Grün-Schwarze Koalition

Auf ihrem Bundesparteitag in Rostock gehen die Grünen mit der künftigen schwarz-gelben Regierung hart ins Gericht. "Das ist politische Geisterbahn mit lebenden Geistern", sagt Parteichefin Roth in Richtung Union und FDP.

Die Grünen müssten jeweils sehen, mit welchen Partnern sie welche Inhalte verwirklichen könnten, fordert Hessens Grünen-Chef Tarek Al-Wazir. Das dürfe aber nicht beliebig werden.

Grünen-Fraktionschef Trittin kündigt massiven Widerstand gegen die Atompolitik einer schwarz-gelben Regierung an. Mit einer Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke werde das Stromnetz "mit Grundlaststrom verstopft". Der Ausbau erneuerbarer Energien werde erschwert, so Trittin.

Grünen-Chef Cem Özdemir hält nichts von den schwarz-gelben Kürzungsplänen bei der Solarförderung. Er verwies auf die Billigkonkurrenz chinesischer Unternehmen, die von verdeckten Subventionen und Rabatten bei Umweltstandards profitierten.

Die Umweltpolitiker von Union und FDP haben sich auf Teile der künftigen Energie- und Umweltpolitik verständigt. So soll das niedersächsische Salzbergwerk Gorleben sofort als mögliches Atommüll-Endlager erkundet und der von Rot-Grün bis Herbst 2010 verhängte Erkundungsstopp aufgehoben werden.

Im Saarland startet das erste schwarz-gelb-grüne Experiment. Viel System ist hinter der Entscheidung nicht zu erkennen, aber der "Oskar-Faktor" war wohl ausschlaggebend.

Grünes Licht für das erste "Jamaika"-Bündnis in einem Bundesland: Die Grünen im Saarland entscheiden sich mit großer Mehrheit für Koalitionsverhandlungen mit CDU und FDP. Für SPD und Linke ist dieser Tag ein schwarzer Tag.

Schwarz-Rot ist die Wunschkombination der Thüringer SPD. Die nächtliche Entscheidung des Landesvorstands zugunsten der CDU und gegen ein rot-rot-grünes Dreierbündnis sorgt allerdings für Kontroversen bei den Sozialdemokraten; CPD-Chef Matschie muss um Mehrheiten ringen.

Die Fronten sind klar: Für oder gegen Atomkraft - daran scheiden sich Schwarz-Gerlb und Rot-Rot-Grün. Die Frage ist, wie schnell der Umstieg auf erneuerbare Energien erfolgen soll.

Es wird immer knapper: Vier Tage vor der Bundestagswahl hat Schwarz-Gelb seinen lange Zeit komfortablen Vorsprung eingebüßt. In der wöchentlichen Forsa-Umfrage liegen Union und FDP mit zusammen 48 Prozent so knapp wie nie zuvor in diesem Jahr vor SPD, Grünen und Linkspartei.