Dalai Lama

China hat den Dalai Lama erneut beschuldigt, hinter den Unruhen in Tibet zu stecken. Doch das geistliche Oberhaupt der Tibeter bleibt bei seiner Idee von einer gewaltlosen Welt und ruft Chinesen wie Tibeter dazu auf, auf Gewalt zu verzichten.

Chinas Führung sucht nach einem Weg, die Proteste zu beenden. Ein Treffen hochrangiger Regional- und Sicherheitsbeamter rief dazu einen "Volkskrieg gegen den Separatismus" aus. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Region müssten verschärft und die Unterstützung für den Dalai Lama untergraben werden. Menschenrechtsorganisationen fordern eine unabhängige UN-Untersuchung der Vorgänge.

Angesichts der schweren Unruhen in Tibet ruft die Bundesregierung zu einem direkten Dialog zwischen der chinesischen Regierung und dem Dalai Lama auf.

Die größten antichinesischen Proteste in Tibet seit fast zwei Jahrzehnten sind in Gewalt eskaliert. Derweil ruft das spirituelle Oberhaupt der Tibeter China und die Demonstranten zur Ruhe auf.

China reagierte verärgert, nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel im vergangenen September den Dalai Lama im Kanzleramt empfangen hatte, der das geistliche Oberhaupt der Tibeter ist.

Ende Oktober hatte es noch inoffiziell aus dem Vatikan geheißen, Benedikt werde das geistliche Oberhaupt der Tibeter am 13. Dezember im apostolischen Palast treffen.

Der Streit in der Koalition über die Verstimmungen mit China findet kein Ende. Unionsfraktionschef Kauder wirft Außenminister Steinmeier vor, er habe die Kritik Pekings am Besuch des Dalai Lama in Berlin eher befeuert, als sie zu beruhigen.

Vorher war US-Präsident Bush noch optimistisch, dass China nicht allzu vergrätzt auf die Preisverleihung an den Dalai Lama reagieren wird. Er hat sich geirrt.

Mit der Goldmedaille des Kongresses ehrt das US-Parlament den geistlichen Führer der Tibeter für seine "herausragenden Beiträge zum Frieden, zur Gewaltfreiheit sowie für Menschenrechte und religiöse Verständigung".

George W. Bush ließ sich von den Drohungen aus China letzten Endes nicht beeindrucken. Allerdings wurde sein Treffen mit dem Dalai Lama in die Privaträume verlegt.