Abgespeckt und gratis? Windows 10 kommt als Cloud-Version
06.02.2017, 13:29 Uhr
Bei Apps ist Windows 10 Cloud wählerisch.
(Foto: Deskmodder)
Microsoft bereitet anscheinend den Start von Windows 10 Cloud vor. Screenshots aus geleakten Versionen belegen dies, aber was das Unternehmen genau plant, ist noch nicht ganz klar.
Schon Ende Januar tauchte der Begriff "Windows 10 Cloud" im Code einer der Vorab-Versionen von Windows 10 auf, die Microsoft im Rahmen seines Insider-Programms verteilt. Schnell machten Gerüchte die Runde, das Unternehmen könnte tatsächlich ein Betriebssystem vorbereiten, das gar nicht mehr auf dem Rechner installiert werden muss oder zumindest größtenteils Cloud-Ressourcen verwendet.
Tatsächlich ist Microsofts Ansatz wahrscheinlich weniger spektakulär. Nach Informationen von "ZDNet" handelt es sich bei Windows 10 Cloud um eine abgespeckte Verion des Betriebssystems, auf dem ausschließlich universelle Apps aus dem Windows Store laufen. Das würde bedeuten, dass Microsoft etwas in Richtung von Windows RT plant.
RT war ausschließlich mit ARM-Prozessoren kompatibel, die vor allem in Smartphones und Tablets zum Einsatz kommen und wurde ausschließlich vorinstalliert auf Geräten ausgeliefert. Das System scheiterte letztendlich an einer mangelnden Nachfrage. Nutzer akzeptierten nicht, dass sie keine Desktop-Programme installieren und nur auf eine sehr beschränkte App-Auswahl zugreifen konnten.
Upgrade möglich
Dass unter Windows 10 Cloud ebenfalls nur Apps aus Microsofts Store laufen, hat "Deskmodder" anhand einer frühen Version des Betriebssystems festgestellt, die offenbar in Russland geleakt wurde. Auch über den Desktop App Converter umgewandelte Anwendungen lassen sich nicht installieren. Das Blog nennt das System daher bereits "Windows RT 2.0". Doch es gibt laut "Winfuture" einen entscheidenden Unterschied: Nutzer von Windows 10 Cloud können auf ein vollwertiges Windows 10 Pro upgraden.
Möglich wäre es also, dass die Cloud-Version beispielsweise für günstige Notebooks vorgesehen ist, bei denen die Hersteller Microsoft nichts für das Betriebssystem zahlen müssen. Diese Geräte könnten dann für Nutzer eine interessante Alternative zu Googles Chromebooks sein. Microsoft würde so die Kunden in seiner Windows-Welt halten und verdient eventuell noch an Upgrades verdienen. Vorstellbar wäre auch, dass mit solchen Geräten Schulen ausgestattet werden.
Quelle: ntv.de, kwe