Griechenland

Mehrere EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland und Frankreich, sind offenbar zu Hilfen für das krisengeschüttelte Griechenland bereit. Wie aus Diplomatenkreisen verlautet, plant "eine bestimmte Anzahl" europäischer Länder eine entsprechende Erklärung für den EU-Gipfel in Brüssel.

Die Unsicherheit über mögliche Hilfen für das finanziell angezählte Griechenland dominiert den Handel an der Wall Street. Zudem steht Fed-Chef Ben Bernanke mit einer Rede zur Lage der US-Wirtschaft im Fokus der Börsianer.

Der deutsche Aktienmarkt verbucht auch zur Wochenmitte Kursgewinne. Zwischenzeitlich schien der Dax dabei Kurs auf die Marke von 5600 Punkten zu nehmen, doch anhaltend hohe Nervosität wegen möglicher Finanzhilfen für Griechenland und Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke zur künftigen Geldpolitik machten dem schnell wieder einen Strich durch die Rechnung.

Vor dem EU-Gipfel zeichnet sich eine klare Rückendeckung der Gemeinschaft für das krisengeschüttelte Griechenland ab. "Wir müssen Griechenland unterstützen", sagt der spanische Regierungschef Zapatero. Der österreichische Kanzler Faymann wird konkret. Doch Berlin und Paris halten sich merklich zurück.

Die Streiks sind nur ein Vorgeschmack für die griechische Regierung: Sie hat zwar in Umfragen eine Mehrheit für ihr Sparprogramm. Doch die Gewerkschaften spielen nicht mit. "Wir zahlen nicht für die Krise" sagen die Demonstranten, die vor das Parlament in Athen ziehen.

Gibt es ein Rettungspaket für das finanziell angeschlagene Griechenland? Das ist die bewegendste Frage am Devisenmarkt. Die Ausschläge des Euro beweisen es.

Deutschland will dem vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland helfen. Allerdings werden in Berlin noch verschiedene Modelle diskutiert. Deutschland und andere Euro-Länder wollen ihre Auflagen mit harten Auflagen verbinden.

Da hält man sein Geld schön zusammen, dann klopft es und eine ausgestreckte Hand wartet darauf, gefüllt zu werden. Unverschämtheit. Aber die EU hat keine Wahl. Samira Lazarovic

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung sieht die Wirtschaft im Euroraum weiter im Aufschwung. Der Klimaindikator steigt im ersten Quartal auf 101,3 Punkte von 91,0 im Vorquartal. Allerdings gibt es auch Schatten: Für Griechenland und Zypern wird mit einer konjunkturellen Verschlechterung gerechnet.

Hoffnungen auf Hilfen für das hoch verschuldete Griechenland verschaffen den Börsen in Japan Auftrieb. Exportwerte profitieren und legen zu.