Technik

WWDC: Apple Music ein Highlight iOS 9 auch für alte iPhones und iPads

Unter iOS 9 "ahnen" Siri und Spotlight, was der Nutzer sucht und wünscht.

Unter iOS 9 "ahnen" Siri und Spotlight, was der Nutzer sucht und wünscht.

(Foto: Apple)

Apple stellt das kommende iOS 9 vor: Das Update ist so schlank, dass es nicht nur die neuen iPhones und iPads erhalten. Der neue Streaming-Dienst "Apple Music" startet Ende Juni - und ist vor allem für Familien und Künstler interessant.

Apple hat zu Beginn seiner Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco die kommenden Betriebssysteme für iPhones, iPads und Macs vorgestellt. Sie bringen kaum optische Veränderungen und nur wenige neue Funktionen. Das Unternehmen hat sich auf Leistungsverbesserungen und einige wirklich sinnvolle Features konzentriert.

Viele iOS-Nutzer werden zu schätzen wissen, dass Version 9 des Betriebssystems besonders stromsparend arbeiten soll. Apple verspricht bei durchschnittlichem Gebrauch eine längere Laufzeit von bis zu einer Stunde. Außerdem kommt mit iOS 9 ein neuer Stromsparmodus, der bis zu drei Stunden extra bringen soll.

Apple betont Datenschutz

Siri und die Spotlight-Suche werden mit dem Update intelligenter, bieten kontextbezogene Extras, ähnlich Microsofts Cortana-Bing-Team. So merken sich iOS-9-Geräte die Vorlieben ihres Nutzers, machen beispielsweise entsprechende Vorschläge oder starten benötigte Apps automatisch. Die Suche bezieht weitere Quellen ein, darunter Videodienste oder iCloud Drive. Apple verspricht, dass alle Informationen, die dafür nötig sind, entweder auf dem Gerät bleiben oder absolut anonym verarbeitet werden.

Apples Kartendienst liefert künftig auch Informationen zum öffentlichen Verkehr. Allerdings stehen Streckenpläne und Navigation zunächst nur für größere Städten zur Verfügung, unter anderem für Berlin. Die Notizen-App kann unter iOS Links direkt aus Safari integrieren und Nutzer können Zeichnungen machen. Vorerst nur in den USA, Großbritannien und Australien gibt's außerdem eine völlig neue News-App, die Content aus verschiedenen Quellen zur Verfügung stellt.

Tastatur mit Trackpad-Funktion

Mit watchOS 2 können Nutzer auch eigene Fotos als Hintergrund auswählen.

Mit watchOS 2 können Nutzer auch eigene Fotos als Hintergrund auswählen.

(Foto: Apple)

iPad-Nutzer erhalten eine überarbeitete Tastatur, die sich nach einem Zwei-Finger-Wischer in ein Trackpad verwandelt und unter anderem schnelles Markieren, Kopieren und Einfügen ermöglicht. Stark verbessert zeigt sich unter iOS 9 das Multitasking. Nutzer können die Übersicht mit den kürzlich geöffneten Apps an der rechten Seite hereinziehen und zwischen Anwendungen wechseln. Ein geteilter Bildschirm für zwei gleichzeitig geöffnete Apps ist allerdings nur auf dem iPad Air 2 möglich. Auch schwächere Geräte unterstützen aber die neue Bild-in-Bild-Funktion, wobei beispielsweise ein Video in einem kleinen Fenster im Vordergrund weiterläuft, während eine E-Mail-gelesen und beantwortet wird.

Mit 1,3 Gigabyte ist für das Update auf iOS 9 wesentlich weniger Speicherplatz als beim Vorgänger nötig, der noch mehr als 4 Gigabyte beanspruchte. Alle Geräte, auf denen jetzt iOS 8 läuft, erhalten im Herbst gratis das neue Betriebssystem.

Native Apps mit watchOS 2

Apple Music wird für Spotify & Co. ein harter Konkurrent.

Apple Music wird für Spotify & Co. ein harter Konkurrent.

(Foto: Apple)

Das ebenfalls im Herbst kommende Mac OS X 10.10 wird nach einem Monolithen im Yosemite-Nationalpark "El Capitan" genannt und zeichnet sich neben kleineren Verbesserungen beim Safari-Browser, Mail und Multitasking vor allem durch mehrere Leistungsverbesserungen aus. Unter dem neuen Betriebssystem sollen Macs schneller rechnen, der Akku länger durchhalten und Entwickler durch die von iOS übernommene Schnittstelle "Metal" in der Lage sein, grafisch aufwendigere Spiele und Apps zu schreiben.

Auch die Apple Watch erhält ein erstes größeres Update. Die Aktualisierung auf watchOS 2.0 bringt vor allem für Entwickler die Möglichkeit, native Apps zu schreiben, die auch ohne iPhone-Unterstützung laufen. Außerdem können sie für ihre Anwendungen jetzt auf fast alle Funktionen der Watch zugreifen. Nutzer dürfen sich unter anderem über zusätzliche Möglichkeiten bei der Gestaltung von Ziffernblättern und viele kleinere Verbesserungen freuen. Auch dieses Update wird irgendwann im Herbst verteilt.

Apple Music hat viel zu bieten

Wie erwartet, hat Apple auch seinen neuen Musik-Streaming-Dienst in San Francisco präsentiert. "Apple Music" stellt Nutzern die komplette iTunes-Bibliothek zur Verfügung und bietet neben den üblichen Funktionen wie personalisierte Vorschläge und Playlists unter anderem Radioshows von echten DJs und eine ausgeklügelte Siri-Integration. Musiker haben eigene soziale Kanäle, wo sie auch Bilder und andere Inhalte posten können. Nutzer haben dort die Möglichkeit, die Beiträge zu kommentieren. Auch die für Apple Music verwendeten Daten sollen streng vertraulich behandelt werden und keinen Drittanbietern zur Verfügung gestellt werden.

Apple Music startet am 30. Juni in 100 Ländern weltweit mit Anwendungen auch für Android  und Windows. Monatlich kostet das Abo in den USA 10 Dollar, für 15 Dollar können den Dienst bis zu sechs Familienmitglieder nutzen, die ersten drei Monate sind gratis. Was der Dienst außerhalb der USA kosten wird, soll im Laufe des Monats bekannt gegeben werden.

Quelle: ntv.de

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