Demoskopie

Im Zeitalter der Individualisierung nehmen die Probleme der demographischen Entwicklung zu. Entscheidend ist, wie viele Kinder in einer Gesellschaft geboren werden. Die Deutschen sind gespalten: Weniger als die Hälfte sieht Kinder als zwingend zum Glücklichsein an.

Die Grünen bleiben in den Umfragen weiter im Höhenflug. Im Wahltrend von "Stern" und RTL kommt die Partei auf 28 Prozent der Wählerstimmen. Mit der SPD könnte es damit erneut für eine Koalition reichen - das dürfte die Diskussionen um die Kanzlerkandidaturen befeuern. Die FDP fällt wieder zurück auf 3 Prozent.

Ist Berlusconi nach den Skandalen und juristischen Verwicklungen amtsmüde? Jedenfalls sagt er den Italienern über ausländische Medien, dass er 2013 wohl nicht mehr antreten werde. Dabei verschafft ihm das Parlament gerade einen neuen Schutz vor der Justiz.

Die Grünen sind nach dem Atomunfall in Japan weiter auf der Überholspur. Die Atom-Gegner liegen im Wahltrend bei 27 Prozent und damit weiter vor der SPD. Grün-Rot hätte derzeit eine absolute Mehrheit, während die FDP von ihrem Wechsel an der Spitze kaum profitieren kann.

Die Grünen verzeichnen eine Erfolgsmeldung nach der nächsten. Spitzenwerte in Umfragen - und jetzt, quasi als kleines Bonbon, den ersten Oberbürgermeisterposten in einer hessischen Großstadt.

Dass die Renten sicher sind, glaubte schon zu Zeiten von Norbert Blüm nicht jeder. Wie tief das Vertrauen in die soziale Sicherheit mittlerweile erschüttert ist, offenbart eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung. Zwei von drei Befragten glauben, dass der Rentensatz 2020 niedriger sein wird als heute. Für den sozialen Zusammenhalt sieht die Mehrheit schwarz.

Das ist ein Paukenschlag: In der wöchentlichen Forsa-Umfrage legen die Grünen um sage und schreibe sieben Punkte auf 28 Prozent zu. Gemeinsam mit der SPD als Juniorpartner könnte Grün-Rot den Kanzler stellen. Und die FDP? Nicht mehr im Bundestag. Auch die Union muss stark Federn lassen.

Nach den letzten Umfragen vor der Landtagswahl am Sonntag muss sich die Bundesregierung auf harte Zeiten einstellen: Rot und Grün liegen gleichauf und laut Forsa sogar weit vor der CDU und der FDP. Die Liberalen müssen sogar um den Verbleib im Landtag ihres Stammlandes bangen.

Der Wähler verzeiht viel - aber nicht, wenn mit ihm gespielt wird. Möglicherweise ist das der Schluss, den Kanzlerin Merkel aus der aktuellen Forsa-Umfrage ziehen muss. Der Schwenk in der Atompolitik kostet die CDU drei Punkte. Die Grünen hingegen legen weiter zu. Merkel muss auch Federn lassen in der persönlichen Bewertung.

Noch eine Woche bis zur Landtagswahl in Baden-Württemberg, die für die CDU so entscheidend ist. Stolpert Ministerpräsident Mappus über seinen kuriosen Kurs in der Atompolitik? Können die Grünen daraus Kapital schlagen? Eine aktuelle Umfrage zeigt jedenfalls: Rot-Grün liegt vorne. Nein, falsch: Grün-Rot liegt vorne.