Börsengänge

Mit dem größten Börsengang in der Geschichte der USA hat der Kreditkartenanbieter Visa frisches Kapital in Höhe von fast 18 Mrd. US-Dollar eingesammelt. Trotz Finanzkrise zahlen Anleger weitaus mehr als Analysten erwartet haben. Möglicherweise wird das Management deshalb noch ein paar Millionen Aktien mehr anbieten und dementsprechend mehr Geld einnehmen.

Bundesverkehrsminister Tiefensee will noch in diesem Jahr eine Teilprivatisierung der Bahn durchführen Ob er damit die Rückendeckung seiner Partei hat ist allerdings fraglich. Notfalls muss ein Sonderparteitag der SPD über diese Frage entscheiden. "Volksaktien" soll es bei dem Börsengang jedoch nicht geben.

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben die HSH Nordbank härter getroffen als erwartet. Wegen des schlechten Marktumfelds verschiebt der weltgrößte Schiffsfinanzierer seinen Börsengang auf unbestimmte Zeit. Am Gang aufs Parkett will das Institut aber festhalten.

Die Vorbereitungen zum Börsengang des Essener Mischkonzerns Evonik kommen mit dem Verkauf eines 25-Prozent-Anteils in die heiße Phase. Die beauftragten Banken haben Unterlagen an zehn mögliche Bieter ausgeteilt. Staatsfonds aus der Golfregion waren nicht zugelassen.

In der Volksrepublik China steht ein großer Börsengang bevor. Die staatseigene China Railway Construction will durch das IPO in Hongkong und Schanghai bis zu 5,44 Mrd. Dollar einnehmen.

Die Evonik Industries wird in diesem Jahr wohl nicht mehr an die Börse gehen. Denn angesichts der Finanzmarktkrise bringt ein solcher Schritt derzeit deutlich weniger Geld ein als gewollt.

Die Pläne für den Börsengang der Bahn sind offenbar wesentlich weiter gediehen, als die Bundesregierung bislang erkennen lässt. Laut "Süddeutscher Zeitung" sollen Investoren noch in diesem Jahr bei einer neuen Holding einsteigen, die den Personen- und Güterverkehr umfasse. Ende Mai solle die Holding in das Handelsregister eingetragen werden.

Der Autozulieferer Edscha könnte an die Börse zurückkehren. Die US-Beteiligungsgesellschaft Carlyle bereite den Ausstieg aus dem Unternehmen aus Remscheid vor. Neben einem Verkauf an einen industriellen Partner oder Finanzinvestor komme trotz der turbulenten Finanzmärkte auch ein Börsengang infrage.

Chinas drittgrößter Lebensversicherer China Pacific Insurance hat bei seinem Börsendebüt in Shanghai kräftige Kursgewinne verbucht. Der Börsengang spülte gut vier Mrd. Dollar in die Kassen des Unternehmens.

In diesem Jahr hat es weltweit so viele Börsengänge gegeben wie nie zuvor, am meisten Geld wurde in China und in Russland eingesammelt. Der Trend wird sich 2008 wohl fortsetzen.