Bertelsmann

Die Konsumzurückhaltung und der starke Euro dämpfen die Gewinnerwartung des Gütersloher Medienkonzerns Bertelsmann. Für das Gesamtjahr rechnet die Muttergesellschaft des TV-Konzerns RTL Group nicht mehr damit, das operative Ergebnis halten oder sogar steigern zu können.

Johannes Mohn, der älteste Sohn des Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn, verlässt das Unternehmen Ende dieses Jahres. Mohn geht auf eigenen Wunsch, Grund sei die "persönliche Lebensplanung".

Der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann zieht sich aus dem Musikgeschäft zurück. Seine Anteile an dem 2004 gegründeten Tochterunternehmen Sony BMG gehen komplett an die Japaner.

Bei Sony schrillen die Alarmglocken: Im ersten Quartal des Geschäftsjahres ging der Gewinn deutlich zurück. In der Folge senkten die Japaner auch die Prognose für das Gesamtjahr um 17 Prozent. Dennoch will man das Joint Venture Sony BMG von Bertelsmann komplett übernehmen.

Der Medienkonzern Bertelsmann will sich einem Zeitungsbericht zufolge von allen seinen Buchclubs weltweit trennen. Finanzvorstand Rabe favorisiere einen raschen und vollständigen Verkauf des schrumpfenden Geschäftsfelds. Unklar sei, ob die Buchclubs Land für Land verkauft würden oder als Ganzes.

Bei der Bertelsmann-Tochter Random House rückt ein neuer Chef an die Spitze. Markus Dohle wird Vorstand der weltgrößten Buchverlagsgruppe. Damit unterstreicht Bertelsmann die strategische Bedeutung von Random House.

Der Medienkonzern hat im ersten Quartal dieses Jahres trotz sinkender Umsätze seinen Gewinn deutlich gesteigert. Die Erlöse fielen vor allem wegen negativer Wechselkurseffekte um 3,9 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Dagegen stieg der operative Gewinn um 9,6 Prozent.

Der Bertelsmann-Konzern hat eine durchwachsene Bilanz des Jahres 2007 vorgelegt. Das operative Geschäft läuft in weiten Teilen glänzend, doch die Clubgeschäfte, vor allem in der der USA, trüben den Rückblick. Glänzende Zahlen der Tochter RTL stützen hingegen das Ergebnis.

Mit der sogenannten DeutschlandCard, einer neuen Rabattkarte, will der Bertelsmann-Konzern künftig etablierten Bonussystemen wie der Payback-Karte Konkurrenz machen.

Der Medienkonzern Bertelsmann verzichtet auf eine Offerte für die zehn Prozent der RTL-Aktien, die ihm nicht gehören. Grund ist eine verlässliche rechtliche Grundlage, um die Beteiligung an der Fernsehgruppe auf 100 Prozent aufstocken zu können. RTL ist der Wachstums- und Ergebnistreiber von Bertelsmann und kommt auf eine Marktkapitalisierung von gut 12,5 Milliarden Euro.