Bundeskanzleramt

Bundespräsident Gauck bleibt den Olympischen Spielen in Sotschi fern - und sorgt damit für Ärger im Kanzleramt. Denn Merkel erfährt offenbar erst aus den Medien über die Entscheidung des Staatsoberhaupts. Das findet sie nicht lustig.

Mit einem Leitindex nah am Sechs-Wochentief werden Jahresend-Optimisten kleinlaut: In der letzten regulären Handelswoche des Jahres müssen sich Anleger mit dem Kanzleramt, der Geldpolitik und einem vorweihnachtlichen Hexentanz befassen.

Die Parteichefs von SPD, CSU und CDU verblüffen durch ihre Verschwiegenheit. Auch ein Vierteljahr nach der Wahl weiß die Öffentlichkeit fast nichts über die künftige Minister-Liste. Nur hier und da sickert was durch. Die Kanzlerin wirbt um Geduld.

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Er hat sich lange gewehrt, jetzt gibt Eckart von Klaeden klein bei: Der Daimler-Lobbyist und ehemalige Staatsminister im Kanzleramt scheidet freiwillig aus dem CDU-Präsidium aus. Er zieht damit die Konsequenzen aus den Anfeindungen der vergangenen Tage.

Übergangslos wechselt Eckart von Klaeden aus dem Kanzleramt an die Spitze von Daimlers Lobby-Abteilung. Auch wenn die Staatsanwaltschaft ermittelt, sieht die Bundesregierung in dem Vorgang kein Problem. Jetzt regt sich allerdings Ärger in der CDU. Denn Klaeden klammert sich an seinen Posten im Parteipräsidium.

Der umstrittene Wechsel des bisherigen Kanzleramts-Staatsministers Eckart von Klaeden zu Daimler hat für den Autobauer ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt nun gegen "Verantwortliche" des Konzerns. Bei Daimler zeigt man sich überzeugt, dass alles korrekt ablief.

Kanzlerin Merkel bekommt Besuch von einem alten Bekannten: Ihr Ex-Minister Guttenberg schaut zu einem einstündigen Gespräch im Kanzleramt vorbei. Um die Zusammensetzung des künftigen Kabinetts soll es dabei aber nicht gegangen sein.

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Erst telefonierte Angela Merkel mit dem US-Präsidenten. Jetzt kommen Vertreter des Kanzleramts in Sachen NSA persönlich ins Weiße Haus. Hinter verschlossenen Türen dürften klare Worte gefallen sein. Weitere Gespräche sind nötig.

Das war wohl nichts. Peer Steinbrück und die SPD wollten Angela Merkel im Kanzleramt ablösen. Doch am Wahlabend erleben die Genossen eine bittere Enttäuschung. Der Partei bleiben nun zwei Optionen. Besonders lukrativ sind sie auf den ersten Blick beide nicht. Von Christian Rothenberg

Im Schlussspurt berauscht sich die SPD an ihrem Aufschwung. Die furiose Rückkehr verdanken die Genossen auch ihrem Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Dabei ist dessen Abschied nach der Bundestagswahl so gut wie besiegelt. Von Christian Rothenberg