EU-Gipfel

Im Landhaus von Gordon Brown zimmert Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem englischen Premier an einer europaweiten Bankenabgabe nach deutschem Vorbild. Gelingt eine Einigung, soll die EU die Initiative beim G20-Gipfel einbringen. Doch Merkel ist nicht nur in politischer Mission unterwegs: Die Royal Society nutzt den Englandbesuch der Kanzlerin für eine besondere Ehrung.

Nach dem Beschluss des EU-Gipfels über einen Notfallplan für Griechenland will das südeuropäische Land eine weitere Staatsanleihe aufnehmen. Um seine Schulden zurückzuzahlen, benötigt Griechenland bis Mai rund 20 Milliarden Euro.

Nach der Einigung auf dem EU-Gipfel über die Griechenland-Hilfe gehen die deutschen Aktienmärkte etwas entspannter in die neue Woche. Experten erwarten einen weiteren Dax-Aufstieg. Mit Brenntag und Joyou gibt es zwei weitere IPO's. Zudem entscheidet die EZB über ihren Leitzins.

 Damit setzt sich die Erholungsbewegung fort, zu der der Euro nach einem Tief von 1,3267 Dollar am Donnerstag im späten US-Handel angesetzt hatte.

Das politische Signal vom EU-Gipfel in Brüssel richtet sich in erster Linie nur an die Finanzmärkte. Doch weil mit dem Zusammenhalt der Euro-Zone indirekt auch der Dollar-Kurs steht oder fällt, greifen Rohstoffhändler den Rettungsplan für Griechenland dankbar auf.

Der Euro setzt sich wieder etwas von der Marke von 1,33 Dollar ab. Von einer Trendwende wollen Marktteilnehmer mit Blick auf die leichte Erholung aber nicht reden.

Nachdem über eine Teilnahme von Bundeskanzlerin Merkel am EU-Gipfel in Brüssel gerätselt wurde, kündigt Berlin eine Regierungserklärung für Donnerstag. In der IWF-Frage nähern sich die EU-Länder offenbar an.

In den EU-Streit über Notfallhilfen für Griechenland kommt Bewegung. Für Deutschland gelte zwar weiterhin, dass beim bevorstehenden EU-Gipfel keine Entscheidung zu Griechenland-Hilfen anstehe, sagte Kanzlerin Merkel. Sollte aber doch der Extremfall eintreten, dass solche Hilfen unumgänglich seien, müsse auf einem neuen EU-Gipfel entschieden werden. Allerdings würde Merkel dann immer noch nicht jeder Hilfsform zustimmen.

Mit ihrer Ablehnung konkreter Finanzhilfen für Griechenland bringt sich die Bundeskanzlerin immer stärker in die Zwickmühle. Im Vorfeld des EU-Gipfels fordert Kommissionspräsident Barroso sie nun offen heraus: Deutschland wird den Widerstand überwinden, meint er. Wiens Finanzminister Josef Pröll fürchtet andernfalls einen Dominoeffekt.

Die Nachwehen der überraschenden Zinsanhebung der indischen Notenbank sowie das im Vorfeld des EU-Gipfels anhaltende Gerangel um Finanzhilfen für Griechenland sollten den deutschen Aktienmarkt mit Kursverlusten in die neue Woche starten lassen.