Update bringt neue Funktionen Whatsapp: IP-Telefonie fürs iPhone
22.04.2015, 15:37 Uhr
Ein Update bringt kostenlose IP-Telefonie via Whatsapp jetzt auch auf iPhones. Die meisten Nutzer müssen sich zwar noch etwas gedulden, bevor sie mit ihren Kontakten plaudern können, aber sie dürfen sich bereits mit neuen Kamera-Funktionen vergnügen.
Nachdem Whatsapp kürzlich bereits seiner Android-App eine VoIP-Funktion spendiert hat, verteilt der Messenger-Dienst jetzt auch ein entsprechendes Update an iPhones. Wer die Aktualisierung installiert, kann aber noch nicht sofort loslegen, "Whatsapp Call wird in den nächsten Wochen langsam aktiviert", steht in der Update-Notiz zu Version 2.12.1. Wenn es so weit ist, sollten Nutzer oben in der Statusleiste neben dem Namen eines Kontakts einen Telefonhörer sehen.
Das Update bringt neben der IP-Telefonie weitere nützliche Funktionen: Fotos, Videos und Links können Nutzer jetzt aus anderen Apps direkt in Whatsapp teilen. In Chats gibt es einen Kamera-Schnellzugriff und Kontakte können direkt aus Whatsapp bearbeitet werden. Außerdem ist es nach dem Update möglich, Videos zu beschneiden oder zu drehen und Nutzer können mehrere Clips auf einmal verschicken.
WhatsApp hat nach jüngstem Stand über 800 Millionen Nutzer weltweit und für viele die SMS weitgehend abgelöst. Der Dienst wurde im vergangenen Jahr für knapp 22 Milliarden Dollar von Facebook gekauft. Manager beider Unternehmen versicherten seitdem immer wieder, dass WhatsApp unabhängig betrieben werden solle und auch die Nutzerdaten nicht zusammengeführt würden. Das WhatsApp-Team bekam zugleich Zugriff auf die gigantische technische Plattform von Facebook.
Whatsapp ist kein Pionier der IP-Telefonie, diverse Dienste bieten bereits die Möglichkeit an, über ihre Apps zu telefonieren. Darunter sind der Pionier Skype, Google, Facebook selbst, jüngere Services wie Viber oder Facetime auf Apple-Geräten. Ein Vorteil für Nutzer ist, dass selbst im Ausland zum Beispiel über WLAN kostenlos telefoniert werden kann.
Europäische Telekom-Konzerne kritisieren, dass Online-Dienste massiv auf deren Infrastruktur zurückgreifen, ohne sich an den Aufbaukosten zu beteiligen. Facebook und Co. kontern, dass erst sie Menschen einen Grund gäben, Datenverträge abzuschließen.
Quelle: ntv.de, kwe/dpa