten, bietet die Telekom zusätzlich Abwehrmaßnahmen gegen die Drohnenspionage an. Neben organisatorischen Mitteln gehören dazu auch elektronische Störgeräte. Für deren Einsatz seien aber in jedem Fall Genehmigungen der zuständigen Behörden erforderlich, so die Pressemitteilung.
Preise hat die Telekom noch nicht mitgeteilt, aber ihren ersten Kunden: Um zu demonstrieren, wie das System funktioniert, spannt sie selbst über mehrere eigene Liegenschaften einen "Magenta Drohnenschutzschild" auf.
Quelle: ntv.de, kwe