Afghanistan

Der deutsche Schreiner Harald K. ist noch immer in Afghanistan entführt. Das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft in Kabul ermitteln auf Hochtouren. Doch die Behörden halten sich bedeckt.

Der amtierende Chef der EU-Vertretung, Michael Semple, und der UN-Delegierte Marvin Patterson müssten Afghanistan bis Donnerstag verlassen, sagte ein Regierungsvertreter.

Kurz vor Weihnachten haben der französische Präsident Nicolas Sarkozy und der neue australische Premierminister Kevin Rudd Afghanistan besucht.

Die Entführer hätten sich mit K. ins Gebirge abgesetzt. Als mögliches Motiv sehen die Ermittler dem Bericht zufolge auch Schulden des zum Islam konvertierten Schreiners, der in Afghanistan als wohlhabend gelte.

Der Wiederaufbau Afghanistans kommt nach den Worten von Präsident Karsai schleppender voran als gedacht. "Wir brauchen noch Zeit", sagt Karsai. Der Militäreinsatz dauert noch "wenigstens zehn Jahre".

Auf der Suche nach den Entführern des Deutschen Harald K. in Afghanistan hat es nach Angaben der afghanischen Regierung erste Festnahmen gegeben.

Nach der Entführung eines Deutschen in Afghanistan prüft das Auswärtigen Amt intensiv die bisher verfügbaren Hinweise. "Wir bemühen uns um Aufklärung", sagte eine Sprecherin.

Carlo Schlender ist nach zwei Wochen aus Afghanistan zurückgekehrt: "Wir Journalisten haben immer ein Rückreiseticket in der Tasche. Doch die Menschen, über die wir berichten, bleiben dort. Noch sind meine Gedanken am Hindukusch." Sein Fazit fällt positiv aus: "Die Soldaten haben offenbar begriffen, dass sich die Menschen in Afghanistan nicht mit Gewalt in die Knie zwingen lassen."

Wir haben es doch noch geschafft. Nachdem wir schon kurz davor waren, unsere Afghanistan Mission abzubrechen, war plötzlich doch ein Platz im Helikopter frei.

In diesem Jahr wurden bislang über 140 Selbstmordanschläge in Afghanistan verübt, deutlich mehr als im vergangenen Jahr. Früher waren Selbstmordattentate in Afghanistan unbekannt.