Armenien

Tauwetter in den Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei: Als erster türkischer Präsident will Abdullah Gül am Wochenende in die armenische Hauptstadt Eriwan reisen. Fußball-Diplomatie hat das Eis zwischen den regionalen Erzfeinden gebrochen

Seit der Wahl am 19. Februar gehen Armeniens Oppositionelle auf die Straße, nun wurde der Ausnahmezustand für die Hauptstadt Jerewan ausgerufen.

Am Dienstag wird in Armenien ein neuer Präsident gewählt. Der derzeitige, Kotscharjan, darf nicht mehr antreten. Als seinen Nachfolger favorisiert er den russlandfreundlichen Regierungschef Sarkissjan.

Die Menschenrechtskommission der UN hat die der Türkei zur Last gelegten Gräueltaten an den Armeniern während des 1. Weltkrieges als Völkermord gewertet.

Der Streit um die Massaker an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs hat zu einer ernsten Belastungsprobe der Beziehungen zwischen der Türkei und den USA geführt.

Das Land liegt geografisch, politisch und kulturell zwischen Europa und dem asiatischen Kontinent. Dass die türkische Regierung das Verbrechen an den Armeniern nicht als Völkermord anerkennt, ist ein Stolperstein auf dem EU-Kurs der Türkei.

Die Verurteilung der Gräueltaten an Armeniern in der Türkei 1915/16 als Völkermord durch den Auswärtigen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses belastet die bilateralen Beziehungen: Die Türkei ruft ihren aus Washington Botschafter zurück.

Die Türkei hat die Vereinten Nationen zur Änderung einer Ausstellung über den Völkermord in Ruanda gezwungen.

Der Berlinale-Film "Das Haus der Lerchen" hat das Publikum schockiert. Es geht um die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich.

Spricht man von Massenmord, Genozid oder Völkervertreibung denkt man zunächst an die Juden. Dabei vergessen viele den Genozid an den Armeniern.