Auswärtiges Amt

Einen Monat nach der Entführung des deutschen Bauingenieurs Rudolf B. in Afghanistan haben bewaffnete Männer in Kabul mitten am Tag eine Deutsche verschleppt. Das bestätigte das Auswärtige Amt in Berlin. Aus Sicherheitskreisen in Kabul hieß es, die Kidnapper hätten die Frau aus einem Grill-Imbiss gezerrt. Die Deutsche arbeitet für eine christliche Hilfsorganisation.

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Erler, hat Libyens Staatschef Muammar Gaddafi aufgefordert, die Folteräußerungen seines Sohnes aufzuklären. Der hatte Folterungen und die Unschuld der jahrelang inhaftierten bulgarischen Mediziner bestätigt.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, sie könne den Bericht nicht kommentieren. Ein endgültiges Untersuchungsergebnis sei frühestens Ende nächster Woche zu erwarten.

Die Taliban führen nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes einen "Medienkrieg" gegen die westliche Welt.

Im Auswärtigen Amt gibt es offenbar erhebliche Zweifel daran, dass sich der vor einer Woche in Afghanistan entführte deutsche Bauingenieur tatsächlich in der Hand der Taliban befindet.

Die Bundesregierung bemüht sich weiterhin intensiv um die Freilassung der in Afghanistan entführten deutschen Geisel. Konkrete Angaben zum Stand der Verhandlungen wollte das Auswärtige Amt in Berlin nicht machen.

Erstmals seit Entmachtung der Taliban ist in Afghanistan ein Deutscher entführt worden. Das Auswärtige Amt teilt in Berlin mit, ein deutscher Staatsangehöriger werde seit Donnerstag vergangener Woche vermisst.

Die Bundesregierung hüllt sich über das Schicksal der beiden im Irak vermissten Deutschen weiter in Schweigen. Im Interesse der beiden Betroffenen sollen keine Details bekannt gegeben werden, verlautet es aus dem Auswärtigen Amt.

Wenn sich irgendwo in der Welt die Lage zuspitzt, beruft das Auswärtige Amt einen Krisenstab ein. Von den geheimen Beratungen dringt nur ganz selten etwas nach außen.

Angesichts der gewaltsamen Ausschreitungen in mehreren muslimischen Ländern hat das Auswärtige Amt seine Sicherheitshinweise für mehrere Nahost-Länder ergänzt.